Seit ihrer klinischen Einführung

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1 Mechanische Herzunterstützung mit der intraaortalen Ballonpumpe Uwe Mehlhorn, E. Rainer de Vivie Zusammenfassung Die intraaortale Ballonpumpe (IABP) ist das am häufigsten eingesetzte mechanische Herzunterstützungssystem. Nach klinischer Einführung im Jahr 1967 waren die ersten Ergebnisse der IABP-Anwendung bei Patienten mit kardiogenem Schock nach akutem Herzinfarkt enttäuschend. In der Folgezeit wurde die IABP hauptsächlich zur Behandlung des kardialen Pumpversagens nach Herzoperation eingesetzt. In jüngster Zeit ändert sich die IABP-Anwendung jedoch wieder, einerseits wegen des zunehmenden Einsatzes durch interventionelle Kardiologen, andererseits wegen der Tendenz, sie häufiger bei herzchirurgischen Hochrisikopatienten peri- und präoperativ anzuwenden. Die aktuell verfügbaren Daten legen nahe, dass ein frühzeitiger Einsatz der IABP das klinische Ergebnis bei herzchirurgischen und kardiologischen Patienten verbessern kann und dass eine aggressive IABP-Anwendung zumindest bei ausgewählten Patienten kostengünstig ist. Die IABP stellt somit die erste Wahl der mechanischen Herzunterstützung dar. Eine erweiterte Indikation für die IABP-Anwendung bei herzchirurgischen und kardiologischen Patienten scheint gerechtfertigt. Schlüsselwörter: intraaortale Ballonpumpe, Assistenzsystem, Herzchirurgie, mechanische Kreislaufunterstützung Summary Mechanical Cardiac Assist with the Intraaortic Balloon Pump The intraaortic balloon pump (IABP) is the most widely applied mechanical cardiac assist device. Clinically introduced in 1967, IABP use in patients with cardiogenic shock after acute myocardial infarction was initially disappointing, but IABP has since been used mainly in low output syndrome following cardiac surgery. In recent years IABP use is changing mainly due to more frequent use by interventional cardiologists as well as trends for increasing perioperative and preoperative use in high risk cardiac surgery patients. The available data suggest that early IABP use significantly improves clinical outcome in both cardiac surgery and interventional cardiology patients. In addition, aggressive IABP use is cost-effective at least in selected patients. Thus, the IABP remains the first choice for mechanical cardiac assist. A more liberal IABP use in both cardiac surgery and cardiology appears to be justified. Key words: intraaortic balloon pumping, assist device, cardiac surgery, mechanical circulatory support, cardiac assist Seit ihrer klinischen Einführung 1967 durch Adrian Kantrowitz et al. (42) ist die intraaortale Ballonpumpe (IABP) das am häufigsten eingesetzte mechanische Herzunterstützungssystem geworden; aktuell werden weltweit mehr als IABP pro Jahr implantiert (45). Das Konzept der intraaortalen Ballongegenpulsation wurde zunächst bei Patienten im kardiogenen Schock nach akutem Myokardinfarkt eingesetzt (10, 14, 44, 42). Trotz initial sehr enttäuschender Ergebnisse mit hoher Letalität bei diesen Patienten waren die positiven hämodynamischen Effekte der IABP jedoch überzeugend und ermutigten daher zu weiterer Forschung (10, 14, 44). In der Folgezeit wurde die IABP hauptsächlich von Herzchirurgen zur Behandlung des postoperativen Low-Cardiac-Output-Syndroms angewandt (14, 15, 64). Seit Mitte der 80er-Jahre ist jedoch ein erneuter Wandel in der IABP-Anwendung zu beobachten. Einerseits wird sie seitens interventionell tätiger Kardiologen bei Patienten mit akuter Myokardischämie beziehungsweise akutem Myokardinfarkt im Rahmen der perkutanen transluminalen Koronarangioplastie (PTCA) wesentlich häufiger eingesetzt (33, 38, 55, 56, 70, 71), andererseits präoperativ bei herzchirurgischen Hochrisikopatienten deutlich freizügiger (17, 18, 36, 71). In diesem kurzen Überblick werden die in mehr als 30 Jahren klinischen IABP- Einsatzes gesammelten Erfahrungen zusammengefasst und aktuelle Trends diskutiert. Entwicklung Da die Koronarperfusion hauptsächlich während der kardialen Diastole stattfindet, führt die Erhöhung des diastolischen Aortendrucks oder die diastolische Augmentation zu einer Zunahme der Koronarperfusion (32). Adrian and Arthur Kantrowitz validierten 1953 erstmals tierexperimentell das Konzept der diastolischen Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie (Direktor: Prof. Dr. med. E. Rainer de Vivie) des Klinikums der Universität zu Köln Augmentation: Sie schalteten einen Gummischlauch geeigneter Länge zwischen A. femoralis und linker Herzkranzarterie, der die systolische aortale Pulswelle in die diastolische Perfusionsphase der Koronararterien verzögerte, wodurch ein Anstieg des koronaren Blutflusses um bis zu 53 Prozent resultierte (41) (Grafik 1). Die Idee, dieses Konzept zur Entwicklung eines mechanischen Herzunterstützungssystems zu nutzen, führte 1962 schließlich zum Prinzip der durch den Herzzyklus getriggerten intraaortalen Gegenpulsation, tierexperimentell angewandt durch Moulopolous et al. (52) und Clauss et al. (20): Ein in der deszendierenden Aorta platzierter Latexballon wurde EKG-gesteuert während der Diastole mit Kohlendioxid aufgeblasen und während der Systole wieder leer gesaugt. Die Gruppe von Adrian Kantrowitz demonstrierte 1967 den Vorteil eines nicht dehnbaren Polyurethanballons in Kombination mit dem schnelleren Helium als Treibgas (45) und setzte die IABP im selben Jahr erstmals klinisch ein (42, 43). Deutsches Ärzteblatt½Jg. 98½Heft 41½12. Oktober 2001 A 2653

2 Hämodynamische Effekte Die IABP unterstützt den linken und rechten Ventrikel sowohl während der Systole als auch während der Diastole. Die diastolische Balloninflation (Augmentation) erhöht den koronaren Blutfluss in beiden Koronararterien und damit das Energieangebot für links- und rechtsventrikuläres Myokard (14, 22-25, 45, 60). Zusätzlich verstärkt der durch Grafik 1 die diastolische Augmentation erhöhte koronare Perfusionsdruck die Füllung und Streckung des koronaren Gefäßbetts ein als Gartenschlauch-Effekt bezeichnetes Phänomen (13), wodurch reflektorisch die kardiale Kontraktilität zunimmt (4). Die systolische Ballondeflation reduziert linksventrikuläre Nachlast und Wandspannung und über die konsekutive Senkung des linksventrikulären enddiastolischen Drucks (LVEDP) auch rechtsventrikuläre Nachlast und Wandspannung, wodurch der Energiebedarf beider Ventrikel während der Systole abnimmt (14, 22 25, 60). Alle diese Faktoren wirken gemeinsam im Sinn einer Abnahme der Herzarbeit bei verbesserter myokardialer Energiebilanz um bis zu 15 Prozent und resultieren letztlich in einem moderaten Anstieg des Herzminutenvolumens (8, 14, 22 25). Dabei muss jedoch betont werden, dass die IABP das Herz durch Volumenverschiebung zwar druckentlastet, aber nicht volumenentlastet (22, 23). Dies demonstriert deutlich die Grenzen der IABP im Vergleich zu mechanischen Herzunterstützungssystemen wie Zentrifugalpumpe, axiale Rotationspumpe oder Diaphragmapumpe, die das Herz durch aktive Volumen-, also Blutförderung, komplett entlasten können. Die potenziell 15-prozentige Verbesserung der myokardialen Energiebilanz hängt dabei von mehreren Faktoren ab, Wirkprinzip der IABP. Blaue Linie: normale Aortendruckkurve (oben) und Blutfluss in der linken Koronararterie (unten). Rote unterbrochene Linie: Die diastolische Augmentation mittels IABP erhöht den diastolischen Aortendruck (oben) und dadurch den koronaren Blutfluss (unten); das systolische Leersaugen des Ballons senkt den systolischen Aortendruck (oben) und damit die linksventrikuläre Nachlast, Wandspannung und den linksventrikulären enddiastolischen Druck (aus 23). die die Effektivität der IABP bestimmen, wie Augmentation, LVEDP und koronarer Gefäßwiderstand. Optimale diastolische Augmentation setzt die korrekte Synchronisierung zwischen Herzzyklus und Balloninflation beziehungsweise -deflation, die Wahl der richtigen Ballongröße bezogen auf die Dimension der Aorta sowie korrekte Positionierung des Ballons in der deszendierenden Aorta voraus (22, 23, 51). Ein hoher LVEDP verschlechtert die subendokardiale Koronarperfusion (35, 66) und kann daher die Effektivität der IABP reduzieren (61). Ein erhöhter koronarer Gefäßwiderstand, zum Beispiel bedingt durch ein nach kardioplegischem Herzstillstand häufig zu beobachtendes Myokardödem (48, 49), kann zu einer Verschlechterung der Koronarperfusion führen und so ebenfalls die Wirksamkeit der IABP einschränken (61, 62). Die Kenntnis dieser Zusammenhänge und die optimale Anpassung der entsprechenden Parameter sind Voraussetzungen, um hämodynamisch den maximalen Nutzen der IABP zu erzielen (23, 24, 51). Indikationen Die klassischen Indikationen für den Einsatz der IABP sind (7, 22, 23, 30, 51, 61, 71): kardiogener Schock, instabile Angina pectoris, perioperatives Low-Cardiac-Output-Syndrom (LOS). Begünstigt durch die rasche Verfügbarkeit, einfache Anwendung und im Vergleich zu anderen Herzassistenzsystemen relativ niedrige Komplikationsrate der IABP, ist ihr Indikationsspektrum in den letzten Jahren deutlich erweitert worden. Der perioperative IABP-Einsatz bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine Seltenheit und soll in diesem Überblick nur erwähnt werden (1, 54, 72). Die technischen Voraussetzungen wie spezielle Ballonkatheter und angepasste Triggersysteme stehen zur Verfügung. Die derzeit akzeptierten Indikationen für die IABP sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Kontraindikationen sind die Aortenklappeninsuffizienz (wegen der durch die IABP verstärkten diastolischen Regurgitation) und die systemische Infektion. Die Tachyarrhythmia absoluta stellt hingegen heute keine Kontraindikation mehr dar, da moderne Steuerelektronik in Verbindung mit schneller Mechanik selbst hohe Herzfrequenzen bis zu 140 Schlägen pro Minute und Arrhythmien problemlos erkennen und entsprechend darauf reagieren kann (1, 51, 71). Gegenwärtig wird die IABP in zwei bis 13 Prozent aller kardiochirurgischen Eingriffe bei Erwachsenen bei sehr unterschiedlichen institutionellen Philosophien bezüglich Indikationsstellung und Zeitpunkt der Implantation eingesetzt (1, 21 27, 30, 31, 39, 47, 51, 53, 57, 71, 72). Dabei sind in den letzten Jahren Trends sowohl zu generell häufigerem perioperativen Einsatz als auch zu häufigerem präoperativen Einsatz zu beobachten, die ei- A 2654 Deutsches Ärzteblatt½Jg. 98½Heft 41½12. Oktober 2001

3 Tabelle 1 C C Indikationen für den Einsatz der intraaortalen Ballonpumpe Kardiologie Herzchirurgie Andere (nach 1, 3, 17 19, 21 26, 50, 51, 64, 69 71) Kardiales Pumpversagen nach akutem Myokardinfarkt Ventrikel- oder Papillarmuskelruptur nach akutem Myokardinfarkt mit Ventrikelseptumdefekt oder akuter Mitralklappeninsuffizienz Instabile Angina pectoris Akute Myokardischämie oder Infarkt im Rahmen einer Katheterintervention Präoperativ Überbrückungszeit bis zur Herztransplantation Notfall-Myokardrevaskularisation Prophylaktischer Einsatz bei Hochrisikopatienten mit deutlich reduzierter Herzfunktion Intra-/postoperativ Intraoperativer Myokardinfarkt Low-Cardiac-Output-Syndrom (LOS) beim Entwöhnen von der Herz-Lungen-Maschine beziehungsweise in der postoperativen Phase (selten auch bei Säuglingen und Kleinkindern) Rechtsventrikuläres Versagen nach Herztransplantation Akute Abstoßung nach Herztransplantation Während oder nach nichtherzchirurgischen Eingriffen bei Patienten mit präoperativ eingeschränkter kardialer Pumpfunktion Kardiales Pumpversagen bei Patienten mit normaler präoperativer Herzfunktion, die während nichtherzchirurgischer Eingriffe ein LOS entwickeln Schwerkranke Patienten, die ein von der Grunderkrankung unabhängiges kardiales Pumpversagen entwickeln Tabelle 2 C C Perioperativer Einsatz der intraaortalen Ballonpumpe Klinik Zeitraum Herzoperationen IABP perioperativ Mortalität Gesamt Gesamt Prozent Prozent Massachusetts General Hospital ,3 16,3 University of Washington ,8 28,7 University of St. Louis ,5 44,0 Duke University k. A ,0 40,0 Texas Heart Institute ,4 48,4 Geisinger Medical Center * ,9 20,0 Universität Göttingen k. A. 472 k. A. 38,3 Universität zu Köln ,2 27,4 * nur Patienten mit linksventrikulärer Ejektionsfraktion kleiner als 25 Prozent; k. A., keine Angabe. (nach 5, 16, 21, 26, 50, 53, 71) nerseits einer erweiterten Indikationsstellung und andererseits dem zunehmenden Anteil von kardial schwerkranken und multimorbiden Patienten zugeschrieben werden (6, 17, 18, 21, 26, 53, 57, 71). Ähnlich wie in anderen herzchirurgischen Kliniken stieg auch in der Klinik für Herzchirurgie der Universität zu Köln der Anteil an perioperativ implantierten IABP von 3,9 Prozent aller herzchirurgischen Operationen bei Erwachsenen zwischen 1989 und 1993 (9) auf durchschnittlich 6,4 Prozent seit 1994 an (50). Einsatz durch den Kardiologen Den bedeutendsten Wandel in der Anwendung der IABP stellt jedoch der in den letzten Jahren dramatisch zunehmende Gebrauch durch den Kardiologen im Rahmen der katheterinterventionellen Myokardrevaskularisation dar (33, 38, 55, 56, 69 71). Zwei Faktoren haben diese Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Erstens hat die Einführung der perkutanen Insertionstechnik die IABP-Implantation ohne chirurgische Gefäßpräparation sehr einfach und praktisch überall für den Kardiologen verfügbar gemacht (11, 12, 68). Zweitens haben katheterinterventionelle Koronarangioplastien auch bei instabilen Patienten mit akuter Myokardischämie beziehungsweise Myokardinfarkt rasch zugenommen (37, 55, 56, 63, 69 71). Diesen Wandel haben Torchiana et al. kürzlich in einer Studie aufgezeigt, in der sie die Daten von IABP-Anwendungen zwischen 1968 und 1995 analysierten (71). Sie fanden, dass der Ersatz der konventionellen chirurgischen Implantationstechnik durch die perkutane Implantation von einer drastischen Zunahme der IABP-Insertionen im Herzkatheterlabor bei Abnahme der Implantationen im Operationssaal und auf der Intensivstation begleitet war. Im gleichen Zeitraum stieg die relative Anzahl der IABP-Implantationen bei PTCA-Patienten von 0 Prozent auf 31 Prozent an, und die relative Anzahl von IABP bei herzchirurgischen Patienten sank entsprechend ab (Grafik 2). Diese Entwicklung wird von ande- A 2656 Deutsches Ärzteblatt½Jg. 98½Heft 41½12. Oktober 2001

4 Grafik 2 Wandel der IABP-Anwendung zwischen 1968 und 1995: Implantationstechnik (oben), Ort der Implantation (Mitte) und Verteilung zwischen herzchirurgischen und kardiologischen Patienten (unten) (nach 71). IS: Intensivstation; OP: Operationssaal. ren Institutionen bestätigt (37, 55, 56, 70). Des Weiteren haben die GUSTOund die SHOCK-Studie gezeigt, dass aggressive therapeutische Intervention inklusive IABP-Anwendung die Überlebensrate nach akutem Myokardinfarkt mit kardiogenem Schock deutlich verbessern kann (37, 63). Allerdings ist zu betonen, dass die IABP im kardiogenen Schock nur dann eine Verbesserung des klinischen Ergebnisses mit Reduktion der Infarktgröße und Senkung der Letalität ermöglicht, wenn sie in eine Gesamtstrategie mit chirurgischer oder interventioneller Revaskularisation eingebunden ist (37, 63). Die Dauer des IABP-Einsatzes richtet sich dabei in erster Linie nach der hämodynamischen Stabilität des Patienten, dessen Abhängigkeit von positiv inotroper Medikation und natürlich dem Auftreten von IABP-assoziierten Komplikationen (zum Beispiel Beinischämie, lokale Infektion). Generell verspricht der IABP-Einsatz für bis zu maximal zehn bis 14 Tagen einen hämodynamischen Nutzen. Bei Entwöhnung der IABP nach Anwendung von mehr als drei bis fünf Tagen empfehlen wir auch nach typischer schleusenloser Implantation in Seldinger-Technik die chirurgische Explantation und Übernähung der A. femoralis. Assoziierte Mortalität Obwohl die Mortalität von Patienten, die perioperativ mit der IABP unterstützt wurden, in den letzten Jahren eine sinkende Tendenz zeigt (26, 71), wird sie in der Literatur sehr divergierend mit 16 bis 56 Prozent angegeben (5, 9, 16, 21, 27, 28, 31, 46, 53, 57, 58, 67, 71). In Tabelle 2 sind die Daten einiger Zentren zusammengestellt (5, 21, 26, 50, 53, 71). Unabhängige Prädiktoren für den Todesfall bei intraoperativer IABP-Insertion sind: Herzinsuffizienz nach NYHA- Klassifizierung III und IV, Mitralklappenersatz oder -rekonstruktion, extrakorporale Zirkulation an der Herz- Lungen-Maschine länger als 100 Minuten, dringliche oder notfallmäßige Herzoperation, präoperative Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, ventrikuläre Herzrhythmusstörungen und IABP-Insertion über die Aorta ascendens bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (5, 21, 26, 53, 71). Die Langzeitüberlebensrate von Patienten, die mit der IABP unterstützt wurden, wird mit circa 59 Prozent nach einem Jahr und circa 47 Prozent nach fünf Jahren angegeben. Die meisten dieser Patienten befinden sich in den NYHA-Klassen I oder II (21, 30, 53). Retrospektiv erhobenen Daten zufolge soll die IABP-assoziierte Mortalität mit 80-prozentiger Sensitivität und Spezifität vorhersagbar sein (71), der Wert dieser Voraussage ist bisher jedoch nicht prospektiv validiert worden. Prophylaktische Implantation bei Hochrisikopatienten Interessanterweise haben einige Studien gezeigt, dass die perioperative Mortalität bei Hochrisikopatienten, bei denen die IABP prophylaktisch präoperativ eingesetzt wurde, niedriger war, als bei Patienten, bei denen sie erst intra- beziehungsweise postoperativ bei kardialer Insuffizienz implantiert wurde (Grafik 3) (17, 18, 21, 26, 29). Obwohl eine kausale Beziehung nicht nachweisbar ist, legen diese Daten nahe, dass durch frühzeitige präoperative IABP-Unterstützung zur Stabilisierung von persistierenden, medikamentös nicht beherrschbaren Myokardischämien oder kardialem Pumpversagen das klinische Ergebnis verbessert und der Krankenhausaufenthalt verkürzt werden kann (17, 18, 21, 26, 29, 36, 71). Assoziierte Komplikationen Die häufigsten IABP-assoziierten Komplikationen sind in Tabelle 3 aufgeführt. Vaskuläre Komplikationen wie Beinischämie, Kompartment-Syndrom, Beinamputation und Mesenterialarterieninfarkt werden in einzel- Tabelle 3 C C IABP-assoziierte Komplikationen Komplikationen Inzidenz (Prozent) Vaskuläre Komplikationen 6 33 Beinischämie 5 18 Infektion (lokal und systemisch) 0 6 Ballonruptur 1 5 Fehlplatzierung 1 5 Thrombektomie 1 4 Gefäßrekonstruktion 1 3 Aortenperforation oder -dissektion 0 1 (nach 2, 6, 9, 16, 39, 53, 58, 59, 71) Deutsches Ärzteblatt½Jg. 98½Heft 41½12. Oktober 2001 A 2657

5 Grafik 3 aufgefangen wurden (70). Diese Daten implizieren, dass ein freizügigerer IABP-Einsatz das klinische Ergebnis ausgewählter Subgruppen sowohl herzchirurgischer als auch kardiologischer Patienten ohne Ressourcenbelastung verbessern kann. Fazit Reduktion der perioperativen Mortalität bei präoperativer prophylaktischer IABP-Implantation (rot) im Vergleich zur intra- oder postoperativen IABP-Implantation (blau) bei herzchirurgischen Hochrisikopatienten (nach 17, 18, 21, 26, 29). nen Publikationen mit bis zu 33 Prozent der Fälle angegeben (2, 6, 9, 16, 39, 53, 58, 59, 71). Multivariate Regressionsanalysen haben die folgenden Faktoren ermittelt, die mit deutlich erhöhtem Risiko für vaskuläre Komplikationen behaftet sind: peripheres arterielles Verschlussleiden, weibliches Geschlecht, Diabetes mellitus, postoperative IABP-Implantation und Nikotinanamnese (6, 16, 59). Ballonruptur und -fehlplatzierung als Komplikationen treten in jüngerer Zeit häufiger auf und sind eng mit dem Patientenalter korreliert. Hierfür wird die stärker ausgeprägte kalzifizierende Aortensklerose älterer Patienten verantwortlich gemacht (71). Insgesamt jedoch sinkt die IABP-assoziierte Komplikationshäufigkeit in den letzten Jahren, vermutlich bedingt durch größere Erfahrung und technische Verbesserungen sowohl im Hinblick auf die IABP- Insertionstechnik als auch die verwendeten IABP-Katheter (6, 53, 71). Ökonomische Aspekte Vor dem Hintergrund der begrenzten Ressourcen im Gesundheitswesen ist die Kosten-Nutzen-Analyse einer medizinischen Prozedur notwendig. Führt früherer aggressiverer IABP-Einsatz nicht nur zu besserem klinischen Ergebnis, sondern können möglicherweise sogar Ressourcen durch Verkürzung des Krankenhausaufenthalts gespart werden? Nur wenige Studien haben diese Fragestellung untersucht. Bolooki et al. (7) und Gustensen et al. (34) fanden, dass die prophylaktische IABP-Implantation bei Hochrisikopatienten den Krankenhausaufenthalt verkürzte und dadurch keine höheren Ausgaben verursachte, also kosteneffektiv war. Dietl et al. zeigten, dass prophylaktische IABP-Insertion bei Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion kleiner als 25 Prozent sowohl zu einer Senkung der Mortalität als auch zu einer Kostensenkung durch Verkürzung des Krankenhausaufenthalts führte (26). In einer aktuellen, detaillierten Kosten-Nutzen- Analyse kommen Christenson et al. zu dem Ergebnis, dass prophylaktische IABP-Implantation bei Hochrisikopatienten die Krankenhauskosten um 36 Prozent senken kann (19). Talley et al. untersuchten die ökonomischen Auswirkungen prophylaktischer IABP-Insertion vor PTCA bei akutem Myokardinfarkt und zeigten, dass diese Therapie kostenneutral ist, da die höheren Kosten der IABP praktisch vollständig durch die geringere Komplikationsrate bei diesen Patienten Die IABP stellt nach mehr als 30 Jahren klinischer Anwendung weiterhin die erste Wahl für eine mechanische Herzunterstützung dar. Ein wesentlicher Trend der letzten Jahre ist der zunehmende IABP-Einsatz seitens interventioneller Kardiologen im Rahmen von PTCA bei akuter Myokardischämie beziehungsweise Myokardinfarkt. In der Herzchirurgie sind eine generell zunehmende Inzidenz für perioperativen Einsatz sowie besonders die häufigere präoperative prophylaktische IABP-Insertion bei Hochrisikopatienten zu verzeichnen. Obwohl die IABP-Therapie weiterhin von erheblicher Mortalität und Morbidität begleitet ist, deuten die aktuell verfügbaren Erfahrungen darauf hin, dass eine frühzeitige aggressive IABP-Anwendung den klinischen Erfolg kardiologischer und herzchirurgischer Patienten verbessern kann. Zudem schont die frühzeitige IABP-Therapie zumindest bei ausgewählten Patientengruppen wegen der Verkürzung des Krankenhausaufenthalts und der Reduktion der Komplikationsrate sogar Ressourcen. Diese Daten scheinen eine erweiterte Indikationsstellung für den Einsatz der IABP zu rechtfertigen und legen nahe, dass die IABP zur Standardausrüstung herzchirurgischer Kliniken sowie interventioneller Katheterlabors gehören sollte. Zitierweise dieses Beitrags: Dt Ärztebl 2001; 98: A [Heft 41] Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über das Internet ( erhältlich ist. Anschrift für die Verfasser: Prof. Dr. med. Uwe Mehlhorn Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Klinikum der Universität zu Köln Joseph-Stelzmann-Straße 9, Köln uwe.mehlhorn@medizin.uni-koeln.de A 2658 Deutsches Ärzteblatt½Jg. 98½Heft 41½12. Oktober 2001

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