Fox. Das Bankwesen der europäischen Volksdemokratien
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- Thomas Becke
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1 Fox Das Bankwesen der europäischen Volksdemokratien
2 Band 4 der Schriftenreihe des Instituts für Kreditwesen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Herausgeber: Professor Dr. Ludwig Mülhaupt, Universität Münster
3 Dr. Ursula Fox Das Bankwesen der europäischen Volksdemokratien Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
4 D 6 Verlags-Nr. 451 ISBN ISBN (ebook) DOI / Copyright by Springer Fachmedien Wiesbaden 1967 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1967
5 Geleitwort In einer Zeit, in der man sich im Westen um verstärkte Kontakte und um eine Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu den Ländern des Ostblocks bemüht, darf eine Arbeit über das Bankwesen der europäischen Länder der Volksdemokratie besonderes Interesse beanspruchen. Eine solche Arbeit erscheint um so notwendiger, einmal weil man immer wieder überrascht ist über das Maß an Unkenntnis, das insbesondere auf westdeutscher Seite über das Bankwesen in den Ländern des Ostblocks herrscht, und zum anderen weil gerade die Kenntnis dieser Bankensysteme in besonderem Maße geeignet ist, den Zugang zum Verständnis des in diesen Ländern herrschenden Wirtschaftssystems zu eröffnen, und weil schließlich damit für den am Handel mit diesen Ländern interessierten Unternehmer die Voraussetzungen für richtige Entscheidungen geschaffen werden. Die Verfasserin, die dank ihrer Ausbildung und ihrer Sprachkenntnisse für eine solche Arbeit besonders prädestiniert ist, zeigt anschaulich, wie die Funktionen des Bankwesens der von ihr behandelten Länder durch die in diesen Ländern verwirklichte Wirtschaftsordnung bestimmt werden und wie diese Funktionen ihrerseits wiederum die Organisation des Bankensystems beeinflußt haben. Mit der Aufgabe der Zahlungsmittelversorgung haben die Banken in den Volksdemokratien zugleich wesentliche Funktionen der Kontrolle und der Lenkung des Wirtschaftsablaufs übernommen. Von dieser AufgabensteIlung her erklärt sich die Organisation des Bankensystems, die einerseits durch eine starke Konzentration im Sinne einer Beschränkung der Zahl der Kreditinstitute und andererseits durch die Spezialisierung der Geschäftstätigkeit der einzelnen Institute auf bestimmte Funktionen im Bereich der Kapitalsammlung bzw. Finanzierung gekennzeichnet ist. Die Geschäftstätigkeit der Banken einschließlich der Zentralbanken in den Volksdemokratien unterliegt selbst wiederum der zentralen Planung, so daß eine im Gesamtplan nicht vorgesehene Geldschöpfung der einzelnen Institute ebenso ausgeschlossen ist wie eine autonome Geld- und Kreditpolitik der Zentralbank. Die Verfasserin analysiert in den Grenzen des ihr zugänglichen Materials sehr sorgfältig die Passiv- und die Aktivgeschäfte der einzelnen Institute, den Zahlungsverkehr und die Auslandsgeschäfte der volksdemokratischen Banken. Besonderes Interesse verdienen die Ausführungen, die sich mit den Problemen befassen, die sich im Bereich des Betriebskredits aufgrund von betragsmäßigen Divergenzen zwischen den Leistungs- und Zahlungsströmen in Form der sog. überfälligen Bankkredite ergeben, Probleme, mit denen die Planungsbehörden in den Volksdemokratien offensicht-
6 lich bis heute nicht fertig geworden sind. Obwohl sich die Methoden der zentralen Planung und Lenkung der Volkswirtschaft und mit ihnen auch die Bedeutung von Geld und Kredit im Zeitablauf erheblich gewandelt haben, sind die zentralen Aufgaben des Bankensystems von diesen Wandlungen bislang weitgehend unberührt geblieben. Ob dies auch dann noch gilt, wenn die seit einigen Jahren in Gang befindlichen Reformen, die darauf abzielen, den Marktmechanismus im Wirtschaftssystem der Volksdemokratien stärker zur Geltung zu bringen, abgeschlossen sein werden, bleibt abzuwarten. Münster, im Juni 1967 Ludwig Mülhaupt
7 Vorwort Die Wirtschaftssysteme der osteuropäischen Länder, häufig als sozialistische Wirtschaftsordnungen sowjetischen Typs bezeichnet, sind in der westdeutschen Literatur bisher zumeist in Form von umfassenden Gesamtdarstellungen untersucht worden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, über ein Teilgebiet aus dem Bereich der Wirtschaft der europäischen Volksdemokratien eingehender zu informieren, nämlich über das Bankwesen in Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, in der Tschechoslowakei und in Ungarn. Organisation und Geschäftstätigkeit der Bankensysteme dieser Länder sind auf der Grundlage der dort verwirklichten Wirtschaftsordnung analysiert und an Hand der durch diese Wirtschaftsordnung vorgegebenen Zielsetzungen beurteilt worden. Die Arbeit wurde im Mai 1966 abgeschlossen. Das ihr zugrunde liegende Literaturstudium umfaßte hauptsächlich polnische und sowjetische Quellen, die teils in der reichhaltigen Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel eingesehen und teils durch einen Bücher- und Zeitschrütenaustausch des Instituts für Kreditwesen der Universität Münster mit der Polnischen Nationalbank in Warschau beschafft werden konnten. Diesen Institutionen sowie der Gesellschaft zur Förderung der Bankwirtschaftlichen Forschungsstelle an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster e. V., die zum Entstehen dieser Arbeit durch finanzielle Leistungen wesentlich beigetragen hat, danke ich für ihre wertvolle Hilfe. Meinen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle Herrn Professor Dr. Ludwig Mülhaupt für die Anregung zu dieser Arbeit und für deren vielfältige li'örderung aussprechen. Essen, im Juni 1967 Ursula Fox
8 Inhaltsverzeichnis Einleitung Erstes Kapitel Die Wirtschaftsordnung als Bestimmungsfaktor des Bankwesens in den europäischen Ländern der Volksdemokratie 1. Die dominierende Rolle der Wirtschaftsordnung im System der Bestimmungsfaktoren des Bankwesens H. Die Wirtschaftsordnung der europäischen Länder der Volksdemokratie unter besonderer Berücksichtigung des monetären Bereiches Begriff und wesentliche Merkmale der sozialistischen Wirtschaftsordnung Die Verwirklichung der sozialistischen Wirtschaftsordnung in den europäischen Ländern der Volksdemokratie Die Stellung der sozialistischen Betriebe in der Wirtschaftsordnung der europäischen Volksdemokratien Geld und Kredit in der sozialistischen Wirtschaftsordnung 36 a) Das Problem des Geldes b) Der Kredit und seine Funktionen 38 Zweites Kapitel Die Bankensysteme der europäischen Länder der Volksdemokratie 1. Die Entwicklung der Währungssituation und der Bankensysteme Währungsreformen Die Umgestaltung der Bankensysteme und der gegenwärtige Aufbau der Bankenorganisation
9 II. Aufgaben und Organisation der einzelnen Banken Staatsbanken (Nationalbanken) Investitionsbanken Landwirtschaftsbank und Kreditgenossenschaften Sparkassen Außenhandelsbanken 61 Drittes Kapitel Die Geschäftstätigkeit der Bankensysteme im Inland I. Die Planung des Geldumlaufs als Grundlage der Geschäftstätigkeit Einordnung der Geldumlaufplanung in das gesamte volkswirtschaftliche Planungsgefüge Aufgaben und Struktur der Geldumlaufpläne Der Planungsvorgang. 67 II. Möglichkeiten der Bankpolitik IH. Die Abwicklung der Bankgeschäfte im Inland 1. Kreditgeschäfte.. a) Passivgeschäfte. aa) Vorbemerkung bb) Die Passivposten der Bankbilanzen cc) Darstellung der Passivgeschäfte. (1) Bargeldemission (2) Guthaben der Wirtschaft, des Staates und der privaten Haushalte..... (aa) Giroguthaben..... (bb) Zweckgebundene Mittel (cc) Spareinlagen b) Aktivgeschäfte aa) Die Aktivposten der Bankbilanzen bb) Gliederung der Kreditarten cc) Darstellung der Kreditarten
10 (1) Kredite für staatliche Betriebe (aa) Betriebskredite..... (aaa) Entwicklung der Kreditpolitik (bbb) Kreditarten (bb) Investitionskredite (aaa) Die Beteiligung des Kredits an der Investitionsfinanzierung (bbb) Kreditarten (2) Kredite für genossenschaftliche Betriebe (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) 115 (3) Kredite für Privatbetriebe (4) Kredite für private Haushalte 120 (5) Kredite für den Staatshaushalt 123 (6) Refinanzierungskredite im Bankensystem Der Zahlungsverkehr a) Die Regelung des Zahlungsverkehrs. 125 b) Die bankmäßige Durchführung des Zahlungsverkehrs 128 aa) Barzahlungen 128 (1) Einzahlungen 128 (2) Auszahlungen 129 bb) Bargeldlose Verrechnungen. 131 (1) Rechnungsinkasso 132 (2) Scheckinkasso 134 (3) Überweisungsverkehr 135 (4) Akkreditiv Sonstige Dienstleistungsgeschäfte. 137 Viertes Kapitel Die Geschäftstätigkeit der Bankensysteme im Rahmen der außenwirtschaftlichen Beziehungen der europäischen Volksdemokratien 1. Die in der Wirtschaftsordnung begründeten Bedingungen für die Gestaltung der außenwirtschaftlichen Beziehungen
11 11. Das Bankwesen im sozialistischen Weltmarkt Die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit der sozialistischen Länder Die Regelung des Zahlungsverkehrs durch Zahlungs abkommen Die Internationale Bank für wirtschaftliche Zusammenarbeit 148 a) Gründung, Aufgaben und Organisation 148 b) Geschäftstätigkeit aal Durchführung des Verrechnungsverkehrs 150 bb) Kreditgeschäfte (1) Der Kreditplan als Grundlage des Kreditgeschäfts 154 (2) Passivgeschäfte 154 (3) Aktivgeschäfte. 157 IH. Auslandsgeschäfte der volksdemokratischen Banken mit Banken in nicht sozialistischen Ländern 159 Zusammenfassung. 165 Literaturverzeichnis 167 Anhang: Abbildungen, ijbersichten und Tabellen 191
12 Verzeichnis der Abbildungen, Übersichten und Tabellen Abbildung 1: Grenzen der ost- und südosteuropäischen Staaten und ihre Veränderungen nach dem zweiten Weltkrieg Abbildung 2: Der Bedarf an normiertem Umlaufvermögen einer Wirtschaftseinheit in Abhängigkeit von der Länge der Planperiode.... Abbildung 3: Schematische Darstellung des Rechnungseinzugsverfahrens Übersicht 1: Übersicht 2: Übersicht 3: Übersicht 4: Übersicht 5: Übersicht 6: Übersicht 7: Die Umtauschverhältnisse der alten gegen die neue Währung bei der Währungsreform im Jahre 1952 in Rumänien 195 Die Bankenorganisation der europäischen Länder der Volksdemokratie Kompetenzaufteilung in den Bankensystemen der europäischen Länder der Volksdemokratie Das Zweigstellennetz der Staatsbanken in einigen Volksdemokratien '" 200 Das Zweigstellennetz der Sparkassen in einigen Volksdemokratien Die Positionen des Kreditplanes des polnischen Bankensystems Die Positionen des Kassenplanes einer Zweigstelle der Polnischen Nationalbank Übersicht 8: Die Positionen einer Bilanz der Polnischen Nationalbank 203 Übersicht 9: Tabelle 1: Tabelle 2: Die Positionen des Kreditplanes der Internationalen Bank für wirtschaftliche Zusammenarbeit Die Aufteilung der eigenen Mittel der Spar- und Darlehnsgenossenschaften in Polen in der Zeit von 1957 bis 1961 nach dem Stand vom des jeweiligen Jahres 205 Struktur der Passiva der konsolidierten Bankenbilanz in Polen in der Zeit von 1951 bis 1962 nach dem Stand vom des jeweiligen Jahres
13 Tabelle 3: Tabelle 4: Tabelle 5: Tabelle 6: Anteile der verschiedenen Sparformen an den Spareinlagen in der Allgemeinen Sparkasse in Polen nach dem Stand im Jahre Struktur der Aktiva der konsolidierten Bankenbilanz in Polen in der Zeit von 1957 bis 1962 nach dem Stand vom des jeweiligen Jahres Kreditgewährung nach Eigentumssektoren der Kreditnehmer in Polen in der Zeit von 1951 bis 1962 nach dem Stand vom des jeweiligen Jahres Struktur der den Industrieunternehmen in Polen in der Zeit von 1952 bis 1962 gewährten Betriebskredite nach dem Stand vom des jeweiligen Jahres
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