Wintersemester 2008/2009
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- Hedwig Bösch
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1 Kosten- und Erlösrechnung Wintersemester 2008/2009 Univ.-Prof. Dr. Gunther Friedl Dipl.-Kffr. Carola Hammer Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre - Controlling Technische Universität München
2 (3) Abschreibungen Kennzeichnung Gebrauchsgüter Verteilung der Anschaffungskosten bzw. Wiederbeschaffungskosten auf die Nutzungsdauer Ursachen der Abschreibung: Zeitverschleiß/Gebrauchsverschleiß Formen: kalkulatorische Abschreibung, Bilanzabschreibung, steuerliche Abschreibung planmäßige Abschreibung/außerplanmäßige Abschreibung Zwecksetzung Erfassung des Verbrauchs im Hinblick auf das Erfolgsziel in KER üblicherweise auf Basis von Wiederbeschaffungskosten (Substanzerhaltung) 2
3 Methoden nach Zeit linear degressiv (geometrisch oder arithmetisch) progressiv nach Leistung Beispiel: Abschreibung eines LKW Anschaffungswert (AW) Restwert am Ende der Nutzungsdauer (RW) Nutzungsdauer (N) 5 Jahre Geschätzte Gesamtfahrleistung (B) km 3
4 Zeitabschreibung Linear: gleichmäßige Verteilung des Gesamtabschreibungsbetrages auf die Nutzungsdauer Abschreibungsbetrag: a AW N RW A B C D 1 Periode Buchwert alt Abschreibung Buchwert neu
5 Zeitabschreibung Geometrisch-degressive Abschreibung Abschreibungsprozentsatz: p RW N 36,9% AW A B C D 1 Periode Buchwert alt Abschreibung Buchwert neu
6 Zeitabschreibung Arithmetisch-degressive (digitale) Abschreibung Degressionsbetrag d AW RW NN A B C D 1 Periode Buchwert alt Abschreibung Buchwert neu
7 Leistungsabschreibung Abschreibungsbetrag pro Leistungseinheit: a AW RW B ,5 A B C D E Periode Buchwert alt Fahrleistung Abschreibung Buchwert neu Anmerkung: Spalte C muss gegeben g sein 7
8 (4) Kalkulatorische Zinsen auf gesamtes betriebsnotwendiges Kapital Eigenkapital und Fremdkapital betriebsnotwendiges Kapital: keine Privatgebäude Berechnung in der Regel aus Bilanz Jahresdurchschnittswerte keine Zinsen für zinslos bereitgestelltes Kapital Abzugskapital: Zinslos überlassenes Kapital, z.b. Lieferantenkredite Zinssatz Aus der Investitionsrechnung Alternativrendite als Benchmark Praxis: Weighted Average Cost of Capital (WACC) 8
9 Beispiel: Eine industrielle Unternehmung möchte wissen, welchen Betrag sie an kalkulatorischen l Zinsen kostenrechnerisch h zu erfassen hat. Über verschiedene Anlagegüter liegen die in nachfolgender Tabelle aufgeführten Angaben über die kalkulatorischen Buchwerte und Abschreibungen vor: Anlagegut Kalkulatorischer Buchwert zu Periodenbeginn [ ] Kalkulatorische Abschreibungen (vom kalkulatorischen Buchwert) [%] Bebaute Grundstücke Maschinenpark Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark
10 Die Unternehmung hat einen Wertpapierbesitz von ,-. Das durchschnittlich gebundene Umlaufvermögen setzt sich aus Stoffen von ,- 000, Halb- und Fertigerzeugnissen von ,-, 000 Forderungen von ,- und Zahlungsmitteln von ,- zusammen. Von den Lieferantenkrediten sind ,- als zinslos anzusehen. Kunden haben Anzahlungen in Höhe von ,- geleistet. In den bebauten Grundstücken ist ein Mietshaus im Wert von ,- enthalten. Fragen: a) Berechnen Sie das betriebsnotwendige Kapital. Bei der Berechnung ist zu berücksichtigen, dass bei den abzuschreibenden Anlagegütern der durchschnittliche kalkulatorische Buchwert anzusetzen ist. b) Wie hoch ist das zinsberechtigte betriebsnotwendige Kapital? c) Mit welchen Betrag sind die kalkulatorischen Zinsen bei einem Zinssatz von 8% anzusetzen? 10
11 Zu a) Bebaute betriebsnotwendige Grundstücke (ohne Mietshaus) Maschinenpark Betriebs- und Geschäftsausstattung Fuhrpark Kalkulatorischer Buchwert zu Periodengewinn [ ] Kalkulatorische Abschreibungen [ ] Kalkulatorischer Buchwert zu Periodenende [ ] Durchschnittlicher Buchwert [ ] ( )/2 = ( )/2 = ( )/2 = ( )/2 = Betriebsnotwendiges Kapital: = ,- 11
12 Zu b) Abzugskapital: zinslose Lieferantenkredite + Anzahlungen von Kunden = = = ,- Zinsberechtigtes betriebsnotwendiges Kapital: Zu c) betriebsnotwendiges Kapital - Abzugskapital = = = ,- Kalkulatorische Zinsen: ,08 = ,- 12
13 (5) Kalkulatorische Wagniskosten Kosten für die Unsicherheit Alternative: ti Rechnen mit unsicheren Daten Kalkulatorische Wagnisse Einzelwagnisse i Fremdversicherungen Allgemeines Unternehmerrisiko - Debitorenwagnisse - Zahlungen für - keine Kosten - Bestandswagnis Prämien - aus Gewinn zu - Anlagewagnisse tragen - Gewährleistungswagn. - Mehrkostenwagnisse (6) Kalkulatorischer Unternehmerlohn Wichtig bei Personengesellschaften Basis: Alternativeinkommen 13
14 (7) Weitere Kostenarten Kalkulatorische Mieten Für eigene Gebäude Fremddienste Rechtsgüter (Lizenzen, Patente,...) Informationskosten (Hardware, Software) Gebühren, Beiträge und Steuern Verbrauchssteuern (z.b. Branntweinsteuer) Kostencharakter unproblematisch Verkehrssteuern (z.b. Grunderwerbsteuer) Einkommensteuer Kostencharakter umstritten Mindermeinung: Keine Kosten, da aus Gewinn zu tragen Gängige Meinung: Kostencharakter gegeben, da sie das Erfolgsziel des Unternehmens mindert Körperschaftsteuer Gewerbesteuer e eue 14
15 2.3 Befunde aus der Unternehmenspraxis zur Kostenartenrechnung Die befragten großen deutschen Unternehmen differenzieren im Durchschnitt zwischen über 750 verschiedenen Kostenarten: % nutzen eine 8 Kostenartenrechnung Durchschnittliche Anzahl der Kostenarten: 786 (zwischen 19 und verschiedenen Kostenarten, Median: 491, Standard- d abweichung: 803) Freque ency Number of cost types 15
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