Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung
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- Nadja Lenz
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1 Seite 1 von 8 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Senatsempfang Partnerschaft mit Afrika alte Fragen, neue Chancen, 26. März 2015, 16:30 Uhr Rathaus, Kaisersaal Es gilt das gesprochene Wort. Herr Bundespräsident, sehr geehrter Herr Prof. Köhler, sehr geehrter Herr Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, sehr geehrter Herr Geber, sehr geehrter Herr Prof. Uhlig, sehr geehrter Herr Dr. Asfa-Wossen Asserate, sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Diskussionsrunde, meine sehr verehrten Damen und Herren,
2 Seite 2 von 8 herzlich willkommen im Hamburger Rathaus, herzlich willkommen im Kaisersaal. Es ist mir eine Ehre, Sie, lieber Herr Prof. Köhler, als ehemaligen Bundespräsidenten und Afrikakenner, sowie zahlreiche weitere ausgewiesene Afrika-Expertinnen und experten zu begrüßen. Und ich freue mich, mit dieser Veranstaltung die Einrichtung einer Nachwuchsstiftungsprofessur am Hiob Ludolf Forschungszentrum für Äthiopistik an der Universität Hamburg zu unterstützen. Meine Damen und Herren, mit Afrika verbinden uns hier in Hamburg lange, freilich erst seit jüngerer Zeit gleichberechtigte wirtschaftliche und wissenschaftliche Beziehungen. Im Jahr 1908 wurde das sogenannte Hamburgische Kolonialinstitut eingerichtet. Es widmete sich afrikanischen Sprachen und Kulturen. Ziel war zunächst die Ausbildung von Personal für die damaligen deutschen Kolonien.
3 Seite 3 von 8 Aber schon bald entwickelte sich das Institut inhaltlich weiter zu einem allgemeinen Institut für Auslandskunde. Nach dem Ersten Weltkrieg entfiel mit dem Verlust der Kolonien auch der ursprüngliche Zweck des Instituts. Gemeinsam mit weiteren Staatsinstituten wurde es zur Keimzelle der 1919 gegründeten Universität Hamburg, der ersten demokratischen Universitätsgründung nach dem Ersten Weltkrieg. Im Lauf der Zeit entwickelte das Afrika-Asien-Institut eine international anerkannte Expertise. Heute haben Hamburger Afrika-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei internationalen Forschungsvorhaben eine führende Rolle inne. Das Afrika-Asien- Institut mit dem Hiob Ludolf Zentrum und dem Sonderforschungsbereich Manuskriptkulturen in Asien und Afrika genießt weltweite Anerkennung. Der seit 2011 bestehende Sonderforschungsbereich ist gegenwärtig ein Beispiel für exzellente geisteswissenschaftliche Forschung in Hamburg. Das dokumentieren auch zwei ERC-Grants, die der Europäische
4 Seite 4 von 8 Forschungsrat Prof. Alessandro Bausi und Dr. Eva Wilden bewilligt hat. Und mit der Enzyclopaedia Aethiopica ist im vergangenen Sommer ein großes geisteswissenschaftliches Forschungsvorhaben der Universität Hamburg nach 15 Jahren zum Abschluss gekommen. Dank dieser und vieler anderer aufsehenerregender Forschungsergebnisse ist das Hiob Ludolf Zentrum mit seiner Bibliothek heute ein Magnet für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen Ländern. Schon lange aber forschen Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht mehr nur über Afrika, sondern auch längst mit Afrika: gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus afrikanischen Ländern. Seit mehr als zehn Jahren gibt es neben einer ordentlichen Professur für Hamburger Äthiopienstudien auch eine Gastprofessur mit semesterweise wechselnden Professorinnen und Professoren der internationalen Fachwelt. In Rahmen
5 Seite 5 von 8 ihrer Ausbildungsstrategie hat die Universität Hamburg in den vergangenen Jahren mehrere Nachwuchsdozentinnen und dozenten ausgebildet, die inzwischen an verschiedenen Universitäten in Afrika lehren. Heute geht es darum, ein weiteres Element hinzuzufügen. Das Ziel ist, noch mehr akademisch ausgebildete Führungspersönlichkeiten auch für Afrika, besonders für Afrikas Nordosten, auszubilden. Die Universität Hamburg und die DeutschÄthiopische Stiftung haben aus diesem Grund beschlossen, eine Professur aus Stiftungsmitteln zu errichten: zunächst als Nachwuchsprofessur, später als W2-Professur. Dafür sollen heute Gespräche zwischen Stiftung und Wirtschaft beginnen. Etwa Euro sind allein als Anfangskapital erforderlich. Die DeutschÄthiopische Stiftung und ein Hamburger Förderer bringen dankenswerterweise einen erheblichen Teil des
6 Seite 6 von 8 Kapitals auf. Es bleibt eine Finanzierungslücke von etwa Euro. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, den Afrika- Beauftragen der Bundeskanzlerin und des Bundestags in die Gespräche einzubeziehen sowie die Handelskammer Hamburg. Mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Herrn Prof. Köhler haben diese Gespräche einen erfahrenen und kenntnisreichen Förderer und Mentor. Meinen herzlichen Dank an alle Unterstützerinnen und Unterstützer! Meine Damen und Herren, dass Afrika eine gute Entwicklung nimmt, ist erstens natürlich für Afrika bedeutsam. Zweitens ist es auch in unserem ureigenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesse. Die Globalisierung fordert uns mehr denn je heraus, das soziale Ungleichgewicht in der Welt abzumildern. Dabei können wir nur gewinnen: Frieden, Wohlstand und Entwicklung.
7 Seite 7 von 8 Inzwischen ist in der Entwicklungspolitik eine Erkenntnis gereift: Es reicht nicht, für ausreichend Ernährung, Krankenhäuser und Schulen zu sorgen, um die Entwicklung des Kontinents voranzubringen. Afrika braucht akademisch qualifizierte Persönlichkeiten, die Verantwortung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft übernehmen können. In Äthiopien etwa wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Hochschulen in den Provinzen gegründet, auch mit deutscher Unterstützung. Helfen Sie mit, für diese weitere Nachwuchsdozentinnen und dozenten auszubilden! Ich kann hamburgische Unternehmen nur ermuntern, sich zu engagieren und die Einrichtung einer Nachwuchs-Stiftungsprofessur an der Universität Hamburg zu unterstützen. Ich danke der Universität Hamburg, namentlich Herrn Prof. Uhlig und Herrn Prof. Bausi, für ihre unermüdlichen Bemühungen; ebenso der DeutschÄthiopischen Stiftung und dem Afrika Verein der deutschen Wirtschaft. Ich danke Ihnen, Herr Prof. Köhler, für Ihre
8 Seite 8 von 8 kenntnisreiche Unterstützung, von der wir uns gleich aufs Neue überzeugen dürfen. Und ich danke der Handelskammer Hamburg für Ihr Interesse und ihre Vermittlung dieser Idee in die Hamburger Wirtschaft hinein. Ich wünsche uns allen einen interessanten und erfolgreichen Abend!
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