5.10 Anhang 1: Regeln zur Codierung/ Decodierungvon Datenelementen in GS1 Symbologien unter Verwendung der GS1 Application Identifier

Transkript

1 5.10 Anhang 1: Regeln zur Codierung/ Decodierungvon Datenelementen in GS1 Symbologien unter Verwendung der GS1 Application Identifier Grundsätzlicher Aufbau von GS1 Strichcodes unter Verwendung der GS1 Application Identifier und Verkettung Alle GS1 Symbologien, die GS1 Application Identifier verwenden, haben ein spezielles Symbolzeichen, das die Datenverschlüsselung nach den Regeln des GS1 Application Identifier Standards ankündigt. Die GS1-128 Symbologie verwendet zum Beispiel das FNC1 Zeichen direkt nach dem Startzeichen. Dieses doppelte Startzeichen ist für Anwendungen im GS1 System weltweit geschützt. So wird gewährleistet, dass sich in GS1-128 Strichcodes verschlüsselte GS1 Datenelemente von anderen nicht standardisierten strichcodierten Daten abgrenzen. Abbildung Beispiel der GS1-128 Strichcodestruktur Startzeichen A, B, or C Funktionszeichen 1(FNC1) Datenelement Symbolprüfziffer Stoppzeichen Application Identifier Datenfeld(er) Dies ist der Datenbereich des Symbols. Er kann in der Länge variieren und mehrere Datenelemente beinhalten. Der Scanner überträgt diesen Bereich zusammen mit dem Symbologieidentifikator als Zeichenkette. Diese Symbolzeichen werden innerhalb eines jeden Symbols benötigt. Alle GS1 Symbologien, die GS1 Application Identifier verwenden, erlauben die Verschlüsselung von mehreren Datenelementen in einem Symbol. Dieser Prozess wird Verkettung genannt. Verkettung ist deshalb vorteilhaft, weil Symbolsteuerzeichen nur einmal gebraucht werden, und somit der für das Symbol benötigte Platz geringer ist, als wenn für jedes Datenelement ein eigener Strichcode erzeugt wird. Verkettung verbessert außerdem die Lesesicherheit, da nur einmal statt mehrmals gescannt werden MUSS. Die verschiedenenen Datenelemente MÜSSEN in einer einzigen Datenkette vom Lesegerät übermittelt werden. Diese verschiedenen Datenelemente, die von einem verketteten Symbol aus übertragen werden, MÜSSEN analysiert und weiterverarbeitet werden. Zur Vereinfachung dieses Prozesses, und zur Verkürzung des Symbols, wurde die Länge einiger Datenelemente fix vordefiniert (siehe Längenindikatortabelle, Abbildung ). Datenelemente, die nicht in der Tabelle in Abbildung angeführt sind und sich nicht am Ende eines Symbols befinden (direkt vor dem Symbolprüfzeichen verschlüsselt), MÜSSEN mit einem Trennzeichen abgeschlossen werden, um sie von den folgenden Datenelementen abzugrenzen. Als Trennzeichen MUSS in der GS1-128 Symbologie, GS1 DataBar Expanded Versionen und GS1 Composite Symbologie das Funktionszeichen 1 (FNC1) verwendet werden. Für GS1 DataMatrix und GS1 QR Code Symbole wird ebenfalls die Verwendung von FNC1 empfohlen. Die Tabelle in Abbildung enthält alle Application Identifier (AI) / Datenbezeichner (DB) mit einer fix vordefinierten Länge. Diese Application Identifier benötigen kein FNC1-Trennzeichen. Abbildung Datenelemente mit vordefinierter Länge Die ersten zwei Stellen des AI Gesamtanzahl der Zeichen (AI und Datenfeld) Version 16.0.Ausgabe 1, Genehmigt, Januar 2016 GS1 Austria, GS1 Germany und GS1 Schweiz 2016 Seite 359 von 473

2 Die ersten zwei Stellen des AI Gesamtanzahl der Zeichen (AI und Datenfeld) (03) 16 (04) (14) (18) 8 (19) Anmerkung: Abbildung ist auf die aufgelisteten Zahlen beschränkt und wird nicht mehr abgeändert werden. Die Nummern in Klammer sind noch nicht zugewiesen worden. Application Identifier, die mit zwei nicht in enthaltenen Ziffern beginnen, gelten als variabel, auch wenn die Definition des Application Identifier ein Datenfeld mit fester Länge vorgibt Verkettung Datenelemente mit vordefinierter Länge Für die Verkettung von Datenelementen mit vordefinierter Länge ist der Einsatz des FNC1- Trennzeichens nicht erforderlich. Jedes Datenelement kann verknüpft werden, beziehungsweise mit dem Symbolprüfzeichen und dem Stoppzeichen abgeschlossen werden, wenn das Ende des Symbols erreicht ist. Zum Beispiel erfordert die Verkettung des Nettogewichts (4 kg) mit der zugehörigen Global Trade Item Number (GTIN) kein FNC1-Trennzeichen. (01) hat eine vordefinierte Länge des gesamten Datenelements von 16 Ziffern (31) hat eine vordefinierte Länge des gesamten Datenelements von 10 Ziffern Version 16.0.Ausgabe 1, Genehmigt, Januar 2016 GS1 Austria, GS1 Germany und GS1 Schweiz 2016 Seite 360 von 473

3 Abbildung In zwei GS1-128 Symbolen verschlüsselte Daten (0 1) ( ) GTIN Nettogewicht 4 kg Abbildung In einem GS1-128 Symbol verkettete Daten (0 1) ( ) GTIN Nettogewicht 4 kg Datenelemente mit variabler Länge Die Verkettung von Datenelementen variabler Länge, die alle Application Identifier einschließen, die nicht mit zwei Ziffern aus der oben angeführten Längenindikatortabelle in Abbildung beginnen, setzt den Einsatz eines Trennzeichens voraus. Als Trennzeichen wird das FNC1 verwendet. Es wird direkt im Anschluss des letzten Symbolzeichens des Datenelements variabler Länge gesetzt und wird von dem Datenbezeichner des nächsten Datenelements gefolgt. Falls das variable Datenelement am Ende des Strichcodesymbols verschlüsselt wird, folgt darauf das Symbolprüfzeichen und das Stoppzeichen und nicht das FNC1-Trennzeichen. Zum Beispiel wird für die Verkettung des Abgabepreises pro Maßeinheit (365 Währungseinheiten) und der Chargennummer (123456) das FNC1-Trennzeichen im direkten Anschluss an den Abgabepreise pro Maßeinheit benötigt. Abbildung In zwei GS1-128 Symbolen verschlüsselte Daten ( ) (1 0) Abgabepreis pro Maßeinheit 365 Chargennummer Version 16.0.Ausgabe 1, Genehmigt, Januar 2016 GS1 Austria, GS1 Germany und GS1 Schweiz 2016 Seite 361 von 473

4 Abbildung In einem GS1-128 Symbol verkettete Daten ( ) (1 0) Abgabepreis pro Maßeinheit 365 Chargennummer Anmerkung: Das FNC1 wird nicht in der Klarschriftzeile dargestellt Weitere Überlegungen zur Verkettung Verkettung ist eine effektive Methode, um mehrere Datenelemente in einem Strichcodesymbol abzubilden und SOLLTE immer angewendet werden, um Etikettenplatz zu sparen und den Scannvorgang zu optimieren, sofern Verkettung durch die Anwendungsstandards erlaubt wird (z. B. DARF Verkettung nicht bei der Verschlüsselung eines SSCC in einem GS1-128 Etikett auf Kartons verwendet werden). SSCC Verkettung kann auf Paletten angewendet werden, sofern die gewählte Etikettengröße das Drucken des Strichcodes mit den korrekten Spezifikationen bei oder über der minimalen X-Modulbreite in Symbolspezifikationstabelle 5 erlaubt. Wenn sowohl Datenelemente fixer als auch variabler Länge miteinander verkettet werden sollen, ist es ratsam die Datenelemente fixer Länge zuerst zu verschlüsseln. Das Trennzeichen wird in der decodierten Zeichenkette als <GS> Zeichen dargestellt (ASCII Wert 29, 7-Bit Zeichensatz gemäß ISO/IEC 646). Ein FNC1-Zeichen wird nicht am Ende des letzten Datenelementes in einem GS1 Strichcodesymbol unter Verwendung von GS1 Application Identifier benötigt. Die Verarbeitungsroutine lässt ein Trennzeichen FNC1 zu, das fälschlicherweise hinter einem der in Abbildung angegebenen Datenelemente mit vordefinierter Länge erfasst wurde. Abbildung Beispiel eines GS1 DataBar Expanded Stacked Symbols mit verketteten Daten (01) (3202) Verkettung ist jedoch nicht immer unter allen Umständen erwünscht (z. B. sind Logistiketiketten oft mit mehreren Strichcodezeilen aufgebaut). In diesen Fällen SOLLTEN Strichcodes mit Zusatzinformationen zum GS1 Schlüsselident (angekündigt durch GS1 Application Identifier) in der Nähe des Symbols mit dem GS1 Schlüssel gedruckt werden. Version 16.0.Ausgabe 1, Genehmigt, Januar 2016 GS1 Austria, GS1 Germany und GS1 Schweiz 2016 Seite 362 von 473

5 Abbildung Beispiel eines Composite Symbols (GTIN im UPC-E, Mindesthaltbarkeitsdatum in der Composite Component verschlüsselt) (15) Version 16.0.Ausgabe 1, Genehmigt, Januar 2016 GS1 Austria, GS1 Germany und GS1 Schweiz 2016 Seite 363 von 473