Hintergrundinformationen für institutionelle Anleger 4. Quartal Inform Attraktive Anlagealternativen. vorhanden
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- Christa Dittmar
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1 Hintergrundinformationen für institutionelle Anleger 4. Quartal 2010 Inform Attraktive Anlagealternativen sind vorhanden
2 Swisscanto ein führender Asset Manager In der Schweiz ist Swisscanto einer der führenden Anlagefondsanbieter, Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten Vorsorge. Das Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Kantonalbanken verwaltet Kundenvermögen von CHF 58,7 Mia. und beschäftigt 450 Mitarbeitende in Zürich, Bern, Basel, Pully, Neuchâtel und London (Stand ). Als ausgewiesener Spezialist entwickelt Swisscanto qualitativ hoch stehende Anlage- und Vorsorgelösungen für private Anleger, Firmen und Institutionen. Swisscanto wird national und international regelmässig als bester Fonds anbieter ausgezeichnet und ist für seine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Anlagen sowie die jährlich publizierte Swisscanto Pensionskassenstudie bekannt.
3 Attraktive Anlagealternativen sind vorhanden Die Renditejagd ist aktuell zwar schwierig, aber keinesfalls hoffnungslos. Unternehmensanleihen sind immer noch interessant, und gute Unternehmensdaten sprechen relativ deutlich für Aktien. Viele Anleger haben in den vergangenen Monaten das Vertrauen in die Finanzmärkte und damit in Anlageprodukte verloren. Vor allem institutionelle Anleger sind aber auf eine gewisse Rendite angewiesen und können die rekordtiefen Zinsen deshalb nicht einfach aussitzen. Das ist aber auch nicht zwingend notwendig. Swisscanto ist davon überzeugt, dass es angesichts des wirtschaftlichen Ausblicks interessante Anlagemöglichkeiten gibt, die eine angemessene Rendite bieten. Solide Firmenbilanzen sprechen für Unternehmensanleihen Stark im Fokus des Anlegerinteresses stehen aktuell vor allem High-Yield-Anleihen. Wer in europäische High-Yield-Unternehmensanleihen investierte, konnte seit Jahresanfang Renditen von rund 16% erzielen. Kein Wunder haben Investoren derzeit eine Vorliebe für diese so genannten "Hochzinsanleihen" von Unternehmen. In der mittleren Frist werden die Mittelflüsse nämlich stark durch die vergangene Performance beeinflusst. Anleihen müssen ein Rating aufweisen, welches schlechter als Baa3 (Moody's) respektive schlechter als BBB-(Standard & Poor's) ist, damit sie in die gängigen High- Yield- Indizes aufgenommen werden. Das hohe Interesse an den sonst sehr oft als zu riskant wahrgenommenen High-Yield-Anleihen verdeutlicht auch, dass sich die Sorgen derzeit auf andere Schauplätze konzentrieren. Genauer gesagt, kreisen die Ängste der Investoren momentan über den Staatsanleihen von Griechenland, Irland und Portugal, während gegenüber den Firmenkreditrisiken eine eher konstruktive Haltung eingenommen wird. Swisscanto hat in Balanced-Mandaten seit geraumer Zeit Firmenanleihen generell und Hochzinsanleihen im Besonderen übergewichtet. Die Gründe für diesen Entscheid haben sich zwar aufgrund der guten Performance abgeschwächt, sind jedoch nach wie vor existent. Die Bilanzen der meisten Unternehmen sind in gutem Zustand, wenn man von Banken und Versicherungen absieht. Statt zu investieren wird ein grosser Anteil der Cash Flows gehortet. Dies ist zwar grundsätzlich schlecht für das Wirtschaftswachstum, jedoch "gut" für den Anleiheninvestor. Deshalb brauchen Investoren in Firmenanleihen keine ausgeprägten Ängste vor einem Wachstumseinbruch zu haben: Selbst wenn dieser sich realisieren sollte, wird sich der Unternehmenssektor durch das Konjunkturtal durchkämpfen können, ohne dass es zu katastrophalen Ausfällen kommt. Dies zumindest solange es sich nicht um eine scharfe und lang anhaltende Rezession handelt. Die "Jahrhundertkaufgelegenheit", wie wir sie 2009 gesehen haben, ist allerdings vorbei. Denn die Bewertungen der Firmenanleihen sind generell nicht mehr sehr günstig, wie der Zinsspread zwischen BAA-Anleihen und 10-jährigen Staatsanleihen am Beispiel der USA seit 1973 zeigt (Grafik 1). Grafik 1: Zinsvorsprung von BAA-Unternehmensanleihen gegenüber US-Staatsanleihen Blinder Enthusiasmus ist somit fehl am Platz, ein deutliches Übergewicht von Firmenanleihen gegenüber Staatsanleihen und ein moderates Übergewicht von Hochzinsanleihen gegenüber Firmenanleihen bester Qualität jedoch weiterhin angebracht. 3
4 Bei den Aktien entscheidet die Gewinnentwicklung Etwas komplexer zeigt sich die Situation auf den Aktienmärkten. Während Langfristinvestoren in Firmenanleihen "nur" davon überzeugt sein müssen, dass es nicht zu einer erneuten katastrophalen Rezession kommt, müssen Aktieninvestoren ein grundsätzlich konstruktiveres Wirtschaftsszenario haben. Die Tatsache, dass die Dividendenrenditen in Euroland derzeit höher sind als die Verzinsung von Unternehmensanleihen (Grafik 2), reicht deshalb nicht für eine klare Kaufempfehlung aus. Allerdings ist auch in den USA die Verzinsung von Unternehmensanleihen im Vergleich zur Dividendenrendite so tief, wie seit Jahrzehnten nicht mehr, wie Grafik 3 zeigt. Grafik 2: Verzinsung von europäischen Unternehmensanleihen im Wettstreit mit Dividenden Im Vergleich mit Firmenanleihen schneiden Aktien somit, was die Bewertung betrifft, besser ab. Alternative Bewertungsmodelle kommen zum selben Schluss. Grafik 4 zeigt unser langfristiges, mit Hilfe der Shiller-Datenbank berechnetes Bewertungsmodell für den S&P 500. Demnach sind Aktien in einem bis 1900 zurückreichenden historischen Vergleich rund 29% "zu billig". Grafik 4: Aktien sind gemessen an den bis 1900 zurückreichenden historischen Daten des S&P 500 rund 29% unterbewertet % 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% 1% S&P 500 logarithmiert Faire Bewertung Geschätzte Unter-/Überbewertung in % (linke Skala) Dividendenrendite MSCI EMU Rendite 5 7-jähriger europäischer Unternehmensanleihen in EUR Rendite Unternehmsanleihen vs. Dividendenrendite Grafik 3: Verzinsung von Unternehmensanleihen abzüglich Dividendenrendite in den USA
5 Entscheidend dafür, ob sich diese Bewertungssignale in den nächsten Quartalen auch in einen Renditenvorsprung von Aktien gegenüber Firmenanleihen niederschlagen, ist in erster Linie die zukünftige Gewinnentwicklung und erst in zweiter Linie das zukünftige (nationale) Wirtschaftswachstum. Längerfristig ist eine Outperformance von Aktien gegenüber Anleihen sowieso "fast sicher", da angesichts der sehr hohen Dividendenrenditen auch ein sehr tiefes nominelles Langfristwachstum der Dividenden zu einem besseren Abschneiden im Vergleich mit der Nominalverzinsung der Anleihen führen wird. Die Verzinsung von BAA-Anleihen in den USA beträgt derzeit rund 4,1%. Die Dividendenrendite des S&P 500 2,45%. Das langfristige nominelle Break-Even-Wachstum der Dividenden beträgt somit "nur" 1,65%. Wachsen die Dividenden inklusive der Inflation also um 1,65%, entsprechen die Dividendenrenditen mindestens der Verzinsung der Anleihe. Höchstens die Realisierung eines japanischen mehrdekadigen Deflationsszenarios könnte zu einer langfristigen Unter performance von Aktien gegenüber Anleihen führen. Unternehmen rentabler als vor der Krise Von einem solchen Szenario gehen wir aber nicht aus. Die aktuelle volkswirtschaftliche Situation spricht in einigen Punkten sogar für ein Aktienengagement. So ist etwa die Lohnverhandlungsmacht der Arbeitnehmer aufgrund der hohen Arbeitslosenquoten tief, was dazu führt, dass der Hauptkostenblock des Unternehmenssektors weiter zu einem konstruktiven Gewinnausblick beitragen wird. In diesem Sinne hat auch ein nur moderates Wirtschaftswachstum nicht nur negative Effekte auf die Aktienmärkte. Ohnehin rechnen wir nicht mit einem baldigen Rückfall in eine Rezession, wohl aber mit einer ausgeprägten Wachstumsdelle in Europa. Die US-Dollarschwäche dürfte der US-Wirtschaft dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bald wieder zu etwas stärkerem Wachstum verhelfen, als wir es noch im dritten Quartal 2010 gesehen haben. Und nicht zuletzt ist davon auszugehen, dass das Weltwirtschaftswachstum dank der Emerging- Market-Lokomotiven hoch bleiben wird. US-Notenbank hält Zinsen tief Trotz dieser aus unserer Sicht nicht allzu schlechten Aussichten erwartet man vor allem in den USA ein Anhalten oder sogar eine Verstärkung der expansiven Geldpolitik. Die persistent hohen Arbeitslosenquoten in den USA haben nämlich die Erwartungen genährt, dass die US-Notenbank ihr Staatsanleihenaufkaufprogramm ausweiten könnte. Dadurch lässt sich das gegenwärtig tiefe Zinsniveau von AAA-Staatsanleihen erklären. Die Fed interessiert sich wenig für die Gewinnsituation der US-Unternehmen, wohl aber für die Entwicklung der Beschäftigung. Deshalb besteht kein Widerspruch zwischen rekordtiefen Zinsen und "anständigen" Gewinnzuwächsen des Unternehmenssektors. Während im Jahr 2000 trotz hoher Bewertungskennzahlen Rekordzuflüsse in Aktien verzeichnet wurden, finden derzeit Rekordzuflüsse in Anleihen statt, obwohl die Zinsen sich in der Nähe historischer Tiefststände befinden. In risikofähige Depots gehören Aktien Als Fluchtort vor der unserer Ansicht nach anhaltenden Tiefzinswelt sollten Investoren deshalb gerade wegen der schlechten Langfristperformance von Aktien (welche zu dem Unterbewertungssignal führt) und wegen der anhaltenden negativen Zuflüsse in Aktienfonds auch Investments in die Aktienmärkte in Erwägung ziehen und sich nicht ausschliesslich auf Investitionen in Firmen- und High-Yield-Anleihen konzentrieren. Der dringend benötigte zusätzliche Käufer von Aktien könnte der Firmensektor selbst sein. Die Unternehmen können entweder in Form von schuldenfinanzierten Übernahmen oder in Form von Aktienrückkaufprogrammen zum Treiber der Aktienmärkte werden. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir Hochzinsanleihen gegenüber den unattraktiven AAA-Staatsanleihen überzugewichten. Eine entsprechende Risikofähigkeit vorausgesetzt, sollten Aktien ebenfalls deutlich übergewichtet werden. Tiefverzinsliche Staatsanleihen bester Kreditqualität sind viel zu teuer. Aufgrund der hohen Kostendisziplin der Unternehmen in den vergangenen Monaten liegt zudem das Break-Even-Wirtschaftswachstum, ab dem ein Unternehmensgewinnwachstum induziert wird, deutlich tiefer als vor dem Ausbruch der Krise. Also auch bei einem mässigen Wirtschaftswachstum ist mit rentabeln Unternehmen zu rechnen. Allein ein Kostenschock von der Rohstofffront könnte dies ändern. 5
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7 Impressum Herausgeber Redaktionsteam Autor Erscheinung Internet Abonnemente und Bestellungen Swisscanto Asset Management AG, Waisenhausstrasse 2, 8021 Zürich Beatrix Wullschleger (Redaktion) Peter Bänziger (Chief Investment Officer) Thomas Härter (Chief Strategist) Thomas Härter (Chief Strategist) Quartalsweise Die Publikation ist im pdf-format verfügbar unter Swisscanto Asset Management AG, Zürich Die Publikation dient ausschliesslich zu Ihrer Information und ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzprodukten. Obwohl die Informationen und Meinungen aus zuverlässigen Quellen stammen, kann die Swisscanto Asset Management AG die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie Aktualität der gemachten Angaben nicht garantieren. Die Informationen in dieser Publikation dienen lediglich zu Informationszwecken. Im Weiteren können die Informationen und Ansichten sowie die Preis- und Kursangaben laufend ändern. Ebenfalls stellen die in dieser Publikation erwähnten historischen Performancedaten für Swisscanto Fonds keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Entwicklung dar; die Performancedaten lassen zudem die bei Ausgabe oder Rücknahme erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt. Kostenloser Bezug von Verkaufsprospekten, Jahres- oder Halbjahresberichten von Swisscanto Fonds bei den Vertriebsträgern, der Swisscanto Asset Management AG, Nordring 4, 3000 Bern 25, für Fonds mit Luxemburger Domizil beim Vertreter in der Schweiz, Basler Kantonalbank, Spiegelgasse 2, 4002 Basel, und unter Dieses Produkt wurde klimaneutral produziert.
8 SC2 5001d 10.10
Schlechter Makrodatenfluss aus den USA hält an und führt zu weltweiten Tiefzinsrekorden
Swisscanto Asset Management AG Waisenhausstrasse 2 8021 Zürich Telefon +41 58 344 49 00 Fax +41 58 344 49 01 assetmanagement@swisscanto.ch www.swisscanto.ch Swisscanto Anlagepolitik für September 2010
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