Numerik und wissenschaftliches Rechnen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Numerik und wissenschaftliches Rechnen"

Transkript

1 Dr. Alexnder Veit Institut für Mthemtik Universität Zürich Numerik und wissenschftliches Rechnen Alexnder Veit Frühlingssemester 2013 Version: 11. April

2 Inhltsverzeichnis 1 Computerrithmetik Zhlendrstellung Zhlendrstellung uf Computern Rundung Rundungsfehler bei Gleitkommrechnungen Approximtion und Interpoltion Polynominterpoltion Lgrnge Interpoltion Interpoltionsfehlerbschätzungen Newtonsche Dividierte Differenzen Interpoltion mit lineren Splines Numerische Differentition und Integrtion Numerische Differentition Numerische Integrtion Zusmmengesetzte Trpezregel Zusmmengesetzte Simpsonregel (Gewichtete) Newton-Cotes und Guss Formeln Nichtlinere Gleichungen Bisektion Lineres Eingbeln Ds Newton-Verfhren Fixpunkt-Itertionen Die 2 -Methode von Aitken

3 Litertur W. Gutschi. Numericl Anlysis: An Introduction. J. Stoer. Numerische Mthemtik 1 S. Suter. Vorlesungsskript Numerik 1 3

4 1 Computerrithmetik Die meisten prktischen Probleme in der Mthemtik lssen sich nicht explizit lösen. Die numerische Mthemtik beschäftigt sich deshlb mit der Frge wie die Lösung solcher Probleme möglichst gut ngenähert werden knn. Wir werden in dieser Vorlesung grundlegende Lösungsverfhren für verschiedene Problemstellungen kennenlernen. Um solche Lösungsverfhren zu beurteilen ist es wichtig die Grösse der Problemklsse zu kennen uf die sich ds Verfhren nwenden lässt. Ausserdem spielt die Konvergenzgeschwindigkeit der Methode und der Implementierungsufwnd eine grosse Rolle. Oft stehen für ein gegebenes Problem mehrere numerische Verfhren zur Verfügung. Bei der Auswhl einer konkreten Methode müssen die oben stehenden Kriterien genu betrchtet und typischerweise gegeneinnder bgewägt werden. Eine der wichtigsten Aufgben der numerische Mthemtik ist es, die Genuigkeit eines Rechenresultts (z.b. Ergebnis eines numerischen Verfhrens) zu beurteilen. Es gibt drei wesentliche Einflussfktoren die diese Genuigkeit begrenzen: Fehler in den Eingbedten der Rechnung, Rundungsfehler, Approximtionsfehler. Fehler in den Eingbedten lssen sich typischerweise nicht vermeiden (z.b. Messwerte). D uf einem Computer nur endlich viele Zhlen drstellbr sind und somit von reellen Zhlen uf Zhlen uf dem Computer übergegngen werden muss, entstehen zusätzlich Fehler, die sich nicht vermeiden lssen. Diese nennt mn Rundungsfehler. Approximtionsfehler sind bhängig von der verwendeten Methode die gewählt wird um ein gegebenes Problem näherungsweise zu lösen. D hier typischerweise ds gegebene Problem durch ein Problem ersetzt wird, welches sich einfcher lösen lässt, liefert selbst exkte Arithmetik nur zu einer fehlerbehfteten Annäherung. Diesen Fehler nennt mn Approximtionsfehler. In diesem Kpitel werden wir die Auswirkung von Eingngs- und Rundungsfehlern einer Rechnung uf ds Endresultt untersuchen. Approximtionsfehler lssen sich ntürlich nicht in dieser Allgemeinheit untersuchen und müssen für jede Methode einzeln betrchtet werden. 1.1 Zhlendrstellung In diesem Unterkpitel werden wir zunächst die reellen Zhlen einführen. Dies knn uf verschiedenste Weise gemcht werden, im Zusmmenhng mit Computern ht sich llerdings die Drstellung im Dulsystem (Binärsystem) ls vorteilhft herusgestellt. Jede Zhl x R knn demnch in der Form x = ±(b n 2 n + b n 1 2 n b 0 + b b ) (1.1) geschrieben werden, wobei n > 0 eine ntürliche Zhl ist und die b i die sogennnten Binärkoeffizienten sind, für die b i = 0 oder b i = 1 für lle i, gilt. Ansttt die Drstellung (1.1) werden wir im Folgenden die Kurzschreibweise x = ±(b n b n 1 b 0. b 1 b 2 ) 2 (1.2) 4

5 verwenden. Der Index 2 soll hier ndeuten, dss die Zhl im Dulsystem vorliegt. Der Punkt in (1.2) wird Binärpunkt gennnt und sepriert den gnzzhligen Anteil links vom bruchzhligen Anteil rechts. Aufgbe 1.1 Zeigen Sie, dss die Drstellung (1.1) einer Zhl nicht eindeutig ist. Wie knn mn Eindeutigkeit erreichen? Beispiel 1.1 () ( ) 2 = = (18.125) 10 (b) (0.01 1) 2 = k=2 2 k = k = /2 = (0.5) 10, wobei hier verwendet wurde, dss r k = 1 1 r flls r < 1 (geometrische Reihe). (c) 1 5 = (0.2) 10 = ( ) 2. Ds letzte Beispiel zeigt, dss eine reelle Zhl mit endlicher Dezimldrstellung eine unendliche Binärdrstellung hben knn. 1.2 Zhlendrstellung uf Computern Mit Hilfe der Binärdrstellung einer Zhl, lssen sich Gleitkommzhlen, so wie sie uf modernen Rechnern verwendet werden, einführen. D uf Computern nur endlich viele Stellen einer Zhl gespeichert werden können, muss die mximle Anzhl n relisierbren Stellen ngegeben werden. Sei t die vom System erlubte Anzhl von Stellen im bruchzhligen Teil der Zhl und s die zulässige Anzhl von Stellen im Exponenten. Wir bezeichnen die Menge der Gleitkommzhlen uf diesem Computer mit R(t, s), wobei mit x R(t, s) x = f 2 e (1.3) f = ±(. b 1 b 2 b t ) 2 und e = ±(b s 1 b s 2 b 0.) 2. Der bruchzhlige Teil f wird für gewöhnlich ls Mntisse von x, die gnze Zhl e ls Exponent von x bezeichnet. Die Zhl x in der Drstellung (1.3) heisst normlisiert, flls b 1 = 1. Es ist offensichtlich, dss die Menge der Gleitkommzhlen R(t, s) R endlich ist. Abbildung 1.1 zeigt die Verteilung der Punkte uf der reellen Achse für die Spezilfälle t = 1, 2, 3, 4, s = 1 und Bsis 4. Es wird ersichtlich, dss die Zhlen nicht gleichmässig uf der reellen Achse verteilt sind und dss sich 0 in diesem Formt nicht drstellen lässt. Aus der Definition der (normlisierten) Gleitkommzhlen wird klr, dss die betrgsmässig grösste und kleinste Zhl durch mx x = (1 x R(t,s) 2 t )2 2s 1, min x R(t,s) x = 2 2s (1.4) gegeben sind. Typische Werte für t und s sind t = 23 und s = 7. Dmit ergibt sich für die betrgsmässig grösste bzw. kleinste drstellbre Zhl bzw Jede Zhl, die betrgsmässig nicht in diesem Bereich liegt lässt sich uf einem solche Rechner nicht drstellen. 5

6 Abbildung 1.1: Exkt drstellbre Gleitkommzhlen der Form x = f 4 e für verschiedene Mntissenlängen t = 1,..., 4 und s = 1. Quelle: http: // de. wikipedi. org/ wiki/ Gleitkommzhl Flls während einer Rechnung eine Zhl berechnet wird, die grösser ls ds Mximum in (1.4) ist, kommt es zu einem sogennnten Überluf. Überlufe sind ftl und führen typischerweise zu einem sofortigen Abbruch der Berechnung. Flls während einer Rechnung eine Zhl produziert wird, die kleiner ls ds Minimum in (1.4) ist, kommt es zu einem sogennnten Unterluf. Dies ist für gewöhnlich weniger folgenreich ls ein Überluf, d die entsprechende Zhl systemintern zu 0 gerundet wird. In bestimmten Fällen knn jedoch uch ds zu flschen Resultten führen. 1.3 Rundung Wie oben beschrieben ist R(t, s) eine endliche nicht gleichmässig verteilte Menge uf der reellen Achse. D während einer Rechnung zwngsläufig uch Zhlen produziert werden, die nicht in dieser Menge liegen (sich lso nicht in der Form (1.3) drstellen lssen), müssen solche Zhlen uf vom System drstellbre Zhlen bgebildet werden. Dies erfolgt durch Rundung. Um dies genuer zu erläutern, betrchten wir eine exkte reelle Zhl ( ) x R, x = ± b k 2 k 2 e. Diese soll uf die Zhl k=1 ( t ) x R, x = ± b k 2 k 2 e. durch Rundung bgebildet werden. Eine Möglichkeit dies zu tun ist durch bschneiden: k=1 x = chop(x), wobei e = e, b k = b k (1.5) 6

7 für k = 1, 2,..., t. Der Rundungsfehler, der durch Abschneiden entsteht knn wie folgt bgeschätzt werden: x x = x chop(x) = ± b k 2 k 2 e 2 k 2 e = 2 t 2 e. (1.6) k=t+1 k=t+1 Die Grösse x x ist der sogennnte bsolute Fehler. Dieser Fehler hängt von der bsoluten Grösse von x b. Mn geht deshlb oft zum sogennnten reltiven Fehler x x / x, x 0 über um diese Abhängigkeit zu eliminieren. Im Fll der Abschneideopertion knn dieser durch bgeschätzt werden. x chop(x) x 2 t 2 e ± ( k=1 b k2 k ) 2 e 2 t 2e e = 2 2 t (1.7) Eine weitere Art des Rundens ist ds symmetrische Runden. Dies entspricht dem gewöhnlich Auf- und Abrunden. Dies ist im Binärsystem ber einfcher, d es nur zwei Möglichkeiten gibt: Flls die (t+1)-ste Stelle eine 1 ist, wird ufgerundet, nsonsten bgerundet. Ds symmetrische Runden lässt sich mit Hilfe der chop-opertion usdrücken und lässt sich schreiben ls: ( x = rd(x), wobei rd(x) = chop x + 2 (t+1) 2 e). (1.8) Der reltive Fehler für ds symmetrische Runden erfüllt die etws bessere Abschätzung x rd(x) x 2 t (1.9) Die rechte Seite in (1.9) hängt vom verwendeten Computer b und wird ls reltive Mschinengenuigkeit eps := 2 t bezeichnet. Sie bestimmt die Genuigkeit ller Gleitkommrechnungen uf dem zugehörigen Rechner. So ergibt sich beispielsweise für t = 23 ein Wert von eps = , ws 6 bis 7 signigfiknten Dezimlstellen entspricht. Im folgenden werden wir die Auswirkung von Rundungsfehlern uf elementre mthemtische Opertionen betrchten. Dzu ist es vorteilhft mit Gleichheiten zu rbeiten und nicht mit Ungleichheiten. Wir schreiben deshlb rd(x) = x(1 + ε), ε eps. 1.4 Rundungsfehler bei Gleitkommrechnungen In diesem Abschnitt werden wir untersuchen wie sich Rundungsfehler uf die elementren rithmetischen Opertionen +,,, / uswirken. Jede dieser Opertionen knn, wenn sie uf zwei Zhlen in R(t, s) ngewendet wird, ein Resultt produzieren, ds nicht mehr uf dem Computer drstellbr ist (lso nicht in R(t, s) enthlten ist). D dieses Resultt dnn gerundet werden muss, ist jede elementre rithmetische Opertion typischerweise fehlerbehftet. Der Fehler, den eine einzelne rithmetische Opertion verurscht, ist häufig klein und knn vernchlässigt werden. D in den meisten numerische Berechnungen jedoch eine grosse Anzhl von Opertionen neinndergereiht werden, stellt sich die Frge ob sich solche Fehler kritisch 7

8 nhäufen können bzw. wie sich solche Fehler fortpflnzen (Fehlerfortpflnzung). Im Folgenden betrchten wir wie Fehler in den Eingbedten (hier durch Rundung) sich durch die einzelnen rithmetischen Opertionen fortpflnzen. Wie schliessen Über- und Unterluf us und nehmen n, dss die rithmetischen Opertionen exkt usgeführt werden. Seien x, y R und deren interne Drstellung sei gegeben durch x = x(1 + ε x ) und ỹ = y(1 + ε y ) mit den durch Rundung verurschten Fehlern ε x und ε y. Weiterhin nehmen wir n, dss ε x und ε y hinreichen klein sind, sodss qudrtische Terme ε 2 x, ε x ε y, ε 2 y (sowie Terme höherer Ordnung) vernchlässigbr klein werden. Multipliktion Es gilt x ỹ = x(1 + ε x ) y(1 + ε y ) = x y(1 + ε x + ε y + ε x ε y ) x y(1 + ε x + ε y ). Somit ist der reltive Fehler des Produkts ε x y ungefähr gegeben durch ε x y = ε x + ε y. Der reltive Fehler des Produkts ist lso die Summe der Eingbefehler. Diese Fehlerfortpflnzung ist kzeptbel und wir nennen die Multipliktion deshlb eine gutrtige Opertion. Division Sei y 0, dnn gilt mittels Tylorentwicklung Somit ist x ỹ = x(1 + ε x) y(1 + ε y ) = x y (1 + ε x)(1 + ε y + ε 2 y ) x y (1 + ε x ε y ). ε x/y = ε x ε y und dmit ist die Division ebenflls eine gutrtige Opertion. Addition und Subtrktion Die knn ls ein Fll betrchtet werden, d wir die Vorzeichen von x und y nicht festgelegt hben. Es gilt x + ỹ = x(1 + ε x ) + y(1 + ε y ) = x + y + xε x + yε y = (x + y) flls x + y 0. Somit ε x+y = ( 1 + x x + y ε x + y ) x + y ε y, x x + y ε x + y x + y ε y (1.10) Wie zuvor ist der Fehler eine Linerkombintion us den einzelnen Fehlern. Im Gegenstz zu oben können hier die Koeffizienten ber beliebig gross werden. Hben x und y gleiches x Vorzeichen (es sich lso um eine Addition hndelt) gilt x+y 1 und wir können den reltiven Fehler betrgsmässig durch ε x+y ε x + ε y bschätzen. Im Fll der Addition hndelt es sich deshlb wieder um eine gutrtige Opertion. 8

9 Flls x und y jedoch unterschiedliches Vorzeichen hben und betrgsmässig ungefähr gleich gross sind (d.h. x + y ist klein im Verhältnis zu x und y ), können die Koeffizienten in (1.10) und somit der reltive Fehler beliebig gross werden. Dies nennt mn Auslöschung. Die einzige rundungsfehlerkritische rithmetische Opertion ist demnch die Subtrktion. Der Auslöschungseffekt, der dbei uftritt knn verheerend sein und numerische Berechnungen unbruchbr mchen. Beispiel 1.2 Wir betrchten einen Computer, der 2 Dezimlstellen einer Zhl bspeichern knn und symmetrisch rundet. Die Identität ( b) 2 = 2 2b + b 2, die zweifellos gilt wenn mn in der Menge der reellen Zhlen rechnet, stimmt uf unserem Computer nicht mehr. Sei = 1.8 und b = 1.7 dnn gilt ( b) 2 = 0.01 uf unserem Computer und mit exkter Arithmetik, jedoch gilt 2 2b + b 2 = = 0.1 uf dem Computer, ws mit dem echten Ergebnis nicht einml ds Vorzeichen gemeinsm ht. Hier tritt Auslöschung uf, d die Zhlen 2 + b 2 und 2b intern uf eine Nchkommstelle gerundet werden und dnn voneinnder bgezogen werden. 9

10 2 Approximtion und Interpoltion In diesem Kpitel werden wir uns mit der Approximtion von Funktionen beschäftigen. Die Funktionen, die wir dbei im Sinn hben sind uf einem endlichen Intervll, oder sogr nur uf einer endlichen Menge von Punkten definiert. Der erste Fll tritt in der Prxis uf, wenn spezielle Funktionen ls Teil eines Algorithmus usgewertet werden müssen. D solche Funktionen typischerweise einen unendlichen Definitions-und Wertebereich hben, geht mn dzu über sie durch eine endliche Anzhl von einfcheren Funktionen wie Polynome oder rtionle Funktionen zu pproximieren. Der zweite Fll tritt uf, wenn Messungen z.b. einer physiklischen Grössen ls Funktion einer nderen physiklischen Grösse (wie der Zeit) vorgenommen werden. Auch hier will mn häufig die unbeknnte kontinuierliche Funktion mit einfchen Funktionen pproximieren. Im Folgenden wollen wir eine Funktion f C ([, b]), wobei < b, mit Funktionen us einem Rum Φ C ([, b]), der us einfcheren Funktionen besteht, pproximieren. Um zu beurteilen wie gut eine solche Approximtion ist, führen wir die Unendlich-Norm f = mx f(t) (2.1) t b uf C ([, b]) ein. Flls f nur uf einer endlichen Menge := {x i, i = 1,..., N} definiert ist, ersetzen wir die kontinuierliche Norm (2.1) durch die diskrete Norm f = mx x i f(t i). Ds Ziel ist es im Allgemeinen eine pproximierende Funktion φ Φ zu finden, sodss der Fehler f φ möglichst klein ist. Dbei ist die Whl des Approximtionssystems Φ und die Whl der Approximtionsmethode mssgeblich. Ein häufige Whl für Φ sind Polynome (Kpitel 2.1), Splines (Kpitel 2.2), trigonometrische Polynome und rtionle Funktionen. Bei der Whl der Approximtionsmethode werden wir uns uf Interpoltion beschränken. Polynome gehören zu den m häufigsten verwendeten Funktionensystemen zur Approximtionen von llgemeinen Funktionen uf beschränkten Gebieten. Neben der einfchen Hndhbung ist der Weierstrsssche Approximtionsstz ein weiterer Grund dfür. Stz 2.1 Sei I ein endliches, bgeschlossenes Intervll und C 0 (I) der Rum der stetigen Funktionen uf I. Für lle f C 0 (I) und lle ε > 0 existiert ein n N 0 und ein p P n, sodss f p < ε, wobei P n den Rum ller Polynome vom Mximlgrd m bezeichnet. 2.1 Polynominterpoltion In diesem Abschnitt wollen wir eine gegebene Funktion f C 0 ([, b]) mit Hilfe von Polynomen pproximieren. Sei dzu { } P n := ϕ : ϕ(t) = c i t i, c i R der Rum der Polynome vom Mximlgrd n. Wir wollen f nun so durch ein Polynom p pproximieren, dss die Funktionswerte von f und p in gewissen Punkten übereinstimmen. Sei Θ n := {x i, i = 0,..., n} [, b] i=0 10

11 eine Menge von n + 1 verschiedenen Punkte in [, b]. Die Interpoltionsufgbe besteht nun drin ein Polynom p P n zu finden, sodss p(x i ) = f(x i ) für 0 i n (2.2) gilt. Ein Polynom, welches Bedingung (2.2) erfüllt interpoliert die Funktion f in den Punkten x i. Die Frgen, die sich nun stellen sind, ob ein solches Polynom immer existiert und wenn j, ob dieses eindeutig ist. Ausserdem muss beurteilt werden, ob ein Polynom, ds (2.2) erfüllt ttsächlich eine gute Approximtion von f im Intervll [, b] ist. Dies ist gleichbedeutend mit der Frge wie sich der Fehler der Approximtion f p bschätzen lässt. Beispiel 2.1 Wir betrchten den einfchsten Fll n = 1. Hier wird eine gegebene Funktion f C 0 ([, b]) mittels einer lineren Funktion pproximiert. Seien x 0, x 1 [, b] zwei von einnder verschiedene Punkte. Es lässt sich leicht berechnen, dss ds Polynom p P 1, gegeben durch p(x) = x x 1 f(x 0 ) + x x 0 f(x 1 ). (2.3) x 0 x 1 x 1 x 0 die Funtion f in x 0 und x 1 interpoliert. Eine ndere Drstellung von p ist gegeben durch p(x) = f(x 0 ) + f(x 1) f(x 0 ) x 1 x 0 (x x 0 ). (2.4) Die Drstellung (2.3) entspricht der Lgrnge-Drstellung (Kpitel 2.1.1), die Drstellung (2.4) entspricht der Newtonschen Drstellung (Kpitel 2.1.3) von p. Die wollen wir im Folgenden präzisieren Lgrnge Interpoltion Wir zeigen die Existenz des Interpoltionspolynoms (2.2) durch direkte Konstruktion. Dzu seien n x x j l i (x) := P n, für i = 0, 1,..., n. (2.5) x i x j j=0,j i Diese Polynome vom Grd n erfüllen l i (x k ) = δ ik = { 1 flls i = k, 0 flls i k. (2.6) Durch Multiplizieren dieser Polynome mit den Funktionswerten f i := f(x i ) und ufsummieren erhält mn ds sogennnte Lgrnge Interpoltionspolynom Dieses erfüllt Bedingung (2.2), d p n (f, x) := p n (f, Θ n, x) := p n (f, x k ) = f i l i (x k ) = i=0 f i l i (x) P n. (2.7) i=0 f i δ ik = f k. (2.8) Die Existenz des Interpoltionspolynoms ist somit gezeigt. Weiterhin knn es in der Form (2.7) drgestellt werden. i=0 11

12 Stz 2.2 Ds Interpoltionspolynom ist durch (2.2) eindeutig bestimmt. Beweis. Angenommen es gäbe zwei Polynome vom Grd n, die (2.2) erfüllen, d.h. p, p P n mit p(x i ) = p(x i ) = f i für i = 0,..., n. Dnn hätte ds Polynom P = p p P n höchstens den Grd n und mindestens n + 1 verschiedene Nullstellen x i, i = 0,..., n. Ds ist llerdings nicht möglich usser wenn P uf dem gnzen Intervll [, b] verschwindet, d.h. P 0. Die ist ber gleichbedeutend mit p = p Interpoltionsfehlerbschätzungen In diesem Abschnitt wollen wir den Interpoltionsfehler f(x) p n (f, x) für ein x [, b] genuer untersuchen. Im Allgemeinen können Fehlerdrstellungen und Fehlerbschätzungen numerischer Methoden nur dnn bewiesen werden, wenn bestimmte Annhmen n die zu pproximierende Funktion f gestellt werden. Hier werden wir nnehmen, dss die Funktion f (n + 1)-ml stetig differenzierbr ist. Dmit lässt sich der folgende Stz beweisen: Stz 2.3 (Interpoltionsfehlerdrstellung) Sei f C n+1 ([, b]) und x [, b]. Dnn gilt mit dem Stützstellenpolynom f(x) p n (f, Θ n, x) = f (n+1) (ξ x ) (n + 1)! ω n (x) := ω n (x), (2.9) n (x x j ) (2.10) und einer (unbeknnten) Zwischenstelle ξ x (, b), die von x bhängt. j=0 Die Fehlerdrstellung (2.9) ist nicht überrschend. D der Fehler der Interpoltion n den Stützstellen x i Θ n verschwindet (siehe (2.8)), ist der Fktor ω n (x) sinnvoll. D usserdem p n (f, x) = f(x) für lle f P n ufgrund der Eindeutigkeit des Interpoltionspolynoms gilt, rechfertigt dies weiterhin ds Auftuchen der (n+1)-sten Ableitung von f. Um Stz 2.3 forml beweisen zu können, benötigen wir den folgenden Hilfsstz. Stz 2.4 (Stz von Rolle) Sei f C 0 ([, b]) und f C 1 ((, b)). Flls f() = f(b) gilt, dnn existiert ein ξ (, b) s.d. f (ξ) = 0. Beweis von Stz 2.3. Flls x Θ n ist die Behuptung trivilerweise whr. Sei lso x [, b]\θ n fest gewählt. Wir definieren die Funktion F (t) := f(t) p n (f, Θ n, t) f(x) p n(f, Θ n, x) ω n (t) ω n (x) D f C n+1 ([, b]), gilt uch F C n+1 ([, b]). Weiterhin gilt F (x i ) = 0, für i = 0,..., n und F (x) = 0. 12

13 Somit ht F n + 2 Nullstellen in [, b]. Wiederholtes Anwenden des Stz von Rolle ergibt: F ht mindestens n + 1 verschiedene Nullstellen, F ht mindestens n verschiedene Nullstellen,... F (n+1) ht mindestens 1 Nullstelle.. Wir bezeichnen mit ξ x die Nullstelle von F (n+1) und differenzieren F (n + 1)-ml bezüglich t. Auswertung n ξ x ergibt ws die Aussge beweist. 0 = f (n+1) (ξ x ) f(x) p n(f, Θ n, x) (n + 1)!, ω n (x) Korollr 2.1 Sei f C n+1 ([, b]) und x [, b]. Dnn gilt (grobe) Fehlerschrnke f p n (f, Θ n, ) = f (n+1) (n + 1)! Beweis. Die Aussge folgt direkt us Stz 2.3. (b ) n+1. Beispiel 2.2 Im Fll der lineren Interpoltion (n = 1), gilt für < x < b und h := b die Fehlerdrstellung f(x) p 1 (f, x) = f (2) (ξ x ) (x )(x b). 2 Eine einfche Rechnung ergibt die Abschätzung f p 1 (f, ) f (2) 2 (x )(x b) = f (2) h 2. 8 Aufgbe 2.1 Leiten Sie für die qudrtische Interpoltion mit äquidistnten Stützstellen x 0, x 1 = x 0 + h, x 2 = x 0 + 2h eine obere Schrnke für f p 2 (f, ) her, welche f (3) und h beinhltet. (Hier sei u = mx x0 <x<x 2 u(x) ) Aus Stz 2.3 knn im Allgemeinen nicht gefolgert werden, dss die Polynominterpoltion für grösser werdenden Polynomgrd konvergiert, d f (n) und ω n typischerweise sehr schnell wchsen. Beispiel 2.3 () Wir wollen die Funktion f(x) = cos(x) im Intervll [0, 1] mit äquidistnten Stützstellen interpolieren. D in diesem Fll f (n+1) = 1 für jedes n N, folgt us Korollr 2.1, dss die Interpoltion mit zunehmenden Polynomgrd immer genuer wird. Siehe Abbildung 2.1. (b) Nun soll die Funktion f(x) = 1 1+x 2 im Intervll [ 5, 5] mit äquidistnten Stützstellen interpoliert werden. D in diesem Fll die Ableitungen von f schnell wchsen und ds Stützstellenpolynom immer stärker oszilliert wird die Approximtion mit zunehmendem Polynomgrd der Interpoltion immer schlechter. Siehe Abbildung 2.2. Die Frge unter welchen Bedingungen n f die Interpoltion mit äquidistnten Stützstellen für grösser werdenden Polynomgrd konvergiert, knn mit Hilfe von funktionlnlytischen Mitteln bentwortet werden. 13

14 Abbildung 2.1: Interpoltion der Funktion f(x) = cos(x) mit äquidistnten Stützstellen Newtonsche Dividierte Differenzen Wie wir gesehen hben, lässt sich ds Interpoltionspolynom mit Formel (2.7) berechnen. Eine effizientere Art ds Interpoltionspolynom drzustellen bsiert uf Newtonschen Dividierten Differenzen. Diese Drstellung bsiert uf der Beobchtung, dss für ds Interpoltionspolynom p n (f, x), welches wieder p n (f, x k ) = f(x k ) = f k, x k Θ n erfüllen soll, gilt: p 0 (f, x) = 0, p n (f, x) = p n 1 (f, x) + n (x x 0 )(x x 1 ) (x x n 1 ) für bestimme Konstnten 0, 1,..., n. Es ist deshlb sinnvoll nch einer Drstellung des Interpoltionspolynoms in der Form p n (f, x) = wobei ω k (x) wieder ds Stützstellenpolynom ω k (x) := k ω k 1 (x), (2.11) k (x x j ), ω 1 (x) := 1 (2.12) j=0 bezeichnet, zu suchen. Dzu müssen die Koeffizienten k so bestimmt werden, dss p n (f, x) die Funktion f n den Stützstellen in Θ n ttsächlich interpoliert. Aufgrund der Drstellung 14

15 Abbildung 2.2: Interpoltion der Funktion f(x) = 1 1+x 2 mit äquidistnten Stützstellen. (2.11) ist die ber äquivlent dzu, dss die Bedingungen p n (f, x 0 ) = f 0 f 0 = 0 p n (f, x 1 ) = f 1 f 1 = (x 1 x 0 ) p n (f, x 2 ) = f 2 f 2 = (x 1 x 0 ) + 2 (x 2 x 0 )(x 2 x 1 ). erfüllt sein müssen. Dies führt uf ein lineres Gleichungssystem, welches eindeutig gelöst werden knn. Beispielsweise ist 0 = f 0 1 = f 1 f 0 x 1 x 0 2 = f (x 2 x 0 ) (x 2 x 0 )(x 2 x 1 ) usw. Es ist klr, dss die Koeffizienten k Linerkombintionen der Funktionswerte f 0,..., f k sind, deren Koeffizienten von den Stützstellen x 0,... x k bhängen. Um diese Abhängigkeiten zu verdeutlichen führen wir die Nottion k = [x 0, x 1,, x k ]f, k = 0, 1, 2,... ein. Dies wird ls k-te dividierte Differenz von f bezüglich der Knotenpunkte x 0, x 1,..., x k bezeichnet. Der Nme dividierte Differenz wurde deshlb gewählt, d [x 0, x 1,, x k ]f = [x 1,, x k ]f [x 0,, x k 1 ]f x k x 0. (2.13) 15

16 Die k-te dividierte Differenz lässt sich lso durch die Differenz zweier (k 1)-ter dividierter Differenzen usdrücken, dividiert durch die Differenz der Knotenpunkte. Formel (2.13) erlubt eine einfche rekursive Berechnung der Koeffizienten k. Sie ist llerdings nicht offensichtlich und wird im Folgenden bewiesen. Stz 2.5 Sei ein Intervll I = [, b] R, sowie eine Stützstellenmenge Θ n = {x 0, x 1,..., x n } I gegeben. Für eine Funktion f : I R ist ds Interpoltionspolynom gegeben durch p n (f, Θ n, x) = k ω k 1 (x), wobei ω k 1 (x) wieder ds Stützstellenpolynom (2.12) ist und die Koeffizienten k rekursiv durch 0 = [x 0, x 0 ]f := f 0 k = [x 0, x 1,, x k ]f = [x 1,, x k ]f [x 0,, x k 1 ]f x k x 0, 1 k n (2.14) gegeben sind. Beweis. Sei r P k 1 ds Polynom, welches f in den Stützstellen x 1, x 2,..., x k interpoliert, d.h. r(x) = p k 1 (f, {x 1, x 2,..., x k }, x). Sei weiterhin s P k 1 ds Polynom, welches f in den Stützstellen x 0, x 2,..., x k 1 interpoliert, d.h. s(x) = p k 1 (f, {x 0, x 1,..., x k 1 }, x). Wir definieren nun ein neues Polynom p P k durch Es gilt p(x) = r(x) + x x k x k x 0 [r(x) s(x)] p(x 0 ) = r(x 0 ) + x 0 x k x k x 0 [r(x 0 ) s(x 0 )] = s(x 0 ) = f 0 p(x i ) = r(x i ) + x i x k x k x 0 [r(x i ) s(x i )] = f i + x i x k x k x 0 (f i f i ) = f i, für 1 < i < k p(x k ) = r(x k ) + x k x k x k x 0 [r(x k ) s(x k )] = r(x k ) = f k. Somit interpoliert p die Funktion f n den Stützstellen x 0,..., x k. D ds Interpoltionspolynom ber eindeutig bestimmt ist, gilt p k (f, {x 0,..., x k }, x) = p(x). Der führende Koeffizient von r bzw. s ist [x 1,, x k ]f bzw. [x 0,, x k 1 ]f. Somit ist der führende Koeffizient von p gegeben durch 1 x k x 0 ([x 1,, x k ]f [x 0,, x k 1 ]f). 16

17 Andererseits ist der führende Koeffizient von p k (f, {x 0,..., x k }, x) durch [x 0, x 1,, x k ]f gegeben. Durch Koeffizientenvergleich folgt somit die Behuptung. Die Rekursion (2.14) knn dzu verwendet werden um ds Tbleu von dividierten Differenzen zu erzeugen. x f x 0 f 0 x 1 f 1 [x 0, x 1 ]f x 2 f 2 [x 1, x 2 ]f [x 0, x 1, x 2 ]f x 3 f 3 [x 2, x 3 ]f [x 1, x 2, x 3 ]f [x 0, x 1, x 2, x 3 ]f Die Einträge uf der Digonlen des Tbleus entsprechen den Koeffizienten, die benötigt werden um ds Interpoltionspolynom in Newton Form drzustellen. Um diese (sowie uch die nderen) Einträge zu berechnen geht mn nch folgender Regel vor: Jeder Eintrg ist die Differenz des Eintrgs links dvon und desjenigen drüber, dividiert durch die Differenz des x-werts in derselben Reihe und desjenigen der gegenüber des Funktionswertes steht, den mn erhält, wenn mn digonl nch oben geht. Hier wird ein weiterer Vorteil der Newtonschen Drstellung gegenüber der Lgrnge Drstellung deutlich. Flls bereits ds Interpoltionspolynom p n (f, Θ n, x) berechnet wurde und mn möchte n einer zusätzlichen Stelle (x n+1, f n+1 ) interpolieren, muss mn nicht ds gesmte Interpoltionspolynom neu berechnen, sondern fügt lediglich eine weitere Zeile im Tbleu der dividierten Differenzen hinzu um n+1 = [x 0, x 1,, x n+1 ]f zu berechnen. Ds neue Interpoltionspolynom ist dnn durch gegeben. p n+1 (f, Θ n {x n+1 }, x) = p n (f, Θ n, x) + n+1 ω n (x) Beispiel 2.4 Von einer unbeknnten Funktion f seien die Wertepre (0, 3), (1, 4), (2, 7) und (4, 19) beknnt. Um ds Polynom zu finden, welches die Funktion in diesen Werten interpoliert, berechnen wir zunächst ds Tbleu der dividierten Differenzen. x f (4-3)/(1-0)=1 2 7 (7-4)/(2-1)=3 (3-1)/(2-0)= (19-7)/(4-2)=6 (6-3)/(4-1)=1 (1-1)/(4-0)=0 Ds gesuchte Interpoltionspolynom is somit gegeben durch p 3 (f, x) = (x 0) + 1 (x 0)(x 1) + 0 (x 0)(x 1)(x 2) = x Mit Hilfe von Newtonschen dividierten Differenzen knn ds Interpoltionspolynom effizient berechnet werden. Wir wollen ds so erhltene Polynom nun uf effiziente Weise n einer 17

18 Stelle x uswerten. Dies erfolgt mit dem sogennnten Horner Schem. Wir verdeutlichen die Vorgehensweise zunechst n einem beliebigen Polynom n-ten Grdes q(x) = b n x n + b n 1 x n b 1 x + b 0. (2.15) Durch sukzessives Ausklmmern knn dieses in der Form q(x) = ( (b n x + b n 1 )x + )x + b 0 geschrieben werden. Flls q n der Stelle x usgewertet werden soll motiviert dies die folgende rekursive Berechnung: c n := b n c i := c i+1 x + b i, für i = n 1,..., 0, Der Wert des Polynoms n der Stelle x ist dnn q(x ) = c 0. Die Auswertung des Polynoms q P n mit Hilfe des Horner Schems benötigt n Additionen und n Multipliktionen. Eine nive Auswertung des Polynoms in der Form (2.15) benötigt n Additionen und 2n 1 Multipliktionen. Wir wollen diese Vorgehensweise nun uf die Auswertung von Interpoltionspolynomen in der Newton Form nwenden. Sei ein solches Polynom wieder duch p n (f, x) = k ω k 1 (x) = gegeben. Dieses lässt sich wie oben schreiben ls k=1 (x x j ) + 0 k k 1 j=0 p n (f, x) = ( ( n (x x n 1 ) + n 1 )(x x n 2 ) )(x x 0 ) + 0 Ds Interpoltionspolynom lässt sich somit effizient n einer Stelle x duch die Rekursion uswerten, wobei p n (f, x ) = c 0 gilt. c n := n c i := c i+1 (x x i ) + i, für i = n 1,..., 0, 2.2 Interpoltion mit lineren Splines In den oberen beiden Abschnitten wurde eine gegebene (hinreichend gltte) Funktion f : [, b] R durch ein einzelnes Polynom vom Grd n durch Interpoltion pproximiert. Flls eine höhere Genuigkeit benötigt wurde, wurde der Polynomgrd n dementsprechend erhöht. In Beispiel 2.3(b) hben wir llerdings gesehen, dss diese Strtegie nicht immer zum Erfolg führt, d.h. die Approximtion knn für einige Funktionen mit zunehmenden Polynomgrd schlechter werden. Korollr 2.1 motiviert einen nderen Zugng um die Genuigkeit der Approximtion zu erhöhen. Es knn uch so interpretiert werden, dss bei festgehltenem Polynomgrd n eine 18

19 gewünschte Genuigkeit erreicht werden knn, flls ds Intervll uf dem mn interpoliert hinreichend klein ist. Wir führen deshlb eine Unterteilung des Intervlls [, b] : = x 1 < x 2 < < x n 1 = b ein und verwenden uf jedem Teilintervll [x i, x i+1 ] Polynominterpoltion niedriger Ordnung um die gegebene Funktion zu pproximieren. Indem mn die Feinheit der Unterteilung = mx x i, 1 i n 1 x i = x i+1 x i erhöht (n vergrössert bzw. verkleinert) wird eine solche Approximtion uch bei niedrigen (gleichbleibenden) Polynomgrden immer genuer. Auf diese Weise lssen sich uch Funktionen pproximieren, die die restriktiven Glttheitsnforderungen der globlen Polynominterpoltion nicht erfüllen. Wir wollen uns hier uf die Approximtion mit stückweise lineren Splines beschränken. Ds Ziel ist es lso eine Funktion s S( ) mit S( ) = { s : s C 0 ([, b]), s [xi,x i+1 ] P 1, i = 1, 2,..., n 1) } zu finden, sodss s(x i ) = f i, i = 1, 2,..., n. gilt. In Anlehnung n oben bezeichnen wir diesen Interpolnten mit s 1 (f, x) = s(x). Flls die Interpoltionspunkte so gewählt werden, dss sie mit den Punkte x i der Unterteilung übereinstimmen, ist die Lösung diese Interpoltionsproblem trivilerweise durch s 1 (f, x) = f i + (x x i )[x i, x i+1 ]f für x i x x i+1, i = 1, 2,..., n 1. gegeben. Um den Fehler der stückweise lineren Interpoltion bzuschätzen, verwenden wir die Fehlerschrnke us Beispiel 2.2. Diese besgt, dss für ein x [x i, x i+1 ] der Fehler durch f(x) s 1 (f, x) ( x i) 2 8 mx f (x) x [x i,x i+1 ] bgeschätzt werden knn. Geht mn zum Mximum über lle Teilintervlle über ergibt sich somit für ein f C 2 ([, b]) f( ) s 1 (f, ) 2 8 f Dies zeigt, dss der Fehler der stückweise lineren Interpoltion ttsächlich beliebig klein wird, flls entsprechend klein gewählt wird bzw. ds Intervll [, b] in genügend viele Teilintervlle unterteilt wird. Beispiel 2.5 Sei [, b] in n gleichlnge Intervlle der Länge h unterteilt. In diesem Fll gilt für f C 2 ([, b]) die Fehlerbschätzung f( ) s 1 (f, ) h2 8 f (b )2 = 8n 2 f. Somit führt eine Hlbierung der Teilintervlllänge bzw. eine Verdopplung der Teilintervlle zu einer Verringerung des Fehler um den Fktor 4. Die Konvergenz ist lso qudrtisch in h. 19

20 Im Folgenden wollen wir zeigen, dss der stückweise linere Interpolnt s 1 (f, ) die (bis uf einen Fktor) optimle Approximtion n f im Rum S( ) drstellt. Stz 2.6 Sei wieder eine llgemeine Unterteilung des Intervlls [, b]. Für f C([, b]) gilt dist (f, S( )) f( ) s 1 (f, ) 2 dist (f, S( )), wobei dist (f, S( )) = inf s S( ) f s Beweis. Die erste Ungleichung dist (f, S( )) f( ) s 1 (f, ) folgt direkt us der Definition. Um die Zweite zu zeigen, bemerken wir zunächst, dss für eine beliebige Funktion g C([, b]) und x [x i, x i+1 ] und somit mx s 1(g, x) mx{g i, g i+1 } x [x i,x i+1 ] s 1 (g, ) g gilt. D ein beliebiges s S( ) mit seiner stückweise lineren Interpoltion übereinstimmt, d.h. s 1 (s, ) = s hben wir mit de Dreickecksungleichung weiterhin f s 1 (f, ) = f s + s s 1 (f, ) f s + s s 1 (f, ) = f s + s 1 (s, ) s 1 (f, ) = f s + s 1 (s f, ) 2 f s D s beliebig wr folgt die Behuptung 20

21 3 Numerische Differentition und Integrtion Numerische Differentition und Integrtion treten in vielen prktischen Problem in der Mthemtik uf. Im Folgenden sollen einige grundlegende Konzepte vorgestellt werden. 3.1 Numerische Differentition Wir wollen zu einer differenzierbren Funktion f eine Approximtion der Ableitung f (x 0 ) n einem bestimmten Punkt x 0 berechnen. Um eine llgemeine Formel für die numerische Differentition in x 0 zu erhlten werden wir nicht f differenzieren, sondern f zunächst durch ein Interpoltionspolynom pproximieren und dieses dnn differenzieren. Seien x 0, x 1,..., x n wieder n + 1 verschiedene Punkte in einem Intervll [, b]. Wir hben gesehen, dss eine Funktion f C n+1 ([, b]) durch f(x) = p n (f, x) + r(x) usgedrückt werden knn, wobei ds Interpoltionspolynom in Newton s Form durch p n (f, x) =f 0 + (x x 0 )[x 0, x 1 ]f + (x x 0 )(x x 1 )[x 0, x 1, x 2 ]f + gegeben ist und für den Fehler + (x x 0 )(x x 1 ) (x x n 1 )[x 0, x 1,..., x n ]f r(x) = (x x 0 )(x x 1 ) (x x n ) f (n+1) (ξ x ) (n + 1)! gilt. Für die Ableitung von f n der Stelle x 0 ergibt sich somit f (x 0 ) = p n(f, x 0 ) + r (x 0 ) Um p n(f, x 0 ) und r (x 0 ) explizit ngeben zu können, muss u.. ds Stützstellenpolynom ω k (x) differenziert und in x 0 usgewertet werden. Dzu bemerken wir, dss k k k ω k (x) = (x x 0 ) (x x j ) = (x x j ) + (x x 0 ) (x x j ) und somit j=1 ω k (x 0) = j=1 k (x 0 x j ) j=1 gilt. Dmit lässt sich leicht folgender Stz beweisen. Stz 3.1 Sei f C 0 ([, b]). Eine Approximtion von f (x 0 ) ist gegeben durch p n(f, x 0 ) = [x 0, x 1 ]f + (x 0 x 1 )[x 0, x 1, x 2 ]f + (x 0 x 1 )(x 0 x 2 )[x 0, x 1, x 2, x 3 ]f + + (x 0 x 1 ) (x 0 x n 1 )[x 0, x 1,..., x n ]f. Flls f C n+2 ([, b]), gilt die Fehlerbschätzung wobei H := mx 0 j n x 0 x j. f (x 0 ) p n(f, x 0 ) H n f (n+1), (n + 1)! j=1 21

22 Beweis. Die Formel für die Approximtion von f (x 0 ) durch die obige Rechnung leicht zu sehen. Für den Fehler der Approximtion gilt und somit r (x) = ω n(x) f (n+1) (ξ x ) (n + 1)! + ω n (x) (f (n+1) (ξ x )) (n + 1)! r (x 0 ) = ω n(x 0 ) f (n+1) (ξ x0 ). (3.1) (n + 1)! D der Fehler r zunächst differenziert wird (hier treten (n + 2)-te Ableitungen von f uf) und dnch in x 0 usgewertet wird, gilt Formel (3.1) nur, flls f C n+2 ([, b]). Hierus folgt die behuptete Abschätzung. Beispiel 3.1 Sei n = 1, mit Stützstellen x 0 und x 1 = x 0 + h. Für die Approximtion der Ableitung von f C 3 ([x 0, x 1 ]) gilt Für den Fehler dieser Approximtion gilt p 1(f, x 0 ) = [x 0, x 1 ]f = f 1 f 0. h f (x 0 ) p 1(f, x 0 ) = h f (ξ) 2 Die Konvergenz dieser sogennnten Vorwärtsdifferenz ist lso liner in h. Beispiel 3.2 Sei n = 2, mit Stützstellen x 0, x 1 = x 0 + h und x 1 = x 0 h. Für die Approximtion der Ableitung von f C 4 ([x 0, x 1 ]) gilt p 1(f, x 0 ) = [x 0, x 1 ]f + (x 0 x 1 )[x 0, x 1, x 1 ]f = f 1 f 0 h = f 1 f 1. 2h Für den Fehler dieser Approximtion gilt h f 1 2f 0 + f 1 2h 2 f (x 0 ) p 2(f, x 0 ) = h 2 f (ξ) 6 Diese sogennnte symmetrische Differenz liefert lso ein höhere Genuigkeit (bei hinreichend glttem f) ls die Vorwärtsdifferenz bei gleichem Aufwnd. Beispiel 3.3 Sei n = 2, mit Stützstellen x 0, x 1 = x 0 + h und x 2 = x 0 + 2h. Für die Approximtion der Ableitung von f C 4 ([x 0, x 1 ]) gilt p 1(f, x 0 ) = [x 0, x 1 ]f + (x 0 x 1 )[x 0, x 1, x 2 ]f = f 1 f 0 h h f 2 2f 1 + f 0 2h 2 = f 2 + 4f 1 3f 0. 2h 22

23 Für den Fehler dieser Approximtion gilt f (x 0 ) p 2(f, x 0 ) = h 2 f (ξ). 3 Die ist lso wieder ein unsymmetrische Formel. Sie liefert zwr dieselbe Konvergenzordnung wie die symmetrische Differenz, erfordert jedoch drei Funktionsuswertungen. Ausserdem ist der Fehler doppelt so gross wie zuvor. Eine mögliche Anwendung der numerischen Differentition ist ds Lösen von gewöhnlichen Differentilgleichungen. Solche Gleichungen spielen eine grosse Rolle bei der Beschreibung von Vorgängen in der Ntur und sie treten deshlb in vielen Disziplinen wie der Physik, Chemie oder Biologie uf. Meistens können diese Differentilgleichungen nicht exkt gelöst werden, weshlb numerische Methoden entwickelt werden müssen um die Lösungen zu pproximieren. Als einfches Beispiel wollen wir dir Differentilgleichung y (t) = C y(t), y(0) = 1 (3.2) betrchten, wobei C 0 eine Konstnte ist. Es ist leicht zu sehen, dss die Lösung dieser Gleichung durch y(t) = e C t gegeben ist, dennoch wollen wir die Lösung von (3.2) mit Hilfe numerischer Differentition pproximieren. Beispiel 3.1 zeigt, dss y (t) durch y (t) y(t + h) y(t) h für gegebenes h pproximiert werden knn. Die knn umgeformt werden zu y(t + h) y(t) + h y (t). Dies motiviert ein Lösungsverfhren zur Bestimmung von (3.2). Sei h fest und t 0 = 0, t 1 = h, t 2 = 2h,.... Wir bezeichnen die Approximtion der Lösung y im Punkt t k ls y k. Dnn können diese Werte rekursiv durch y 0 = 1 y k+1 = y k + h y (t k ) = y k + h C y k berechnet werden. Dies wird ls Euler Verfhren bezeichnet. Bild (3.1) zeigt die exkte und numerische Lösungen der Differentilgleichung y = 2y, y(0) = 1. Als Schrittweiten wurden h = 0.1 und h = 0.2 gewählt. Wie zu erwrten wr, liefert ds Euler Verfhren mit kleinerer Schrittweite eine genuere Approximtion. 3.2 Numerische Integrtion Sei [, b] ein Intervll und f eine Funktion. Wir wollen uns in diesem Kpitel mit der Frge beschäftigen wie mn ds Integrl I(f) := f(x)dx uf geeignete Weise pproximieren knn. Die numerischen Methoden, die wir kennenlernen werden bsieren uf dem Prinzip: Ersetze die Funktion f durch eine Approximtion p und berechne ds Integrl Qf := p(x)dx exkt. Flls p eine hinreichend gute Approximtion n f drstellt gilt If Qf. Dies soll im Folgenden präzisiert werden. 23

24 Abbildung 3.1: Exkte und numerische Lösungen der Differentilgleichung y = 2y, y(0) = Zusmmengesetzte Trpezregel Wir führen zunächst eine äquidistnte Unterteilung des Intervlls [, b] : = x 0 < x 1 < < x n = b ein, wobei x k = + h k und h = b n. Wir nehmen n, dss f C2 ([, b]) und interpolieren f nun uf jedem Teilintervll [x k, x k+1 ] mit einer lineren Funktion in den Stützstellen x k und x k+1. Wir hben bereits gesehen, dss für x [x k, x k+1 ] f(x) = p 1 (f, x) + R(x) = f k + (x x k )[x k, x k+1 ]f + (x x k )(x x k+1 ) f (ξ x ) 2 gilt. Somit gilt die Approximtion (3.3) xk+1 x k f(x)dx = xk+1 x k xk+1 x k p 1 (f, x)dx (f k + (x x k )[x k, x k+1 ]f) dx = hf k + [x k, x k+1 ]f = hf k h2 [x k, x k+1 ]f = h 2 (f k + f k+1 ). ( 1 2 x2 k+1 x kx k+1 1 ) 2 x2 k + x2 k 24

25 Aufgrund der Linerität des Integrls ergibt sich somit Q n T I(f) = n 1 f(x)dx = n 1 xk+1 x k f(x)dx h 2 (f k + f k+1 ) = h ( 1 2 f 0 + f 1 + f n f n ) =: Q n T (f) ist die sogennnte zusmmengesetzte Trpezregel. Sie entspricht der exkten Integrtion der stückweise lineren Interpoltion von f. Der Fehler dieser Approximtion lässt sich mit Hilfe der Fehlerdrstellung in (3.3) bschätzen durch n 1 I(f) Q n T (f) = n 1 xk+1 (x x k )(x x k+1 ) f (ξ x ) x k 2 1 f 2,[xk,x k+1 ] = 1 2 n 1 xk+1 x k f h 3,[xk,x k+1 ] 6 b 12 h2 f,[,b] dx (x x k )(x x k+1 ) dx Die zusmmengesetzte Trpezregel mit äquidistnten Stützstellen konvergiert für f C 2 ([, b]) lso mit der Rte h 2, wobei h die Länge der Teilintervlle bezeichnet Zusmmengesetzte Simpsonregel Ansttt in jedem Teilintervll den Integrnden liner zu interpolieren, wollen wir nun über zwei Teilintervlle hinweg qudrtisch interpolieren. Sei wieder eine Unterteilung wie oben in äquidistnte Teilintervlle der Länge h. Die qudrtische Interpoltion in den Stützstellen x i 1, x i, x i+1 knn mit Hilfe Newtonscher dividierter Differenzen drgestellt werden ls p 2 (f, x) = f i 1 + (x x i 1 )[x i 1, x i ]f + (x x i 1 )(x x i )[x i 1, x i, x i+1 ]f = f i 1 + (x x i 1 ) f i f i 1 h = f i 1 + (x x i 1 ) f i f i 1 h Integrtion über [x i 1, x i+1 ] ergibt f i+1 f i h f i f i 1 h + (x x i 1 )(x x i ) 2h + (x x i 1 )(x x i ) f i+1 2f i + f i 1 2h 2 xi+1 x i 1 f(x)dx xi+1 x i 1 p 2 (f, x)dx = f i 1 (2h) + f i f i 1 (2h 2 ) + f i+1 2f i + f i 1 h 2h 2 = h 3 (f i 1 + 4f i + f i+1 ) ( ) 2 3 h3 25

26 Wenn wir nnehmen, dss die Anzhl der Stützstellen n gerde ist, ergibt die Summtion über i die Formel I(f) = f(x)dx = n/2 x2k k=1 n/2 k=1 x 2k 2 f(x)dx h 3 (f 2k 2 + 4f 2k 1 + f 2k ) = h 3 (f 0 + 4f 1 + 2f 2 + 4f 2 + 2f f n 1 + f n ) =: Q n S(f) Diese Formel wird zusmmengesetzte Simpsonregel gennnt. Für den Fehler der Simpsonregel knn folgende Abschätzung bewiesen werden. Stz 3.2 Sei f C 4 ([, b]) und eine gerde Anzhl,n, von Teilintervllen der Länge h gegeben. Dnn gilt I(f) Q n S(f) h4 180 (b ) f (4),[,b]. Die Simpsonregel konvergiert lso um zwei Ordnungen besser ls die Trpezregel bei derselben Anzhl von Funktionsuswertungen. Beispiel 3.4 Wir wollen ds Integrl I = π/2 0 cos(x) mit dem exkten Wert I = 1 mit Hilfe der Simpsonregel und n = 4 pproximieren. Somit gilt h = π 8. Somit erhlten wir Q 5 S(f) = π [cos(0) + 4 cos(π/8) + 2 cos(2π/8) + 4 cos(3π/8) + cos(4π/8)] Für den Fehler gilt lso I(f) Q n S (f) Die Fehlerbschätzung us Stz 3.2 liefert die Fehlerschrnke π π 2 cos(4) ( ),[,b] In diesem Fll gibt die theoretische Schrnke den ttsächlichen Fehler lso reltiv genu wieder (Gewichtete) Newton-Cotes und Guss Formeln Wir wollen die oben kennengelernte Konzepte nun verllgemeinern und Qudrturformeln der Form w(t)f(t)dt = w k f(t k ) + E n (f) (3.4) konstruieren. Hier ist ω(t) eine positive Gewichtsfunktion, die im Intervll [, b] integrierbr sein soll. Beispielsweise ω(t) 1 oder ω(t) = t. Unser Ziel ist es nun Gewichte w k und Stützstellen t k zu finden, sodss w(t)f(t)dt w k f(t k ) =: Q n (f) (3.5) 26

27 eine gute Approximtion des Integrls liefert. Die Idee besteht nun drin die Gewichte und Stützstellen so zu wählen, dss Polynome möglichst hoher Ordnung exkt integriert werden, d.h. es soll w(t)p l (t)dt = w k p l (t k ) für p l P l gelten, wobei l möglichst gross sein soll. Für die Gewichtsfunktion werden wir im Folgenden immer vorussetzen, dss die Integrle t s w(t)dt für s = 0, 1, 2,..., existieren und endlich sind. Um beurteilen zu können, ob eine Qudrturformel Polynome exkt integriert, führen wir den Begriff Exktheitsgrd ein Definition 3.1 Eine Qudrturformel der Form (3.4) ht den Exkheitsgrd d, flls E n (p) = 0 für lle Polynome p P d und es mindestens ein Polynom p P d+1 gibt mit E n ( p) 0. Die Formel heisst interpoltorisch, flls d = n. Wir wollen nun eine Qudrturformel der Form (3.4) herleiten, welche Exktheitsgrd n besitzt, lso Polynome vom Grd n exkt integriert. Dzu verwenden wir Interpoltion. Wie wir gesehen hben, knn ein beliebiges Polynom p P n mit Hilfe der Lgrnge Bsis usgedrückt werden. Seien t 0, t 1,..., t n wieder verschiedene Stützstellen im Intervll [, b]. Dnn gilt wobei p(t) = l k (t) = p(t k )l k (t), n j=0,j k t t j t k t j wieder die Lgrnge Bsis Funktionen sind. Somit gilt w(t)p(t)dt = = w(t) p(t k ) p(t k )l k (t)dt w(t)l k (t)dt. Für eine gegebene Stützstellenmenge Θ n = {t 0,..., t n } knn lso immer eine Qudrturformel mit Exktheitsgrd n konstruiert werden. Diese ist gegeben durch Q NC n (f) = w k f(t k ), mit w k = w(t)l k (t)dt (3.6) und wird Newton-Cotes Formel gennnt. Die Newton-Cotes Formeln sind interpoltorisch. 27

28 Beispiel 3.5 Es seien Integrle des Typs I(f) = 1 0 tf(t)dx gegeben. Es soll nun eine interpoltorische Qudrturformel der Form Q 1 (f) = w 0 f(0) + w 1 f(1) konstruiert werden. Dzu setzen wir t 0 = 0, t 1 = 1, w(t) = t und verwenden (3.6) um die ensprechenden Gewichte für die Qudrturformel zu berechnen. Dmit gilt und w 0 = 1 0 w 1 = t t t 1 t 0 t 1 dx = t t t 0 t 1 t 0 dt = t t dt = t 3/2 dt = 2 5 Die gesuchte Qudrturformel ist lso Q 1 (f) = 4 15 f(0) f(1). Bei den Newton-Cotes Formeln wird eine Stützstellenmenge Θ n vorgegeben und die Gewichte gemäss (3.6) berechnet. Es stellt sich nun die Frge ob durch eine geschickte Whl der Stützstellen ein Exktheitsgrd von d > n erreicht werden knn. Wir bezeichnen mit ω n (t) = n (t t k ) wieder ds Stützstellenpolynom. Dnn gilt der folgende Stz: Stz 3.3 Sei k eine ntürliche Zhl mit 0 k n + 1. Die Qudrturformel (3.5) ht Exktheitsgrd d = n + k genu dnn wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind: () Die Qudrturformel ist interpoltorisch. (b) Für ds Stützstellenpolynom gilt Bemerkung 3.1 ω n (t)p(t)w(t)dt = 0 für lle p P k 1. Bedingung (b) ist ls Bedingung n die Stützstellen t 0,... t n zu verstehen. Für eine gegebene Gewichtsfunktion w(t) müssen die Stützstellen so gewählt werden, dss die obige Orthogonlitätsreltion erfüllt ist. Im Fll k = 0 stellt (b) keine Bedingung n die Stützstellen, d dnn für jede Stützstellenmenge der Exktheitsgrd d = n erreicht werden knn (Newton-Cotes Formeln). Bedingung (b) besgt, dss ds Stützstellenpolynom ω n orthogonl zum Rum P k 1 bezüglich der Gewichtsfunktion w ist. D w(t) 0, muss deshlb k n + 1 gelten. Ansonsten müsste ω n orthogonl zum Rum P n+1 sein, lso insbesondere orthogonl zu sich selbst. D ber ist dies unmöglich. ω n (t) 2 w(t)dt > 0, 28

29 Die Whl k = n + 1 ist lso in dem Sinn optiml, dss sie eine Qudrturformel (bsierend uf n + 1 Stützstellen) mit mximlem Exktheitsgrd d = 2n + 1 liefert. Solche Formeln werden ls Gusssche Qudrturformeln bezeichnet. Beweis von Stz 3.3. Wir zeigen zunächst die Hinrichtung: Flls die Qudrturformel Exktheitsgrd d = n+k ht, dnn gilt () und (b). D die Formel Exktheitsgrd n + k ht, ist sie trivilerweise interpoltorisch. Somit gilt (). Sei nun ein p P k 1 gegeben. Dnn gilt ω n (t)p(t) P n+k. D die Qudrturformel nch Vorussetzung Polynome vom Grd n + k exkt integriert gilt ω n (t)p(t)w(t)dt = d ω n (t j ) = 0 für 0 j n. Somit gilt (b). w j ω n (t j )p(t j ) = 0, j=0 Wir zeigen nun die Rückrichtung: Flls () und (b) gilt, ht die Qudrturformel Exktheitsgrd d = n + k. Es muss gezeigt werden, dss ein Polynom p P n+k exkt integriert wird. Wir verwenden Polynomdivision mit Rest und schreiben mit q P k 1 und r P n. Dmit gilt p(t)w(t)dt = p(t) = q(t)ω n (t) + r(t) q(t)ω n (t)w(t)dt + r(t)w(t)dt Wegen Vorussetzung (b) verschwindet ds erste Integrl uf der rechten Seite. Für ds zweite Integrl ergibt sich mit Vorussetzung () und r P n, dss r(t)w(t)dt = w j r(t j ) = j=0 w j [p(t j ) q(t j )ω n (t j )] = j=0 w j p(t j ), wobei wieder verwendet wurde, dss die t j Nullstellen des Stützstellenpolynoms sind. Somit gilt lso p(t)w(t)dt = w j p(t j ), d.h. ds Polynom wird exkt integriert. Beispiel 3.6 Wir möchten Newton-Cotes und Guss Formeln für n = 2 miteinnder vergleichen. Dzu betrchen wir Integrle des Typs 1 0 j=0 t 1/2 f(t)dt. j=0 29

30 Bei den Newton-Cotes Formeln sind die Stützstellen vorgeschrieben und werden hier ls Endpunkte des Intervlls gewählt. Die beiden Qudrturformeln sind lso von der Form Q NC 1 (f) = w NC 0 f(0) + w NC 1 f(1) Q G 1 (f) = w G 0 f(t 0 ) + w G 1 f(t 1 ) Um die Gewichte der Newton-Cotes Formel zu berechnen wird wieder Formel (3.6) ngewendet. Dies liefert mit w(t) = t 1/2 : w NC 0 = w G 1 = t 1/2 l 0 (t)dt = t 1/2 l 1 (t)dt = t 1/2 t dt = t 1/2 t dt = Somit lutet die zugehörige 2-Punkt Newton-Cotes Formel Q NC 1 (f) = 4 3 f(0) f(1) 0 t 1/2 t 1/2 dt = 4 3, t 1/2 dt = 2 3. Aufgrund der Singulrität in der Gewichtsfunktion wird der Wert f(0) doppelt gewichtet. Um die zwei Stützstellen für die Guss Qudrtur zu bestimmen, muss ds zugehörige Stützstellenpolynom orthogonl uf dem Rum P 1 bezüglich w sein. Sei ds Stützstellenpolynom in der Form π 1 (t) = t 2 + p 1 t + p 2 gegeben. Dieses muss orthogonl zur konstnten Funktion 1, sowie zu t sein. Somit müssen die Gleichungen 0 = 0 = t 1/2 π 1 (t)dt = t 1/2 tπ 1 (t)dt = erfüllt sein. Die führt uf ds linere Gleichungssystem 0 (t 3/2 + p 1 t 1/2 + p 2 t 1/2 )dt = p 1 + 2p 2 (t 5/2 + p 1 t 3/2 + p 2 t 1/2 )dt = p p p 1 p 2 = p p 2 = 1 7, dessen Lösung durch p 1 = 6 7 und p 2 = 3 35 gegeben ist. Ds Orthogonlpolynom bzw. Stützstellenpolynom ist lso durch π 1 (t) = t t gegeben. Die Stützstellen der Guss-Qudrtur sind die Nullstellen von π 1. Somit ( t 0 = 1 ) = ( t 1 = 1 ) = ,

31 Um die Gewichte von Q G 1 (f) zu bestimmen, knn wieder Formel (3.6) verwendet werden. Es ist llerdings einfcher erneut ein lineres Gleichungssystem ufzustellen und uszunutzen, dss die Formel für f(t) = 1 und f(t) = t exkt ist. Dies ergibt Q G 1 (1) = w G 0 + w G 1 Q G 1 (t) = t 0 w G 0 + t 1 w G 1 1! = 0! = 1 0 t 1/2 dt = 2 t 1/2 t dt = 2 3, w0 G = 2t = t 0 t = w1 G = 2t = t 0 t = , Für die 2-Punkt Guss Formel ergibt sich somit ( Q G 1 (f) = ) ( ( )) ( f ) ( ( )) f Auch hier ist ds Gewicht w0 G grösser ls wg 1 um der Singulrität der Gewichtsfunktion Rechnung zu trgen. Wir illustrieren die Formeln für die Funktion f(t) = cos(0.5πt 2 ). Es gilt I = 1 0 t 1/2 cos(0.5πt 2 )dt = Die Newton-Cotes und Guss Formel liefern folgende Approximtionen n I: Für die Fehler ergibt sich I NC = 4 3 = I G = , E NC 2 = bzw. E G 2 = Dies zeigt die Überlegenheit von Guss Formeln sogr für n = 2. Im Folgenden werden wir einige nützliche Eigenschften von Guss Qudrturformeln kennenlernen. Bemerkung 3.2 () Die Stützstellen t k von Gussschen Qudrturformeln sind reel, verschieden und im offenen Intervll (, b) enthlten. (b) Die Gewichte w k sind positiv. Beweis. () Seien t k, 0 k n die Stützstellen der Guss Formel und ω n ds zugehörige Stützstellenpolynom. Seien weiterhin < t k0 < t k1 < < t kl < b diejenigen Stützstelln in 31

32 denen ω n ds Vorzeichen wechselt. Wir zeigen l = n durch Widerspruch. Angenommen l < n und sei l q(t) = (t t kl ) P l+1. j=0 Aufgrund der Orthogonlität von ω n zu q bezüglich der Gewichtsfunktion w gilt ω n(t)q(t)w(t)dt = 0. Andererseits hben wir q so konstruiert, dss die Funktion ω n (t)q(t)w(t) ihr Vorzeichen in (, b) nicht wechselt, weshlb ω n(t)q(t)w(t)dt 0 gilt. Dies ist ein Widerspruch, sodss die Annhme l < n flsch gewesen sein muss. Somit gilt l = n und die Stützstellen sind verschieden und im Intervll (, b) enthlten. (b) Wir bezeichnen mit l i P n wieder die Lgrnge Bsisfunktionen. D die Guss Formeln mit (n + 1) Stützstellen den Exktheitsgrd 2n + 1 besitzen gilt 0 < l i (t) 2 w(t)dt = w k l i (t k ) 2 = w i für 0 i n. Fehlerbschätzungen Wir wollen im Folgenden llgemeine Fehlerbschätzungen für Qudrturformeln der Form (3.4), zu denen die Newton-Cotes und Guss Formeln gehören, herleiten. Sei lso wieder I(f) = Dnn gilt der folgende Stz: w(t)f(t)dt, und Q n (f) = w k f(t k ). Stz 3.4 Sei [, b] ein Intervll und f C 0 ([, b]) eine Funktion. Die Qudrturformel Q n besitze den Exktheitsgrd 0 k 2n + 1. Dnn gilt ( I(f) Q n (f) ) w(t)dt (1 + C Q,n ) inf f p,[,b], p P k (3.7) wobei C Q,n = n i=0 w i n i=0 w. (3.8) i Beweis. Wir bezeichnen den Fehler der Qudrturformel wie in (3.4) wieder mit E n (f) = I(f) Q n (f). Um den Fehler bschätzen zu können benötigen wir zunächst Abschätzungen für I(f) und Q n (f). Es gilt: I(f) = w(t)f(t)dt w(t)dt f,[,b]. 32

Ungleichungen. Jan Pöschko. 28. Mai Einführung

Ungleichungen. Jan Pöschko. 28. Mai Einführung Ungleichungen Jn Pöschko 8. Mi 009 Inhltsverzeichnis Einführung. Ws sind Ungleichungen?................................. Äquivlenzumformungen..................................3 Rechnen mit Ungleichungen...............................

Mehr

11. DER HAUPTSATZ DER DIFFERENTIAL- UND INTEGRALRECHNUNG

11. DER HAUPTSATZ DER DIFFERENTIAL- UND INTEGRALRECHNUNG 91 Dieses Skript ist ein Auszug mit Lücken us Einführung in die mthemtische Behndlung der Nturwissenschften I von Hns Heiner Storrer, Birkhäuser Skripten. Als StudentIn sollten Sie ds Buch uch kufen und

Mehr

Kapitel 13. Taylorentwicklung Motivation

Kapitel 13. Taylorentwicklung Motivation Kpitel 13 Tylorentwicklung 13.1 Motivtion Sei D R offen. Sie erinnern sich: Eine in D stetig differenzierbre Funktion f : D R wird durch die linere Funktion g(x) = f() + f ()(x ) in einer Umgebung von

Mehr

Einführung in die Integralrechnung

Einführung in die Integralrechnung Einführung in die Integrlrechnung Vorbereitung für ds Probestudium n der LMU München 3. bis 7. September von W. Frks und O. Forster Integrle ls Flächeninhlte. Motivtion Flächeninhlte von Rechtecken sind

Mehr

Das Rechnen mit Logarithmen

Das Rechnen mit Logarithmen Ds Rechnen mit Logrithmen Etw in der 0. Klssenstufe kommt mn in Kontkt mit Logrithmen. Für die, die noch nicht so weit sind oder die, die schon zu weit dvon entfernt sind, hier noch einml ein kleiner Einblick:

Mehr

Differenzial- und Integralrechnung III

Differenzial- und Integralrechnung III Differenzil- und Integrlrechnung III Riner Huser April 2012 1 Einleitung 1.1 Polynome und Potenzfunktionen Die Polynome oder Polynomfunktionen lssen sich durch die endliche Anzhl von n+1 Prmetern i R in

Mehr

- 1 - VB Inhaltsverzeichnis

- 1 - VB Inhaltsverzeichnis - - VB Inhltsverzeichnis Inhltsverzeichnis... Die Inverse einer Mtrix.... Definition der Einheitsmtrix.... Bedingung für die inverse Mtrix.... Berechnung der Inversen Mtrix..... Ds Verfhren nch Guß mit

Mehr

FernUniversität Gesamthochschule in Hagen

FernUniversität Gesamthochschule in Hagen FernUniversität Gesmthochschule in Hgen FACHBEREICH MATHEMATIK LEHRGEBIET KOMPLEXE ANALYSIS Prof. Dr. Andrei Dum Proseminr 9 - Anlysis Numerische Integrtion Ulrich Telle Mtrikel-Nr. 474 Köln, den 7. Dezember

Mehr

8 Integralrechnung. 8.1 Das Riemann-Integral

8 Integralrechnung. 8.1 Das Riemann-Integral 8 Integrlrechnung Der Integrlbegriff ist wie der Ableitungsbegriff motiviert durch die physiklische Beschreibung von Bewegungsbläufen (Geschwindigkeit, Beschleunigung). Er ist u.. uch von Bedeutung bei

Mehr

Brückenkurs Lineare Gleichungssysteme und Vektoren

Brückenkurs Lineare Gleichungssysteme und Vektoren Brückenkurs Linere Gleichungssysteme und Vektoren Dr Alessndro Cobbe 30 September 06 Linere Gleichungssyteme Ws ist eine linere Gleichung? Es ist eine lgebrische Gleichung, in der lle Vriblen nur mit dem

Mehr

UNIVERSITÄT KARLSRUHE Institut für Analysis HDoz. Dr. P. C. Kunstmann Dipl.-Math. M. Uhl. Sommersemester 2009

UNIVERSITÄT KARLSRUHE Institut für Analysis HDoz. Dr. P. C. Kunstmann Dipl.-Math. M. Uhl. Sommersemester 2009 UNIVERSIÄ KARLSRUHE Institut für Anlysis HDoz. Dr. P. C. Kunstmnn Dipl.-Mth. M. Uhl Sommersemester 9 Höhere Mthemti II für die Fchrichtungen Eletroingenieurwesen, Physi und Geodäsie inlusive Komplexe Anlysis

Mehr

Kurvenintegrale. 17. Juli 2006 (Korrigierte 2. Version) 1 Kurvenintegrale 1. Art (d.h. f ist Zahl, kein Vektor)

Kurvenintegrale. 17. Juli 2006 (Korrigierte 2. Version) 1 Kurvenintegrale 1. Art (d.h. f ist Zahl, kein Vektor) Kurvenintegrle Christin Mosch, Theoretische Chemie, Universität Ulm, christin.mosch@uni-ulm.de 7. Juli 26 (Korrigierte 2. Version Kurvenintegrle. Art (d.h. f ist Zhl, kein Vektor Bei Kurvenintegrlen. Art

Mehr

Kapitel 10. Integration. Josef Leydold Mathematik für VW WS 2015/16 10 Integration 1 / 35

Kapitel 10. Integration. Josef Leydold Mathematik für VW WS 2015/16 10 Integration 1 / 35 Kpitel 0 Integrtion Josef Leydold Mthemtik für VW WS 205/6 0 Integrtion / 35 Flächeninhlt Berechnen Sie die Inhlte der ngegebenen Flächen! f (x) = Fläche: A = f (x) = +x 2 Approximtion durch Treppenfunktion

Mehr

Grundlagen der Integralrechnung

Grundlagen der Integralrechnung Grundlgen der Integrlrechnung W. Kippels 0. April 2014 Inhltsverzeichnis 1 Ds unbestimmte Integrl 2 2 Ds bestimmte Integrl 4 Beispielufgben 7.1 Beispielufgbe 1............................... 7.2 Beispielufgbe

Mehr

Gebrochenrationale Funktionen (Einführung)

Gebrochenrationale Funktionen (Einführung) Gebrochenrtionle Funktionen (Einführung) Ac Eine gebrochenrtionle Funktion R ist von der Form R(x) P(x) und Q(x) gnzrtionle Funktionen n-ten Grdes sind. P(x) Q(x), wobei Im Allgemeinen ht eine gebrochenrtionle

Mehr

f(x) := lim f n (x) (a) Wann ist die Grenzfunktion f stetig? Reicht dazu die Stetigkeit aller Funktionen f n?

f(x) := lim f n (x) (a) Wann ist die Grenzfunktion f stetig? Reicht dazu die Stetigkeit aller Funktionen f n? Kpitel 9 Gleichmäßige Konvergenz von Funktionenfolgen 9.1 Gleichmäßige Konvergenz 9.2 Eigenschften der Grenzfunktion 9.3 Gleichmäßige Konvergenz von Funktionenreihen 9.4 Anwendung uf Potenzreihen 9.5 Tylor

Mehr

2 Lineare Operatoren. T(αx + βy) = αtx + βty x,y X, α, β K. (b) Ist T linear, so heißt

2 Lineare Operatoren. T(αx + βy) = αtx + βty x,y X, α, β K. (b) Ist T linear, so heißt 2 Linere Opertoren Im Folgenden seien X,Y, Z stets normierte Räumen über dem selben Körper K = C oder K = R. 2.1. Definition. () Eine Abbildung T : X Y heißt liner, flls T(αx + βy) = αtx + βty x,y X, α,

Mehr

Vorkurs Mathematik DIFFERENTIATION

Vorkurs Mathematik DIFFERENTIATION Vorkurs Mthemtik 6 DIFFERENTIATION Beispiel (Ableitung von sin( )). Es seien f() = sin g() = h() =f(g()) = sin. (f () =cos) (g () =) Also ist die Ableitung von h: h () =f (g())g () =cos = cos. Mn nennt

Mehr

Multiplikative Inverse

Multiplikative Inverse Multipliktive Inverse Ein Streifzug durch ds Bruchrechnen in Restklssen von Yimin Ge, Jänner 2006 Viele Leute hben Probleme dbei, Brüche und Restklssen unter einen Hut zu bringen. Dieser kurze Aufstz soll

Mehr

b f(x)p(x) dx = f(ξ) 2e 2 , Hess f (2, 0) =

b f(x)p(x) dx = f(ξ) 2e 2 , Hess f (2, 0) = Es seien U R n offen und ψ : U R n stetig differenzierbr. Weiter sei f : U R zweiml stetig differenzierbr. Kennzeichnen Sie whre Aussgen mit W und flsche Aussgen mit F. F Flls dψ(x) ein Isomorphismus für

Mehr

2. Das Rechnen mit ganzen Zahlen (Rechnen in )

2. Das Rechnen mit ganzen Zahlen (Rechnen in ) . Ds Rechnen mit gnzen Zhlen (Rechnen in ).1 Addition und Subtrktion 5 + = 7 Summnd Summnd Summe 5 - = 3 Minuend Subtrhend Differenz In Aussgen mit Vriblen lssen sich nur gleiche Vriblen ddieren bzw. subtrhieren.

Mehr

Lineare DGL zweiter Ordnung

Lineare DGL zweiter Ordnung Universität Duisburg-Essen Essen, 03.06.01 Fkultät für Mthemtik S. Buer C. Hubcsek C. Thiel Linere DGL zweiter Ordnung Betrchten wir ds AWP { x + x + bx = 0 mit, b, t 0, x 0, v 0 R. Der Anstz xt 0 = x

Mehr

Mathematik Bruchrechnung Grundwissen und Übungen

Mathematik Bruchrechnung Grundwissen und Übungen Mthemtik Bruchrechnung Grundwissen und Übungen von Stefn Gärtner (Gr) Stefn Gärtner -00 Gr Mthemtik Bruchrechnung Seite Inhlt Inhltsverzeichnis Seite Grundwissen Ws ist ein Bruch? Rtionle Zhlen Q Erweitern

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mthemtik PROF. DR.DR. JÜRGEN RICHTER-GEBERT, VANESSA KRUMMECK, MICHAEL PRÄHOFER Aufge 69. Quizz Integrle. Es sei Höhere Mthemtik für Informtiker II (Sommersemester

Mehr

6. Integration 6.1 Das Riemann-Integral

6. Integration 6.1 Das Riemann-Integral 6. Integrtion 6. Ds Riemnn-Integrl 6. Integrtion 6. Ds Riemnn-Integrl Mthemtik für Chemiker 6. Integrtion 6. Ds Riemnn-Integrl Flächenberechnung: Problemstellung und Lösungsidee Sei f : [, b] [0, ) eine

Mehr

Quadratische Funktionen

Quadratische Funktionen Qudrtische Funktionen Die Scheitelpunktform ist eine spezielle Drstellungsform von qudrtischen Funktionen, nhnd der viele geometrische Eigenschften des Funktionsgrphen bgelesen werden können. Abbildung

Mehr

1 Folgen von Funktionen

1 Folgen von Funktionen Folgen von Funktionen Wir etrchten Folgen von reell-wertigen Funktionen f n U R mit Definitionsereicht U R und interessieren uns für ntürliche Konvergenzegriffe. Genuer setzen wir uns mit folgenden Frgen

Mehr

t 1 t cos(t) sin(t) haben als Spur jeweils den Einheitshalbkreis in der oberen Halbebene.

t 1 t cos(t) sin(t) haben als Spur jeweils den Einheitshalbkreis in der oberen Halbebene. Kpitel Kurvenintegrle Kurven Sei I = [, b] R ein Intervll Eine Weg ist eine Abbildung dieses Intervlls in den R d, d, : I R d Dbei nennt mn () den Anfngspunkt, (b) den Endpunkt und ds Bild ([, b]) die

Mehr

Aufgaben zur Vorlesung Analysis II Prof. Dr. Holger Dette SS 2012 Lösungen zu Blatt 6

Aufgaben zur Vorlesung Analysis II Prof. Dr. Holger Dette SS 2012 Lösungen zu Blatt 6 Aufgben zur Vorlesung Anlysis II Prof. Dr. Holger Dette SS 0 Lösungen zu Bltt 6 Aufgbe. Die Funktion f : [, ) R sei in jedem endlichen Teilintervll von [, ) Riemnnintegrierbr. Für n N sei I n := f() d.

Mehr

Falls die Werte von X als Ergebnisse eines Zufallsvorgangs resultieren, wird X zu einer stetigen Zufallsvariable.

Falls die Werte von X als Ergebnisse eines Zufallsvorgangs resultieren, wird X zu einer stetigen Zufallsvariable. Sttistik I für Sttistiker, Mthemtiker und Informtiker Lösungen zu Bltt 11 Gerhrd Tutz, Jn Ulbricht, Jn Gertheiss WS 7/8 Theorie: Stetige Zufllsvriblen Begriff Stetigkeit: Eine Vrible oder ein Merkml X

Mehr

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Zentrum Mthemtik PROF. DR.DR. JÜRGEN RICHTER-GEBERT, VANESSA KRUMMECK, MICHAEL PRÄHOFER Höhere Mthemtik für Informtiker I (Wintersemester 00/00) Aufgbenbltt (. Oktober 00)

Mehr

9 Das Riemannsche Integral

9 Das Riemannsche Integral 1 9 Ds Riemnnsche Integrl 9.1 Definition und Beispiele Sei I = [, ] R mit

Mehr

1.6 Bruchterme. 1 Einführung und Repetition 2. 2 Multiplikation und Division von Bruchtermen 3. 3 Die Addition von zwei Bruchtermen-Methode I 3

1.6 Bruchterme. 1 Einführung und Repetition 2. 2 Multiplikation und Division von Bruchtermen 3. 3 Die Addition von zwei Bruchtermen-Methode I 3 .6 Bruchterme Inhltsverzeichnis Einführung und Repetition 2 2 Multipliktion und Division von Bruchtermen 3 3 Die Addition von zwei Bruchtermen-Methode I 3 4 Doppelbrüche 5 5 Die Addition von zwei Bruchtermen

Mehr

1.2 Der goldene Schnitt

1.2 Der goldene Schnitt Goldener Schnitt Psclsches Dreieck 8. Der goldene Schnitt Beim Begriff Goldener Schnitt denken viele Menschen n Kunst oder künstlerische Gestltung. Ds künstlerische Problem ist, wie ein Bild wohlproportioniert

Mehr

Funktionenfolgen. Kapitel 6

Funktionenfolgen. Kapitel 6 Kpitel 6 Funktionenfolgen Bemerkung 6.1 Motivtion. Dieser Abschnitt betrchtet die Konvergenz von Folgen von uf einem gemeinsmen Intervll definierten Funktionen. Dies ist eine wichtige Grundlge, um eine

Mehr

Taylorreihen - Uneigentlische Integrale

Taylorreihen - Uneigentlische Integrale Anlysis II für M, LG und Ph, WS 2006/07, Übung 2, Lösungsskizze Gruppenübung Tylorreihen - Uneigentlische Integrle G 5 Berechnen Sie die Tylorreihe mit der Entwicklungsmitte 0 von f (x) = log(x + ), f

Mehr

MC-Serie 12 - Integrationstechniken

MC-Serie 12 - Integrationstechniken Anlysis D-BAUG Dr. Meike Akveld HS 15 MC-Serie 1 - Integrtionstechniken 1. Die Formel f(x) dx = xf(x) xf (x) dx i) ist im Allgemeinen flsch. ii) folgt us der Sustitutionsregel. iii) folgt us dem Huptstz

Mehr

Thema 13 Integrale, die von einem Parameter abhängen, Integrale von Funktionen auf Teilmengen von R n

Thema 13 Integrale, die von einem Parameter abhängen, Integrale von Funktionen auf Teilmengen von R n Them 13 Integrle, die von einem Prmeter bhängen, Integrle von Funktionen uf Teilmengen von R n Wir erinnern drn, dß eine Funktion h : [, b] R eine Treppenfunktion ist, flls es eine Unterteilung x < x 1

Mehr

BRÜCKENKURS MATHEMATIK

BRÜCKENKURS MATHEMATIK Brückenkurs Linere Gleichungssysteme - Prof. r. M. Ludwig BRÜCKENKURS MATHEMATIK LINEARE GLEICHUNGSSYSTEME Schwerpunkte: Modellbildung Lösungsmethoden Geometrische Interprettion Prof. r. hbil. M. Ludwig

Mehr

Numerische Mathematik 1 Skript zur Vorlesung

Numerische Mathematik 1 Skript zur Vorlesung Numerische Mthemtik 1 Skript zur Vorlesung Prof. Dr. Erich Novk Fssung vom Oktober 2011 Hinweise bitte n erich.novk@uni-jen.de. Der korrekte Nme des Moduls ist jetzt: Einführung in die Numerische Mthemtik

Mehr

A.25 Stetigkeit und Differenzierbarkeit ( )

A.25 Stetigkeit und Differenzierbarkeit ( ) A.5 Stetigkeit / Differenzierbrkeit A.5 Stetigkeit und Differenzierbrkeit ( ) Eine Funktion ist wenn die Kurve nicht unterbrochen wird, lso wenn mn sie zeichnen knn, ohne den Stift vom Bltt bzusetzen.

Mehr

Mathematik. Ingo Blechschmidt. 22. Januar 2007

Mathematik. Ingo Blechschmidt. 22. Januar 2007 Mthemtik Ingo Blechschmidt 22. Jnur 2007 Inhltsverzeichnis I Mthemtik 2 1 Anlysis 2 1.1 Stetigkeit und Differenzierbrkeit........... 2 1.1.1 Stetigkeit..................... 2 1.1.2 Differenzierbrkeit................

Mehr

Versuchsplanung. Grundlagen. Extrapolieren unzulässig! Beobachtungsbereich!

Versuchsplanung. Grundlagen. Extrapolieren unzulässig! Beobachtungsbereich! Versuchsplnung 22 CRGRAPH www.crgrph.de Grundlgen Die Aufgbe ist es Versuche so zu kombinieren, dss die Zusmmenhänge einer Funktion oder eines Prozesses bestmöglich durch eine spätere Auswertung wiedergegeben

Mehr

1.7 Inneres Produkt (Skalarprodukt)

1.7 Inneres Produkt (Skalarprodukt) Inneres Produkt (Sklrprodukt) 17 1.7 Inneres Produkt (Sklrprodukt) Montg, 27. Okt. 2003 7.1 Wir erinnern zunächst n die Winkelfunktionen sin und cos, deren Wirkung wir m Einheitskreis vernschulichen: ϕ

Mehr

Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA)

Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA) Wirtschftsmthemtik für Interntionl Mngement (BA) und Betriebswirtschft (BA) Wintersemester 2013/14 Stefn Etschberger Hochschule Augsburg Mthemtik: Gliederung 1 Aussgenlogik 2 Linere Algebr 3 Linere

Mehr

Vorlesung Mathematik 1 für Ingenieure (Sommersemester 2016)

Vorlesung Mathematik 1 für Ingenieure (Sommersemester 2016) 1 Vorlesung Mthemtik 1 für Ingenieure (Sommersemester 2016) Kpitel 10: Integrlrechnung einer Veränderlichen Prof. Miles Simon Nch Folienvorlge von Prof. Dr. Volker Kibel Otto-von-Guericke Universität Mgdeburg.

Mehr

Brückenkurs Mathematik

Brückenkurs Mathematik Prof. Dr.Ing. W. Scheideler Brückenkurs Mthemtik WS 0/ us und überrbeitet von B. Eng. Sevd Hppel und Dipl.Ing. Jun Rojs Prof. Dr.Ing. W. Scheideler Inhltsverzeichnis Brüche, Potenzen und Wurzeln. Brüche..

Mehr

Präfixcodes und der Huffman Algorithmus

Präfixcodes und der Huffman Algorithmus Präfixcodes und der Huffmn Algorithmus Präfixcodes und Codebäume Im Folgenden werden wir Codes untersuchen, die in der Regel keine Blockcodes sind. In diesem Fll können Codewörter verschiedene Länge hben

Mehr

Musterlösung der Präsenzaufgaben zu Mathematik I für ET/IT und ITS

Musterlösung der Präsenzaufgaben zu Mathematik I für ET/IT und ITS Musterlösung der Präsenzufgben zu Mthemtik I für ET/IT und ITS WS / Bltt 6. Bestimmen Sie zu vorgegebenem Volumen V > die Dose (Zylinder mit der kleinsten Oberfläche und ds Gls (Zylinder ohne Deckel mit

Mehr

4 Stetigkeit. 4.1 Intervalle

4 Stetigkeit. 4.1 Intervalle 4 Stetigkeit Der Grenzwertbegriff für Zhlenfolgen lässt sich uf Funktionen übertrgen. Funktionen (oder Abbildungen) wren bereits im Kpitel über Mengen ufgetreten. Hier wird nun der Fll betrchtet, dss Definitionsbereich

Mehr

Numerische Mathematik I

Numerische Mathematik I Numerische Mthemtik I Dr. Wolfgng Metzler Universität Kssel unter Mitwirkung von Dipl.-Mth. Mrtin Steigemnn Sommersemester 2005 ii c 2005 Dr. Wolfgng Metzler, Fchbereich Mthemtik und Informtik der Universität

Mehr

Kapitel 4 Differentialrechnung in mehreren Variablen. 4.1 Topologie des R n und Stetigkeit von Funktionen

Kapitel 4 Differentialrechnung in mehreren Variablen. 4.1 Topologie des R n und Stetigkeit von Funktionen Kpitel 4 Differentilrechnung in mehreren Vriblen 4.1 Topologie des R n und Stetigkeit von Funktionen Gegenstnd dieses Kpitels sind Funktionen in mehreren Vriblen. Wir können die Definitionsbereiche solcher

Mehr

Vorlesung. Einführung in die mathematische Sprache und naive Mengenlehre

Vorlesung. Einführung in die mathematische Sprache und naive Mengenlehre Vorlesung Einführung in die mthemtische Sprche und nive Mengenlehre 1 Allgemeines RUD26 Erwin-Schrödinger-Zentrum (ESZ) RUD25 Johnn-von-Neumnn-Hus Fchschft Menge ller Studenten eines Institutes Fchschftsrt

Mehr

Übungen zur Analysis 2

Übungen zur Analysis 2 Mthemtisches Institut der Universität München Prof. Dr. Frnz Merkl Sommersemester 2013 Bltt 2 26.4.2013 Übungen zur Anlysis 2 2.1 Vernschulichung der Cuchy-Schwrz-Ungleichung. Gegeben seien die Vektoren

Mehr

Grundwissen Mathematik 8. Klasse. Eigenschaften Besonderheiten - Beispiele

Grundwissen Mathematik 8. Klasse. Eigenschaften Besonderheiten - Beispiele Themen Direkte Proportionlität Eigenschften Besonderheiten - Beispiele Zwei Größen und y heißen direkt proportionl, wenn gilt: Zum k-fchen Wert von gehört der k-fche Wert von y; Der Quotient q = y ht für

Mehr

2 Berechnung von Flächeninhalten unter Kurvenstücken

2 Berechnung von Flächeninhalten unter Kurvenstücken Übungsmteril 1 Berechnung von Flächeninhlten unter Kurvenstücken.1 Annäherung durch Rechtecke Um die Fläche zu berechnen, die zwischen dem Funktionsgrphen einer Funktion und der -Achse eingeschlossen wird,

Mehr

Matrizen und Determinanten

Matrizen und Determinanten Mtrizen und Determinnten Im bschnitt Vektorlgebr Rechenregeln für Vektoren Multipliktion - Sklrprodukt, Vektorprodukt, Mehrfchprodukte wurde in einem Vorgriff bereits eine interessnte mthemtische Konstruktion

Mehr

Beispiel-Abiturprüfung

Beispiel-Abiturprüfung Mthemtik BeispielAbiturprüfung Prüfungsteile A und B Bewertungsschlüssel und Lösungshinweise (nicht für den Prüfling bestimmt) Die Bewertung der erbrchten Prüfungsleistungen ht sich für jede Aufgbe nch

Mehr

Monte-Carlo-Integration

Monte-Carlo-Integration Monte-Crlo-Integrtion von Dietmr Herrmnn, Anzing Kurzfssung: An Hnd eines einfchen Beispiels wird gezeigt, dß jedes Integrl ls Erwrtungswert einer reellen Zufllsgröße ufgefßt werden knn. een einer symptotischen

Mehr

Unter einer Partition oder Zerlegung eines Intervalls [a, b] verstehen wir eine endliche Menge P = {x 0, x 1,..., x n } mit der Eigenschaft ...

Unter einer Partition oder Zerlegung eines Intervalls [a, b] verstehen wir eine endliche Menge P = {x 0, x 1,..., x n } mit der Eigenschaft ... Kpitel 7 Ds Riemnn Integrl 7.1 Unter und Obersummen 7.2 Riemnn Integrl 7.3 Riemnnsche Summen 7.4 Rechenregeln 7.5 Differentition und Integrtion 7.6 Die L p Normen 7.1 Unter und Obersummen Unter einer Prtition

Mehr

5.5. Integralrechnung

5.5. Integralrechnung .. Integrlrechnung... Berechnung von Integrlen mit der Streifenmethode Definition: Gegeen seien, R mit < und eine uf [; ] stetige Funktion f. Der orientierte Inhlt der Fläche, die durch die -Achse, ds

Mehr

Thema 11 Vektorwertige Funktionen, Kurven

Thema 11 Vektorwertige Funktionen, Kurven Them 11 Vektorwertige Funktionen, Kurven Definition 1 Eine Kurve in R n ist eine stetige Abbildung uf einem Intervll I mit Werten in R n. Wir verwenden den Buchstben c für Kurven und schreiben c = (c 1,...,c

Mehr

Dr. Günter Rothmeier Kein Anspruch auf Vollständigkeit Elementarmathematik (LH) und Fehlerfreiheit

Dr. Günter Rothmeier Kein Anspruch auf Vollständigkeit Elementarmathematik (LH) und Fehlerfreiheit WS 008/09 7 Elementrmthemtik (LH) und Fehlerfreiheit. Zhlenbereiche... Die rtionlen Zhlen... Definition Die Definition der rtionlen Zhlen erfolgt hier innermthemtisch ebenflls wie diejenige der gnzen Zhlen

Mehr

Mathematik: Mag. Schmid Wolfgang Arbeitsblatt 3 5. Semester ARBEITSBLATT 3 PARAMETERDARSTELLUNG EINER GERADEN

Mathematik: Mag. Schmid Wolfgang Arbeitsblatt 3 5. Semester ARBEITSBLATT 3 PARAMETERDARSTELLUNG EINER GERADEN Mthemtik: Mg. Schmid Wolfgng Areitsltt 3 5. Semester ARBEITSBLATT 3 PARAMETERDARSTELLUNG EINER GERADEN Wir wollen eine Gerde drstellen, welche durch die Punkte A(/) und B(5/) verläuft. Die Idee ist folgende:

Mehr

Bestimmtes (Riemannsches) Integral / Integral als Grenzwert einer Summe : Bedeutung: Fläche unter einer Funktion innerhalb bestimmter Grenzen

Bestimmtes (Riemannsches) Integral / Integral als Grenzwert einer Summe : Bedeutung: Fläche unter einer Funktion innerhalb bestimmter Grenzen III. Integrlrechnung : Bestimmtes (Riemnnsches Integrl / Integrl ls Grenzwert einer Summe : Bedeutung: Fläche unter einer Funktion innerhl estimmter Grenzen yf( y n y n ( Δ Berechnung der Fläche A unter

Mehr

2.5 Algebra. 1 Faktorisieren Terme faktorisieren (-1) ausklammern Terme mit Klammern faktorisieren... 3

2.5 Algebra. 1 Faktorisieren Terme faktorisieren (-1) ausklammern Terme mit Klammern faktorisieren... 3 2.5 Algebr Inhltsverzeichnis Fktorisieren 2. Terme fktorisieren...................................... 2.2 (-) usklmmern....................................... 2.3 Terme mit Klmmern fktorisieren..............................

Mehr

10 Anwendungen der Integralrechnung

10 Anwendungen der Integralrechnung 9 nwendungen der Integrlrechnung Der Inhlt von 9 wren die verschiedenen Verfhren zur Berechnung eines Integrls Der Inhlt von sind die verschiedenen Bedeutungen, die ein Integrl hen knn Die Integrlrechnung

Mehr

Hauptprüfung Abiturprüfung 2014 (ohne CAS) Baden-Württemberg

Hauptprüfung Abiturprüfung 2014 (ohne CAS) Baden-Württemberg Bden-Württemberg: Abitur 014 Whlteil A www.mthe-ufgben.com Huptprüfung Abiturprüfung 014 (ohne CAS) Bden-Württemberg Whlteil Anlysis Hilfsmittel: GTR und Formelsmmlung llgemeinbildende Gymnsien Alexnder

Mehr

Mathematik Brückenkurs

Mathematik Brückenkurs Rumpfskript zur Vorlesung Mthemtik-Brückenkurs /86 Mthemtik Brückenkurs im Fchbereich Informtik & Elektrotechnik Rumpfskript V7 Rumpfskript zur Vorlesung Mthemtik-Brückenkurs /86 Inhltsverzeichnis Mengen...

Mehr

4 Die Integralfunktion*

4 Die Integralfunktion* Übungsmteril 1 Die Integrlfuntion* In den vorigen Kpiteln hben wir bereits ds unbestimmte und ds bestimmte Integrl und deren Eigenschften ennengelernt. Ersteres liefert die Menge der Stmmfuntionen einer

Mehr

Mathematik PM Rechenarten

Mathematik PM Rechenarten Rechenrten.1 Addition Ds Pluszeichen besgt, dss mn zur Zhl die Zhl b hinzuzählt oder ddiert. Aus diesem Grunde heisst diese Rechenrt uch Addition. + b = c Summnd plus Summnd gleich Summe Kommuttivgesetz

Mehr

Komplexe Kurvenintegrale

Komplexe Kurvenintegrale Komplexe Kurvenintegrle nlog zu Kurvenintegrlen: Sei : [, b] D R n ein stükweiser C Weg, f : D R und F : D R n gegeben. Dnn htten wir in Anlysis II/III die beiden Kurvenintegrle. und 2. Art f (x)ds = b

Mehr

Höhere Mathematik für Elektrotechniker II

Höhere Mathematik für Elektrotechniker II Vorlesungsmnuskript zu Höhere Mthemtik für Elektrotechniker II Werner Blser Institut für Angewndte Anlysis Sommersemester 2009 Inhltsverzeichnis 1 Integrlrechnung 4 11 Riemnn-Summen und Riemnn-Integrl

Mehr

ARBEITSBLATT 5L-6 FLÄCHENBERECHNUNG MITTELS INTEGRALRECHNUNG

ARBEITSBLATT 5L-6 FLÄCHENBERECHNUNG MITTELS INTEGRALRECHNUNG Mthemtik: Mg. Schmid WolfgngLehrerInnentem RBEITSBLTT 5L-6 FLÄHENBEREHNUNG MITTELS INTEGRLREHNUNG Geschichtlich entwickelte sich die Integrlrechnug us folgender Frgestellung: Wie knn mn den Flächeninhlt

Mehr

Mathe Warm-Up, Teil 1 1 2

Mathe Warm-Up, Teil 1 1 2 Mthe Wrm-Up, Teil 1 1 2 HEUTE: 1. Elementre Rechenopertionen: Brüche, Potenzen, Logrithmus, Wurzeln 2. Summen- und Produktzeichen 3. Gleichungen/Ungleichungen 1 orientiert sich n den Kpiteln 3,4,6,8 des

Mehr

Analysis II. Universität Stuttgart, SS 06 M. Griesemer

Analysis II. Universität Stuttgart, SS 06 M. Griesemer Anlysis II Universität Stuttgrt, SS 06 M. Griesemer Inhltsverzeichnis 9 Ds Riemnnsche Integrl 3 9.1 Definition und Beispiele........................... 3 9.2 Elementre Eigenschften..........................

Mehr

Grundlagen in Mathematik für die 1. Klassen der HMS und der FMS

Grundlagen in Mathematik für die 1. Klassen der HMS und der FMS Grundlgen in Mthemtik für die. Klssen der HMS und der FMS Einleitung In der Mthemtik wird häufig uf bereits Gelerntem und Beknntem ufgebut. Wer die Grundlgen nicht beherrscht, ht deshlb oft Mühe und Schwierigkeiten,

Mehr

3. Ganzrationale Funktionen

3. Ganzrationale Funktionen 3. Gnzrtionle Funktionen ) Definitionen und Beispiele Definition: Eine gnzrtionle Funktion n-ten Grdes ht ls Definitionsterm ein Polynom n-ten Grdes, d.h. y = f() = n n n-1 n-1 1 0. n 0, i ( i = 1, n)

Mehr

Elemente der Analysis II: Zusammenfassung der wichtigsten Definitionen und Ergebnisse

Elemente der Analysis II: Zusammenfassung der wichtigsten Definitionen und Ergebnisse Elemente der Anlysis II: Zusmmenfssung der wichtigsten Definitionen und Ergebnisse J. Wengenroth Dies ist die einzige zugelssene Formelsmmlung, die bei der Klusur benutzt werden drf. Es dürfen Unterstreichungen

Mehr

von f im Punkt P ( 2 4) x x x Hilfsmittelfreier Teil. Beispielaufgabe 1 zur Analysis Gegeben ist die Funktion f mit der Gleichung

von f im Punkt P ( 2 4) x x x Hilfsmittelfreier Teil. Beispielaufgabe 1 zur Analysis Gegeben ist die Funktion f mit der Gleichung Hilfsmittelfreier Teil. Beispielufgbe zur Anlysis Gegeben ist die Funktion f mit der Gleichung f ( x ) = x + x x. Die zeigt den Grphen der Funktion f. () Berechnen ie lle Nullstellen der Funktion f. ()

Mehr

{ } Menge der natürlichen Zahlen { } Menge der natürlichen Zahlen mit Null { } Menge der ganzen Zahlen

{ } Menge der natürlichen Zahlen { } Menge der natürlichen Zahlen mit Null { } Menge der ganzen Zahlen Themen Ntürliche und gnze gerde Eigenschften Besonderheiten - Beispiele { } Menge der ntürlichen { } Menge der ntürlichen mit Null { } Menge der gnzen IN = 1;2;3;4;... IN 0 = 0;1;2;3;4;... Z =...; 3; 2;

Mehr

Quadratische Gleichungen und Funktionen

Quadratische Gleichungen und Funktionen Qudrtische Gleichungen und Funktionen Bei einer udrtischen Gleichung kommt die Unbeknnte Vrible mindestens einml in der.potenz vor, ber in keiner höheren Potenz. b c udrtischer Anteil linerer Anteil konstnter

Mehr

4 Die rationalen Zahlen

4 Die rationalen Zahlen 4 Die rtionlen Zhlen Der Ring der gnzen Zhlen ht den Mngel, dß nicht jede Gleichung = X, 0 innerhl Z lösr ist. (Z.B. ist 1 = 2 X unlösr in Z). Zu seiner Beseitigung erweitert mn den Zhlereich zum Körper

Mehr

Algorithmen zur Datenanalyse in C++

Algorithmen zur Datenanalyse in C++ Algorithmen zur Dtennlyse in C++ Hrtmut Stdie 4.05.202 Algorithmen zur Dtennlyse in C++ Hrtmut Stdie / 5 Einführung Algorithmen zur Dtennlyse in C++ Hrtmut Stdie 2/ 5 Übersicht Einführung Informtionen

Mehr

Tag der Mathematik 2011

Tag der Mathematik 2011 Zentrum für Mthemtik Tg der Mthemtik 0 Gruppenwettbewerb Einzelwettbewerb Mthemtische Hürden Lösungen Allgemeine Hinweise: Als Hilfsmittel dürfen nur Schreibzeug, Geodreieck und Zirkel benutzt werden.

Mehr

Bruchterme und gebrochen rationale Funktionen ================================================================== Der Quotient zweier Terme

Bruchterme und gebrochen rationale Funktionen ================================================================== Der Quotient zweier Terme Bruchterme und gebrochen rtionle Funktionen Der Quotient zweier Terme Es ist ist 3 : 4 3 und. 4 : 3 4 3 4 Dehnt mn die Bruchschreibweise uf Terme us, dnn erhält mn sog. Bruchteme. ² ( + ) : (3 + 4) + 3

Mehr

Übungen zu Wurzeln III

Übungen zu Wurzeln III A.Nenner rtionl mchen: Nenner ist Qudrtwurzel: 5 bc 1.).).).) 5.) 1 15 9 bc.).) 8.) 9.) 10.) 5 5 B.Nenner rtionl mchen: Nenner ist höhere Wurzel: 1 1 9 5 1 1.).).).) 5.).) 5 C.Nenner rtionl mchen: Nenner

Mehr

Mathematik schriftlich

Mathematik schriftlich WS KV Chur Abschlussprüfungen 00 für die Berufsmtur kufmännische Richtung Mthemtik schriftlich LÖSUNGEN Kndidtennummer Nme Vornme Dtum der Prüfung Bewertung mögliche erteilte Punkte Punkte. Aufgbe 0. Aufgbe

Mehr

Wurzeln. bestimmen. Dann braucht man Wurzeln. Treffender müsste man von Quadratwurzeln sprechen. 1. Bei Quadraten, deren Fläche eine Quadratzahl ist,

Wurzeln. bestimmen. Dann braucht man Wurzeln. Treffender müsste man von Quadratwurzeln sprechen. 1. Bei Quadraten, deren Fläche eine Quadratzahl ist, Seitenlängen von Qudrten lssen sich mnchml sehr leicht und mnchml etws schwerer Wurzeln bestimmen. Dnn brucht mn Wurzeln. Treffender müsste mn von Qudrtwurzeln sprechen. Sie stehen in enger Beziehung zu

Mehr

Lösung zur Klausur. Grundlagen der Theoretischen Informatik. 1. Zeigen Sie, dass die folgende Sprache regulär ist: w {a, b} w a w b 0 (mod 3) }.

Lösung zur Klausur. Grundlagen der Theoretischen Informatik. 1. Zeigen Sie, dass die folgende Sprache regulär ist: w {a, b} w a w b 0 (mod 3) }. Lösung zur Klusur Grundlgen der Theoretischen Informtik 1. Zeigen Sie, dss die folgende Sprche regulär ist: { w {, } w w 0 (mod 3) }. Lösung: Wir nennen die Sprche L. Eine Sprche ist genu dnn regulär,

Mehr

Canon Nikon Sony. Deutschland 55 45 25. Österreich 40 35 35. Schweiz 30 30 20. Resteuropa 60 40 30 55 45 25 40 35 35 J 30 30 20 60 40 30

Canon Nikon Sony. Deutschland 55 45 25. Österreich 40 35 35. Schweiz 30 30 20. Resteuropa 60 40 30 55 45 25 40 35 35 J 30 30 20 60 40 30 15 Mtrizenrechnung 15 Mtrizenrechnung 15.1 Mtrix ls Zhlenschem Eine Internetfirm verkuft über einen eigenen Shop Digitlkmers. Es wird jeweils nur ds Topmodel der Firmen Cnon, Nikon und Sony ngeboten. Verkuft

Mehr

Seminar Quantum Computation - Finite Quanten-Automaten und Quanten-Turingmaschinen

Seminar Quantum Computation - Finite Quanten-Automaten und Quanten-Turingmaschinen Seminr Quntum Computtion - Finite Qunten-Automten und Qunten-Turingmschinen Sebstin Scholz sscholz@informtik.tu-cottbus.de Dezember 3. Einleitung Aus der klssischen Berechenbrkeitstheorie sind die odelle

Mehr

Integralrechnung. www.mathe-total.de. Aufgabe 1

Integralrechnung. www.mathe-total.de. Aufgabe 1 Integrlrechnung Aufgbe Bestimme die Fläche zwischen der Kurve der Funktion f() = und -Achse über dem Intervll I = [; 3] näherungsweise. Bestimme die Obersumme und Teile ds Intervll I in drei gleich große

Mehr

Def.: Sei Σ eine Menge von Zeichen. Die Menge Σ* aller Zeichenketten (Wörter) über Σ ist die kleinste Menge, für die gilt:

Def.: Sei Σ eine Menge von Zeichen. Die Menge Σ* aller Zeichenketten (Wörter) über Σ ist die kleinste Menge, für die gilt: 8. Grundlgen der Informtionstheorie 8.1 Informtionsgehlt, Entropie, Redundnz Def.: Sei Σ eine Menge von Zeichen. Die Menge Σ* ller Zeichenketten (Wörter) über Σ ist die kleinste Menge, für die gilt: 1.

Mehr

Analysis 2. Vorlesungsskript Sommersemester 2014. Bernd Schmidt. Version vom 15. Oktober 2014

Analysis 2. Vorlesungsskript Sommersemester 2014. Bernd Schmidt. Version vom 15. Oktober 2014 Anlysis 2 Vorlesungsskript Sommersemester 214 Bernd Schmidt Version vom 15. Oktober 214 Institut für Mthemtik, Universität Augsburg, Universitätsstr. 14, 86135 Augsburg, bschmidt@mth.uni-ugsburg.de 1 Inhltsverzeichnis

Mehr

9 Riemann-Integral für Funktionen einer Variablen

9 Riemann-Integral für Funktionen einer Variablen 9 Riemnn-Integrl für Funktionen einer Vriblen Integrl = (orientierte) Fläche zwischen Funktion f : r, bs Ñ R und der x-achse «ř n px n x n 1 qf pξ n q mit Zwischenpunkten ξ n P rx n 1, x n s x n 1 x n

Mehr

Grundwissen Abitur Analysis

Grundwissen Abitur Analysis GYMNASIUM MIT SCHÜLERHEIM PEGNITZ mthem-technolog u sprchl Gmnsium WILHELM-VON-HUMBOLDT-STRASSE 7 9257 PEGNITZ FERNRUF 0924/48333 FAX 0924/2564 Grundwissen Abitur Anlsis Ws sind Potenzfunktion mit ntürlichen

Mehr

Einführung in Mathcad 14.0 2011 H.

Einführung in Mathcad 14.0 2011 H. Einführung in Mthc. H. Glvnik Eitieren von Termen Tet schreiben mit Shift " + + Nvigtion mit Leertste un Cursor + Löschen mit Shift + Entf + + 5 sin( ) + Arten von Gleichheitszeichen Definition eines Terms

Mehr

Analysis I Wintersemester 2002/03. W. Ebeling

Analysis I Wintersemester 2002/03. W. Ebeling Anlysis I Wintersemester 2002/03 W. Ebeling c Wolfgng Ebeling Institut für Algebrische Geometrie Leibniz Universität Hnnover Postfch 6009 30060 Hnnover E-mil: ebeling@mth.uni-hnnover.de Litertur [] M.

Mehr

Definition: Eine Folge, bei welcher der Quotient zweier aufeinanderfolgender Glieder immer gleich gross ist, heisst geometrische Folge (GF).

Definition: Eine Folge, bei welcher der Quotient zweier aufeinanderfolgender Glieder immer gleich gross ist, heisst geometrische Folge (GF). 7. Geometrische Folgen (exponentielles Wchstum) Beispiele: 2, 6, 8, 54, 62,... = 6= 2 8 8, -4, 2, -,,,... =, ds Vorzeichen wechselt b (lternierende Folge), -,, -,... = Definition: Eine Folge, bei welcher

Mehr