ES GILT DAS GESPROCHENE WORT!
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- Jonas Fleischer
- vor 7 Jahren
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1 Rede von Landrat Franz Einhaus zur Verabschiedung von Kreisbrandmeister Siegfried Klein am 27. Februar 2008 Meine sehr geehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu dieser Feierstunde hier in der Feuerwehrtechnischen Zentrale, bei der wir Siegfried Klein als Kreisbrandmeister verabschieden und Lothar Gödecke zu seinem Nachfolger ernennen wollen. Sehr geehrter Herr Klein, Sie blicken heute auf lange Jahre eines unermüdlichen und unerschrockenen Einsatzes für Ihre Mitmenschen zurück. Sie haben viel erlebt in diesen Zeiten, Sie haben viel geleistet, Sie haben manche schwierige und gefährliche Situation durchgestanden. Es war Ihnen dabei immer selbstverständlich, Tag und Nacht bereitzustehen, um im Notfall Rettungseinsätze zu leiten. Rettungseinsätze, die Sie nicht nur oftmals um Ihre Freizeit oder Ihre Nachtruhe brachten, sondern bei denen Sie manchmal auch Gefahr liefen, Ihre Gesundheit oder gar Ihr Leben zu riskieren. Seite 1 von 8
2 Sie haben das auf sich genommen, weil es zu Ihrer Lebensphilosophie zählt, etwas für andere Menschen, etwas für das Gemeinwesen, in dem Sie leben, zu tun. Dafür möchte ich Ihnen heute, dem Tag, an dem Sie die Leitung unserer Freiwilligen Feuerwehren abgeben, meinen Dank aussprechen. Sie haben zweifelsfrei viel dafür getan, das Leben, die Gesundheit und den Besitz der Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Peine zu schützen. Die meisten Menschen nehmen es als ganz selbstverständlich hin, dass die Feuerwehr immer und überall unverzüglich erscheint, wenn sie gerufen wird, und dass sie dann tatkräftig und umsichtig zur Hilfe schreitet. Sie nehmen es als selbstverständlich hin, weil die Einrichtung der Feuerwehr altvertraut ist und weil sie immer wieder erleben, wie prompt und zuverlässig die Feuerwehrleute sind. Und deshalb sagen die Betroffenen vielleicht noch Dankeschön. Aber sie verschwenden kaum Gedanken daran, was diese unermüdliche Einsatzbereitschaft für die Feuerwehrleute bedeutet oder wie viel Organisation und Logistik hinter jeder Rettungsaktion steckt. Dank Ihrer umsichtigen Leitung waren die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis allen Aufgaben, die sich ihr in den letzten Jahren stellten, mehr als gewachsen. Seite 2 von 8
3 Sie haben sich, werter Herr Kreisbrandmeister, stets dafür eingesetzt, die Ausrüstung Ihrer Mannschaft auf den neuesten Stand zu bringen. Eindrucksvoll bewiesen haben Sie dieses durch Ihr hartnäckiges Engagement mit dem Ziel der Ersatzbeschaffung des abgängigen Kommandowagens der Kreis-Feuerwehr. Pünktlich zum Ende Ihrer Amtszeit kann ich heute berichten, dass Ihr Bemühen von Erfolg gekrönt ist. Denn genau heute vor einer Woche hat der Kreissausschuss beschlossen, für den Umbau des ehemaligen Sparkassenbusses zum Kommandowagen rund Euro bereitzustellen. Selbst wenn kein nagelneues Fahrzeug angeschafft wird, so können Sie doch zu Recht stolz darauf sein, einen erheblichen Beitrag dazu geleistet zu haben, dass diese wichtige Maßnahme nach langer Vorbereitungs- und Planungszeit nunmehr endlich umgesetzt werden kann. Was Sie, werter Herr Kreisbrandmeister, sowie Politik und Verwaltung während Ihrer sechsjährigen Amtszeit ebenfalls maßgeblich beschäftigt hat, war die Diskussion um unsere Einsatz-Leitstelle. Seite 3 von 8
4 Wenn es nach dem niedersächsischen Innenminister gegangen wäre, würden bereits seit geraumer Zeit sämtliche Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten unter einem Dach koordiniert werden. Für den Bereich der Polizeidirektion Braunschweig das heißt von Peine bis Helmstedt, von Gifhorn bis Goslar hätte es nach dem Willen des Landes dann nur noch eine so genannte "Bunte Leitstelle" gegeben. Sie, sehr geehrter Herr Klein, haben sich als Kreisbrandmeister hier klar positioniert und aus Ihrer Überzeugung keinen Hehl gemacht, dass Polizeiarbeit nicht mit dem Rettungsdienst und kommunalen sozialen Aufgabenfeldern vermengt werden sollte. Sie haben sich erfolgreich für den Erhalt integrierter Leitstellen - das heißt mit Rettungsdienst- und Feuerwehraufgaben - eingesetzt. Denn eines war uns allen klar, meine Damen und Herren: Staatliche Polizei-Aufgaben passen ganz bestimmt nicht mit der Philosophie von ehrenamtlichen Feuerwehr- Aufgaben zusammen. Ich konnte mich nicht nur im Rahmen dieser Diskussion davon überzeugen, dass dem Wort des Peiner Kreisbrandmeisters innerhalb kürzester Zeit erhebliches Gewicht auf Landesebene beigemessen wurde. Seite 4 von 8
5 Besonders froh war ich während der vergangenen sechs Jahre darüber, in Siegfried Klein stets einen fachlich versierten Gesprächspartner gefunden zu haben, mit dem ein ebenso vertrauensvoller wie offener Dialog möglich war. Es ist wichtig, sich darauf verlassen zu können und hierfür, sehr geehrter Herr Klein, bedanke ich mich insbesondere. Sie haben im Laufe Ihrer Feuerwehr-Karriere eine Menge Leute motiviert, bei der Feuerwehr mitzumachen; und Sie haben sie motiviert, dabeizubleiben, auch wenn es manchmal im wahrsten Sinne des Wortes heiß herging. Als Kreisbrandmeister waren Sie auch immer ein Ansprechpartner für Ihre Leute und haben sich und Ihre Truppe stets als Team verstanden. Denn schnelle und zuverlässige Hilfe ist nur möglich, wenn jeder sich auf den anderen verlassen kann und jeder weiß, was zu tun ist. Das gilt umso mehr, als das Einsatzspektrum, das die Feuerwehr zu bewältigen hat, in den letzten Jahrzehnten immer breiter geworden ist. Das, was wir traditionsgemäß mit der Feuerwehr verbinden, die Bekämpfung von Bränden, ist längst nicht mehr ihre ausschließliche Aufgabe. Seite 5 von 8
6 Seit Sie, Herr Klein, vor fast 29 Jahren zur Freiwilligen Feuerwehr in Clauen kamen, sind die Anforderungen stetig angewachsen. Neben das Feuerlöschen und die vorbeugende Brandbekämpfung sind Rettungs- und Bergungsdienste bei schweren Unfällen und Naturkatastrophen getreten und auch Umweltschutzeinsätze gewinnen immer mehr an Bedeutung. Verletzte bergen, Ölspuren beseitigen, Gefahrgüter umpumpen, das gehört heute genauso zum Alltag der Freiwilligen Feuerwehr wie das Löschen von Bränden. Jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau muss deshalb nicht nur mit Schlauch und Strahlrohr umgehen können, sondern vielfach auch mit Schneidbrenner oder Sauerstoffgerät. Er beziehungsweise sie muss nicht nur etwas von Brandbekämpfung verstehen, sondern auch etwas über Gefahrgüter wissen. Alle Feuerwehrleute sagen es: Es gibt einem viel, anderen Menschen geholfen oder einen größeren Schaden abgewendet zu haben. Doch zweifellos sind viele Einsätze auch belastend. Schlimme Unfälle und leidende Menschen zu sehen, das kostet viel Kraft. Seite 6 von 8
7 Hier so lange im Einsatz zu bleiben, wie Sie es getan haben, das kann nur derjenige, der voll und ganz hinter seiner Aufgabe steht. Ganz gleich, worum es geht die Freiwilligen Feuerwehren sind da, wenn Not am Mann ist. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil des Lebens im Landkreis Peine. Ohne ihre vielfältigen Leistungen würde das Rettungswesen bei uns nicht so reibungslos funktionieren. Ohne die Leute von den Freiwilligen Feuerwehren, die Aufgaben für ihr Gemeinwesen übernehmen und sich für das Wohl ihrer Mitmenschen engagieren, stünde unser Kreis nicht so gut da. Sie, werter Herr Klein, wurden dabei niemals müde zu betonen, wie wichtig das Instrument der Freiwilligen Feuerwehren in unserem Sicherheitsspektrum ist. Sobald auch nur ansatzweise die Diskussion um eine Zusammenlegung oder gar den Fortbestand einzelner Wehren aufkam, betonten Sie stets und aus meiner Sicht vollkommen gerechtfertigt -, dass die Freiwilligen Feuerwehren das Rückgrat unserer Strukturen im Brandund Katastrophenschutz seien. Denn die Kameraden beweisen mit ihrer Einsatzbereitschaft sowohl Mitmenschlichkeit als auch Bürgersinn. Den Bürgersinn, auf den jedes Gemeinwesen angewiesen ist. Seite 7 von 8
8 Nach knapp drei Jahrzehnten Jahren rastlosen Einsatzes gehen Sie, lieber Herr Kreisbrandmeister Klein, nun in den wohlverdienten Ruhestand. So wie ich Sie kenne, wird es Ihnen nicht leicht fallen, sich jetzt von Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit zu verabschieden. Andererseits wahrscheinlich sind Sie auch froh, endlich mehr Zeit für Ihre Familie und Ihre Hobbys zu haben, die in all den Jahren manchmal wahrscheinlich doch etwas zu kurz gekommen sind. Wir alle wissen, dass Sie hart für schlagkräftige und erfolgreiche Feuerwehren im Landkreis Peine gearbeitet haben und sich auch durch Schwierigkeiten nicht entmutigen ließen, ihre Ziele zu verfolgen. Ihnen war stets anzumerken, dass Sie Ihrer überaus wichtigen Aufgabe aus Überzeugung nachgehen und dass Sie gern als Kreisbrandmeister wirkten. Deshalb möchte ich Ihnen zum Schluss auch im Namen des Kreistages und der Verwaltung des Landkreises Peine - wünschen, dass die Hoffnungen, die Sie mit Ihrem Feuerwehr-Ruhestand verbinden, in Erfüllung gehen. Herzlichen Dank. Seite 8 von 8
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