Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 26.

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 26."

Transkript

1 Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 26. Oktober 2016

2 Informationen zur Veranstaltung ws16/logik-philo.html Beginn der Tutorate: 27. Oktober 2016 Mo Uhr, R 205 Breisacher Tor Di Uhr, R 1 Bismarckallee 22 Do Uhr, R 204 Breisacher Tor Fr Uhr, R 202 Breisacher Tor Übungsblatt 2 kommt spätestens morgen

3 Studienleistungen: Eintrag in die Teilnehmerliste (bis spätestens 6.11.) und regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung Nacharbeiten der Vorlesung und Lesen der Lektüren Schriftliches Bearbeiten der Übungsaufgaben in ordentlicher Qualität Schriftliches Bearbeiten der Aufgaben zu den Lektüren (ohne Ausnahme) Bestehen der Abschlussklausur (erster Termin oder Nachklausur) Die regelmäßige Teilnahme wird nicht kontrolliert und ist nur eine moralische Verpflichtung

4 Formale Argumente (I) Das (intuitiv korrekte) Argument Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Griechen sind sterblich.

5 Formale Argumente (I) Das (intuitiv korrekte) Argument Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Griechen sind sterblich. hat die gleiche Form wie Prämisse 1: Alle Italiener sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Italiener sind sterblich.

6 Formale Argumente (I) Das (intuitiv korrekte) Argument Prämisse 1: Alle Griechen sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Griechen sind sterblich. hat die gleiche Form wie Prämisse 1: Alle Italiener sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Italiener sind sterblich. aber auch wie Prämisse 1: Alle Engel sind Menschen. Prämisse 2: Alle Menschen sind sterblich. Konklusion: Alle Engel sind sterblich. das ungültige Prämissen enthält.

7 Formale Argumente (II) Zugrunde liegt die Form Prämisse 1: Alle X sind Y. Prämisse 2: Alle Y sind Z. Konklusion: Alle X sind Z.

8 Formale Argumente (II) Zugrunde liegt die Form Prämisse 1: Alle X sind Y. Prämisse 2: Alle Y sind Z. Konklusion: Alle X sind Z. Dabei wird zwischen inhaltstragenden Elementen unterscheiden, die ersetzt werden können ( kategorematische Ausdrücke ), und funktionalen Elementen, die die Art und Weise der Verbindung bechreiben ( synkategorematische Ausdrücke ). Diese funktionalen Elemente wiederum können ebenfalls symbolhaft ausgedrückt werden, z. B.

9 Formale Argumente (II) Zugrunde liegt die Form Prämisse 1: Alle X sind Y. Prämisse 2: Alle Y sind Z. Konklusion: Alle X sind Z. Dabei wird zwischen inhaltstragenden Elementen unterscheiden, die ersetzt werden können ( kategorematische Ausdrücke ), und funktionalen Elementen, die die Art und Weise der Verbindung bechreiben ( synkategorematische Ausdrücke ). Diese funktionalen Elemente wiederum können ebenfalls symbolhaft ausgedrückt werden, z. B. Prämisse 1: XaY Prämisse 2: YaZ Konklusion: XaZ

10 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt

11 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt Prämisse 1 Prämisse 2. Konklusion (mit mehreren Prämissen, nur einer oder sogar keiner Prämisse)

12 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt Prämisse 1 Prämisse 2. Konklusion Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist)

13 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt Prämisse 1 Prämisse 2. Konklusion Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist) Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl. fallacious argument)

14 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt Prämisse 1 Prämisse 2. Konklusion Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist) Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl. fallacious argument) Das Argument/die Argumentation ist sound (dt. macnhmal gültig oder schlüssig), falls es korrekt ist und die Prämissen stimmen (wahr sind).

15 Argumente Ein Argument hat üblicherweise die Gestalt Prämisse 1 Prämisse 2. Konklusion Das Argument ist korrekt (engl. valid), wenn die Konklusion logisch aus den Prämissen folgt (was noch zu präzisieren ist) Andernfalls ist es ein Fehlschluss oder Trugschluss (engl. fallacious argument) Das Argument/die Argumentation ist sound (dt. macnhmal gültig oder schlüssig), falls es korrekt ist und die Prämissen stimmen (wahr sind). Webseite: a list of fallacious arguments

16 Leserbrief in der Badischen Zeitung vom 25. Oktober Gelassenheit statt Blockwartmentalität Konrad Adenauer hat einmal gesagt: Einfach denken ist eine Gabe Gottes. In diesem Sinne: Wenn es eine Lutherkirchstraße und eine Richard-Wagner-Straße geben darf, dann darf es auch eine Alban-Stolz-Straße geben. Wenn es aber keine Alban-Stolz-Straße mehr geben darf, dann darf es erst recht keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße mehr geben. Zu wünschen wären statt der sich ausbreitenden Blockwartmentalität mehr Souveränität und Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte. Kurt Bantle, Freiburg 1 online abgerufen

17 Leserbrief in der Badischen Zeitung vom 25. Oktober Gelassenheit statt Blockwartmentalität Konrad Adenauer hat einmal gesagt: Einfach denken ist eine Gabe Gottes. In diesem Sinne: Wenn es eine Lutherkirchstraße und eine Richard-Wagner-Straße geben darf, dann darf es auch eine Alban-Stolz-Straße geben. Wenn es aber keine Alban-Stolz-Straße mehr geben darf, dann darf es erst recht keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße mehr geben. Zu wünschen wären statt der sich ausbreitenden Blockwartmentalität mehr Souveränität und Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte. Kurt Bantle, Freiburg 1 online abgerufen

18 Zwei Argumente:

19 Zwei Argumente: Prämisse: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Konklusion: Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben.

20 Zwei Argumente: Prämisse: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Konklusion: Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben. Prämisse: Konklusion: Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben. Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben.

21 Zwei Argumente: Prämisse: Konklusion: Prämisse: Konklusion: Fragen der Logik: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben. Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben. Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben. Sind die Argumente korrekt?

22 Zwei Argumente: Prämisse: Konklusion: Prämisse: Konklusion: Fragen der Logik: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben. Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben. Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben. Sind die Argumente korrekt? Folgt ggf. die Korrektheit des zweiten aus der Korrektheit des ersten?

23 Zwei Argumente: Prämisse: Konklusion: Prämisse: Konklusion: Fragen der Logik: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Es darf (auch) eine Alban-Stolz-Straße geben. Es darf keine Alban-Stolz-Straße (mehr) geben. Es darf (erst recht) keine Lutherkirchstraße und keine Richard-Wagner-Straße (mehr) geben. Sind die Argumente korrekt? Folgt ggf. die Korrektheit des zweiten aus der Korrektheit des ersten? Fragen des täglichen Lebens : Stimmt die Konklusion?

24 Vermutlich nicht korrekt: Prämisse: Es darf eine Merianstraße und eine Stefan-Meier- Straße geben. Konklusion: Es darf eine Hitler-Straße geben.

25 Vermutlich nicht korrekt: Prämisse: Es darf eine Merianstraße und eine Stefan-Meier- Straße geben. Konklusion: Es darf eine Hitler-Straße geben. Es fehlen Prämissen!

26 Versuch einer Rekonstruktion des Arguments:

27 Versuch einer Rekonstruktion des Arguments: Prämisse 1: Prämisse 2: Prämisse 3: Prämisse 4: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.

28 Versuch einer Rekonstruktion des Arguments: Prämisse 1: Prämisse 2: Prämisse 3: Prämisse 4: Zwischenkonklusion 1: Zwischenkonklusion 2: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.. Luthers Antisemitismus ist straßenduldbar. R. Wagners Antisemitismus ist straßenduldbar..

29 Versuch einer Rekonstruktion des Arguments: Prämisse 1: Prämisse 2: Prämisse 3: Prämisse 4: Zwischenkonklusion 1: Es darf eine Lutherkirchstraße und eine Richard- Wagner-Straße geben. Luther war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Richard Wagner war ein ebenso großer Antisemit wie Alban Stolz. Ab einem gewissen Grad an Antisemitismus darf eine Straße nicht nach einer Person benannt werden.. Luthers Antisemitismus ist straßenduldbar. Zwischenkonklusion 2: R. Wagners Antisemitismus ist straßenduldbar. Konklusion 1: Alban Stolz Antisemitismus ist straßenduldbar. Konklusion 2: Es darf eine Alban-Stolz-Straße geben..

30 Klassische zweiwertige Aussagenlogik Einfachstes Beispiel einer formalen Logik.

31 Klassische zweiwertige Aussagenlogik Einfachstes Beispiel einer formalen Logik. Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen (unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon der Fall ist).

32 Klassische zweiwertige Aussagenlogik Einfachstes Beispiel einer formalen Logik. Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen (unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon der Fall ist). Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte

33 Klassische zweiwertige Aussagenlogik Einfachstes Beispiel einer formalen Logik. Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen (unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon der Fall ist). Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte wahr (kurz: W), falls der Satz stimmt / gilt / wahr ist falsch (kurz: F), falls der Satz nicht stimmt / nicht gilt / falsch ist

34 Klassische zweiwertige Aussagenlogik Einfachstes Beispiel einer formalen Logik. Grundobjekte sind Aussagensätze, also Sätze, von denen man sinnvollerweise sagen kann, dass sie stimmen oder nicht stimmen (unabhängig davon, ob man konkret entscheiden kann, was davon der Fall ist). Betrachtet werden also zwei Wahrheitswerte wahr (kurz: W), falls der Satz stimmt / gilt / wahr ist falsch (kurz: F), falls der Satz nicht stimmt / nicht gilt / falsch ist Einfache Aussagensätze werden zu komplexeren Aussagensätzen zusammengesetzt, wobei nur wahrheitsswertfunktionale Zusammensetzungen betrachtet werden.

35 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete Aussagensätze: A B C... (und Varianten: A 0 A 1 A... )

36 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete Aussagensätze: A B C... (und Varianten: A 0 A 1 A... ) Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein aussagenlogischer Satz) A

37 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete Aussagensätze: A B C... (und Varianten: A 0 A 1 A... ) Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein aussagenlogischer Satz) A Einer Aussagenvariable kann der Wahrheitwert W oder der Wahrheitswert F zugewiesen werden.

38 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Aussagenvariablen stehen für als nicht zerlegbar betrachtete Aussagensätze: A B C... (und Varianten: A 0 A 1 A... ) Jede Aussagenvariable ist eine aussagenlogische Formel (ein aussagenlogischer Satz) A Einer Aussagenvariable kann der Wahrheitwert W oder der Wahrheitswert F zugewiesen werden. Mit Hilfe von Symbolen (für sogenannte Junktoren) werden aus einfacheren aussagenlogischen Formeln komplexere Formeln gebaut.

39 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Negation Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch F.

40 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Negation Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch F. Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: A A A A B

41 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Negation Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch F. Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: A A A A B Das Zeichen heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und erinnert an ein Minuszeichen.

42 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Negation Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch F. Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: A A A A B Das Zeichen heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und erinnert an ein Minuszeichen. Die Negation vertausche die Wahrheitswerte: F F W F F W

43 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Negation Wenn F eine aussagenlogische Formel ist, dann auch F. Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: A A A A B Das Zeichen heißt Negationszeichen oder Negationsjunktor und erinnert an ein Minuszeichen. Die Negation vertausche die Wahrheitswerte: F F W F F W also z. B. A A A A W F W F F W F W

44 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Disjunktion (Adjunktion) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ).

45 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Disjunktion (Adjunktion) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: (A B) (A A) ((A A) B) (B B)

46 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Disjunktion (Adjunktion) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: (A B) (A A) ((A A) B) (B B) Das Zeichen heißt Disjunktionszeichen oder Disjunktionsjunktor kommt vom lateinischen vel.

47 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Disjunktion (Adjunktion) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Aussagenlogische Formeln sind also zum Beispiel: (A B) (A A) ((A A) B) (B B) Das Zeichen heißt Disjunktionszeichen oder Disjunktionsjunktor kommt vom lateinischen vel. Der Disjunktion hat folgendes Wahrheitswertverhalten ( einschließendes Oder ): F 1 F 2 (F 1 F 2 ) W W W W F W F W W F F F

48 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Konjunktion Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ).

49 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Konjunktion Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Konjunktionszeichen oder Konjunktionsjunktor und ist ein umgedrehtes Disjunktionszeichen.

50 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Konjunktion Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Konjunktionszeichen oder Konjunktionsjunktor und ist ein umgedrehtes Disjunktionszeichen. Der Konjunktion hat folgendes Wahrheitswertverhalten: F 1 F 2 (F 1 F 2 ) W W W W F F F W F F F F

51 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ).

52 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Biimplikationszeichen oder Biimplikationsjunktor.

53 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Bi-Implikation (oder Äquivalenz) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Biimplikationszeichen oder Biimplikationsjunktor. Die Biimplikation hat folgendes Wahrheitswertverhalten: F 1 F 2 (F 1 F 2 ) W W W W F F F W F F F W

54 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Implikation (Subjunktion, Konditional) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ).

55 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Implikation (Subjunktion, Konditional) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Implikationszeichen oder Implikationsjunktor.

56 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Die Implikation (Subjunktion, Konditional) Wenn F 1 und F 2 aussagenlogische Formeln sind, dann auch (F 1 F 2 ). Das Zeichen heißt Implikationszeichen oder Implikationsjunktor. Die Biimplikation hat folgendes Wahrheitswertverhalten: F 1 F 2 (F 1 F 2 ) W W W W F F F W W F F W

57 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel.

58 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Verum und kommt vom englischen True.

59 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Verum und kommt vom englischen True. Das Falsum ist eine aussagenlogische Formel.

60 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Verum und kommt vom englischen True. Das Falsum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum

61 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Verum und kommt vom englischen True. Das Falsum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum Das Verum bekommt stets der Wahrheitswert W und das Falsum stets den Wahrheitswert F zugewiesen. W F

62 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Das Verum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Verum und kommt vom englischen True. Das Falsum ist eine aussagenlogische Formel. Das Zeichen heißt Falsum und ist ein umgedrehtes Verum Das Verum bekommt stets der Wahrheitswert W und das Falsum stets den Wahrheitswert F zugewiesen. W F Verum und Falsum heißen auch Aussagenkonstanten oder nullstellige Junktoren.

63 Klassische zweiwertige Aussagenlogik: die formale Sprache Nur Zeichenketten, die aus den erlaubten Symbolen ( ) A B C... A 1 A 2... nach den angegebenen Regeln konstruiert werden können, sind aussagenlogische Formeln, alle anderen nicht. Klammern müssen (zunächst) so wie vorgeschrieben gesetzt werden!

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 9.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 9. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 9. November 2016 Weitere Begriffe Eine Zuweisung von Wahrheitswerten W bzw. F

Mehr

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 30.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 30. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 30. November 2016 Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2010 Fehlschluss: G L (L G) vielleicht

Mehr

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 19.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 19. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 19. Oktober 2016 Eine Annäherung Suche auf Spiegel online nach logisch Anderseits

Mehr

Logik für Informatiker

Logik für Informatiker Logik für Informatiker 2. Aussagenlogik Teil 1 25.04.2017 Viorica Sofronie-Stokkermans Universität Koblenz-Landau e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Bis jetzt Grundlegende Beweisstrategien Induktion über

Mehr

Logik. Logik. Vorkurs Informatik Theoretischer Teil WS 2013/ September Vorkurs Informatik - Theorie - WS2013/14

Logik. Logik. Vorkurs Informatik Theoretischer Teil WS 2013/ September Vorkurs Informatik - Theorie - WS2013/14 Logik Logik Vorkurs Informatik Theoretischer Teil WS 2013/14 30. September 2013 Logik > Logik > logische Aussagen Logik Logik > Logik > logische Aussagen Motivation Logik spielt in der Informatik eine

Mehr

Kapitel 1.0. Aussagenlogik: Einführung. Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.0: Aussagenlogik: Einführung 1/ 1

Kapitel 1.0. Aussagenlogik: Einführung. Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.0: Aussagenlogik: Einführung 1/ 1 Kapitel 1.0 Aussagenlogik: Einführung Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.0: Aussagenlogik: Einführung 1/ 1 Ziele der Aussagenlogik In der Aussagenlogik analysiert man die Wahrheitswerte zusammengesetzter

Mehr

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 7.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 7. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 7. Dezember 2016 Ein klassischer Mathematikerwitz Ein Soziologe, ein Physiker

Mehr

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 14.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 14. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 14. Dezember 2016 Die formale Sprache der Prädikatenlogik: Zeichen Benutzt werden

Mehr

b. Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns (1. System von Regeln von Aristoteles ( v. Chr.); sprachliche Argumente

b. Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns (1. System von Regeln von Aristoteles ( v. Chr.); sprachliche Argumente II. Zur Logik 1. Bemerkungen zur Logik a. Logisches Gebäude der Mathematik: wenige Axiome (sich nicht widersprechende Aussagen) bilden die Grundlage; darauf aufbauend Lehrsätze unter Berücksichtigung der

Mehr

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Grundbegriffe der Aussagenlogik 1 Die Aussagenlogik ist ein Zweig der formalen Logik, der die Beziehungen

Mehr

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Karl Heinz Wagner. Hier Titel eingeben 1

Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik. Karl Heinz Wagner. Hier Titel eingeben 1 Grundbegriffe der Aussagenlogik 1 Mathematische und logische Grundlagen der Linguistik Kapitel 3: Grundbegriffe der Aussagenlogik Die Aussagenlogik ist ein Zweig der formalen Logik, der die Beziehungen

Mehr

Kapitel 1. Aussagenlogik

Kapitel 1. Aussagenlogik Kapitel 1 Aussagenlogik Einführung Mathematische Logik (WS 2012/13) Kapitel 1: Aussagenlogik 1/17 Übersicht Teil I: Syntax und Semantik der Aussagenlogik (1.0) Junktoren und Wahrheitsfunktionen (1.1) Syntax

Mehr

Formale Logik - SoSe 2012

Formale Logik - SoSe 2012 2.44 % Formale Logik - SoSe 2012 Versuch einer Zusammenfassung Malvin Gattinger http://xkcd.com/435/ 4.88 % Gliederung Einleitung Was ist Logik? Begriffsklärungen Sätze und Wahrheit Argumente und Gültigkeit

Mehr

Zusammenfassung der letzten LVA. Einführung in die Theoretische Informatik. Syntax der Aussagenlogik. Inhalte der Lehrveranstaltung

Zusammenfassung der letzten LVA. Einführung in die Theoretische Informatik. Syntax der Aussagenlogik. Inhalte der Lehrveranstaltung Zusammenfassung Zusammenfassung der letzten LVA Einführung in die Theoretische Informatik Wenn das Kind schreit, hat es Hunger Das Kind schreit Also, hat das Kind Hunger Christina Kohl Alexander Maringele

Mehr

Zusammenfassung der letzten LVA. Einführung in die Theoretische Informatik. Syntax der Aussagenlogik. Inhalte der Lehrveranstaltung

Zusammenfassung der letzten LVA. Einführung in die Theoretische Informatik. Syntax der Aussagenlogik. Inhalte der Lehrveranstaltung Zusammenfassung Zusammenfassung der letzten LVA Einführung in die Theoretische Informatik Christina Kohl Alexander Maringele Georg Moser Michael Schaper Manuel Schneckenreither Institut für Informatik

Mehr

Was bisher geschah. wahr 0 t 1 falsch 0 f 0 Konjunktion 2 min Disjunktion 2 max Negation 1 x 1 x Implikation 2 Äquivalenz 2 =

Was bisher geschah. wahr 0 t 1 falsch 0 f 0 Konjunktion 2 min Disjunktion 2 max Negation 1 x 1 x Implikation 2 Äquivalenz 2 = Was bisher geschah (Klassische) Aussagenlogik: Aussage Wahrheitswerte 0 (falsch) und 1 (wahr) Junktoren Syntax Semantik Stelligkeit Symbol Wahrheitswertfunktion wahr 0 t 1 falsch 0 f 0 Konjunktion 2 min

Mehr

Thema: Logik: 2. Teil. Übersicht logische Operationen Name in der Logik. Negation (Verneinung) Nicht

Thema: Logik: 2. Teil. Übersicht logische Operationen Name in der Logik. Negation (Verneinung) Nicht Thema: Logik: 2. Teil Übersicht logische Operationen Name in der Logik Symbol Umgangssprachlicher Name Negation (Verneinung) Nicht Konjunktion ^ Und Disjunktion v Oder Subjunktion (Implikation) Bijunktion

Mehr

Logik für Informatiker

Logik für Informatiker Vorlesung Logik für Informatiker 5. Aussagenlogik Normalformen Bernhard Beckert Universität Koblenz-Landau Sommersemester 2006 Logik für Informatiker, SS 06 p.1 Normalformen Definition: Literal Atom (aussagenlogische

Mehr

Was ist Logik? Was ist Logik? Aussagenlogik. Wahrheitstabellen. Geschichte der Logik eng verknüpft mit Philosophie

Was ist Logik? Was ist Logik? Aussagenlogik. Wahrheitstabellen. Geschichte der Logik eng verknüpft mit Philosophie Was ist Logik? Geschichte der Logik eng verknüpft mit Philosophie Begriff Logik wird im Alltag vielseitig verwendet Logik untersucht, wie man aus Aussagen andere Aussagen ableiten kann Beschränkung auf

Mehr

1 Aussagenlogischer Kalkül

1 Aussagenlogischer Kalkül 1 Aussagenlogischer Kalkül Ein Kalkül in der Aussagenlogik soll die Wahrheit oder Algemeingültigkeit von Aussageformen allein auf syntaktischer Ebene zeigen. Die Wahrheit soll durch Umformung von Formeln

Mehr

Nur Aussagesätze, d.h. Deklarativ-, nicht aber Frage- oder Aufforderungs-sätze bringen das Zutreffen einer Aussage (oder Proposition) zum Ausdruck.

Nur Aussagesätze, d.h. Deklarativ-, nicht aber Frage- oder Aufforderungs-sätze bringen das Zutreffen einer Aussage (oder Proposition) zum Ausdruck. 2 Aussagenlogik (AL) 2. Wahrheitsfunktionale Konnektoren Nur Aussagesätze, d.h. Deklarativ-, nicht aber Frage- oder Aufforderungs-sätze bringen das Zutreffen einer Aussage (oder Proposition) zum Ausdruck.

Mehr

3 Aussagenlogik I - die Sprache AL

3 Aussagenlogik I - die Sprache AL Seminar: Einführung in die Logik 1/5 3 Aussagenlogik I - die Sprache AL 1. Formale Sprachen: Die formalen Logik-Sprachen sollen folgende Bedingungen erfüllen: Sie sollen alle und nur die Argumente unserer

Mehr

Formale Grundlagen (Nachträge)

Formale Grundlagen (Nachträge) Inhaltsverzeichnis 1 Aussagenlogik: Funktionale Vollständigkeit................... 1 Bit-Arithmetik mit logischen Operationen.................... 3 Prädikatenlogik: Eine ganz kurze Einführung..................

Mehr

Klassische Aussagenlogik

Klassische Aussagenlogik Eine Einführung in die Logik Schon seit Jahrhunderten beschäftigen sich Menschen mit Logik. Die alten Griechen und nach ihnen mittelalterliche Gelehrte versuchten, Listen mit Regeln zu entwickeln, welche

Mehr

WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Aussagenlogik 1)

WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Aussagenlogik 1) WS 25/6 Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Aussagenlogik ) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_5

Mehr

Boolesche Algebra. Hans Joachim Oberle. Vorlesung an der TUHH im Wintersemester 2006/07 Montags, 9:45-11:15 Uhr, 14täglich TUHH, DE 22, Audimax 2

Boolesche Algebra. Hans Joachim Oberle. Vorlesung an der TUHH im Wintersemester 2006/07 Montags, 9:45-11:15 Uhr, 14täglich TUHH, DE 22, Audimax 2 Universität Hamburg Department Mathematik Boolesche Algebra Hans Joachim Oberle Vorlesung an der TUHH im Wintersemester 2006/07 Montags, 9:45-11:15 Uhr, 14täglich TUHH, DE 22, Audimax 2 http://www.math.uni-hamburg.de/home/oberle/vorlesungen.html

Mehr

Motivation. Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 14 Aussagenlogik Syntax & Semantik. Motivation. Motivation

Motivation. Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 14 Aussagenlogik Syntax & Semantik. Motivation. Motivation Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 14 Aussagenlogik & Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de Mit der Aussagenlogik lassen sich einfache Verknüpfungen zwischen (atomaren) Gebilden ausdrücken

Mehr

ÜBUNG ZUM GRUNDKURS LOGIK SS 2016 GÜNTHER EDER

ÜBUNG ZUM GRUNDKURS LOGIK SS 2016 GÜNTHER EDER ÜBUNG ZUM GRUNDKURS LOGIK SS 2016 GÜNTHER EDER FORMALE SPRACHEN Bevor wir anfangen, uns mit formaler Logik zu beschäftigen, müssen wir uns mit formalen Sprachen beschäftigen Wie jede natürliche Sprache,

Mehr

Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts

Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts Referat zum Hauptseminar Mathematik und Unterricht 10.11.2010 Robert Blenk Holger Götzky Einleitende Fragen Was muss man beweisen? Woraus besteht ein Beweis?

Mehr

Logische Aussagen können durch die in der folgenden Tabelle angegebenen Operationen verknüpft werden.

Logische Aussagen können durch die in der folgenden Tabelle angegebenen Operationen verknüpft werden. Logische Operationen Logische ussagen können durch die in der folgenden Tabelle angegebenen Operationen verknüpft werden. ezeichnung Schreibweise (Sprechweise) wahr, genau dann wenn Negation (nicht ) falsch

Mehr

Logik für Informatiker Logic for Computer Scientists

Logik für Informatiker Logic for Computer Scientists Logik für Informatiker Logic for Computer Scientists Till Mossakowski Wintersemester 2014/15 Till Mossakowski Logik 1/ 13 Vollständigkeit der Aussagenlogik Till Mossakowski Logik 2/ 13 Objekt- und Metatheorie

Mehr

1 Argument und Logik

1 Argument und Logik Seminar: 1/5 1 Argument und Logik Aussagesatz (1): Ein Aussagesatz ist ein Satz im Indikativ, der entweder wahr oder falsch ist. Problem der Indexikalität: Sätze im Indikaitv, die indexikalische Ausdrücke

Mehr

Logik für Informatiker

Logik für Informatiker Vorlesung Logik für Informatiker 3. Aussagenlogik Syntax und Semantik der Aussagenlogik Bernhard Beckert Universität Koblenz-Landau Sommersemester 2006 Logik für Informatiker, SS 06 p.16 Syntax der Aussagenlogik:

Mehr

Einführung in die formale Logik. Prof. Dr. Andreas Hüttemann

Einführung in die formale Logik. Prof. Dr. Andreas Hüttemann Einführung in die formale Logik Prof. Dr. Andreas Hüttemann Textgrundlage: Paul Hoyningen-Huene: Formale Logik, Stuttgart 1998 1. Einführung 1.1 Logische Folgerung und logische Form 1.1.1 Logische Folgerung

Mehr

3. Grundlegende Begriffe von Logiken - Aussagenlogik

3. Grundlegende Begriffe von Logiken - Aussagenlogik 3. Grundlegende Begriffe von Logiken - Aussagenlogik Wichtige Konzepte und Begriffe in Logiken: Syntax (Signatur, Term, Formel,... ): Festlegung, welche syntaktischen Gebilde als Formeln (Aussagen, Sätze,

Mehr

Sprache, Beweis und Logik

Sprache, Beweis und Logik Jon Barwise John Etchemendy Band Sprache, Beweis und Logik Aussagen- und Prädikatenlogik In Zusammenarbeit mit Gerald Allwein Dave BarkeT-Plummer Albert Liu Übersetzt und für das Deutsche bearbeitet von

Mehr

Vorsemesterkurs Informatik

Vorsemesterkurs Informatik Vorsemesterkurs Informatik Sommersemester 2018 Ronja Düffel 14. März 2018 Theoretische Informatik Wieso, weshalb, warum??!? 1 Modellieren und Formalisieren von Problemen und Lösungen 2 Verifikation (Beweis

Mehr

Sprache, Beweis und Logik

Sprache, Beweis und Logik Jon Barwise John Etchemendy Sprache, Beweis und Logik Aussagen- und Prädikatenlogik In Zusammenarbeit mit GeraTd Allwein Dave BarkeT-Plummer Albert Liu Übersetzt und für das Deutsche bearbeitet von Joachim

Mehr

Aussagenlogik Prädikatenlogik erster Stufe. Logik. Logik

Aussagenlogik Prädikatenlogik erster Stufe. Logik. Logik Grundzeichen Aussagenlogik Aussagenvariablen P, Q, R,... Junktoren nicht und oder Runde Klammern (, ) Formeln Aussagenlogik Formeln sind spezielle Zeichenreihen aus Grundzeichen, und zwar 1 Jede Aussagenvariable

Mehr

Logic in a Nutshell. Christian Liguda

Logic in a Nutshell. Christian Liguda Logic in a Nutshell Christian Liguda Quelle: Kastens, Uwe und Büning, Hans K., Modellierung: Grundlagen und formale Methoden, 2009, Carl Hanser Verlag Übersicht Logik - Allgemein Aussagenlogik Modellierung

Mehr

Aussagenlogik. Aussagen und Aussagenverknüpfungen

Aussagenlogik. Aussagen und Aussagenverknüpfungen Aussagenlogik Aussagen und Aussagenverknüpfungen Aussagen sind Sätze, von denen sich sinnvollerweise sagen läßt, sie seien wahr oder falsch. Jede Aussage besitzt also einen von zwei möglichen Wahrheitswerten,

Mehr

Vorsemesterkurs Informatik

Vorsemesterkurs Informatik Vorsemesterkurs Informatik Vorsemesterkurs Informatik Mario Holldack WS2015/16 30. September 2015 Vorsemesterkurs Informatik 1 Einleitung 2 Aussagenlogik 3 Mengen Vorsemesterkurs Informatik > Einleitung

Mehr

5. SITZUNG: AUSSAGENLOGIK

5. SITZUNG: AUSSAGENLOGIK 5. SITZUNG: AUSSAGENLOGIK 1. Die Bedeutung komplexer Aussagen Die Bedeutung von atomaren Sätzen ist ein Wahrheitswert, welcher durch Überprüfung der Wahrheitsbedingungen relativ zu einer Situation ermittelt

Mehr

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen Was ist Logik? Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen Beschränkung auf "Aussage A folgt nach einer gegebenen

Mehr

Logik für Informatiker Logic for computer scientists

Logik für Informatiker Logic for computer scientists Logik für Informatiker Logic for computer scientists Till Mossakowski Wintersemester 2014/15 Till Mossakowski Logik 1/ 24 Die Booleschen Junktoren Till Mossakowski Logik 2/ 24 Die Negation Wahrheitstafel

Mehr

1 Einführung Aussagenlogik

1 Einführung Aussagenlogik 1 Einführung Aussagenlogik Denition 1. Eine Aussage ist ein Aussagesatz, der entweder wahr oder falsch ist. Welche der folgenden Sätze ist eine Aussage? 3+4=7 2*3=9 Angela Merkel ist Kanzlerin Stillgestanden!

Mehr

Aussagenlogik. Übersicht: 1 Teil 1: Syntax und Semantik. 2 Teil 2: Modellierung und Beweise. Aussagenlogik H. Kleine Büning 1/25

Aussagenlogik. Übersicht: 1 Teil 1: Syntax und Semantik. 2 Teil 2: Modellierung und Beweise. Aussagenlogik H. Kleine Büning 1/25 Aussagenlogik Übersicht: 1 Teil 1: Syntax und Semantik 2 Teil 2: Modellierung und Beweise Aussagenlogik H. Kleine Büning 1/25 Einführendes Beispiel Falls Lisa Peter trifft, dann trifft Lisa auch Gregor.

Mehr

Informationsverarbeitung auf Bitebene

Informationsverarbeitung auf Bitebene Informationsverarbeitung auf Bitebene Dr. Christian Herta 5. November 2005 Einführung in die Informatik - Informationsverarbeitung auf Bitebene Dr. Christian Herta Grundlagen der Informationverarbeitung

Mehr

Formale Logik. 4. Sitzung. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL

Formale Logik. 4. Sitzung. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL. Die Logik der Sprache AL ormale Logik 4. Sitzung Prof. Dr. Ansgar Beckermann Sommersemester 2005 Erinnerung Ein Satz ist genau dann logisch wahr, wenn er unabhängig davon, was die in ihm vorkommenden deskriptiven Zeichen bedeuten

Mehr

Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 13 Aussagenlogik Syntax & Semantik

Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 13 Aussagenlogik Syntax & Semantik Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 13 Aussagenlogik & Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 23. Mai 2016 Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 1/42 Literaturhinweis Literaturhinweis

Mehr

Beispiel Aussagenlogik nach Schöning: Logik...

Beispiel Aussagenlogik nach Schöning: Logik... Beispiel Aussagenlogik nach Schöning: Logik... Worin besteht das Geheimnis Ihres langen Lebens? wurde ein 100-jähriger gefragt. Ich halte mich streng an die Diätregeln: Wenn ich kein Bier zu einer Mahlzeit

Mehr

Vorkurs Mathematik für Informatiker 5 Logik, Teil 1

Vorkurs Mathematik für Informatiker 5 Logik, Teil 1 5 Logik, Teil 1 Michael Bader, Thomas Huckle, Stefan Zimmer 1. 9. Oktober 2008 Kap. 5: Logik, Teil 1 1 Aussagenlogik Rechnen mit Wahrheitswerten: true und false Kap. 5: Logik, Teil 1 2 Aussagenlogik Rechnen

Mehr

Rhetorik und Argumentationstheorie.

Rhetorik und Argumentationstheorie. Rhetorik und Argumentationstheorie 2 [frederik.gierlinger@univie.ac.at] Teil 2 Was ist ein Beweis? 2 Wichtige Grundlagen Tautologie nennt man eine zusammengesetzte Aussage, die wahr ist, unabhängig vom

Mehr

Logik für Informatiker Logic for computer scientists

Logik für Informatiker Logic for computer scientists Logik für Informatiker Logic for computer scientists Till Mossakowski Wintersemester 2014/15 Till Mossakowski Logik 1/ 22 Quantoren Till Mossakowski Logik 2/ 22 Quantoren: Motivierende Beispiele x Cube(x)

Mehr

Die aussagenlogische Sprache

Die aussagenlogische Sprache LOGIK I (WS 2015/16) 89 Kapitel 4 Die aussagenlogische Sprache Wir haben bereits Symbole eingeführt, um aussagenlogisch unzerlegbare Aussagesätze zu repräsentieren, nämlich p, q,... Außerdem haben wir

Mehr

Paradoxien der Replikation

Paradoxien der Replikation Joachim Stiller Paradoxien der Replikation Alle Rechte vorbehalten Paradoxien Die Paradoxien (Wiki) Hier einmal Auszüge aus dem Wiki-Artikel zum Begriff Paradoxon Ein Paradox(on) (auch Paradoxie, Plural

Mehr

Grundkurs Mathematik I

Grundkurs Mathematik I Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2016/2017 Grundkurs Mathematik I Vorlesung 3 Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr Volksmund Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr hat heute keine

Mehr

Mathematik 1 für Wirtschaftsinformatik

Mathematik 1 für Wirtschaftsinformatik für Wirtschaftsinformatik Wintersemester 2012/13 Hochschule Augsburg : Gliederung 1 Grundlegende 2 Grundlegende 3 Aussagenlogik 4 Komplexe Zahlen 5 Lineare Algebra 6 Lineare Programme 3 Aussagenlogik

Mehr

Informatik A. Prof. Dr. Norbert Fuhr auf Basis des Skripts von Prof. Dr. Wolfram Luther und der Folien von Peter Fankhauser

Informatik A. Prof. Dr. Norbert Fuhr auf Basis des Skripts von Prof. Dr. Wolfram Luther und der Folien von Peter Fankhauser Informatik A Prof. Dr. Norbert Fuhr fuhr@uni-duisburg.de auf Basis des Skripts von Prof. Dr. Wolfram Luther und der Folien von Peter Fankhauser 1 Teil I Logik 2 Geschichte R. Descartes (17. Jhdt): klassische

Mehr

Grundlagen der Mathematik

Grundlagen der Mathematik Universität Hamburg Winter 2016/17 Fachbereich Mathematik Janko Latschev Grundlagen der Mathematik Lösungsskizzen 2 Präsenzaufgaben (P2) Wir betrachten drei Teilmengen der natürlichen Zahlen: - A = {n

Mehr

Aussagenlogik. Kapitel 1

Aussagenlogik. Kapitel 1 Kapitel 1 Aussagenlogik Die Aussagenlogik behandelt die möglichen Bezüge zwischen Aussagensätzen, also Sätzen, denen man sinnvollerweise die Wahrheitswerte wahr oder falsch zuordnen kann, in Hinblick auf

Mehr

2.2.4 Logische Äquivalenz

2.2.4 Logische Äquivalenz 2.2.4 Logische Äquivalenz (I) Penélope raucht nicht und sie trinkt nicht. (II) Es ist nicht der Fall, dass Penélope raucht oder trinkt. Offenbar behaupten beide Aussagen denselben Sachverhalt, sie unterscheiden

Mehr

Mathematische Grundlagen I Logik und Algebra

Mathematische Grundlagen I Logik und Algebra Logik und Algebra Dr. Tim Haga 21. Oktober 2016 1 Aussagenlogik Erste Begriffe Logische Operatoren Disjunktive und Konjunktive Normalformen Logisches Schließen Dr. Tim Haga 1 / 21 Präliminarien Letzte

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Einführung in die Theoretische Informatik Woche 4 Harald Zankl Institut für Informatik @ UIBK Wintersemester 2014/2015 Zusammenfassung Zusammenfassung der letzten LV Modus Ponens A B B A MP Axiome für

Mehr

Grundbegriffe für dreiwertige Logik

Grundbegriffe für dreiwertige Logik Grundbegriffe für dreiwertige Logik Hans Kleine Büning Universität Paderborn 1.11.2011 1 Syntax und Semantik Die klassische Aussagenlogik mit den Wahrheitswerten falsch und wahr bezeichnen wir im weiteren

Mehr

Ein und derselbe Satz kann in Bezug auf unterschiedliche Situationen s 1. und s 2 unterschiedliche Wahrheitswerte haben.

Ein und derselbe Satz kann in Bezug auf unterschiedliche Situationen s 1. und s 2 unterschiedliche Wahrheitswerte haben. 2 Aussagenlogik () 2.3 Semantik von [ Gamut 4-58, Partee 7-4 ] Ein und derselbe Satz kann in Bezug auf unterschiedliche Situationen s und s 2 unterschiedliche Wahrheitswerte haben. Beispiel: Es regnet.

Mehr

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 21.

Formale Logik. PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg. Wintersemester 16/17 Sitzung vom 21. Formale Logik PD Dr. Markus Junker Abteilung für Mathematische Logik Universität Freiburg Wintersemester 16/17 Sitzung vom 21. Dezember 2016 Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2010 Prädikate L = lang sein

Mehr

Kapitel 1.1. Aussagenlogik: Syntax. Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.1: Aussagenlogik: Syntax 1/ 1

Kapitel 1.1. Aussagenlogik: Syntax. Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.1: Aussagenlogik: Syntax 1/ 1 Kapitel 1.1 Aussagenlogik: Syntax Mathematische Logik (WS 2011/12) Kapitel 1.1: Aussagenlogik: Syntax 1/ 1 Übersicht 1.1.1 Die Sprache der Aussagenlogik 1.1.2 Explizite vs. implizite Definitionen 1.1.3

Mehr

Dallmann, H. & Elster, K.H. (1991). Einführung in die höhere Mathematik, Band I. Jena: Fischer. (Kapitel 1, pp )

Dallmann, H. & Elster, K.H. (1991). Einführung in die höhere Mathematik, Band I. Jena: Fischer. (Kapitel 1, pp ) Logik Literatur: Dallmann, H. & Elster, K.H. (1991). Einführung in die höhere Mathematik, Band I. Jena: Fischer. (Kapitel 1, pp. 17-30) Quine, W.V.O. (1964 / 1995). Grundzüge der Logik. Frankfurt a.m.:

Mehr

Aussagenlogik. Motivation Syntax Semantik Erfüllbarkeit SAT-Solver Kompaktheit Beweiskalküle

Aussagenlogik. Motivation Syntax Semantik Erfüllbarkeit SAT-Solver Kompaktheit Beweiskalküle Aussagenlogik Motivation Syntax Semantik Erfüllbarkeit SAT-Solver Kompaktheit Beweiskalküle Theoretische Informatik: Logik, M. Lange, FB16, Uni Kassel: 3.1 Aussagenlogik Syntax 22 Einführendes Beispiel

Mehr

Aussagen (und damit indirekt auch Aussagesätze) können wahr oder falsch sein. Wahr und falsch sind Wahrheitswerte von Aussagen.

Aussagen (und damit indirekt auch Aussagesätze) können wahr oder falsch sein. Wahr und falsch sind Wahrheitswerte von Aussagen. 2 Aussagenlogik (AL) 2 Aussagenlogik (AL) 2. Wahrheitsfunktionale Konnektoren [ Gamut 28-35, Partee -6 ] Nur Aussagesätze, d.h. Deklarativ-, nicht aber Frage- oder Aufforderungssätze bringen das Zutreffen

Mehr

Zur Semantik der Junktorenlogik

Zur Semantik der Junktorenlogik Zur Semantik der Junktorenlogik Elementare Logik I Michael Matzer Inhaltsverzeichnis 1 Präliminarien 2 2 Tautologien, Kontradiktionen und kontingente Sätze von J 2 2.1 Tautologien von J................................

Mehr

Was bisher geschah: klassische Aussagenlogik

Was bisher geschah: klassische Aussagenlogik Was bisher geschah: klassische Aussagenlogik Syntax Symbole und Struktur Junktoren: t, f (nullstellig), (einstellig),,,, (zweistellig) aussagenlogische Formeln AL(P) induktive Definition: IA atomare Formeln

Mehr

Teil 7. Grundlagen Logik

Teil 7. Grundlagen Logik Teil 7 Grundlagen Logik Was ist Logik? etymologische Herkunft: griechisch bedeutet Wort, Rede, Lehre (s.a. Faust I ) Logik als Argumentation: Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also

Mehr

Aussagenlogik: Lexikon, Syntax und Semantik

Aussagenlogik: Lexikon, Syntax und Semantik Einführung in die Logik - 2 Aussagenlogik: Lexikon, Syntax und Semantik Wiederholung: Was ist Logik? Logik : Die Lehre» vom formal korrekten Schließen» von den Wahrheitsbedingungen von Sätzen Unter welchen

Mehr

1.1 Motivation. Theorie der Informatik. Theorie der Informatik. 1.1 Motivation. 1.2 Syntax. 1.3 Semantik. 1.4 Formeleigenschaften. 1.

1.1 Motivation. Theorie der Informatik. Theorie der Informatik. 1.1 Motivation. 1.2 Syntax. 1.3 Semantik. 1.4 Formeleigenschaften. 1. Theorie der Informatik 19. Februar 2014 1. Aussagenlogik I Theorie der Informatik 1. Aussagenlogik I Malte Helmert Gabriele Röger Universität Basel 19. Februar 2014 1.1 Motivation 1.2 Syntax 1.3 Semantik

Mehr

Eine Aussage ist ein Satz der Umgangssprache, der wahr oder falsch sein kann. Man geht von dem Folgenden aus:

Eine Aussage ist ein Satz der Umgangssprache, der wahr oder falsch sein kann. Man geht von dem Folgenden aus: Karlhorst Meyer Formallogik Die Umgangssprache ist für mathematische Bedürfnisse nicht exakt genug. Zwei Beispiele: In Folge können u. U. Beweise, die in Umgangssprache geschrieben werden, nicht vollständig,

Mehr

Semantic Web Technologies I

Semantic Web Technologies I www.semantic-web-grundlagen.de Semantic Web Technologies I Lehrveranstaltung im WS08/09 PD Dr. Pascal Hitzler M.Sc. Markus Krötzsch Dr. Sebastian Rudolph Logik Grundlagen Einleitung und Ausblick XML und

Mehr

1 K-Rahmen und K-Modelle

1 K-Rahmen und K-Modelle Seminar: Einführung in die Modallogik (WS 15/16) Lehrender: Daniel Milne-Plückebaum, M.A. E-Mail: dmilne@uni-bielefeld.de Handout: K-Rahmen, K-Modelle & K-Wahrheitsbedingungen Im Folgenden werden wir uns

Mehr

Was ist Logik? Was ist Logik? Logische Konnektoren. Aussagenlogik. Logik stellt Sprachen zur Darstellung von Wissen zur Verfügung

Was ist Logik? Was ist Logik? Logische Konnektoren. Aussagenlogik. Logik stellt Sprachen zur Darstellung von Wissen zur Verfügung Was ist Logik? Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen Beschränkung auf "Aussage A folgt nach einer gegebenen

Mehr

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen Was ist Logik? Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen Beschränkung auf "Aussage A folgt nach einer gegebenen

Mehr

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium

Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Mathematischer Vorbereitungskurs für das MINT-Studium Dr. B. Hallouet b.hallouet@mx.uni-saarland.de SS 2017 Vorlesung 1 MINT Mathekurs SS 2017 1 / 19 Organisation Vorlesung (2 SWS): Do., 16:15 Uhr -18:00

Mehr

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Begriff Logik wird im Alltag vielseitig verwendet

Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie. Begriff Logik wird im Alltag vielseitig verwendet Was ist Logik? Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Begriff Logik wird im Alltag vielseitig verwendet Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen

Mehr

Was ist Logik? Was ist Logik? Logische Konnektoren. Aussagenlogik. Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie

Was ist Logik? Was ist Logik? Logische Konnektoren. Aussagenlogik. Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Was ist Logik? Geschichte der Logik ist eng verknüpft mit (Sprach-) Philosophie Begriff Logik wird im Alltag vielseitig verwendet Logik untersucht, wie aus wahren Aussagen andere wahre Aussagen folgen

Mehr

Musterlösung Übungszettel 8 (Probeklausur 1)

Musterlösung Übungszettel 8 (Probeklausur 1) Sommersemester 2005 Seite 1 von 5 Musterlösung Übungszettel 8 (Probeklausur 1) (1) Zeigen Sie mit Hilfe der Wahrheitstafelmethode, dass a) der Satz (p q) (q p) (p q) eine Tautologie ist (5 Punkte); p q

Mehr

Logik Vorlesung 7: Grundlagen Prädikatenlogik

Logik Vorlesung 7: Grundlagen Prädikatenlogik Logik Vorlesung 7: Grundlagen Prädikatenlogik Andreas Maletti 5. Dezember 2014 Überblick Inhalt 1 Motivation und mathematische Grundlagen 2 Aussagenlogik Syntax und Semantik Äquivalenz und Normalformen

Mehr

Digital Humanities: Übung 1

Digital Humanities: Übung 1 Digital Humanities: Übung 1 Suche mit Boolschen Operatoren und Regulären Ausdrücken Sven Büchel Jena Language & Information Engineering (JULIE) Lab Friedrich-Schiller-Universität Jena, Germany http://www.julielab.de

Mehr

3. Logik 3.1 Aussagenlogik

3. Logik 3.1 Aussagenlogik 3. Logik 3.1 Aussagenlogik WS 06/07 mod 301 Kalkül zum logischen Schließen. Grundlagen: Aristoteles 384-322 v. Chr. Aussagen: Sätze, die prinzipiell als ahr oder falsch angesehen erden können. z. B.: Es

Mehr

Diskrete Strukturen Manuskript

Diskrete Strukturen Manuskript Sebastian Thomas RWTH Aachen, WS 2017/18 12. Oktober 2017 Diskrete Strukturen Manuskript Die Vorlesung richtet sich an Studierende des Studiengangs Bachelor of Science Informatik und verwandter Studiengänge.

Mehr

Logik (Teschl/Teschl 1.1 und 1.3)

Logik (Teschl/Teschl 1.1 und 1.3) Logik (Teschl/Teschl 1.1 und 1.3) Eine Aussage ist ein Satz, von dem man eindeutig entscheiden kann, ob er wahr (true, = 1) oder falsch (false, = 0) ist. Beispiele a: 1 + 1 = 2 b: Darmstadt liegt in Bayern.

Mehr

Kapitel 1.5 und 1.6. Ein adäquater Kalkül der Aussagenlogik

Kapitel 1.5 und 1.6. Ein adäquater Kalkül der Aussagenlogik Kapitel 1.5 und 1.6 Ein adäquater Kalkül der Aussagenlogik Teil 1: Kalküle und Beweisbarkeit und die Korrektheit des Shoenfield-Kalküls Mathematische Logik (WS 2010/11) Kapitel 1.5 und 1.6: Kalküle 1 /

Mehr

Brückenkurs Mathematik 2015

Brückenkurs Mathematik 2015 Technische Universität Dresden Fachrichtung Mathematik, Institut für Analysis Dr.rer.nat.habil. Norbert Koksch Brückenkurs Mathematik 2015 1. Vorlesung Logik, Mengen und Funktionen Ich behaupte aber, dass

Mehr

Logik Vorlesung 2: Semantik der Aussagenlogik

Logik Vorlesung 2: Semantik der Aussagenlogik Logik Vorlesung 2: Semantik der Aussagenlogik Andreas Maletti 24. Oktober 2014 Überblick Inhalt 1 Motivation und mathematische Grundlagen 2 Aussagenlogik Syntax und Semantik Äquivalenz und Normalformen

Mehr

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel

Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie. Prof. Dr. Jörg Rössel Wissen und Gesellschaft I Einführung in die analytische Wissenschaftstheorie Prof. Dr. Jörg Rössel Ablaufplan 1. Einleitung: Was ist Wissenschaft(stheorie) überhaupt? 2. Was sind wissenschaftliche Theorien?

Mehr

Logik für Informatiker Logic for computer scientists

Logik für Informatiker Logic for computer scientists Logik für Informatiker Logic for computer scientists Till Mossakowski Wintersemester 2014/15 Till Mossakowski Logik 1/ 28 Überblick Motivation Motivation Formale Beweise in Fitch Die Booleschen Junktoren

Mehr

1 Mengen und Aussagen

1 Mengen und Aussagen $Id: mengen.tex,v.3 200/0/3 2:37:54 hk Exp hk $ Mengen und Aussagen In der letzten Sitzung hatten wir den Begriff einer Menge eingeführt und einige Rechenoperationen für Mengen eingeführt Vereinigung M

Mehr

Es gibt kein Seeungeheuer in Loch Ness, denn wenn es ein Seeungeheuer in Loch Ness gibt, dann sind dort Fauna oder Flora stark geschädigt. Aber weder

Es gibt kein Seeungeheuer in Loch Ness, denn wenn es ein Seeungeheuer in Loch Ness gibt, dann sind dort Fauna oder Flora stark geschädigt. Aber weder Erste Sitzung Ein Argument ist eine Menge von Sätzen, der eine Menge von Satzäußerungen entspricht, in welcher für einen Satz (der Konklusion) der Anspruch erhoben wird, er ergebe sich aus den anderen

Mehr

6. AUSSAGENLOGIK: TABLEAUS

6. AUSSAGENLOGIK: TABLEAUS 6. AUSSAGENLOGIK: TABLEAUS 6.1 Motivation 6.2 Wahrheitstafeln, Wahrheitsbedingungen und Tableauregeln 6.3 Tableaus und wahrheitsfunktionale Konsistenz 6.4 Das Tableauverfahren 6.5 Terminologie und Definitionen

Mehr

Vorkurs Mathematik 2016

Vorkurs Mathematik 2016 Vorkurs Mathematik 2016 WWU Münster, Fachbereich Mathematik und Informatik PD Dr. K. Halupczok Skript VK1 vom 8.9.2016 VK1: Logik Die Kunst des Schlussfolgerns Denition 1: Eine Aussage ist ein sprachliches

Mehr

Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 16 Normalformen und Hornformeln

Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 16 Normalformen und Hornformeln Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 16 Normalformen und Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 9. Juni 2015 Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 1/36 Ersetzbarkeitstheorem

Mehr