Senatsempfang anlässlich 25 Jahre Städtepartnerschaft Hamburg-Osaka 23. September 2014, 13 Uhr, Rathaus, Bürgermeistersaal

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1 Seite 1 von 9 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung Zweite Bürgermeisterin Senatsempfang anlässlich 25 Jahre Städtepartnerschaft Hamburg-Osaka 23. September 2014, 13 Uhr, Rathaus, Bürgermeistersaal Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrter Herr Vize-Bürgermeister, sehr geehrter Herr Vize-Präsident, Exzellenz, sehr geehrte Damen und Herren, im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg heiße ich Sie in unserem Rathaus herzlich willkommen. Wir fühlen uns geehrt, dass die japanische

2 Seite 2 von 9 Delegation den weiten Weg aus Osaka angetreten hat, um gemeinsam mit uns das 25-jährige Jubiläum unserer Städtepartnerschaft in diesem festlichen Rahmen feiern zu können. Die deutsch-japanische Freundschaft blickt auf eine langjährige Tradition zurück wurden unsere bilateralen Beziehungen erstmalig in Form eines Vertrages besiegelt. Dieser Vertrag begann mit diesen Worten: Es soll ewiger Friede und beständige Freundschaft bestehen zwischen Seiner Majestät dem König von Preußen und Seiner Majestät dem Taikuhn von Japan, ihren Erben und Nachfolgern. Hamburg setzt diese Tradition aus tiefster Überzeugung fort. Seit Jahrzehnten verbindet uns mit Japan ein Band der Freundschaft und der Kooperationen. Heute sind etwa 100 japanische Firmen, darunter 60 Europa- oder Deutschlandzentralen, mit rund Beschäftigen in der Metropolregion Hamburg ansässig.

3 Seite 3 von 9 Gleichzeitig pflegen 540 Hamburger Unternehmen wirtschaftliche Kontakte zu Japan, 35 von ihnen besitzen dort eine Niederlassung. Zwischen der Japanischen Kaufmannschaft in Hamburg und dem Senat finden außerdem regelmäßig Wirtschaftsgespräche statt. All dies unterstreicht die Bedeutung der japanischen Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Hamburg. Dementsprechend ist der Schlüssel zu den Beziehungen zwischen Japan und Europa der Hamburger Hafen. Japan liegt auf Platz sieben der Hamburger Handels-partner im Containerverkehr nach Ländern. Auch jenseits der wirtschaftlichen Kontakte ist die japanische Gemeinde in Hamburg hoch angesehen und aus unserer Mitte nicht mehr wegzudenken. Japanische Kultur ist ein fester Bestandteil unseres städtischen Lebens.

4 Seite 4 von 9 Ein Ereignis, dem die Hamburger seit fast fünf Jahrzehnten mit Freude entgegensehen, ist das Kirschblütenfest im Mai. Dann verwandeln die rund japanischen Kirschbäume im Alsterpark, an der Kennedybrücke, der Alsterkrugchaussee und am Altonaer Balkon unsere Stadt in ein wahres Blütenmeer. Das Kirschblütenfest ist ein Symbol dafür, wie lebendig die deutsch-japanische Freundschaft ist. Stolz sind wir auch auf das Recht, eine Kirschblütenprinzessin wählen zu können, die Hamburg in Japan repräsentieren darf. Dieses Recht wurde der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Hamburg e. V. vor fast 50 Jahren durch die Japan Cherry Blossom Association verliehen. Diese besondere Ehre wurde weltweit bisher nur drei Städten zuteil, neben Hamburg sind dies Washington und Honolulu. Der krönende Abschluss des Kirschblütenfestes ist alljährlich das große Feuerwerk über dem Hamburger Nachthimmel, das zu den beeindruckendsten seiner Art bei uns

5 Seite 5 von 9 gehört. Es ist eine wunderbare Tradition, die wir der japanischen Gemeinde Hamburgs, vertreten durch den Nihonjinkai, verdanken. Meine sehr geehrten Gäste, der englische Schriftsteller Daniel Defoe hat einmal gesagt: Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt. Die Freundschaft zwischen unseren beiden Städten ist deshalb so ausgeprägt, weil sie auf gegenseitigem Respekt aufbaut und auch auf dem Bewusstsein, dass wir bei allen kulturellen Unterschieden viele gemeinsame Wertvorstellungen und Ziele haben. Daher war es nur folgerichtig, dass 1985 aus der Wirtschaft erste Impulse kamen, eine Städtepartnerschaft mit Osaka einzugehen. Einer Stadt, die wie Hamburg eine bedeutende Hafenmetropole und damit ein wichtiges Tor zur Welt ist.

6 Seite 6 von 9 Was also lag näher, als eine Brücke zwischen unseren beiden Kontinenten zu bauen und auf diese Weise Menschen, die rund Kilometer Luftlinie voneinander entfernt leben, zusammenzubringen? Am 11. Mai 1989 war es soweit: Anlässlich des 800. Hafengeburtstages unterzeichneten der damalige Erste Bürgermeister Henning Voscherau und Oberbürgermeister Masaya Nishio die Städtepartnerschaftserklärung. Darin bekräftigen die beiden Städte ihre gemeinsame Absicht, ich zitiere, auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung, der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens die Zusammenarbeit und den Austausch in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, Kultur und anderen in vielfältigen Formen schrittweise zu erweitern. Einen ersten Höhepunkt erlebte die neue Partnerschaft bereits während der zeitgleich stattfindenden Japan- Woche, die neben Ausstellungen und kulturellen

7 Seite 7 von 9 Veranstaltungen auch ein deutsch-japanisches Wirtschaftssymposium mit der Beteiligung Osakas umfasste. Es folgten Besuche von Delegationen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Auch gab es einen Austausch zwischen Hochschulen, Sportmannschaften, Gesangsvereinen und sogar zwischen den Tierparks unserer beiden Städte. Bis heute sind wir stolz darauf, dass in Hamburg im Sommer 1991 der mit mehr als Quadratmetern größte japanische Garten in Europa eröffnet wurde. Er wurde von dem Landschaftsarchitekten Yoshikuni Araki aus Osaka gestaltet und befindet sich in Hamburgs grünem Herzen, dem Park Planten un Blomen. Der wirtschaftliche und kulturelle Austausch ist bis zum heutigen Tag ausgesprochen lebendig und vielfältig.

8 Seite 8 von 9 Etliche Aktivitäten und Austauschprogramme, die bereits seit Jahren bestehen, werden erfolgreich fortgeführt. Auch die Hamburger Hochschulen pflegen enge Kontakte mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Osaka. Allen voran der Fachbereich Japanologie an der Universität Hamburg, übrigens die älteste Institution in Deutschland, mit der Osaka City University und die Technische Universität Hamburg-Harburg mit dem Municipal Technical Research Institute in Osaka in den Bereichen Stadtplanung und Telekommunikation. Weitere wichtige Akteure sind neben der bereits erwähnten Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu Hamburg auch die Deutsch-Japanische Juristenvereinigung, der Hamburger Karate-Verband, das International College of Music, die Japanische Schule in Hamburg-Halstenbek, der Verein Nihon

9 Seite 9 von 9 Media als Veranstalter des Japan Filmfests und der Ost-Asiatische Verein als Wirtschaftsverband. Sie alle tragen aktiv dazu bei, dass unsere Städtepartnerschaft nach einem Vierteljahrhundert stark und vital ist. Allen Beteiligten gebührt ein großes Dankeschön für ihr Engagement. Es schafft die Grundlage dafür, dass die Freundschaft zwischen unseren beiden Städten auch in Zukunft weiter blühen und gedeihen kann. So munter, wie die Koinobori-Fahne zu Ehren unserer Städtepartnerschaft das Geschenk der Bürgerinnen und Bürger Osakas an Hamburg heute über dem Eingang zum Rathaus weht. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Städtepartnerschaft und auf die Vertiefung unserer freundschaftlichen Beziehungen, auf den erfolgreichen Dialog und Wissensaustausch und auf viele weitere Begegnungen mit dem japanischen Volk und seiner faszinierenden Kultur. Domo arigato!