Wanderung NATUR. Natürlich

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Adam Kerner
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1 Wanderung NATUR Natürlich

2 NATUR Wanderung Küchenschellen am Jura-Sü

Gemeine Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) dfuss Der Jura-Südfuss bietet keine spektakulären Gipfel, auch keine Bergtäler und Gletscherfirne.

Text und Fotos: Bruno Vonarburg Der Jura Geologen sprechen nüchtern vom kleinen Bruder der majestätischen Alpen.

3 Gemeine Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) dfuss Der Jura-Südfuss bietet keine spektakulären Gipfel, auch keine Bergtäler und Gletscherfirne. Dafür findet man einsame Wälder, liebliche Trockenwiesen und das einzigartige Blütenfest der Gemeinen Küchenschelle. Text und Fotos: Bruno Vonarburg Der Jura Geologen sprechen nüchtern vom kleinen Bruder der majestätischen Alpen. Obwohl der Jura und die Alpen rein äusserlich nichts zu verbinden scheint, haben sie doch eines gemeinsam: Die Kalksteinschichten der Jurahöhen ziehen sich unter dem fruchtbaren Trog des Mittellandes durch und treten im Zentrum der Alpen wieder an die Oberfläche. Man könnte den Jura als «Nebenprodukt» der Alpenfaltung bezeichnen. Das hügelige Bergland mit seinen ausgedehnten Wäldern und den tief eingekerbten Talsystemen zeichnet sich durch vielgestaltige Landschaftsformen aus. Die Kulisse wird durch den Kettenjura mit den schroffen Felswänden, den Plateaujura mit den sanften Weiden und den Tafeljura mit seinen markanten Falten und weiten Hochebenen bestimmt. Der Jura ist einsam und doch nah. Wer sich in diese zauberhafte Region begibt, erlebt die Natur «pur». Gerade im Frühjahr ist es verlockend durch die ausgedehnten Buchenwälder oder entlang den Trockenwiesen zu streifen. Man kann sich auch einmal den kräftigen Föhnwind auf dem Höhengrat um die Ohren sausen lassen. Entzückend ist die Wanderung im Tafeljura hoch über Aarau zum Blütenfest der Gemeinen Küchenschelle auf der Stockmatt zwischen Oberhof und Densbüren. Am Fuss der Staffelegg Die Gemeinde Densbüren liegt am Fusse der Staffelegg und bildet eine Dorfgemeinschaft mit dem Weiler Asp. Im 16. Jahrhundert wurden oberhalb der Talverzweigung, auf einer kleinen Hangterrasse, Kirche und Pfarrhaus gebaut. Der grösste Teil der Bauten mit den einfachen Giebelhäusern, entlang der 3 Strassenarme und dem Bach, ist im 18. und 19. Jahrhundert entstanden. 3 Sehenswürdigkeiten gibt es hier zu bestaunen: die barocke Saalkirche mit polygonalem Chorschluss, die alte Wassersäge, welche aus dem 19. Jahrhundert stammt, und die Burgruine Urgiz, welche im 13. Jahrhundert von den Herren von Herznach oder Uriols errichtet wurde. Die Ruine gehört zu den eigenartigsten und rätselhaftesten Anlagen ihrer Art im Kanton Aargau. An schönster Aussichtslage am Hügelsporn sind die Grundmauern der Hochwacht, genannt «Chutz», zu sehen. Die Festung Natürlich

NATUR Wanderung Die Küchenschelle: glockenähnliche Blüte Der deutsche Pflanzenname «Küchenschelle» hat mit der Küche nichts zu tun, sondern bezieht sich auf die Form der Blüte, die wie eine Glocke

Die Artbezeichnung «vulgaris» bedeutet gewöhnlich und differenziert die Pflanze von der aufrecht stehenden und violett blühenden Frühlingsoder Pelzanemone (Pulsatilla vernalis) oder von der

4 NATUR Wanderung Die Küchenschelle: glockenähnliche Blüte Der deutsche Pflanzenname «Küchenschelle» hat mit der Küche nichts zu tun, sondern bezieht sich auf die Form der Blüte, die wie eine Glocke oder Schelle aussieht. Auch die Gattungsbezeichnung «Pulsatilla» aus dem lateinischen pulsare = schlagen nimmt darauf Bezug. Die Artbezeichnung «vulgaris» bedeutet gewöhnlich und differenziert die Pflanze von der aufrecht stehenden und violett blühenden Frühlingsoder Pelzanemone (Pulsatilla vernalis) oder von der dunkelvioletten, hängenden ist aufgrund des steilen Geländes nur mit gutem Schuhwerk zu besteigen. Das Dorf Densbüren wird von der Anhöhe Strihen (805 mü.m.) überragt, darunter, im westlichen Winkel, befindet sich die Stockmatt, wo jedes Jahr nach der Schneeschmelze (meistens im März) in der Trockenwiese die zauberhaften Blumen der Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) zu bewundern sind. Berg-Küchenschelle (Pulsatilla montana). Als Volksnamen sind Kuhschelle, Wolfspfote, Tagschläferle, Osterblume, Haberblume oder Windblume bekannt. Die Gemeine Küchenschelle wird etwa 10 bis 20 cm hoch und besitzt ein- bis zweifach gefiederte Blätter mit höchstens 2 mm breiten Zipfeln. Auf einem aufrechten oder etwas gebeugten, behaarten, 3 bis 4 cm langen Stiel erscheinen von März bis April die rotvioletten Blüten, die im Zentrum zahlreiche goldgelbe Staub- und Fruchtblätter vorweisen. Die Griffel im inneren Kern sind violettfarbig. gelangen wir anschliessend zum Wegweiser Höhenweg. Unmittelbar oberhalb eines Bauernhauses finden wir die Trockenwiese, wo uns Dutzende von Küchenschellenblüten entgegenstrahlen. (Ankunft nach 30 Minuten). Natur-Buur-Kulturweg beim Bildungszentrum «Herzberg» Blütenfest der Küchenschelle Es ist ein grosses Verdienst der ortsansässigen Bauern und von einheimischen Umweltschützern, dass die Gemeine Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris Miller) auf der Stockmatt trotz moderner Förderung der Landwirtschaft bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist. Wenn wir die Blüten in der Trockenwiese bestaunen, steigt in uns eine grosse Ehrfurcht auf. Die Pflanze steht unter strengstem Naturschutz und sollte um «Himmels willen» weder gepflückt, noch bedrängt werden. Der feierliche Anblick des Blütenfestes versetzt uns ins Entzücken und wir fühlen uns wie im botanischen Paradies. Nach alter griechischer Sage soll die Küchenschelle aus den Tränen der Venus entstanden sein, als sie den Jüngling Adonis, der auf der Jagd von einem Eber getötet wurde, beweinte. Küchenschellen sind Frühlingsblumen, die gleich nach der Schneeschmelze erblühen: früh im Tal später gegen den Sommer in den Bergen. Die Begegnung ist ein eindrückliches Erlebnis. In enger Nachbarschaft von Eis und Schnee zaubert sie farbige Akzente in kalkhaltige, sonnige Hügel, trockene Heiden und lichte Wälder. Mit Hilfe einer langen Pfahlwurzel ist die Pflanze in der Lage, trockene Zeiten ohne grossen Schaden zu überstehen. Ihren Wasserbedarf zieht sie aus tieferen Schichten der Erde. Das Blütenkleid ist seidig behaart. Wanderung zum Blütenfest Wenn wir das Blütenfest der Küchenschelle auf der Stockmatt von Densbüren besuchen, müssen wir am Bahnhof Aarau das Postauto nach Frick besteigen. Nach rund 30-minütiger Fahrt über Küttigen steigen wir auf der Anhöhe «Bänkerjoch» (Parkplatz) aus und wandern auf der Naturstrasse Richtung Asperstrihen. Nach 100 m marschieren wir am Waldrand entlang (nicht rechts den Wald hinauf), begleitet von Lorbeerseidelbast, Stinkendem Nieswurz, Huflattich, Stechpalme, Lungenkraut, Bingelkraut und Haselwurz zum Junkholz. Nachdem wir den Buchenwald durchquert haben, erreichen wir nach zirka 20 Minuten den Weiler Stockmatt. Über eine Linkskurve 28 Natürlich

Rückmarsch zum Bänkerjoch durch den Buchenwald Wanderung NATUR Wie der Daunenschleier eines Vogels fühlt sich der pflanzliche Pelz an.

Durch die luftigen Bewegungen werden die Blüten hin und her geschlagen, als möchten sie dem Frühjahr mit Glockenklängen begegnen.

Zuerst marschieren wir hinauf zum Wegweiser «Höhenweg» und überqueren dann linkerhand die Bergkuppe, wo die Naturstrasse «Stockmattweg» S-förmig hinab nach Asp verläuft (Ankunft nach 1 Std.

5 Rückmarsch zum Bänkerjoch durch den Buchenwald Wanderung NATUR Wie der Daunenschleier eines Vogels fühlt sich der pflanzliche Pelz an. Durch diese sanft-weiche Behaarung ist die Küchenschelle vor Kälte geschützt; am wohlsten fühlt sie sich im frischen Frühlingswind. Durch die luftigen Bewegungen werden die Blüten hin und her geschlagen, als möchten sie dem Frühjahr mit Glockenklängen begegnen. Über Asp zum Herzberg Nach dem botanischen Halt bei der Küchenschelle machen wir uns auf zur Rundwanderung über Asp zum Herzberg und zurück zum Bänkerjoch. Zuerst marschieren wir hinauf zum Wegweiser «Höhenweg» und überqueren dann linkerhand die Bergkuppe, wo die Naturstrasse «Stockmattweg» S-förmig hinab nach Asp verläuft (Ankunft nach 1 Std. 10 Minuten vom Ausgangspunkt Bänkerjoch berechnet). Über Asp führt eine Asphaltstrasse (Herzbergstrasse) zum Herzberg hinauf (Ankunft nach 1 Std. 50 Minuten). Hier befindet sich das Haus für Bildung und Begegnung mit Restaurant, wo wir eine erfrischende Rast einschalten. In diesem Kulturzentrum werden durchs ganze Jahr in idyllischer Umgebung und einzigartiger Atmosphäre (Vollwertküche) verschiedene Kurse wie z.b. Einklang mit der Natur, Parcours in die Natur, Mozartwoche, Musik und Ostern, Bild und Klang, Tänze aus aller Welt usw. durchgeführt. Ausserdem wurde zusammen mit dem Aargauischen Bund für Naturschutz rund um den Herzberg der «Natur-Buur-Kulturweg» angelegt, welcher über landwirtschaftliche Kulturen, Nutztiere, wildlebende Tiere und Pflanzen sowie über die Kulturlandschaft informiert. Auf 16 attraktiv gestalteten, grossformatigen Tafeln wird eindrucksvoll die Landwirtschaft als Teil einer naturnahen Landschaft voller Leben, Farben, Düfte und deren Lebensgrundlage dargestellt. Auch werden die Besonderheiten des Aargauer Juras auf den Tafeln «Geologie» und «Landschaft» erklärt. Nach dem Besuch des Zentrums machen wir uns auf den Rückweg zum Bänkerjoch. Der Pfad führt unmittelbar beim Herzberg-Hof vorbei und verläuft während 20 Minuten durch einen träumerischen Buchenwald. Begleitet von Seidelbast, Wiesenschlüsselblumen und Scharbockskräutern beendigen wir nach rund 2 Stunden und 10 Minuten die Rundwanderung an der Posthaltestelle Bänkerjoch und machen uns mit zahlreichen Eindrücken auf den Heimweg. Die Küchenschelle mit ihrer imponierenden Ausstrahlung bleibt uns dabei in freudiger Erinnerung. Reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Landestopographie (BA045957) Anzeigen Homöopathie studieren heisst Heilen lernen Masterausbildung Befähigung zur Berufsausübung in eigener Praxis Fachausbildung Die sichere Behandlung von chronischen Krankheiten Basisausbildung Die sichere Behandlung von akuten Krankheiten Akademie der homöopathischen Heilkunst Merkurstrasse 52 CH-8640 Rapperswil Tel. +41 (0) Fax +41 (0) sekretariat@akademie-heilkunst.ch Natürlich

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