Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz Mathilde Hennig

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1 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 1. Einleitung Der vorliegende Beitrag betrachtet die Bundespressekonferenz vom unter der Perspektive des Nähe-Distanz-Ansatzes (Koch/Oesterreicher 1985, 1994, 2011; Ágel/ Hennig 2006a, b, c, 2007). Mit dem Nähe-Distanz-Ansatz kann der Versuch unternommen werden, zu bestimmen, wie mündlich ein konkreter Text oder ein konkreter Dialog eigentlich ist. Die Romanisten Peter Koch und Wulf Oesterreicher haben den Ansatz in den 80er Jahren entwickelt, um damit dem Problem zu begegnen, dass das Begriffspaar Mündlichkeit-Schriftlichkeit mehrdeutig ist. So kann damit gemeint sein: 1. die mediale Ebene von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, d. h. die Tatsache, dass wir Äußerungen entweder phonisch, also mit Hilfe der Sprechwerkzeuge, oder graphisch, also mit Hilfe von Schrift produzieren; 2. die konzeptionelle Ebene von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, d. h. die Tatsache, dass unsere Äußerungen in Abhängigkeit von den Situationen ihres Entstehens eine unterschiedliche Anzahl von typischen Merkmalen von Mündlichkeit und Schriftlichkeit enthalten und somit ggf. auch Mischformen darstellen können. So ist bspw. eine Vorlesung zwar medial mündlich, konzeptionell aber eher schriftlich. Ein privater Chat dagegen enthält viele Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit, obwohl er medial schriftlich ist. Um diese beiden Ebenen begrifflich voneinander trennen zu können, haben Koch/Oesterreicher vorgeschlagen, die konzeptionelle Ebene mit dem Begriffspaar Nähe-Distanz zu erfassen. Das Ergebnis ist die folgende Modellierung: Abbildung 1: Grundstruktur des Koch/Oesterreicher schen Nähe-Distanz-Modells in vereinfachter Darstellung (nach Koch 1999: 400)

2 248 Während die Unterscheidung von graphisch und phonisch dichotomisch ist eine Äußerung ist immer entweder graphisch oder phonisch ist die Unterscheidung zwischen Nähe und Distanz skalar zu verstehen. Das bedeutet, dass Nähe und Distanz Pole eines Kontinuums bilden. So wäre bspw. ein Alltagsgespräch am Nähepol anzusiedeln und ein Gesetzestext am Distanzpol; andere kommunikative Gattungen wie etwa ein Vorstellungsgespräch, eine Vorlesung, ein Privatbrief oder ein privater Chat wären dagegen zwischen den Polen Nähe und Distanz zu verorten, weil sie sowohl nähesprachliche als auch distanzsprachliche Merkmale enthalten. Was aber sind nähe- und distanzsprachliche Merkmale, die dazu führen, dass ein Kommunikationsereignis bzw. eine kommunikative Gattung als zu einem gewissen Grade nähe- oder distanzsprachlich eingestuft wird? 1 Koch/Oesterreicher gehen von einer Reihe von für die Sprache der Nähe einerseits und die Sprache der Distanz andererseits einschlägigen Kommunikationsbedingungen und Versprachlichungsstrategien aus. Dabei sind Kommunikationsbedingungen als pragmatische Bedingungen zu verstehen, die dazu führen, dass ein konkretes Kommunikationsereignis auf die jeweilige Weise realisiert wird; Versprachlichungsstrategien sind sich aus den Kommunikationsbedingungen ergebende Strategien zur Äußerungsgestaltung. Wenn man nun die zehn von Koch/Oesterreicher (vgl. 2011: 7) aufgeführten Kommunikationsbedingungen auf die Pressekonferenz vom anwendet, ergibt sich folgendes Bild: Abbildung 2: Konzeptionelles Relief der Pressekonferenz Ich wähle hier den von Susanne Günthner (1995) in die Germanistische Linguistik eingeführten Terminus kommunikative Gattung als Oberbegriff für Textsorten und Gesprächstypen. Mit Kommunikationsereignis bzw. kommunikative Gattung deute ich an, dass prinzipiell sowohl individuelle Kommunikationsereignisse, also konkrete Text- oder Gesprächsexemplare, als auch in einem abstrakteren Sinne Textsorten und Gesprächstypen auf dem Kontinuum zwischen Nähe und Distanz verortet werden können. Die Darstellungsform folgt der Beschreibung einiger exemplarischer Textsorten in Koch/Oesterreicher (2011).

3 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 249 Diese Übersicht bietet uns eine erste Annäherung an die Bundespressekonferenz: Es handelt sich offenbar um eine kommunikative Gattung, die weder am Pol der Sprache der Nähe noch am Pol der Sprache der Distanz einzuordnen ist, sondern die sowohl nähe- als auch distanzsprachliche Eigenschaften aufweist, sodass sie insgesamt eine Kommunikationsform ist, die im mittleren Bereich zwischen den Polen von Nähe und Distanz anzusiedeln ist. Doch was bedeutet das konkret, was sind die Merkmale der Bundespressekonferenz, an denen man das erkennt? Und was genau bedeutet im mittleren Bereich? Und warum ist die Bundespressekonferenz nur teilweise nähesprachlich, obwohl doch eigentlich mit der face-to-face-situation die wichtigsten Voraussetzungen für nähesprachliche Kommunikation gegeben sind? Fragen dieser Art wird der vorliegende Beitrag zu klären versuchen. In Bezug auf die ersten beiden Fragen greife ich auf die Weiterentwicklung des Nähe-Distanz-Modells von Vilmos Ágel und mir zurück (Ágel/Hennig 2006a b, c, 2007). Zur Beantwortung der letzten Frage werden die Überlegungen zur Nähesprachlichkeit der Bundespressekonferenz mit Einschätzungen zu pragmatischen Eigenschaften dieser kommunikativen Gattung korreliert. 2. Nähesprachliche Merkmale in der Bundespressekonferenz 2.1 Verortung des Ágel/Hennig schen Nähe-Distanz-Ansatzes Da das Nähe-Distanz-Modell von Koch/Oesterreicher die grundlegenden Bedingungen der Nähe-Distanz-Kommunikation in relativ allgemeiner Weise erfasst, hat es sich als anschlussfähig an viele Fragestellungen erwiesen (zu einem Überblick vgl. Hennig 2011). Der Modellierung ist aus verschiedenen Perspektiven vorgeworfen worden, dass sie gewisse Aspekte der Nähe-Distanz-Kommunikation nicht genau genug erfasst. Umgekehrt kann man das Verdienst des Koch/Oesterreicher schen Ansatzes gerade darin sehen, dass es aufgrund seiner Vagheit Anschlussmöglichkeiten für Weiterentwicklungen bietet, die dann die jeweils im Fokus stehende Perspektive ausbuchstabieren. Auch die Weiterentwicklung von Vilmos Ágel und mir ist aus der Auseinandersetzung mit dem Koch/Oesterreicher schen Modell heraus entstanden. Im Mittelpunkt der Kritik stand dabei die Einschätzung, dass das Koch/Oesterreicher sche Modell keine verlässliche Einordnung einzelner Diskursarten in das Nähe-Distanz-Kontinuum anhand der Identifizierung der jeweiligen Kommunikationsbedingungen und Versprachlichungsstrategien ermöglicht (Ágel/Hennig 2006b: 14). 3 So verfolgte das Koch/Oesterreicher sche Nähe-Distanz-Modell von vornherein die Idee, dass verschiedene Textsorten bzw. kommunikative Gattungen auf dem Kontinuum zwischen der Sprache der Nähe und der Sprache der Distanz verortet werden können. Beispielsweise ordneten Koch/Oesterreicher den Privatbrief etwa in der Mitte zwischen Nähe und Distanz ein. Das mag zwar einer allgemeinen Intuition entgegenkommen doch warum genau in der 3 In Ágel/Hennig (2006b) haben wir bezüglich der kommunikativen Gattungen von Diskursarten gesprochen, weil damit ein Bezug zur theoretischen Grundlage des Modells, Coserius Theorie des Sprechens (vgl. zusammenfassend Coseriu 1988), hergestellt werden konnte.

4 250 Mitte und nicht etwa ein wenig weiter rechts oder links? Ganz abgesehen davon, dass es sicherlich ein breites Spektrum der Ausgestaltung von Privatbriefen gibt, sodass sich die Frage stellt, ob überhaupt kommunikative Gattungen als abstrakte Klassen auf dem Kontinuum verortet werden können oder nur konkrete Exemplare kommunikativer Gattungen. In neueren Arbeiten wie etwa in der überarbeiteten Neuauflage ihrer Einführung in gesprochene Sprache in der Romania präzisieren Koch/Oesterreicher (2011) die Einordnung von kommunikativen Gattungen in das Nähe-Distanz-Kontinuum, indem sie auf der Basis der Kommunikationsbedingungen ein kommunikatives Relief zeichnen, so wie es hier in der Einleitung auf die Bundespressekonferenz angewendet wurde. Zweifelsohne bietet diese Herangehensweise einen ersten Anhaltspunkt für die Verortung kommunikativer Gattungen zwischen den Polen von Nähe und Distanz. Der kritische Leser wird sich aber möglicherweise bei der Betrachtung des kommunikativen Reliefs der Bundespressekonferenz in der Einleitung bereits gefragt haben, wie die Zuordnung der einzelnen Positionen genau erfolgte, ob nicht bspw. die Vertrautheit der Partner als noch niedriger (und damit noch näher am Distanzpol) eingeschätzt werden sollte und ob nicht die emotionale Beteiligung im konkreten Fall wegen der Thematik doch stärker ist und damit zu einem höheren Grad an Nähesprachlichkeit führt. Der Ansatz von Koch/Oesterreicher bietet auf diese Fragen keine Antworten und so diente die Erfassung des kommunikativen Reliefs der Bundespressekonferenz eher der Einstimmung in die Thematik, als dass damit bereits der Anspruch auf eine umfassende Erklärung erhoben werden kann. Genau an diesem Punkt setzt die Weiterentwicklung von Vilmos Ágel und mir an. Es ging uns darum, ein Nähe-Distanz-Modell zu entwerfen, das eine genaue Einordnung von konkreten Kommunikationsereignissen zwischen den Polen von Nähe und Distanz ermöglicht. Der Hintergrund für unsere Bemühungen war forschungspraktischer Natur: Langfristig verfolgen wir das Ziel einer grammatikographischen Aufarbeitung der Periode des Neuhochdeutschen ( ) (vgl. dazu Ágel o. J.). Konzeptionelles Leitprinzip ist dabei die Berücksichtigung der Nähe-Distanz-Dimension, da wir annehmen, dass diese eine besondere Rolle bei der grammatischen Entwicklung des Neuhochdeutschen spielt (vgl. Ágel/Hennig 2006a: IXf.). Etwas vereinfacht ausgedrückt: Eine Grammatik des Neuhochdeutschen sollte nicht eine Grammatik des Sprachgebrauchs von Goethe und Schiller sein, sondern sie sollte auch so weit wie möglich alltäglichen, mündlichen bzw. mündlichkeitsnahen Sprachgebrauch erfassen (in dieser Hinsicht ist der Ansatz konzeptionell vergleichbar mit Stephan Elspaß Vorschlag einer Sprachgeschichte von unten 2005). Hinzu kommt, dass es sich um einen Zeitraum handelt, in dem aufgrund der soziopragmatischen Bedingungen (vgl. Hennig 2009: 41ff.) Schriftlichkeit eine zunehmende Rolle im Alltagsleben spielt, sodass mit einer Überlagerung von Strukturen der Mündlichkeit durch Strukturen der Schriftlichkeit gerechnet werden muss. Da man nun nicht auf Tonaufnahmen des gesamten Zeitraums des Neuhochdeutschen zurückgreifen kann, benötigten wir einen Ansatz, der es erlaubt, aus den schriftlichtextuell überlieferten Sprachzeugnissen diejenigen herauszufiltern, die besonders mündlichkeitsnah sind, also möglichst viele Merkmale der Nähesprachlichkeit aufweisen. Es ist natürlich kein Zufall, dass sich bestimmte Textsorten wie Lebensberichte, Privatbriefe und Tagebücher als besonders geeignet dafür erwiesen (vgl. dazu auch Schikorsky

5 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz ). Der Sammelband Ágel/Hennig (2006a) dokumentiert deshalb nicht nur die theoretischen Überlegungen zum Nähe-Distanz-Ansatz, sondern enthält neben den praktischen Überlegungen zur Operationalisierung des Ansatzes (also seiner Nutzbarmachung für die Textanalyse) auch exemplarische Analysen von 15 Texten aus dem Zeitraum von Die Nähesprachlichkeit der Texte konnte somit zum Auswahlkriterium für unser Nähekorpus gemacht werden. 4 Im geschilderten Forschungskontext geht es gerade darum, medial schriftliche Texte für die Analyse der Nähesprachlichkeit zugänglich zu machen. Wenn im Folgenden nun die eingeschränkte Nähesprachlichkeit einer medial mündlichen kommunikativen Gattung mit Hilfe des Ágel/Hennig schen Nähe-Distanz-Ansatzes erfasst wird, so wird damit eine weitere Facette des Erklärungspotentials des Ansatzes illustriert. 2.2 Grundzüge des Ágel/Hennig schen Nähe-Distanz-Ansatzes Mit der Weiterentwicklung des Nähe-Distanz-Modells verfolgten Vilmos Ágel und ich das Ziel, die Bezüge zwischen den pragmatischen Bedingungen der Nähe-Distanz- Kommunikation und den einzelsprachlichen Merkmalen offenzulegen. Außerdem sollte eine Methode entwickelt werden, die es erlaubt, beliebige Textexemplare möglichst exakt auf dem Kontinuum zwischen Nähe und Distanz zu verorten Theorie Da Nähe und Distanz zweifelsohne sehr schillernde Metaphern sind, unter denen man sich gerade in Bezug auf die Beschreibung von Kommunikationsereignissen möglicherweise sehr verschiedene Dinge vorstellen kann, haben wir unseren Überlegungen zur Modellierung von Nähe und Distanz das folgende Grundverständnis von Nähe-Distanz vorausgeschickt: offene vs. geschlossene Produktion und Rezeption. Das Kriterium dafür ist die Raumzeit von Produktion (= P) und Rezeption (= R): Wenn ein imaginärer Beobachter der Kommunikation feststellen kann, dass P-Raumzeit und R-Raumzeit übereinstimmen, handelt es sich um offene Produktion und Rezeption, wenn dies nicht der Fall ist, um geschlossene. Dieses Grundverständnis wird im Modell als Universales Axiom bezeichnet. Dabei handelt es sich sozusagen um die idealisierten Ausgangskonstellationen für Nähe- und Distanzkommunikation. Das bedeutet nicht, dass es nicht auch Mischformen geben kann (wie bspw. in Telefongesprächen, bei denen Zeitgleichheit, aber keine Raumgleichheit gegeben ist) und auch nicht, dass von diesen Ausgangsbedingungen nicht auf unterschiedliche Art und Weise Gebrauch gemacht werden kann. Gerade darum wird es in den Kapiteln 2.3 und 3. gehen. Vielmehr bietet die Festlegung auf das Universale Axiom die Möglichkeit, die prinzipiellen Voraussetzungen für Nähe- und Distanzkommunikation zu benennen und zum Ausgangspunkt der Modellierung der Pole der Nähe-Distanz-Skala zu machen. 4 Das Korpus ist noch nicht vollständig. Eine Auswahl von je vier Texten aus dem siebzehnten und neunzehnten Jahrhundert wurde in einem Teilprojekt grammatisch analysiert und annotiert, vgl. dazu Hennig 2010a, Ágel/Diegelmann 2010).

6 252 Ausgehend von dem Universalen Axiom werden die Pole der Nähe-Distanz-Skala mit Hilfe der folgenden vier Parameter modelliert: 5 II. UNIKOM = Universale Parameter der Kommunikation III. UNIDIS = Universale Parameter der Diskursgestaltung IV. UNIVER = Universale Diskursverfahren V. UNIMERK = Universale Diskursmerkmale Mit den Ebenen II und III werden die pragmatischen Bedingungen für die Nähe-Distanz- Kommunikation zusammengefasst. Um das an einem Beispiel zu verdeutlichen: Die Offenheit von Produktion und Rezeption führt in der Nähekommunikation dazu, dass die Rollen von Produzent und Rezipient nicht festgelegt sind, sie können prinzipiell auch wenn das manche Gattungskonventionen (Predigt, Vorlesung) nicht zulassen jederzeit wechseln. Ein Universaler Parameter der Nähekommunikation lautet deshalb Rollendynamik. Daraus folgt als Universaler Parameter der Diskursgestaltung die Interaktivität : Die an der Kommunikationssituation Beteiligten organisieren ihren Diskurs gemeinsam. Diese Möglichkeiten schlagen sich nun auf der Ebene der sprachlichen Merkmale (Ebene IV und V) nieder: Die Interaktivität erlaubt u. a. das universale Diskursverfahren Pmit-R-Sequenzierung (= gemeinsame Realisierung sprachlicher Strukturen), das u. a. zu Diskursmerkmalen wie den Adjazenzellipsen (Wohin gehst du? Zur Sparkasse.) führt. Zusammenhänge dieser Art werden im Modell in Bezug auf fünf Parameter angenommen: 1. Rollenparameter 2. Zeitparameter 3. Situationsparameter 4. Parameter des Codes 5. Parameter des Mediums Beim Zeitparameter geht es um die Zeitgebundenheit nähesprachlicher Kommunikation (Zeitgleichheit von Planung und Äußerung); beim Situationsparameter um die Situationsverschränkung nähesprachlicher Kommunikation, beim Parameter des Codes um die Verschränkung von verbaler und nonverbaler Kommunikation in Nähekommunikation und beim Parameter des Mediums um den Einfluss des jeweiligen Mediums ( graphisch 5 Das Universale Axiom bildet die erste Ebene des Nähe-Distanz-Modells, deshalb beginnt die Zählung hier mit II. Dass hier in Bezug auf alle fünf Ebenen von universal die Rede ist, hängt damit zusammen, dass Coserius Unterscheidung zwischen der universalen, einzelsprachlichen und individuellen Ebene des Sprechens (Coseriu 1988: 70) den theoretischen Hintergrund der Modellierung bietet. Das Modell erhebt also durchaus den Anspruch, universale Zusammenhänge zu modellieren: Dass die Raumzeitgleichheit von Produktion und Rezeption zu bestimmten Strategien führt, die sich auf der Ebene von Einzelsprachen durch bestimmte Diskursmerkmale manifestiert, kann wohl als universal angesehen werden. Die einzelsprachlichen Merkmale hängen dagegen von den typologischen Voraussetzungen der jeweiligen Einzelsprache ab. Das Nähe-Distanz-Modell wurde bereits auf das Portugiesische übertragen von Sieberg (2011).

7 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 253 vs. phonisch ) auf die Realisierung bestimmter Diskursmerkmale in Nähe- bzw. Distanzkommunikation. 6 Die folgende Übersicht fasst die Korrelation der fünf Parameter (= horizontale Ebene) und der Hierarchieebenen II-V (= vertikale Ebene) zusammen. Aus Gründen der Überschaubarkeit wurden dabei jedem Parameter auf den Ebenen IV und V nur jeweils zwei Diskursverfahren und Diskursmerkmale zugeordnet. Das Gesamtmodell können Sie in Ágel/Hennig (2006a: 387ff.) sowie Hennig (2006: 80ff.) einsehen. In Ágel/Hennig (2006a: 387ff.) werden darüber hinaus die im Modell erfassten Diskursmerkmale in einem Modellglossar beschrieben. 6 Es ist kein Zufall, dass bei der Beschreibung des Nähe-Distanz-Modells immer mehr Aussagen über die Nähe- als über die Distanzseite getroffen werden. Man muss bedenken, dass das Nähe-Distanz-Modell im Kontext der Gesprochene-Sprache-Forschung entstanden ist, der es ja gerade darum geht, die Spezifika gesprochener Sprache zu erfassen. Man kann das Nähe-Distanz-Modell auch als eine Art systematisierende Zusammenfassung der bis dato vorliegenden Erkenntnisse in Bezug auf grammatische Eigenschaften der gesprochenen Sprache betrachten (vgl. dazu Ágel/Hennig 2007). Was eigentlich unter Distanzkommunikation zu verstehen ist ob es sich dabei nur um eine forschungspraktische Negativfolie zur Abgrenzung der Nähekommunikation handelt und ob sich Distanzsprache tatsächlich von anderen auf medial schriftliche Kommunikationsformen ausgerichteten Konzepten wie Wissenschaftssprache (vgl. Weinrich 1989, Czicza/Hennig 2011) oder Bildungssprache (vgl. Feilke 2012) abgrenzen lässt -, muss als Desiderat angesehen werden.

8 254 Abbildung 3: Grundstruktur des Ágel/Hennig schen Nähe-Distanz-Modells Die Modellierung erlaubt es, einzelne Diskursmerkmale wie bspw. Adjazenzellipsen, Reparaturphänomene und Gliederungssignale systematisch über die Hierarchieebenen auf das Universale Axiom zurückzuführen. Die Merkmale ergeben sich somit nicht ein-

9 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 255 fach nur aus ihrer empirischen Nachweisbarkeit in nähesprachlichen Transkripten, sondern sie können durch die Herleitung aus dem Universalen Axiom auch begründet werden Praxis Für die systematische Rückführung der Diskursmerkmale auf das Universale Axiom ist die komplexe Modellierung mit den fünf Ebenen notwendig. Bei der Anwendung des Ansatzes auf die Textanalyse dagegen kommt es in erster Linie auf die Identifizierung von Diskursmerkmalen (Ebene V) an. Zur Verortung von Textexemplaren auf der Nähe-Distanz-Skala wurde von einem prototypischen Nähetext als Vergleichsbasis ausgegangen. Es handelt sich dabei um ein Transkript eines Radio-phone-in mit Domian. 7 Der Prototext enthält 1127 Nähemerkmale auf 1784 Wortformen. Zu diesen Werten können die Analysewerte jedes beliebigen Textexemplars in Beziehung gesetzt werden. Die Analyse der durch das Modell als nähesprachlich nachgewiesenen Merkmale haben wir in Ágel/Hennig (2006b) als Mikroanalyse bezeichnet. Sie wird ergänzt durch eine Makroanalyse, bei der es um die Analyse von die Merkmale auf Mikroebene überlagernden textprofilgebenden grammatischen Mustern geht. Dabei gehen wir davon aus, dass die folgenden Faktoren das Textprofil prägen: 1. die Anzahl der einfachen Sätze; 2. die Anzahl der abhängigen Sätze; 3. die Anzahl der Einheiten, die nicht die Kriterien einer Satzdefinition erfüllen; 4. die Länge der Sätze und anderer Einheiten; 5. die Anzahl und Art von Satzunterbrechungen. 8 Auch im Rahmen der Makroanalyse ist der Vergleich mit Prototexten ausschlaggebend für die Verortung von Textexemplaren zwischen den Polen Nähe und Distanz. Im Gegensatz zur Mikroanalyse war es hier erforderlich, auch einen Prototext für den Distanzpol zu bestimmen. Als dieser wurde Immanuel Kants Prolegomena ( 2c) gewählt. Auch hier werden die Werte eines auf dem Kontinuum zu verortenden Textes in Beziehung zu den Werten der Prototexte gesetzt Als kritisch kann hier betrachtet werden, dass das Radio-phone-in nicht die Bedingung der Raumgleichheit erfüllt. Dass dennoch auf dieses Transkript zurückgegriffen wurde, hatte mit den generellen Schwierigkeiten der Beschaffung von geeignetem Transkriptmaterial zu tun. Das Transkript wurde uns freundlicherweise von Susanne Günthner für die Analyse zur Verfügung gestellt. Es erschien uns geeignet, weil sich die Tatsache, dass es sich um ein Telefongespräch handelt, nicht auf die Diskursgestaltung im Rahmen der Parameter Rolle, Zeit, Situation und Medium auswirkt. Der Parameter des Codes muss ohnehin als der im Modell noch am wenigsten ausgearbeitete angesehen werden. Die gesamte Analyse des Transkripts ist in Hennig (2006: 305ff.) abgedruckt. In der folgenden Analyse wird diesbezüglich mit den folgenden Abkürzungen gearbeitet: Einfacher Satz = E-Satz 1 Abhängiger Satz = E-Satz X Nichtsatz = NNS (= nicht die Kriterien einer Satzdefinition erfüllende Einheit) Integrative Satzunterbrechung = I-UBS Vgl. Ágel/Hennig (2006b) zu den Details beider Methoden. Im Sammelband Ágel/Hennig (2006a) finden sich darüber hinaus 15 Analysebeispiele.

10 Anwendung auf die Bundespressekonferenz Mithilfe der Mikro- und Makroanalyse der Bundespressekonferenz vom konnte ein Gesamtnähewert von 44,4% ermittelt werden. Die Werte der Mikro- und Makroanalyse lagen dabei sehr nah beieinander: Der Text erhielt einen Mikrowert von 45,2% und einen Makrowert von 43,5%. 10 Tertium comparationis (Radiophone-in DanielDomian ) Bundespressekonferenz Parameter Anzahl Anteil an allen Nähemerkmalen Anzahl Anteil an allen Nähemerkmalen Rolle ,86 % 35 14,58 % Zeit ,75 % 40 16,67 % Situation ,78 % ,33 % Code 2 0,18 % - Medium ,65 % 49 20,42 % Gesamt % % Tabelle 1: Mikroanalyse der Bundespressekonferenz im Vergleich mit dem tertium comparationis Tertium comparationis (Radiophone-in DanielDomian ) Bundespressekonferenz Anzahl Anteil an allen Makromerkmalen Anzahl Anteil an allen Makromerkmalen E-Satz ,68 % 55 35,48 % E-Satz x 45 11,48 % 50 32,26 % NNS ,33 % 47 30,32 % I-UBS 2 0,53 % 3 1,94% Gesamt % % Tabelle 2: Makroanalyse der Bundespressekonferenz im Vergleich mit dem tertium comparationis 10 Diese Werte ergeben sich durch einen Vergleich mit den Werten des tertium comparationis (= tc). Mikrowert: Verhältnis der Nähemerkmale zu Wortformen im tc: 1127:1784=0,63 Verhältnis der Nähemerkmale zu Wortformen in der Pressekonferenz: 240:840=0,285 0,285 = 45,2% von 0,63 Das Verfahren zur Berechnung der Makronähesprachlichkeit ist komplizierter (vgl. Ágel/Hennig 2006c: 67ff.). Bei Bedarf kann ein Näheautomat zur Verfügung gestellt werden. Die in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Werte bieten einen Überblick über die Verteilung der Nähemerkmale auf Mikroebene (Tabelle 1) sowie der für die Ermittlung der Makronähesprachlichkeit relevanten Formen (Tabelle 2) und bilden somit nicht unmittelbar die Gesamtwerte der Mikro- und Makronähesprachlichkeit ab.

11 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 257 Die beiden Tabellen bieten einen Vergleich der Analyseergebnisse der Bundespressekonferenz mit dem tertium comparationis. Da die Analysen mit Prozentwerten arbeiten, ist eine Vergleichbarkeit trotz der unterschiedlichen Länge der beiden Transkripte gegeben. 11 Aus dem Vergleich lässt sich neben dem übergeordneten Ergebnis der im Vergleich zum tertium comparationis geringeren Nähesprachlichkeit der Bundespressekonferenz Folgendes ablesen: 1. Mikroanalyse, Rollenparameter: Der Rollenparameter spielt in der Bundespressekonferenz eine deutlich geringere Rolle als im Vergleichstranskript. Das dürfte durch die Bedingungen der Gattung leicht erklärbar sein: Die Rederechtsorganisation ist insgesamt viel reglementierter als in dem einem Alltagsgespräch ähnelnden Radio-phone-in. Es finden insgesamt weniger Sprecherwechsel statt, sodass sich dadurch automatisch weniger Möglichkeiten der interaktiven Diskursgestaltung ergeben. Als Merkmale des Rollenparameters stechen hier die zahlreichen Anredenominative hervor (bspw. herr leifert in Zeile 014, herr wonka in Zeile 075), mit denen einerseits das Rederecht vergeben wird und andererseits auf Äußerungen der Gesprächspartner eingegangen wird. 2. Mikroanalyse, Zeitparameter: Der Anteil der Merkmale des Zeitparameters an allen Nähemerkmalen ist in beiden Texten etwa gleich. Da die Bundespressekonferenz aber insgesamt weniger Nähemerkmale enthält als das Vergleichstranskript, sind es insgesamt dennoch weniger Merkmale: Im Radio-phone-in kommt auf jedes 9. Wort ein Merkmal des Zeitparameters, in der Bundespressekonferenz nur auf jedes 21. Wort. Beispiele für Merkmale des Zeitparameters sind etwa die Zögerungssignale (äh) sowie vereinzelte Anakoluthe (bspw. herr wonka hatte erst in Zeile 036). Die geringere Anzahl der Merkmale des Zeitparameters dürfte mit dem offiziellen Charakter der Kommunikationsform und der Routiniertheit der Sprecher zu tun haben (vgl. Kapitel 3). 3. Mikroanalyse, Situationsparameter: Die Merkmale des Situationsparameters sind die mit Abstand häufigsten Nähemerkmale. Das liegt an der hohen Zahl deiktischer Merkmale (Personendeixis, Temporaldeixis, Lokaldeixis). Auffällig ist die vergeichsweise hohe Zahl an lokaldeiktischen Merkmalen (10 Belege). Dabei dürfte es sich um ein Spezifikum der Bundespressekonferenz vom handeln: Mit dem lokaldeiktischen Adverb hier nehmen die Journalisten eine Kontrastierung zu dem Ort vor, an dem sich der Bundesverteidigungsminister zum Zeitpunkt der Pressekonferenz befindet. 4. Mikroanalyse, Parameter des Codes: Dass in der Bundespressekonferenz keine Merkmale des Parameters des Codes identifiziert wurden, fällt nicht weiter ins Gewicht, da dieser Parameter auch im Radio-phone-in eine marginale Rolle spielt. Das liegt nicht nur daran, dass in einem Telefongespräch nicht auf Nonverbales zurückgegriffen werden kann, sondern vor allem auch daran, dass die Gesprochene-Sprache-Forschung als linguistische Disziplin vorrangig auf die Beschreibung von verbalen Mitteln gesprochener Sprache ausgerichtet ist. Ein- 11 Das Phone-In hat einen Umfang von 1784 Wortformen, die Bundespressekonferenz ist mit 840 Wortformen ungefähr halb so lang.

12 258 schlägige Erkenntnisse zum Zusammenspiel von Verbalität und Nonverbalität konnten deshalb nicht in die Modellierung eingehen Mikroanalyse, Parameter des Mediums: Die Anzahl der Merkmale des Parameters des Mediums ist in der Bundespressekonferenz deutlich geringer als im Radio-phone-in: Nur jedes 17. Wort enthält hier ein Merkmal des Parameters des Mediums, im Radio-phone-in ist es dagegen jedes 7. Wort. Auch hier dürfte die kommunikative Gattung Pressekonferenz und die Geübtheit der Sprecher ausschlaggebend dafür sein, dass relativ selten von den Möglichkeiten spezifisch phonischer Realisierungen von Wörtern Gebrauch gemacht wird (etwa ers in Zeile 026, auf ne in Zeile 054). Auch enthält das Transkript trotz der ja durchaus emotional aufgeladenen Situation relativ wenige Hervorhebungsakzente (bspw. INhaltlich in Zeile 119 und JETZT in Zeile 142), 13 was darauf hindeutet, dass die Verärgerung über die Situation überlagert wird durch die professionellen rhetorischen Fertigkeiten der Sprecher. 6. Makroanalyse, Verhältnis von E-Satz 1 und E-Satz x : E-Sätze 1 sind alle einfachen Elementarsätze und alle Hauptsätze in Satzgefügen, E-Sätze x sind alle abhängigen Elementarsätze (Nebensätze, Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen). 14 Die Zahlen sprechen für eine deutliche Orientierung der Bundespressekonferenz an konzeptioneller Schriftlichkeit: Trotz der Zeitgebundenheit und trotz der emotionalen Anspannung produzieren die Sprecher zahlreiche Satzgefüge. 7. Makroanalyse, Anteil der Nähe-Nicht-Sätze: Nähe-Nicht-Satz ist im Ágel/ Hennig schen Nähe-Distanz-Ansatz ein Oberbegriff für alle nähesprachlichen Einheiten, die nicht die Kriterien einer Satzdefinition erfüllen. 15 Als Nähe- Nicht-Sätze kommen also sowohl Ellipsen, Anakoluthe, als auch Gliederungsund Zögerungssignale in Frage. Ein Viertel aller Nähe-Nicht-Sätze in der Bundespressekonferenz sind Anredenominative, was wie bereits in Bezug auf den Rollenparameter erwähnt mit der Formalisierung der Rederechtsvergabe in Verbindung gebracht werden kann. Andere Nähe-Nicht-Sätze sind etwa am Beginn von Turns stehende Zögerungssignale, die nicht als Bestandteil der anschließend beginnenden Einheit gewertet werden (bspw. in Zeile 057), einige Nachträge (auch in diesem Fall, Zeile 078) und wenige Anakoluthe (bspw. sie halten das öffentliche verfahrn in Zeile 087) Bei den beiden im Radio-phone-in identifizierten Merkmalen des Parameters des Codes handelt es sich um holistische Gefühlsäußerungen durch Reduplikation, wie in WAS DENN WAS DENN. Die meisten im Transkript von Wolfgang Imo eingetragenen Akzente sind reguläre Satzakzente, die im Nähe-Distanz-Modell deshalb nicht als nähesprachliche Merkmale gewertet wurden, weil sie rein medial gesprochensprachliche Merkmale sind. Der Begriff Elementarsatz stammt von Wladimir Admoni. Er bezeichnet jeden Satz, der in den wichtigsten Zügen mit der Struktur des selbständigen Satzes übereinstimmt, ohne Rücksicht darauf, ob er eine abgeschlossene Einheit darstellt, und unabhängig davon, welche Rolle er im Redestrom spielt. Selbständiger Satz, Hauptsatz, Nebensatz, beigeordneter Satz alle diese Sätze sind Elementarsätze (Admoni 1990: 4f.). Die zugrunde liegende Satzdefinition lautet: Eine syntaktische Einheit ist dann ein Satz, wenn a) ein finites Verb bzw. eine komplexe verbale Struktur vorhanden ist und die Valenzpotenz des Valenzträgers regulär realisiert wird und b) keine Störungen in der Realisierung der Projektionsstruktur zu verzeichnen sind. (Ágel/Hennig 2006b: 62)

13 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz Makroanalyse, integrative Unterbrechungen: Es passt auch ins Bild, dass integrative Unterbrechungen in der Bundespressekonferenz häufiger vorkommen als im Phone-in, auch wenn die Anzahl in beiden Transkripten relativ gering ist. Gemeint sind damit eingeschobene Nebensätze wie bspw. in Zeile 156/157: um auch den kollegen, die an anderen informationen interessiert sind, diese zu geben. Insgesamt ergibt sich folglich ein Bild von einem Kommunikationsereignis, das zwar durchaus nähesprachliche Merkmale aufweist, aber offenbar doch stark den Bedingungen der kommunikativen Gattung unterliegt. Es sei deshalb nun im Folgenden der Frage nachgegangen, worin diese bestehen. 3. Die kommunikative Gattung Bundespressekonferenz 3.1 Analysegrundlagen Pressekonferenzen im Bereich der Politik haben die Funktion, die Öffentlichkeit mittels Massenmedien über politische Sachverhalte und Positionen zu INFORMIEREN, und zwar aus der Perspektive der Politiker, die sich der Pressekonferenz stellen. (Klein 2001: 1600) Die Bundespressekonferenz kann als ein Informationsforum betrachtet werden (Köhler 1989: 178), das seinen Ursprung in den Zeiten hat, in denen Bonn die Bundeshauptstadt war. Die Etablierung dieses Informationsforums steht laut Köhler im Zusammenhang mit der spezifischen Bonner Situation, für die der Status der Stadt Bonn als Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland bei nicht gegebenem Charakter einer weltstädtischen Metropole ausschlaggebend war (ebd.). Die Bundespressekonferenz hatte also offenbar in dieser Stadt, die laut Köhler keine Presse- und Medienstadt war, kompensatorische Funktion. Offenbar hatte sich das Informationsformat ausreichend bewährt, sodass es trotz der Änderung der von Köhler beschriebenen Situation beibehalten wurde. Köhler bezeichnet die Bundespressekonferenz als eine bekannte Vermittlerin des der Bundeshauptstadt entspringenden Informationsflusses zwischen den politikbetreibenden Akteuren und den lesenden, hörenden und sehenden Nutzern der Massenmedien (ebd., 7). Linguistisch ist die Bundespressekonferenz anscheinend ein vergleichbar blinder Fleck auf der Landkarte der Textsorten- und Gesprächstypenlinguistik. Kurze Erwähnung findet sie im HSK-Artikel Gespräche in politischen Institutionen von Josef Klein im HSK-Band Text- und Gesprächslinguistik (2001). Sein Ansatz zur Beschreibung von Gesprächen in politischen Institutionen soll deshalb hier als Rahmen für die Bestandsaufnahme zu den spezifischen Anforderungen an die Gesprächsteilnehmer in diesem Gesprächstyp bilden. Klein unterscheidet gesprächstypologisch die folgenden Formate an Gesprächen in politischen Institutionen: Diskussions- und Debattenformate (bspw. die Fraktionsdebatte), Verhandlungsformate (bspw. die Koalitionsverhandlung), Frage-Antwort-Formate (bspw. parlamentarische Befragungen),

14 260 Containerformate (so bezeichnet, da sie offen sind für etliche Funktionen, Interaktionsmuster, Themen, diskursive Anschlüsse etc. (Klein 2001: 1601); bspw. die Sitzung) und Abgeordneten- und Kandidatenformate (bspw. die Abgeordneten-Sprechstunde). (Klein 2001: 1592ff.) Die Pressekonferenz ordnet Klein dem Frage-Antwort-Format zu. Als allgemeine Funktion des Frage-Antwort-Musters betrachtet Klein dass der Fragende u./o. ein Auditorium, im weitesten Falle die unbegrenzte Öffentlichkeit, durch die Antwort auf den vom Fragenden verlangten Wissensstand gebracht wird. (Klein 2001: 1598) Zur Charakterisierung der einzelnen Formate und der diesen Formaten zuzuordnenden Gesprächstypen greift Klein auf die folgenden Charakteristika parlamentarischer Systeme mit jeweils spezifischen Folgen für die Formen mündlicher Interaktion (Klein 2001: 1590) zurück: (1) Institutionalität und formale Regelungen: Der vorgegebene institutionelle Rahmen des parlamentarisch-demokratischen Systems prägt Funktion, Teilnahmebedingungen und Handlungsstruktur der darin situierten Formate. (ebd.) Da deshalb erheblich mehr Personen als in Alltagsgesprächen an diesen Formaten teilnehmen, ist eine kommunikative Selbstorganisation der Teilnehmer nicht zulässig (ebd.). Die Gesprächsformate sind dadurch verschiedenen Regelungen unterworfen, die bspw. die folgenden Gegenstände betreffen: - Teilnahme-, Rede- und Stimmrecht - Themenordnung - Erforderlichkeit, Zulässigkeit und Unzulässigkeit von Sprechhandlungen. (ebd.) (2) Prozessualität und Diskursvernetzung: Immer knüpft politische Kommunikation an vorhergehende an und ist auf künftige hin orientiert. (ebd.) Das liegt daran, dass die institutionalisierten Gesprächsformate funktionale Teile von verschiedenen Verfahren bzw. zielorientierten Prozessen sind (ebd.). (3) Repräsentationalität und die Maximen der Parteidisziplin: In den Teilnehmerrollen mündlicher politischer Interaktion überlagern die vom jeweiligen Format geforderte Rolle [ ] und die politische Repräsentantenrolle [ ] einander auf unterschiedlichste Weise. (4) Pluralität und Mehrfachadressierung: Hier geht es um die Pluralität der Interessen und Einstellungen innerhalb der Wählerschaft (Klein 2001: 1591). (5) Öffentlichkeit und Massenmedialität: Diese führt zu einer Ausrichtung sprachlichen Handelns an massenmedialer Wirksamkeit (Klein ebd.). Schließlich greift Klein auf die folgenden, teilweise an Koch/Oesterreichers Kommunikationsbedingungen erinnernden Beschreibungskategorien zurück: o o o o o kommunikatives Handlungsmuster, Funktion, Teilnehmer (Zahl, Rolle), Ablaufschema, normative Basis,

15 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 261 o Öffentlichkeitsgrad, o Thema, o diskursive Vernetzung und o Lexik. (Klein 2001: 1591) 3.2 Die Bundespressekonferenz vom als Analysebeispiel Die allgemeinen Überlegungen Kleins zur Charakterisierung von Gesprächen in politischen Institutionen bieten eine gute Grundlage zur Bestimmung der wesentlichen Bedingungen einer Bundespressekonferenz. Diese wiederum können nun zur Begründung der in 2.3 vorgestellten Analyseergebnisse herangezogen werden. (1) Institutionalität und formale Regelungen: In Bezug auf den Rollenparameter konnte die Analyse der nähesprachlichen Merkmale belegen, dass das Rederecht bestimmten Regulierungen unterworfen ist, die keine spontane, selbstorganisierte Rederechtsorganisation zulassen. Klein spricht von einer normative[n] Basis für die Durchführung von Pressekonferenzen (2001: 1600). Im vorliegenden Analysebeispiel tritt die Regelung der Themenordnung besonders deutlich durch das Scheitern der Versuche eines Journalisten zutage, die vorgegebene Themenordnung aufzubrechen. Das führt hier gleichzeitig zu einem Durchbrechen der Regulierung des Rederechts: In Zeile 133 bittet Werner Gößling, der Leiter der Bundespressekonferenz, den Regierungssprecher, Herrn Seibert, um die Bekanntgabe der Termine der nächsten Woche. Der Journalist Wonka akzeptiert diese Rederechtszuweisung nicht, da er findet, dass man angesichts der brisanten aktuellen Ereignisse nicht zur Tagesordnung übergehen könne. Für die Platzierung seines Einwurfs benötigt Wonka ein salientes Rederechtssignal; also moment (Zeile 135). Auch die auf das Rederechtssignal folgende Wiederholung (ein Merkmal des Zeitparameters) ich hatte ich hatte gebeten dürfte mit der Außergewöhnlichkeit dieses Einwurfs zu tun haben: Das erstrittene Rederecht möchte Wonka nun unter keinen Umständen gleich wieder loswerden. Er hat keine Zeit, einen Satz erst sorgfältig zu planen und ihn anschließend zu äußern. Gößling weist diesen Einwurf als Regelverstoß und somit als unzulässige Sprechhandlung zurück mit der Begründung: das ist nicht in unserer Tradition. (2) Prozessualität und Diskursvernetzung: Klein geht von einer diskursiven Vernetzung von Pressekonferenzen mit verschiedenen anderen politischen Kommunikationsereignissen aus, u. a. auch mit Angriffen des politischen Gegners. Im vorliegenden Fall ist klar, dass die Bundespressekonferenz eine Art Gipfelpunkt von einer langen Reihe an Ereignissen darstellt, mit denen alle Anwesenden bestens vertraut sind. Besonders auffällig ist hier die diskursive Vernetzung mit der zeitgleich stattfindenden Erklärung des Verteidigungsministers vor dem Ministerium. Wie bereits bei der Analyse der Merkmale des Situationsparameters festgestellt wurde, führt das hier zu einer kontrastierenden Verwendung lokaldeiktischer Adverbiale, mit der die Journalisten ihr Entsetzen darüber zum Ausdruck bringen, von dem brisanteren Teil des Diskurses ausgeschlossen zu sein.

16 262 (3) Repräsentationalität und die Maximen der Parteidisziplin: Im Gegensatz zu anderen Gesprächstypen des politischen Diskurses sind hier anscheinend nur ein Teil der Gesprächsteilnehmer von den damit verbundenen Anforderungen betroffen, und zwar diejenigen, die als Vertreter politischer Institutionen auftreten. Aber auch wenn die Journalisten anscheinend nicht der Einschnürung in das Korsett der Repräsentanz (Klein 2001: 1590) unterliegen, treffen auch auf sie neben den universellen kommunikationsethischen Maximen strategische Maximen der [ ] Gruppendisziplin (Klein 2001: 1591) zu. Klein benennt als Maximen der Partei- und Gruppendisziplin u. a. Maximen wie Stelle die eigene Position positiv dar! und Stelle die gegnerische Rolle als ablehnenswert dar! (ebd.). Analog dazu lassen sich auch für die an solchen Pressekonferenzen teilnehmenden Journalisten Maximen formulieren wie: Stelle kritische Rückfragen zu den Informationen der politischen Institutionen! Weise die Repräsentanten der politischen Informationen auf Versäumnisse hin und stelle dadurch gleichzeitig deine hervorragenden Kenntnisse des Gesamtzusammenhangs unter Beweis! 16 Besinne dich auf deine Rolle als Vertreter des von den Politikern Rechenschaft verlangenden Volkes! In der Bundespressekonferenz vom ist die Repräsentationalität der die politischen Institutionen vertretenden Sprecher Moritz und Seibert vor allem daran erkennbar, dass diese ihre Redebeiträge trotz der offensichtlich aufgeladenen Stimmung rhetorisch professionell und Haltung wahrend vortragen: Sie machen keinerlei Anstalten, sich auf die Kritik der Journalisten an dieser durchaus absurden Situation einzulassen. Die Journalisten wiederum versuchen den spezifischen Maximen ihrer Gruppendisziplin vor allem dadurch gerecht zu werden, dass sie sich darum bemühen, das strenge Korsett von Tagesordnung und Rederecht aufzubrechen. Neben dem bereits erwähnten Einwurf des Journalisten Wonka in Zeile 135 kann bspw. der Einwurf seines Kollegen Decker in Zeile 035 genannt werden: Obwohl der Leiter der Bundespressekonferenz gerade seinem Kollegen Wonka das Wort erteilt hatte, stellt Decker eine Zwischenfrage. Der Vorsitzende reagiert auch hier mit dem maßregelnden Hinweis darauf, dass eigentlich Herr Wonka das Wort hatte. Dass dieser Hinweis anakoluthisch erfolgt (herr wonka hatte erst äh ich nehme an herr decker), darf wohl als Indiz dafür gewertet werden, dass der Leiter der Bundespressekonferenz hier nicht mit einem solchen Regelverstoß gerechnet hätte. Mit ihren Einwürfen gelingt es den Journalisten also durchaus, das strenge Regelwerk ein wenig aufzubrechen. Man kann deshalb behaupten, dass einige Nähemerkmale auf das Konto des gruppenspezifischen Verhaltens der Journalisten gehen, und mutmaßen, dass eine Pressekonferenz zu einem weniger brisanten Thema einen noch geringeren Grad an Nähesprachlichkeit erzielen würde. 16 Klein beschreibt die Art des Fragens der Journalisten folgendermaßen: Dabei zielen die Journalisten- FRAGEN auf die Erweiterung und Vertiefung der Information, insbesondere in den Bereichen, in denen sie bei den Politikern Schwächen vermuten. (Klein 2001: 1600)

17 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 263 (4) Pluralität und Mehrfachadressierung: Da es bei dieser Bedingung vorrangig um kommunikative Folgen von Parteienkonkurrenz geht (Klein 2001: 1591), schlägt sich dieser Parameter weniger deutlich in der sprachlichen Gestaltung der nicht in diesem Kontext stehenden Bundespressekonferenz nieder. (5) Öffentlichkeit und Massenmedialität: Klein geht von einem medienorientierte[n] Sprachstil der Pressekonferenz aus (Klein 2001: 1600). Seiner Auffassung nach schlägt sich dieser in allgemeinsprachliche[r] Lexik, durchsetzt mit politischen Schlag- u./o. ressortspezifischen Schlüsselwörtern nieder (Klein 2001: 1601). Es dürfte deutlich geworden sein, dass sich aus den hier mit dem von Klein übernommenen Beschreibungsraster erfassten Bedingungen der Pressekonferenz spezielle Anforderungen an das kommunikative Verhalten der Beteiligten ergeben. Diese Anforderungen betreffen einerseits das diskurspragmatische Verhalten, andererseits die sprachliche Gestaltung: (1) Anforderungen an das diskurspragmatische Verhalten: Die Anforderungen an das diskurspragmatische Verhalten liegen im Spannungsfeld von Regelbefolgung und Regelabweichung. Wie bereits erwähnt, unterliegt die Pressekonferenz strengen Regeln und Konventionen (Klein 2001: 1600). Im vorliegenden Fall versucht der Leiter der Bundespressekonferenz, eine vorgegebene Themenreihenfolge trotz des Unmuts der Beteiligten durchzuziehen. Das führt vor allem zu einer stark eingeschränkten Selbstorganisation der Diskursteilnahme, was sich wiederum in einer geringeren Anzahl an Turns als in Alltagsgesprächen manifestiert. Im Nähe-Distanz-Modell werden mit der Turnorganisation in Verbindung stehende Nähemerkmale im Rahmen des Rollenparameters erfasst. Dass die Bundespressekonferenz weniger Nähemerkmale der interaktiven Diskursgestaltung aufweist als das Vergleichstranskript, kann auf diese Weise gut begründet werden. Allerdings ist die Maxime der Regelbefolgung für die Regierungsvertreter in stärkerem Maße bindend als für die Journalisten: Ihre Aufgabe besteht ja gerade darin, kritische Fragen zu stellen. Wie die vorgestellten Beispiele gezeigt haben, ist offenbar gerade eine die vorgegebene Regelung der Diskursorganisation missachtende Platzierung von Fragen besonders gut geeignet, ihrem kritischen Charakter Ausdruck zu verleihen. Zwar liegt mit der missglückten Pressekonferenz zum Thema Guttenberg ein sehr spezielles Transkriptbeispiel für eine Bundespressekonferenz vor; es ist aber durchaus vorstellbar, dass Journalisten auch in weniger brisanten Kontexten auf diese Weise ihrer Funktion gerecht zu werden versuchen, politische Institutionen auf Schwächen hinzuweisen. Wie die Analyse gezeigt hat, hat das Auswirkungen auf die Befunde zu nähesprachlichen Merkmalen: Eine noch stärker dem Prinzip der Regelbefolgung folgende Pressekonferenz wäre wahrscheinlich in geringerem Maße nähesprachlich. (2) Anforderungen an die sprachliche Gestaltung: Insbesondere aus der Öffentlichkeit und Massenmedialität ergibt sich die Notwendigkeit einer Professionalisierung des gesprochenen Wortes. Niemand möchte sich vor laufenden Kameras die Blöße geben, Sätze nicht ordentlich ausformulieren und ständig nach Formulierungsmöglichkeiten

18 264 suchen zu müssen. Zwar kommt das gelegentlich vor, aber deutlich seltener als in weniger professionalisierten Gesprächsarten. In der vorliegenden Untersuchung ließ sich das an den Merkmalen des Zeitparameters und des Parameters des Mediums ablesen. Die Sprecher und das gilt sowohl für die Regierungsseite als auch für die Journalisten möchten als Profis wahrgenommen werden. Im Sinne der Koch/Oesterreicher schen Annahme einer Varietätenkette (1994: 595) führt dieses diastratische Verhalten zwangsläufig zu einer geringeren Nähesprachlichkeit. 4. Nähesprachlichkeit vs. Gattungsspezifik Ich möchte nun abschließend auf die Frage zurückkommen, warum die Bundespressekonferenz nur teilweise nähesprachlich ist, obwohl doch eigentlich mit der face-to-face- Situation die wichtigsten Voraussetzungen für nähesprachliche Kommunikation gegeben sind. Das Ziel des Versuches der Rekonstruktion der pragmatischen Eigenschaften der kommunikativen Gattung Bundespressekonferenz bestand darin zu rekonstruieren, inwiefern die Bedingungen dieser spezifischen Gattung die Kommunikationsbedingungen der Nähekommunikation überlagern. Wenn man mit Schmidt (2005: 66) bzw. Schmidt/Herrgen (2011: 49ff.) davon ausgeht, dass Varietäten keine isolierbaren diskreten Gebilde sind (sprich: es gibt keine rein nähesprachliche Kommunikation und auch keine rein gattungsspezifische Kommunikation), so folgt daraus automatisch, dass natürliche Kommunikation nie nur einem Bedingungsgefüge unterliegt: Vielmehr haben wir es stets mit einem Aufeinandertreffen verschiedener Bedingungsgefüge zu tun (vgl. Hennig 2010b). Im vorliegenden Fall dürften das (mindestens) die Bedingungen der Nähekommunikation, die Bedingungen der Sprache der Politik 17 und die Bedingungen der kommunikativen Gattung Bundespressekonferenz sein: 17 Auf Ausführungen zum Einfluss dieses Bedingungsgefüges habe ich hier verzichtet, weil ich den Eindruck hatte, dass die Grundidee der Auswirkungen des Aufeinandertreffens mehrerer Bedingungsgefüge auf die konkrete Diskursgestaltung durch die Gegenüberstellung von Nähesprachlichkeit und Gattungsspezifik bereits hinreichend illustriert werden konnte.

19 Die Bundespressekonferenz zwischen Nähe und Distanz 265 Abbildung 4: Aufeinandertreffen verschiedener Bedingungsgefüge Prinzipiell kann mit den folgenden Konsequenzen aus dem Aufeinandertreffen verschiedener Bedingungsgefüge gerechnet werden: 1. Aus verschiedenen Bedingungsgefügen stammende Bedingungen können sich überschneiden, d. h., einzelne Bedingungen aus verschiedenen Bedingungsgefügen können ähnlich gelagert sein. Bei einer auf diese Weise vermehrten Relevanz einzelner Bedingungen kann es zu besonders starken Merkmalsausprägungen in diesem Bereich kommen. 2. Aus verschiedenen Bedingungsgefügen stammende Bedingungen können im Widerspruch zueinander stehen. Konflikte zwischen einzelnen Bedingungen aus verschiedenen Bedingungsgefügen können dazu führen, dass auf am Konflikt beteiligte Bedingungen rückführbare Merkmale verhindert werden. 3. Schließlich ist auch damit zu rechnen, dass einzelne Bedingungen unberührt vom Aufeinandertreffen der verschiedenen Bedingungsgefüge bleiben, d. h., dass die Merkmalsausprägung in diesem Bereich neutral verläuft, also wie in nicht von dem/den anderen Bedingungsgefüge/n betroffenen Kommunikationsformen. (Hennig 2010b: 318) Der Schwerpunkt des vorliegenden Beitrags lag auf der Rekonstruktion der Möglichkeit 2. Es wurde gezeigt, dass die Bedingungen der kommunikativen Gattung quasi ein volles Ausschöpfen der Möglichkeiten nähesprachlicher Diskursgestaltung verhindern. Um die 2000er Wende herum hat Reinhard Fiehler versucht, prototypisierende Ansätze wie das Nähe-Distanz-Konzept und das die Vielfalt gesprochener Sprache hervorhebende Konzept kommunikative Praktik (vergleichbar mit dem Konzept der kommunikativen Gattung ) gegeneinander auszuspielen. Hintergrund dafür war seine Überzeugung, dass die mit Prototypenkonzepten verbundene Homogenisierung einer angemessenen

20 266 Untersuchung gesprochener Sprache im Wege stünde. 18 In Bezug auf die Abstraktion von der Praktikengebundenheit des Sprechens kritisiert Fiehler: In dem Maße, wie Mündlichkeit und Schriftlichkeit als homogene Bereiche konstruiert werden, kann von der Praktikengebundenheit des Sprechens und Schreibens abstrahiert werden. Sprechen und Schreiben erscheinen dann als verallgemeinerte praktikenunabhängige Tätigkeiten, die wo immer sie auch vorkommen den gleichen Bedingungen unterliegen und die gleichen Eigenschaften besitzen. (Fiehler 2000: 36) Der vorliegende Beitrag hat zu zeigen versucht, dass das keineswegs so sein muss, sondern dass sich gerade erst durch eine komplementäre Berücksichtigung des Nähe- Distanz-Ansatzes und des Praktiken-/Gattungskonzepts ein sicherlich immer noch nicht vollständiges, aber doch vollständigeres Bild von konkreten Kommunikationsereignissen ergibt. Es ist an der Zeit, das Kriegsbeil zu begraben. 5. Literatur Admoni, Wladimir G. (1990): Historische Syntax des Deutschen. Tübingen: Niemeyer. Ágel, Vilmos (o. J.): Projektskizze zur Neuhochdeutschen Grammatik. [online unter: iete/sprachwissenschaft/agel/projektnhdgramm.pdf]. Ágel, Vilmos und (2006a) (Hrsg.): Grammatik aus Nähe und Distanz. Theorie und Praxis am Beispiel von Nähetexten Tübingen: Niemeyer. Ágel, Vilmos und (2006b): Theorie des Nähe- und Distanzsprechens. In: Ágel, Vilmos und (Hrsg.): Grammatik aus Nähe und Distanz. Theorie und Praxis am Beispiel von Nähetexten Tübingen: Niemeyer. S Ágel, Vilmos und (2006c): Praxis des Nähe- und Distanzsprechens. In: Ágel, Vilmos und (Hrsg.): Grammatik aus Nähe und Distanz. Theorie und Praxis am Beispiel von Nähetexten Tübingen: Niemeyer. S Ágel, Vilmos und (2007): Überlegungen zur Theorie und Praxis des Nähe- und Distanzsprechens. In: Ágel, Vilmos und (Hrsg.): Zugänge zur Grammatik der gesprochenen Sprache. Tübingen: Niemeyer. S Ágel, Vilmos und Carmen Diegelmann (2010): Theorie und Praxis der expliziten Junktion. In: Ágel, Vilmos und (Hrsg.): Nähe und Distanz im Kontext variationslinguistischer Forschung. Berlin/New York: de Gruyter. (= Linguistik Impulse & Tendenzen; 35). S Coseriu, Eugenio (1988): Sprachkompetenz. Grundzüge der Theorie des Sprechens. Tübingen: Francke. (= UTB für Wissenschaft: Uni-Taschenbücher; 1481). Czicza, Dániel und (2011): Zur Pragmatik und Grammatik der Wissenschaftskommunikation. In: Fachsprache 33. S Elspaß, Stephan (2005): Sprachgeschichte von unten. Untersuchungen zum geschriebenen Alltagsdeutsch im 19. Jahrhundert. Tübingen: Niemeyer. (= Reihe Germanistische Linguistik; 263). Feilke, Helmuth (2012): Bildungssprachliche Kompetenzen fördern und entwickeln. In: Praxis Deutsch 39. S In seinem Aufsatz Über zwei Probleme bei der Untersuchung gesprochener Sprache (2000) beschreibt Fiehler die Homogenisierung als ein Problem neben der written language bias, also der Schriftzentriertheit linguistischer Untersuchungen.

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