Erasmus Erfahrungsbericht
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- Gert Albert Weiss
- vor 7 Jahren
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1 Erasmus Erfahrungsbericht Name: Kontakt: Studienfach: Gasthochschule: Christina Henseler Master Meeresbiologie University of Bergen, Norwegen Auslandsaufenthalt: von Januar 2014 bis Juni 2014
2 Ich studiere Meeresbiologie (Master) in Rostock und hatte mich letztes Jahr dazu entschlossen im 4. Semester einen halbjährigen Erasmus-Auslandsaufenthalt in Bergen, Norwegen, durchzuführen. Die Planung dieses Auslandsaufenthalts gestaltete sich als relativ unaufwendig. Die potentiellen Kurse konnten direkt auf der Internetseite der Universität Bergen gewählt werden und in der Bewerbung mit angegeben werden. Zudem wird einem Erasmus-Studenten ein Zimmer in Bergen zugesichert, sodass ich mich nur noch auf der Internetseite von SIB, die für die Unterbringung zuständig sind, für ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime bewerben musste. Ich hatte die Wahl mich zwischen drei Wohneinrichtungen zu entscheiden, wobei nicht zugesichert wurde, dass man auch tatsächlich in einem der gewählten Wohnheime untergebracht werden kann. Alle für dieses Verfahren benötigten Informationen erhielt ich von der Universität in Bergen und es bestanden keine weiteren Schwierigkeiten bezüglich der Organisation. Einige Monate später wurde mir mitgeteilt, dass ich leider in keinem der gewünschten Wohnheime untergebracht werden konnte, sondern anstelle dessen ein Zimmer im Studentenwohnheim Fantoft zugesichert hatte, welches die günstigste Unterbringung in Bergen darstellt. Um nach Norwegen zu gelangen, entschied ich mich gegen Fliegen und nahm mein Auto mit nach Bergen. Dafür fuhr ich von Rostock nach Hirtshals in Dänemark (ungefähr 600 km) und nahm dann die Fähre von Hirtshals nach Bergen (Fjordline) mit Zwischenstopp in Stavanger. Der große Vorteil davon mit dem Auto nach Bergen zu fahren war, dass ich mich nicht an irgendwelche Gewichtsangaben meines Gepäcks halten musste. So konnte ich unter anderem Bettzeug, welches in Fantoft nicht gestellt wird (!), und eine nicht geringe Menge an Nahrungsmitteln mit nach Norwegen nehmen, was sich ebenfalls als vorteilhaft erwies, denn: Norwegen ist teuer! und so war ich zumindest die ersten Wochen mit Essen eingedeckt. Das Studentenwohnheim Fantoft liegt ungefähr 5 km südlich von Bergen Zentrum und ist ein großer, grauer (ziemlich hässlicher) Wohnkomplex, der aus mehreren Blöcken (A bis H?) besteht. In dem sehr hohen C/D-Gebäude (18 Stöcke) sind jeweils 8 Zimmer auf einem Flur, die jeweils ein eigenes Bad besitzen und einer Gemeinschaftsküche zugeteilt sind. In den anderen Blöcken hat man die Wahl zwischen einem Single-Apartment (Zimmer mit Bad und Mini-Küche für sich selbst) und einem 2-Leute-Apartment, in dem man sich Küche und Bad mit einer anderen Person teilt. Als ich bei meiner Anreise die Schlüssel im Studentencenter in der Stadt abholte, konnte ich mir selbst aussuchen, welche der Varianten ich Blick auf das Studentenwohnheim Fantoft
3 bevorzugte. Ich entschied mich für ein eigenes Bad, aber eine geteilte Küche und landete letztendlich im 10. Stock des C-Blockes und habe diese Entscheidung auch nie bereut. Obwohl der C/D-Block mit Abstand der lauteste in ganz Fantoft ist (Flurparties jeden Freitag und Samstag, fast jede Woche verbunden mit einem Fehl-Feueralarm meistens gegen 3 oder 4 Uhr morgens), ist die Gemeinschaft in diesem Gebäude doch die größte, was ich auf die Gemeinschaftsküchen zurückführe. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und habe sehr viele Studenten aus anderen Ländern kennengelernt (allerdings keine Norweger, Fantoft besteht zum Großteil aus internationalen Studenten!) und auch sonst werden in Fantoft viele Gemeinschaftsaktivitäten angeboten, unter anderem im Klubb Fantoft. Mit der Bybanen (Straßenbahn) erreicht man das Stadtzentrum von Fantoft in 20 min und als Student kann man ein 6-Monatsticket (Skyss-Karte) kaufen, mit dem man alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann (ungefähr 200 Euro). "Bryggen" im Stadtzentrum von Bergen Am Anfang des Semesters fand eine Einführungsveranstaltung statt, bei der alle wichtigen Informationen bezüglich der Kursanmeldung, des Internets, des Studentenlebens und weiterer Aktivitäten weitergegeben wurden. Zudem stellten sich alle wichtigen Studentenorganisationen vor. In Bergen besteht die Möglichkeit einen Norwegischkurs zu belegen, wobei man als Anfänger die Wahl zwischen Level 01 und Level 1 hat. Ich entschied mich für Level 01, das weniger Arbeitsaufwand als Level 1 darstellt und auch neben einem vollen Stundenplan gut zu bewältigen war. Ich würde jedem empfehlen einen solchen Sprachkurs zu machen, auch wenn die Credits in Deutschland nicht angerechnet werden können, da die Sprache zum einen für Deutschsprachige sehr leicht zu erlernen ist und einem zum anderen das Land Norwegen näher bringt. Die anderen von mir belegten Meeresbiologie-Kurse erwiesen sich ebenfalls als empfehlenswert, da sie zum einen sehr interessant waren und die Dozenten zum anderen sehr freundlich und kompetent waren.
4 An der Universität in Bergen besteht ein großes Sportangebot. Sporteinrichtungen befinden sich unter anderem im Stadtzentrum (mit Schwimmbad) und in Fantoft (mit Kletterwand). Studenten können eine halbjährige Sportkarte erwerben und damit an allen möglichen Kursen (Yoga, Pilates ) teilnehmen. Außerdem bietet sich in Bergen die Möglichkeit unterschiedlichen Outdoor- Umgebung von Bergen Aktivitäten nachzugehen. Die Stadt selbst ist von Bergen umgeben, in denen man sehr gut wandern gehen kann und jeden Sonntag kann man Norweger aller Altersklassen die Berge hochrennen sehen. In der Winterzeit kann man in den angrenzenden Skigebieten (z.b. Myrkdalen) Ski- oder Snowboard fahren. In Berge können mehrere Museen besichtigt werden (z.b. das Schifffahrtmuseum, Kunstmuseum, Hanseatische Museum ) und besonders interessant ist der 17. Mai, der norwegische Nationalfeiertag, an dem große Paraden in der Stadt stattfinden und alle Norweger auf den Straßen in ihren Trachten zu sehen sind. Von Bergen lassen sich außerdem sehr gut Ausflüge ins Umland Kjerag am Lysefjord unternehmen. Der Preikestolen, Kjerag und die Trolltunga, drei der beliebtesten Fotomotive Norwegens, sind innerhalb weniger Stunden mit dem Auto zu erreichen (hierbei war es sehr vorteilhaft ein eigenes Auto mitgenommen zu haben, da so die Kosten für ein gemietetes Auto wegfielen). Allerdings muss man bedenken, dass viele norwegische Straßen mautpflichtig sind und Sprit zudem sehr teuer ist, was das Autofahren etwas kostenaufwendiger macht. Insgesamt ist Norwegen ein sehr teures Land und das Erasmus-Geld reicht leider nicht aus, um die zusätzlichen Kosten abzudecken. Es lässt sich allerdings ein wenig Geld sparen, indem man in den richtigen Supermärkten einkaufen geht. Der Supermarkt Meny, der direkt gegenüber von Fantoft ist, gehört zu den teuersten Läden und sollte von daher nur im Notfall aufgesucht werden. Wesentlich billiger sind die Supermärkte Rimi und REMA 1000 (Bybanen-Haltestelle: Wergeland), die überall in der Stadt zu finden sind. Am teuersten ist vermutlich Fleisch und Käse.
5 Insgesamt kann ich jedem empfehlen ein Auslandssemester in Bergen zu machen. Man lernt viele neue Leute kennen und die Stadt und das Land Norwegen an sich sind wunderschön. Blick auf Bergen und die umliegenden Inseln
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