Positionierung des Projektförderers zu Absichten, sowie kurz- und langfristigen Zielen
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- Timo Mann
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1 Positionierung des Projektförderers zu Absichten, sowie kurz- und langfristigen Zielen Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Wiesner, sehr geehrtes Projektteam, sehr geehrte Gäste, - ich bin seit mehreren Jahren Teilnehmerin am Theorie-Praxis-Tag - für mich ist diese Veranstaltungsform eine sehr gute Möglichkeit, die Arbeit in der Fakultät mit dem Schwerpunkt Weiterbildung kennen zu lernen - Danke für die Einladung und ich hoffe auf einen wiederum interessanten Tag hier in der Universität - im Folgenden möchte ich ihnen Gedankengänge des Sächsischen Bildungsinstitutes in Bezug auf aktuelle Entwicklungen in der Weiterbildung im Sinne des lebenslangen Lernens und der Qualitätssicherung vorstellen - Beginnen möchte ich mit einem Zitat von Wilhelm Busch, dass uns allen aus unseren Kindertagen bekannt sein dürfte:...also lautet ein Beschluss, dass der Mensch was lernen muss. Lernen kann man, Gott sei Dank, aber auch ein Leben lang. - die Worte von Meister Böck aus Max und Moritz zeigen uns, dass Lebenslanges Lernen nicht erst in der jüngsten Vergangenheit entdeckt wurde - eng verknüpft mit dem lebenslangen Lernen ist die Weiterbildung, die gegenwärtig sehr an Bedeutung zunimmt - Warum ist Weiterbildung notwendig? Reicht es nicht aus, eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich abzuschließen? 1
2 - Weiterbildung fördert die Persönlichkeitsentwicklung, sie vertieft die demokratische Teilhabe an der Gesellschaft - Weiterbildung vermittelt humanistische Werte und - sie erhöht die Marktchancen von Arbeitnehmern sowie trägt dem Bedarf von Arbeitgebern Rechnung - Lern- und Bildungsprozesses sind in der heutigen Zeit nicht mehr in erster Linie auf das Kindes- und Jugendalter begrenzt - im Sinne des lebenslangen Lernens wird in allen Lebensphasen gelernt - nach einer abgeschlossenen Erstausbildung muss eine ständige Anpassung an die Erfordernisse des Erwerbslebens und des Alltags erfolgen - im Zuge von Globalisierung und einem zunehmenden Fachkräftemangel hat auch der Staat und die Wirtschaft ein großes Interesse an Weiterbildung - der Freistaat Sachsen bekennt sich in seinem Weiterbildungsgesetz dazu; - er stellt die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Verfügung und schafft die notwendigen Strukturen - die berufliche Weiterbildung nimmt dabei den größten Anteil ein, da sie auf die Erhöhung der beruflichen Flexibilität der Arbeitnehmer gerichtet ist - entsprechend wird dieser Bereich mit besonderen Instrumenten wie z. B. Bildungsprämien, Bildungsgutscheinen und Bildungsscheck stimuliert - im Bereich der allgemeinen Weiterbildung erfolgt die Förderung mit anderen Instrumenten, die auf der Qualität der Träger und der Angebote fußen; 2
3 - die Instrumente sind in der Weiterbildungsförderungsverordnung benannt und beschrieben - mit einem solchen Instrument wurden mehrere Vorhaben der TU Dresden aus dieser Fakultät unterstützt u. a. auch das Projekt, das heute hier vorgestellt wird - Doch wie sieht die Situation im europäischen und nationalen Maßstab aus? Welchen Einfluss haben der Europäische und der Deutsche Qualifikationsrahmen auf die Kompetenzentwicklung der Weiterbildnerinnen und Weiterbildner? - vor dem Hintergrund einer weiteren Europäisierung des Arbeitsmarktes haben europäische Institutionen den sogenannten Europäischen Qualifikationsrahmen für das lebenslange Lernen entwickelt - dieser hat zum Ziel, die grenzüberschreitende Mobilität in Europa zu fördern - mit diesem Rahmen soll eine Einordnung von Qualifikationen in einen europäischen Kontext erleichtert werden - auf der Grundlage des von der EU vorgelegten EQR (Europäischer Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen), der berufliche Qualifikationen und Kompetenzen in Europa vergleichbarer machen soll, legt Deutschland im Entwurf einen nationalen Qualifikationsrahmen DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen für LLL) vor - Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern (z. B. AT, CH, FI und UK) favorisiert Deutschland ein stufenweises Vorgehen: - Zunächst sollen alle formalen Qualifikationen des deutschen Bildungssystems in den Rahmen eingeordnet werden, um danach 3
4 Ergebnisse des nicht-formalen und informellen Lernens zu berücksichtigen - im Bereich der allgemeinen Weiterbildung spielt das nicht-formale und informelle Lernen eine besondere Rolle - im Sinne der Qualitätssicherung müssen beispielsweise die pädagogischen Kompetenzen der Mitarbeiter bilanziert, anerkannt und als Vision auch zertifiziert werden - auch bei der Einstellung von Mitarbeitern müssen die Verantwortlichen einschätzen, ob der zukünftige Mitarbeiter den Erwartungen an die gestellten Aufgaben gerecht wird Wie kann das von den Trägern der Weiterbildung realisiert werden? Worauf müssen sie achten? In welchem Umfang müssen formale Qualifikationen vorliegen und welche nicht-formalen und informellen Kompetenzen sind für die konkrete Stelle oder Aufgabe bedeutsam? - all diese Fragen waren bislang nicht geklärt und es gab auch kein Instrument, was von den Trägern genutzt dafür werden konnte - Wie ich bereits ausgeführt habe, gibt es für die Förderung der allgemeinen Weiterbildung besondere Instrumente - ein solches Instrument ist der Innovationszuschuss - ein Innovationszuschuss kann für Maßnahmen, deren Konzeption als Beispiel für neue Entwicklungen in der Weiterbildung dient, bewilligt werden - die Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für Berufspädagogik hat einen solchen Zuschuss in den Jahren 2008 und 2009 für ein innovatives Projekt mit dem Titel Kompetenzpass für Weiterbildnerinnen und 4
5 Weiterbildner erwachsenenpädagogische Kompetenzen bilanzieren, anerkennen und zertifizieren erhalten - Ziel des Projektes war es, Möglichkeiten zu schaffen, den Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitern in Weiterbildungseinrichtungen zu bilanzieren, Hilfen für den Qualifikationsnachweis pädagogischer Mitarbeiter anzubieten und Testierungsverfahren zu erleichtern - im Verlaufe des Projektes konnten Wege zur erwachsenenpädagogischen Weiterbildung von Weiterbildnern abgeleitet werden: - ein solcher Weg ist die Schaffung eines modularen Angebotes für die akademische Fortbildung - ein weiterer ist der Aufbau eines Masterstudiengangs Erwachsenenbildung und ein dritter Weg ist die Bilanzierung nichtformal und informell erworbener Kompetenzen - 2 besonders bedeutsame Ergebnisse wurden in diesem Projekt erarbeitet: - zum Einen ein Instrumentarium zur Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung erwachsenenpädagogischer Kompetenzen, die auf nicht-formalem oder informellen Weg erworben wurden - und zum Zweiten wurde das Instrument erprobt und evaluiert in Zusammenarbeit mit einigen sächsischen Weiterbildungseinrichtungen - welchen Nutzen haben die Ergebnisse für die Weiterbildungseinrichtungen? - der Kompetenzpass kann bei der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfes, wie bereits erwähnt, eingesetzt werden; 5
6 - mit Hilfe des Passes können Personalentscheidungen erleichtert werden: - der Kompetenzpass kann als Qualifikationsnachweis für pädagogische Mitarbeiter genutzt werden - damit unterstützt das Instrument direkt die Qualitätsentwicklung der Weiterbildungseinrichtungen - das Projekt leistete einen wichtigen Beitrag im Sinne des bereits genannten Europäischen und Deutschen Qualifikationsrahmens - doch damit nicht genug: Der Weg bis zur Anerkennung und ggf. Zertifizierung von nicht-formalen und informellen Kompetenzen ist noch lang und schwierig -Doch wie können Weiterbildungseinrichtungen den erkannten Weiterbildungsbedarf ihres Personals befriedigen? Welche Angebote gibt es, möglichst berufsbegleitend Weiterbildung zu realisieren? - in Anknüpfung an das soeben vorgestellte Projekt wurde von Frau Prof. Wiesner ein weiteres innovatives Projekt konzipiert, welches die beiden Projektverantwortlichen im Anschluss präsentieren werden - das Projekt beinhaltet die logische Schlussfolgerung aus dem Kompetenzpass-Projekt und beinhaltet die Erarbeitung von berufsbegleitenden Weiterbildungsangeboten - ich bin auf die Ausführungen der beiden Kollegen sehr gespannt - ganz im Sinne des Zitates von Wilhelm Busch am Anfang möchte ich abschließend für mich konstatieren, dass ich hier in der TU Dresden, nicht nur bei den beiden Projekten, auch immer Neues lerne. 6
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