Sport als Therapiekonzept beim Altersdiabetes
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- Friedrich Junge
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1 Sport als Therapiekonzept beim Altersdiabetes Prof. Dr. med. Burkhard Weisser Institut für Sport und Sportwissenschaften der Christian-Albrechts Universität zu Kiel Ringvorlesung am 20. November 2006
2 Diabetes mellitus honigsüßer Durchfluss
3 Prävalenz chronischer Erkrankungen nach Altersklassen AOK Bundesverband, Bonn, 2002
4 Diagnose Diabetes = Blutzucker > 126 mg/dl (nüchtern) Prä-Diabetes = Blutzucker > 110 mg/dl (Blutzuckertoleranzstörungen)
5 Diabetes Typ 1 Kinder und Jugendliche, absoluter Insulinmangel Diabetes Typ 2 Meistens ältere Menschen, relativer Insulinmangel 90 % Übergewicht
6 Einfluß von Bewegung auf die Mortalität Nichtraucher, männlich, n=707, Alter zu Beginn der Untersuchung J. Mortalität (%) Tägliche Distanz in Meilen 0,0-0,9 1,0-2,0 2,1-8, Jahre 1-2 Meilen (1,6-3,2 km) tägliche Bewegung reduziert das Mortalitätsrisiko um fast die Hälfte Hakim, A. et al., NEJM 1998; 338: 94-99
7 Diabetes und Bewegung Ca Schritte pro Tag gehen Diabetiker täglich Schritte wären zur Prävention ausreichend Ca Schritte würden bei den meisten Diabetikern zur Gewichtsabnahme und evtl. zur Reduktion der Medikation führen (z.b. kein Insulin mehr spritzen!)
8 Diabetes Typ 2 90 % Übergewicht!
9 Mortalität, Fitness und Body Mass Index in der Aerobics Center Longitudinal Study (10224 Männer) Mortalität pro Personen Jahre Fitness-Kategorie > < 20 Body Mass Index Blair et al., JAMA 1989; 262:2395
10 Was bedeutet fit? Zwei Etagen zügig ohne Pausen, ohne starke Erschöpfung und ohne größere Luftnot steigen Lebensverlängerung: pro Etage 14 Sekunden
11 Gesund durch Leistungssport in der Jugend? Deutscher Meister Kieler Ruderclub EKRC August 1956 Kieler Förde August 2006
12 Übergewicht welche Personen haben wirklich ein erhöhtes Risiko?
13 Viscerale Adipositas Diagnose Männern Bauchumfang > 94 cm Frauen Bauchumfang > 84cm
14
15 Die gute Nachricht Bewegung hilft Übergewichtigen auch ohne Gewichtsabnahme! Mechanismus? Wahrscheinlich Reduktion der ungünstigen Faktoren, die das Fettgewebe produziert
16 Vorsicht! Vor Beginn eines Sportprogramms immer Grunduntersuchung incls. Belastungs-EKG! Bei Menschen >40J erhöhtem Risikoprofil (Dagres N et al., American Heart Association, Circulation 1995) Bei Übergewichtigen auch Gelenke!
17 Zu beachten! Erhöhte Verletzungs- und Überlastungsgefahr! gut aufwärmen 10-20min! keine Maximalbelastung! ausreichend Regenerationsphasen! extreme Körperstellungen vermeiden erhöhte Kollapsgefahr nach Belastung! aktive Erholung (Abwärmen) 5-10min! erhöhte Empfindlichkeit auf Flüssigkeitsmangel, vermindertes Durstgefühl 1l Flüssigkeit pro Stunde Sport!
18 Für alte Menschen ein geeignetes Training ist gut dosierbar große Muskelgruppen beanspruchend (Ganzkörpertraining) gelenkschonend vielseitig individuell erstellt und betreut ärztlich überwacht
19 Umfang Gesamtmehrumsatz mind bis besser 3500kcal ca. 2-7h Sport /Wo Dauer: 30min-1h Häufigkeit: 2-7x/Wo Bei Übergewicht tägliches Defizit von 500kcal durch Diät durch Sport (30min) Vorsichtig steigern - Beginn mit 10-20min - steigern alle 2 Wochen um 5min auf 40-60min weitestgehend übereinstimmend aus einer Vielzahl von Studien und Präventionsgremien
20 Umfang (Praxis) Jeden Tag mindestens kumuliert 30 min. schnell gehen (z.b. 3x10 min.)
21 Intensität Puls 160 bis 180-LA oder besser 40 bis 65% HFR = RF+40 bis 65% x (HFmax - RF) leicht bis mittelintensiv = wenig bis etwas anstrengend laufen ohne zu schnaufen oder etwas leichter entsprechende HF bzw. Wattstufe (Ermittlung beim Belastungs-EKG) HFR= Herzfrequenzreserve
22 Intensität (Praxis) leicht bis mittelintensiv = wenig bis etwas anstrengend laufen ohne zu schnaufen aber: Leichtes Schwitzen!
23 Kraft
24 Minimalprogramm Kraft
25 Idealprogramm Kraft dynamisches Training Wiederholungen mit submaximaler Intensität (Kraftausdauertraining) Bewegungsgeschwindigkeit 1,5-2sec/ Wh 8-12 verschiedene Übungen 2-3 Sätze pro Übung kurze Pausen: maximal 30 sec zwischen den Sätzen min (40-60min mit Auf- und Abwärmen) (1-) 2-3x/ Woche an nicht aufeinander folgenden Tagen
26 Cauza E, Hanusch-Enserer U, Strasser B, Ludvik B, Metz-Schimmerl S, Pacini G, Wagner O, Georg P, Prager R, Kostner K, Dunky A, Haber P. Arch. Phys. Med. Rehabil., 2005 Aug; 86(8):
27 Vorteile Krafttraining: Muskelzuwachs erhöht den Grundumsatz Erhöhte Kapillarisierung verbessert die hämodynamische Situation Krafttraining erhöht die Insulinsensitivität Krafttraining ist auch beim Hypertoniker nicht kontraindiziert und vermag sogar den Blutdruck zu senken
28 Koordinations- und Gleichgewichtstraining
29 90 % der Älteren bewegen sich kaum Ursache? Häufigste Antwort: Keine Zeit Wann würden Sie mit Sport beginnen? 70% antworten: Wenn mein Arzt es mir empfiehlt
30 Doktor, gibt es Sport nicht auch in Tablettenform?
31 Diabetes Sportgruppe Universität Kiel Auskunft: Fr. Dr. Ingeborg Sauer Tel
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