Die Insel Tierkahn. von Marlies Mondel (9 Jahre)

Transkript

1 von Marlies Mondel (9 Jahre) Die Insel Tierkahn Der Wecker läutet und Lisa wachte auf. Heute würde sie mit ihren Eltern aufs Meer hinaus fahren. Sie war schon sehr aufgeregt. Ihre Eltern hatten nämlich ein Boot gemietet. Lisa stand auf, putzte sich die Zähne und ging frühstücken. Ihre Eltern saßen bereits am Tisch und warteten auf sie. Sie setzte sich und frühstückte mit ihren Eltern. Dann packte sie ihren Rucksack und setzte sich ins Auto. Als sie beim Hafen ankamen kauften die Eltern noch 3 Wurstsemmeln ein. Währenddessen lief Lisa zum Boot, das sie gemietet hatten. Das Boot war ziemlich klein und aus Holz. Lisa stieg in das Boot und schaute es sich genauer an. Es war mit einem dicken Seil an einem Steg angebunden. Sie setzte sich an den Rand des Bootes, packte ein Stück Holz und ihr Taschenmesser aus ihrem Rucksack und begann einen Bären zu schnitzen. Lisa schnitzte gerade das Ohr vom Bären, da sah sie, dass sich das Seil vom Steg gelöst hatte und wegtrieb. Sie versuchte noch schnell auf den Steg zu springen, doch plötzlich kam ein starker Windstoß und das Boot wurde mit Lisa ins Meer hinausgetrieben. Lisa sah, dass sie vergessen hatte das Segel einzuziehen und rief laut nach ihren Eltern: Hilfe!!! Aber es war zwecklos. Sie wusste nicht einmal wie man das Boot steuert, also ließ sie sich einfach von den Wellen treiben. Nach einiger Zeit legte sie sich hin und schlief ein. Auf einmal tropfte etwas Nasses in ihr Gesicht. Sie öffnete die Augen und sah dass es regnete. Es kamen ganz viele schwarze Wolken, Nebel und Wind. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Regen und der Wind immer stärker und stärker. Es begann zu blitzen und zu donnern. Lisa bekam es mit der Angst zu tun. Das Unwetter wurde immer stärker und plötzlich krachte es und das Segel fiel um. Da krachte es schon wieder und das Boot war in zwei Teile zersprungen. Nun trieb Lisa im eiskalten Wasser. So hatte sie sich ihren Ausflug nicht vorgestellt. Hilflos versuchte sie an der Oberfläche zu bleiben, doch auf 1

2 einmal kam eine riesige pechschwarze Flutwelle. Sie versuchte in Panik wegzuschwimmen, doch die Welle hatte sie schon verschluckt und ihr wurde schwarz vor Augen. Plötzlich spürte sie, dass sie gegen etwas Hartes schlug. Die nächste Welle warf sie auf etwas Kratziges und schnell merkte sie, dass es Sand war. Lisa war auf einer Insel. Auf einer einsamen Insel, oder doch nicht? Vielleicht gab es hier irgendwo Menschen. Lisa stand auf und schaute sich um. Auf der Insel gab es einen riesigen Dschungel. Da dachte sich Lisa: Wie komme ich jetzt wieder nach Hause? Sie beschloss in den Dschungel zu gehen. Im Dschungel gab es sehr viele Pflanzen und Lianen. Sie ging weiter, doch plötzlich hörte sie einen Hilfeschrei. Sie rannte so schnell sie konnte zu der Stimme und was sie da sah konnte sie kaum glauben. Sie sah einen Löwen, der einen Affen auf den Boden drückte. Lisa blieb wie angewurzelt stehen, doch plötzlich drehte sich der Löwe zu ihr und sagte: Was glotzt du so? Da sprang der Affe aus den Klauen des Löwen und rannte davon. Der Löwe ging wütend auf Lisa zu. Lisa rannte so schnell sie konnte davon. Lisa drehte sich um und sah, dass der Löwe auf sie zusprang. Jetzt ist alles vorbei, dachte Lisa. Sie spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Haut, aber Lisa war nicht tot. Sie griff dort hin, wo der Schmerz herkam. Sie sah, dass ihr Taschenmesser im Bein steckte. Rasch zog sie es heraus. Lisa richtete das Taschenmesser auf den Löwen und sprach: Zwing mich ja nicht es zu benutzen. Das aggressive Tier brüllte sie an und verschwand im Nu. Lisa schaute sich ihre Wunde an und sah, dass diese sehr stark blutete. Da kam auf einmal der Affe, den sie gesehen hatte zu ihr und sagte: Danke, dass du mich gerettet hast! Wie heißt du? Sie antwortete stotternd: Ich ich.ich heiße Lisa. Was ist das hier für eine Insel und warum können die Tiere sprechen? Der Affe antwortete: Das ist die Insel Tierkan und auf dieser Insel leben nur Tiere und diese können alle sprechen, weil die Palmen Zauberblätter haben, die uns Sprache verleihen. Dann fragte der Affe: Könntest du uns helfen unseren König, den Löwen zu töten? Da fragte Lisa: Warum soll ich 2

3 ihn töten?. Der Affe antwortete: Der Löwe ist zu seinen Untertanen böse und greift sie immer an und wir wollen einen anderen König haben. Weil der jetzige König unfair ist. Lisa sagte: Ich helfe euch nur den König zu töten, wenn ihr mir helft mein Boot aufzubauen, von der Insel wegzukommen und gegen ihn zu kämpfen. Der Affe sagte: Okay, ich zeige dir mein Dorf und meine Einwohner. Der Affe lief tiefer in den Dschungel hinein und Lisa folgte ihm. Als sie angekommen sind, standen sie vor einen riesigen Blättertor. Sie gingen durch das Tor und nun standen sie im Dorf. Das Dorf hatte sehr viele Häuser aus Blättern und Zweigen und vielen Tierstatuen. Der Affe ging auf eine Statue zu, wo alle Tiere die es im Dschungel gibt abgebildet waren. Dann drückte er auf einen Knopf und sprach in ein Rohr hinein und sagte: Bitte alle Tiere vom Dorf zum Treffpunkt. Nachdem der Affe das gesagt hatte kamen ganz viele Tiere. Giraffen, zwei Tiger, Schlangen, Affen, Nasenbären und viele andere. Die Tiere tuschelten neugierig miteinander. Da sprach der Affe indem er auf Lisa deutete: Das ist Lisa! Der Löwe hat große Angst vor ihr und sie wird uns helfen ihn zu besiegen. Morgen werden wir ihn angreifen. Also bereitet euch gut darauf vor und geht früh schlafen. Nachdem er das gesagt hatte gingen alle Tiere heim. Der Affe sagte zu Lisa: Komm mit, du darfst heute Nacht bei mir schlafen. Am nächsten Morgen warteten alle Tiere bereits am Treffpunkt. Der Affe stellte sich vor die Tiere und sagte: Zusammen mit Lisa werden wir den Löwen besiegen und müssen dann nie wieder vor ihm flüchten. Dann ging der Affe los und die Tiere und Lisa folgten ihm in den Dschungel. Unterwegs fragte Lisa den Affen: Muss man den Löwen unbedingt töten, oder kann man euch auch anders vor ihm schützen? Da erklärte der Affe: Es würde auch anders gehen, aber das ginge sehr schwierig. Man müsste ihm nämlich Obstblätter in das Maul stopfen damit er sie schluckt, denn wenn er die Obstblätter geschluckt hat wird er zum Vegetarier. Alle unsere Fleischfresser haben das freiwillig so gemacht damit sie friedlich mit uns leben können. Nur der Löwe weigert sich. Lisa antwortete: 3

4 Affe, kannst du mir solche Blätter bringen. Ich möchte das bei dem Löwen probieren, damit wir ihn nicht töten müssen. Der Affe sprang auf einen hohen Baum, schüttelte an einem Ast und orangene Früchte fielen vom Baum. Als genug Früchte am Boden lagen sprang der Affe wieder auf den Boden und sagte zum Elefanten: Bitte öffne die Frucht für uns! Da stieg der Elefant leicht mit einem seiner Vorderbeine auf die Frucht und diese sprang auf. Aus der Frucht kam ein grünes Blatt heraus. Der Affe nahm es und reichte es Lisa. Sie steckte es in ihren Rucksack und dann gingen sie alle weiter in den Urwald. Als sie das nächste Mal stehen blieben standen sie vor einer riesigen Höhle und der Affe sagte: Wir sind da. Lisa und die Tiere gingen in die Höhle hinein, da hörten sie ein lautes Brüllen und plötzlich stand der Löwe vor ihnen. Der Löwe ging auf Lisa zu, brüllte: Du schon wieder!!!! und ging wütend noch näher auf Lisa zu. Als der Löwe nur noch eine Armlänge entfernt war sprang Lisa auf seinen Rücken und hielt sich so fest sie konnte an seiner Mähne an. Der Löwe sprang wild herum und versuchte sie abzuschütteln, doch Lisa hielt sich gut fest. Plötzlich schlängelte sich die Schlange durch die Beine vom Löwen und der Löwe fiel mit allen vieren von sich gestreckten Beinen zu Boden. Diese Gelegenheit nützte Lisa. Sie holte einen Stock aus ihrem Rucksack, hielt mit einem Arm das Maul des Löwen auf und steckte mit der anderen Hand den Stock quer ins Maul des Löwen. Der Löwe versuchte die Zähne zusammenzubeißen. Schnell holte Lisa das Obstblatt aus ihrem Rucksack heraus und steckte es tief in den Rachen des Löwen und hielt ihm dann die Nase zu. In diesem Moment zerbrach der Stock und der Löwe schluckte die Blätter, da er sonst nicht atmen konnte. Dann schleuderte der Löwe Lisa von sich herunter und bis sie ins Bein, spuckte das Blut aber sofort wieder aus und rief: Pfui, was ist das für ein Blut? Die Tiere riefen: Lisa hat dir Obstblätter ins Maul gegeben und du hast sie runtergeschluckt. Deshalb wird dir jetzt nur noch Obst schmecken. Der Löwe sagte: Dann werde ich ab jetzt zu euch halten und mit euch leben, wenn ihr mich lässt. Da antworteten die Tiere: Ja, du darfst zu 4

5 uns kommen, aber nur wenn du uns in Ruhe lässt. Der Löwe versprach das und sie gingen mit Lisa nach Hause. Dort heilten die Tiere Lisa und halfen ihr das Boot zu reparieren. Lisa blieb noch einen Tag bei den Tieren. Am nächsten Tag verabschiedete sich Lisa von den Tieren und die Tiere schenkten ihr ein Amulett und sagten zu ihr: Mit diesem Amulett kannst du immer zu uns kommen. Wenn du es festhältst und rufst: Insel Tierkan. Nachdem sich alle Tiere von Lisa verabschiedet hatten stieg Lisa in ihr Boot und wollte gerade losfahren, da rief der Affe: Warte, ich will dir noch etwas sagen! Mit diesem Amulett kannst du auch nach Hause kommen, wenn du ganz fest an zu Hause denkst und die Augen schließt. Da schloss Lisa die Augen und dachte an zu Hause. Sie hörte die Tiere noch rufen: Tschüß Lisa, wir freuen uns schon wenn du wieder kommst!!!, dann drehte sich alles ganz schnell und als sie die Augen wieder öffnete saß sie am Hafen in ihrem Boot. In diesem Moment kamen die Eltern und sagten: So, jetzt können wir losfahren. Lisa antwortete: Nein danke, ich hatte heute schon genug Aufregungen. Die Eltern schauten sich verdutzt an, Lisa lächelte und sagte: Das war ein schönes Abenteuer! ENDE 5