Nachwachsende Rohstoffe
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- Sara Dittmar
- vor 8 Jahren
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1 MODULGUIDE Nachwachsende Rohstoffe Semest er 3 M odulleitung Ma riann e Le upi n Dozierend e im Modul Matthias Stucki, Ma rianne Leu pin Letz t e Ak tuali sierung Febr ua r ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut Umwelt und Natürliche Ressourcen Grüental, CH-8820 Wädenswil Telefon w.ch r.zha w.ch
2 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S M - 1. Überblick über das Modul... 1 M - 2. Modulziele... 3 M - 3. Modulinhalte... 4 M - 4. Lernen im Modul... 5 M - 5. Pflichtlektüre, empfohlene und weiterführende Literatur... 6 M - 6. Leistungsnachweis... 6 M - 7. Semesterprogramm... 7
3 M - 1. Ü B E R B L I C K Ü B E R D A S M O D U L M F O R M A L E B E S C H R E I B U N G Code n.ba.ui.naro Modul Nachwachsende Rohstoffe Status Wahlpflichtmodul ECTS-Credits 4 Semester 3 M A B S T R A C T Das Modul gibt einen Einblick in die land- und forstwirtschaftliche Bereitstellung von pflanzlichen und tierischen Rohstofflieferanten sowie das Nutzungspotential und die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der daraus gewonnenen nachwachsenden Rohstoffe. Weiter gibt es einen Überblick über die verschiedenen Rohstoffklassen, wie diese gewonnen resp. extrahiert und für eine weitere industrielle Verarbeitung aufgearbeitet werden können. Weiter lernen die Studierenden mit der Stoff-/Materiaflussanalyse den ersten Teil der ökologischen Systemanalyse kennen und können basierend auf bestehenden Ökobilanzen aus dem Bereich nachwachsende Rohstoffe - Ökobilanzen miteinander vergleichen und interpretieren. Anhand einer Kulturpflanze, die sowohl als Nahrungs- und Futtermittel Verwendung findet, aber auch stofflich und energetisch genutzt werden kann, soll die Konkurrenzproblematik der nachwachsenden Rohstoffe zur Lebensmittelproduktion im Rahmen einer Projektarbeit untersucht, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten miteinander verglichen und anhand von Konkurrenzprodukten beurteilt werden. M G E N E R E L L E Z I E L E Die Studierenden kennen die wichtigsten pflanzlichen und tierischen Lieferanten von biogenen und nachwachsenden Rohstoffen und deren Nutzungspotential. Weiter wissen sie, wie sich die verschiedenen Rohstoffe extrahieren, aufarbeiten und nutzen lassen. Zusätzlich können sie die Stoff- / Materialflussanalyse anwenden und bestehende Ökobilanzen miteinander vergleichen und interpretieren. M L E I S T U N G S N A C H W E I S Die Gesamtnote für dieses Modul setzt sich zusammen aus einer abgesetzten, schriftlichen Modulprüfung und einer Erfahrungsnote. Die Erfahrungsnote ergibt sich aus Leistungsnachweisen während dem Semester (Details siehe Kap. 6). M A U F B A U D E S M O D U L S Pro Semesterwoche finden jeweils 4 Kontaktstunden (Vorlesungen/ Übungen/ Exkursionen/ begleitetes Selbststudium) statt. Vorlesungen / Übung Exkursion Projektübung: begleitetes Selbststudium selbstständige Gruppenarbeit SFA/MFA Ökobilanz Bereitstellung der Rohstofflieferanten, Extraktion allgemeine und Aufarbeitung sowie industrielle Nutzung von Administration nachwachsenden Rohstoffen 1. Exkursion Start 1h 1h 1h Projektübung Präsentation & Diskussion 2-3h 1
4 M Z U G A N G S V O R A U S S E T Z U N G EN Die TeilnehmerInnen kennen die Definition und die Unterschiede zwischen Biomasse, biogenen und nachwachsenden Rohstoffen. Sie haben eine Vorstellung über die jährliche Verfügbarkeit und die Entnahme von Biomasse sowie zur prozentuellen Nutzung der Biomasse als Futtermittel, Lebensmittel sowie als nachwachsender Rohstoff weltweit und in Europa. Sie kennen die vier verschiedenen Flächentypen und haben eine Vorstellung über ihre globale prozentuelle Verteilung und wie viel Ackerund Dauerkulturland pro Person weltweit und in der Schweiz zur Verfügung steht. Sie kennen die wichtigsten Vor- und Nachteile der nachwachsenden Rohstoffe (Kurs Nutzung natürlicher Ressourcen, 1. Semester) Sie haben Grundkenntnisse über den Wald und sein Wachstum, wissen was es heisst, Forstwirtschaft zu betreiben, kennen die klassischen Funktionen des Waldes sowie dessen Produkte und Dienstleitungen und das Prinzip einer optimalen Bewirtschaftung. Weiter sind Grundkenntnisse zum Schweizer Wald und seiner Nutzung vorhanden sowie über die Holzernte und Bereitstellung (Kurs Nutzung natürlicher Ressourcen, 1. Semester) Die TeilnehmerInnen verfügen über mathematische und statistische Grundkenntnisse aus Pflichtmodulen des ersten Studienjahres (Modul Mathematik für Umweltingenieure, 1.Semester; Angewandte Mathematik und Statistik, 2.Semester), konkret können sie Systeme beschreiben, z.b. durch Aufstellen und Lösen von entsprechenden (linearen) Gleichungen. Auch sind sie in der Lage, Basiselemente aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, wie z. B. Verteilungen, zu interpretieren. Sie können einfache Computersimulationsprogramme auf Basis von Windows-Anwendungen bedienen (Informatik, 1.Semester). M E V A L U A T I O N D E S M O D U L S Schriftliche, anonyme Evaluation mit nachfolgender Besprechung mit den Studierenden innerhalb des Moduls. 2
5 M - 2. M O D U L Z I E L E M K O M P E T E N Z E N U N D L E A R N I N G O U T C O M E S Fach- und Methodenkompetenzen Die TeilnehmerInnen kennen die wichtigsten pflanzlichen und tierischen Rohstofflieferanten und deren stoffliches und energetisches Nutzungspotential kennen die wichtigsten land-, forstwirtschaftlich und bei der Bewirtschaftung der Meere bereitgestellten, stofflich genutzten Rohstoffe sowie deren direkten und indirekten Nutzungsmöglichkeiten kennen - anhand von Beispiele - ausgewählte Prozessketten von der Bereitstellung über die Extraktion und Aufarbeitung bis zum industriell nutzbaren Rohstoff kennen anhand von Beispielen der Textilindustrie das Anforderungsprofil an die nachwachsenden Rohstoffe, wenn diese in bestehende Prozess- und Verarbeitungsketten eingeführt und kosteneffizient industriell verarbeitet werden sollen können Systeme und Prozessketten erfassen und die Stoff- / Materialflussanalyse (SFA/MFA) anwenden können bestehenden Ökobilanzen im Themenbereich Nachwachsende Rohstoffe miteinander vergleichen und interpretieren und hier im Modul konkret im Rahmen einer Projektübung anwenden haben einen Überblick über Forschungsbedarf und zukünftige, zu erwartende und auch gewünschte Entwicklungen in den hier behandelten Themenbereichen sind imstande zu recherchieren und entsprechende Daten zu interpretieren verfassen Berichte zu vordefinierten Fragestellungen präsentieren ihre Ergebnisse innerhalb der Klasse bzw. vor einem Fachpublikum Sozial- und Selbstkompetenzen Die TeilnehmerInnen arbeiten selbständig (speziell auch in Gruppen) und lernen, sich dort entsprechend zu organisieren Sie sind in der Lage, ihren Standpunkt auf Basis der im Modul erworbenen Kenntnisse kompetent und fachlich begründet besonders auch in öffentlichen Situationen (Sitzungen, Interviews, Podiumsdiskussionen etc.) zu vertreten 3
6 M - 3. M O D U L I N H A L T E M T H E M A T I S C H E E I N F Ü H R U N G I N D A S M O D U L Nachwachsende Rohstoffe sind land- und forstwirtschaftlich erzeugte Zwischenprodukte, die ausserhalb des Nahrungs- und Futtermittelbereichs verwendet werden. Man unterscheidet bei den nachwachsenden Rohstoffen zwischen stofflicher und energetischer Nutzung. Das Modul gibt einen Einblick in die Bereitstellung von pflanzlichen und tierischen Rohstofflieferanten sowie das Nutzungspotential der nachwachsenden Rohstoffe. Weiter gibt es einen Überblick über die verschiedenen Rohstoffklassen, wie diese gewonnen respektive extrahiert und für eine weitere industrielle Verarbeitung bereitgestellt werden können. Im Gegensatz zu früheren Jahren liegt der Schwerpunkt des Moduls bei der stofflichen Nutzung. Damit zukünftig einfache Fragen im Umweltbereich beantworten werden können, wird in diesem Modul die Stoff- / Materialflussanalyse (SFM/MFA) eingeführt und angewendet, gleichzeitig sollen bestehenden Ökobilanzen miteinander verglichen und interpretiert werden M I N H A L T L I C H E S C H W E R P U N K T E Wichtigste pflanzliche und tierische Lieferanten von nachwachsenden Rohstoffen und deren Nutzungspotential Prozessketten von der Bereitstellung über die Extraktion, Aufarbeitung bis zum industriell nutzbaren nachwachsenden Rohstoff Ausgewählte Beispiele von verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten Stoff- / Materialflussanalyse: Prozessorientierte Erfassung, Darstellung und Interpretation von entsprechenden Flüssen und Lagern Ökobilanz: bestehende Ökobilanzen aus dem Bereich nachwachsende Rohstoffe vergleichen und interpretieren Konkurrenzproblematik der nachwachsenden Rohstoffe zur Nahrungsmittelproduktion M B E Z U G Z U R N A C H H A L T I G E N E N T W I C K L U N G Nachwachsende Rohstoffe haben seit Anbeginn der Menschheit eine wichtige Rolle gespielt. Sie wurden aber seit Beginn der Industrialisierung und der vermehrten Nutzung von fossilen Rohstoffen zuerst als Treibstoff und Energieträger später auch stofflich - in den letzten Jahrhunderten immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Mit dem vermehrten Bewusstsein für die mit der Nutzung der fossilen Rohstoffen verbundenen Umweltprobleme wie z.b. Treibhausgase und der Klimawandel sowie Plastik in der Umwelt und den Weltmeeren ist die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen wieder vermehrt in den Fokus gerückt. Vielerorts werden nachwachsende Rohstoffe daher vermehrt hinsichtlich neuer energetischen und stofflichen Nutzungsmöglichkeiten erprobt und zum Teil bereits im industriellen Massstab genutzt. Neben Holz und Abfallbiomasse kommen auch potenzielle Lieferanten von Lebensmittel wie z.b. Mais, Raps und Palmöl aber auch andere Agrarrohstoffe wie z.b. Chinaschilf für die Nutzung als nachwachsende Rohstoffe in Frage. Dies bedeutet, dass die für den Anbau dieser nachwachsenden Rohstoffe benötigten Agrarflächen und Hilfsmittel mit den für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion benötigten Ressourcen konkurrenzieren. Mit der Verwendung von Nachwachsenden Rohstoffen anstelle der fossilen lässt sich der Effekt auf den Klimawandel meist deutlich reduzieren. Sobald diese Rohstoffe aber speziell nur dazu angebaut werden, zeigt sich gleichzeitig zumeist auch, ein deutlich höherer negativer Effekt auf alle übrigen ökologischen Beurteilungsfaktoren. Wo und wann es daher Sinn macht, einen fossilen Rohstoff durch einen nachwachsenden zu ersetzen, muss von Fall zu Fall individuell angeschaut und beurteilt werden. 4
7 Weiter stellt die Sicherung der globalen Nahrungsmittelversorgung zukünftig sicher eine zentrale Herausforderung dar. Daher muss auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass eine vermehrte Nutzung von Nachwachsender Rohstoffen nicht dazu führt, dass die in den Anbaugebieten ansässige Bevölkerung in ihrer Existenz bedroht wird, sondern daraus auch einen Nutzen für sich selber ziehen kann. M - 4. L E R N E N I M M O D U L M D I D A K T I S C H E G R U N D S Ä T ZE Kopplung von bereits vorhandenem Wissen mit neuen, fachspezifischen Inhalten, vermittelt durch IUNR Dozenten und externe Experten, jederzeit mit Möglichkeit zur Diskussion. Die Verbindung mit der Praxis wird in Form einer Exkursion zu einem Unternehmen gewährleistet. M L E R N A R R A N G E M E N T S Vorlesung mit selbstständigen und betreuten Übungen: Kombination aus Frontalunterricht, gemeinsamem und selbstständigem Arbeiten Projektübungen: Literaturrecherchen, eigene Überlegungen, Ideen und Berechnungen, damit zusammenhängend Kommunikations- und Konsensfähigkeit Gruppenprojektübungen zu einer ausgewählten, wissenschaftlich fundierten, praxisorientierten Problemstellung Einsatz von entsprechenden Computerprogrammen Präsentation der Ergebnisse innerhalb der Klasse bzw. vor einem Fachpublikum Exkursionen: Praxisbezug und praktische Anwendungen des im Modul Gelernten direkt vor Ort Selbst- und Literaturstudium 5
8 M A R T D E R D O K U M E N T A T I O N Skript und/oder weitere Handouts (Literatur, Veröffentlichungen aus wissenschaftlichen Papers, Gesetzestexte, frühere studentische Arbeiten, etc.) in Papier- oder/ und Digitalform, zum Download auf der E-Learning Plattform Eigene Notizen zu Informationen, die während der Vorlesung und in Exkursionen ergänzend zu den schriftlichen Inputs durch die Dozierenden und Exkursionsleiter im Rahmen deren Referate vermittelt werden M - 5. P F L I C H T L E K T Ü R E, E M P F O H L E N E U N D W E I T E R F Ü H R E N D E L I T E R A T U R Empfohlene Literatur wird wahlweise von den Dozierenden im Rahmen derer Referate vorgeschlagen bzw. zur Verfügung gestellt Normen, Gesetzestexte, wissenschaftliche Papers aus Journals sowie auch Auszüge aus z.b. Tageszeitungen werden von den Dozierenden direkt oder via entsprechende Links zur Verfügung gestellt M - 6. L E I S T U N G S N A C H W E I S M Q U A L I F I K A T I O N S S C H R I T TE Die Gesamtnote in diesem Modul setzt sich zusammen aus einer abgesetzten, schriftlichen Modulprüfung und einer Erfahrungsnote. Die schriftliche Prüfung dauert - falls vom Modulleiter zu Beginn nicht anders angegeben - 90 Minuten und deckt den in Abschnitt M-1.5 erwähnten Themenbereich Bereitstellung der Rohstofflieferanten, Extraktion und Aufarbeitung sowie industrielle Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen ab. Dieser macht insgesamt 50% der Modulendnote aus. Die Erfahrungsnote ergibt sich aus Leistungsnachweisen während dem Semester und macht die restlichen 50% der Modulendnote aus. Qualifikationsschritt Beurteilung Gewichtung für Modulendnote Abschlussbericht Projektübung (Erfahrungsnote) Note 50 % Abgesetzte, schriftliche Modulprüfung Note 50 % M R A H M E N B E D I N G U N G E N Siehe aktuelles Prüfungsreglement des Hochschulsekretariats der ZHAW (z.b. besondere Bestimmungen bei Nichtbestehen, Krankheit etc.) Nach- und Wiederholungsprüfungen können mündlich oder schriftlich durchgeführt werden. Der Entscheid liegt beim Modulleiter. 6
9 M - 7. S E M E S T E R P R O G R A M M Das Semesterprogramm wird den ModulteilnehmerInnen zu Beginn des Moduls mitgeteilt. 7
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