Ökonomische Bildung und Entrepreneurship Education
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- Renate Weber
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1 Jun.-Prof. Dr. Dirk Loerwald Wirtschaft/Politik und ihre Didaktik Ökonomische Bildung und Entrepreneurship Education , Bonn Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Institut für Sozialwissenschaften
2 Übersicht (1) Warum überhaupt Entrepreneurship Education? (2) Was ist unter Unternehmergeist zu verstehen? (3) Welche Unterrichtsmethoden können zur Förderung von Unternehmergeist eingesetzt werden? (4) Warum ist die systematische Einbettung von Entrepreneurship Education-Projekten in den Wirtschaftsunterricht so wichtig?
3 Frage 1 Warum überhaupt Entrepreneurship Education?
4 Ökonomische Erfordernisse Das Wirtschaftswachstum in den Volkswirtschaften Europas ist auf eine zunehmende unternehmerische Initiative ( entrepreneurship ) angewiesen. vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2003) Gründungsaktivitäten und unternehmerische Initiative sind in Deutschland vergleichsweise gering ausgeprägt. vgl. Global Entrepreneurship Monitor (2009) Bildungsprozesse sollen einen Beitrag zur Herausbildung von Unternehmergeist ( entrepreneurial spirit ) leisten. vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2006)
5 Gesellschaftliche Veränderungen und der Wandel der Arbeitswelt Industriezeitalter Wissensökonomie Agrarzeitalter
6 Allgemeinbildung? Bildung galt lange als [ ] die allgemeine Übung der Hauptkräfte des Geistes und (nicht als) die Einsammlung der künftig nothwendigen Kenntnisse, welche zum wirklichen Leben vorbereitet Humboldt, zitiert nach Albers 1994, S. 28
7 (Ungewollte) Vernachlässigung der Ökonomie Die Forderung, das Ganze des Menschen auszubilden, kann nicht dahin ausgelegt werden, dass nur die Antike, die schönen Künste und bestenfalls die keimfreie Mathematik dieses Ganze repräsentieren. [ ] Ökonomie gehört deshalb in den Bildungsprozess, weil sie zum Menschen gehört und der Bildungsprozess den Menschen in seiner Totalität anspricht und nicht sein schöngeistiges Bruchstück. Ladenthin 2006, S. 44
8 Allgemeine Bildungsziele und Entrepreneurship Education Bildungsziel der Allgemeinbildung individuelle Selbstbestimmung soziale Verantwortung Mündigkeit Bildungsziel der Entrepreneurship Education unternehmerische Selbstständigkeit unternehmerische Verantwortung Der mündige Entrepreneur
9 Frage 2 Was ist unter Unternehmergeist zu verstehen?
10 Zur Begriffsklärung Ausgestaltung der beruflichen Tätigkeit konservativ/ statisch progressiv/ dynamisch Art der beruflichen Tätigkeit selbständig angestellt verwaltender Unternehmer ausführender Arbeitnehmer Entrepreneur Intrapreneur Unternehmergeist
11 Zwei Elemente des Unternehmergeistes unternehmerische Persönlichkeit ökonomische Fachkompetenz
12 Typische Persönlichkeitseigenschaften von Unternehmern Die Big-Five der Persönlichkeitspsychologie: Emotionale Stabilität Extraversion Offenheit für Erfahrungen Verträglichkeit Gewissenhaftigkeit vgl. z. B. Caliendo/Fossen/Kritikos 2011
13 Typische Persönlichkeitseigenschaften von Unternehmern Handlungsprägende Eigenschaften für erfolgreiche Unternehmer: Moderate Neigung zur Risikoübernahme Kontrollüberzeugung Leistungsmotivstärke Ambiguitätstoleranz Unabhängigkeitsstreben Fallgatter 2007
14 Typische Persönlichkeitseigenschaften von Unternehmern Empirisch geprüfte Persönlichkeitsmerkmale von Unternehmern: Durchsetzungsvermögen/ Anpassungsfähigkeit Problemlösungsorientierung Emotionale Stabilität Belastbarkeit Antriebsstärke Müller 2000
15 Ökonomische Kompetenzen (DeGöB 2005) Handlungssituationen ökonomisch analysieren Ökonomische Systemzusammenhänge erklären Entscheidungen ökonomisch begründen Rahmenbedingungen der Wirtschaft verstehen und mitgestalten Konflikte perspektivisch und ethisch beurteilen
16 Frage 3 Welche Unterrichtsmethoden können zur Förderung von Unternehmergeist eingesetzt werden?
17 Beispiele für Methoden zur Förderung von Persönlichkeitseigenschaften Ideenfindung und Kreativitätstechniken (z. B. Brainstorming, Mind-Mapping, Clustering, Kartenabfrage, Szenario-Technik etc.) Selbständiges Lernen (z. B. Freiarbeit, Wochenplanarbeit, Werkstattarbeit, Stationen Lernen etc.) Entwicklung von Teamfähigkeit (z. B. Teambildung, Gruppenarbeit, Projektarbeit, Turmbau, Think-Pair-Share etc.)
18 Beispiele für Methoden zur Förderung ökonomischer Kompetenzen Entscheidungen ökonomisch begründen (z. B. Nutzwertanalyse) Handlungssituationen ökonomisch analysieren (z. B. Ökonomische Experimente) Ökonomische Systemzusammenhänge erklären (z. B. Netzwerktechnik)
19 Beispiele für Methoden zur Förderung ökonomischer Kompetenzen Entscheidungen ökonomisch begründen (z. B. Nutzwertanalyse) Experiment Zahlenwahlspiel Wählen Sie eine Zahl zwischen 0 und 100! Handlungssituationen ökonomisch analysieren (z. B. Ökonomische Experimente) Gewonnen hat, wer mit seiner Zahl 2/3 des Durchschnittswerts am Nächsten gekommen ist. Ökonomische Systemzusammenhänge erklären (z. B. Netzwerktechnik)
20 Beispiele für Methoden mit Bezügen zur Wirtschaftswelt Erfahrene Realität (z. B. Betriebserkundungen, Praktika, Schülerfirmen) Vermittelte Realität (z. B. Expertengespräche, Informationsaustausch via IT) Simulierte Realität (z. B. Rollenspiele, Planspiele, Debatten)
21 Frage 4 Warum ist die systematische Einbettung von Entrepreneurship Education-Projekten in den Wirtschaftsunterricht so wichtig?
22 Ökonomische Bildung Ökonomische Bildung ist ein komplementäres Produkt aus wirtschaftlicher Erfahrung ökonomischer Erkenntnis Entrepreneurship Education-Projekte Wirtschaftsunterricht vgl. Retzmann 2008, S. 81 in Anlehnung an Jongebloed 1998
23 Initiativen zur Förderung von Unternehmergeist in Schulen
24 Vom Kleinen zum Großen? situative Erfahrung/ Beobachtung ist nicht zwingend Verallgemeinerungsfähiges über Wirtschaft Im Mikrokosmos von Entrepreneurship Education-Projekten dominieren (1) die unternehmerische Perspektive und (2) die einzelwirtschaftliche Perspektive
25 Entrepreneurship Education und ökonomische Bildung Makro-Ebene Mikro-Ebene Entrepreneur Stakeholder
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