Auswanderung als Herausforderung für die Europäischen Wohlfahrtsstaaten
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- Viktor Pfaff
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1 Auswanderung als Herausforderung für die Europäischen Wohlfahrtsstaaten Prof. Panu Poutvaara, Ph.D CEMIR Konferenz Berlin, am 10. November 2015
2 ifo Center for Excellence in Migration and Integration Research (CEMIR) 2 Gegründet im Januar 2012 Zusammenarbeit zwischen vier Forschungszentren innerhalb des ifo Instituts Ziel: einen Beitrag zu Migrationsdebatten in Deutschland und Europa zu leisten Aufgabe: Analysen zur Einwanderung und Auswanderung
3 3 Migration und Effizienz Aus ökonomischer Sicht ist Migration effizient, wenn sie auf Produktivitätsunterschieden basiert Wenn Migration hingegen auf unterschiedlichen Sozialleistungen beruht ist sie ökonomisch ineffizient -> Gefahr für die Finanzierbarkeit von Sozialleistungen Herausforderung für nachhaltige Fiskalpolitik: Anreize für Sozialmigration verringern Anreize für Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte verringern
4 Migrationsströme zwischen reichen Ländern 4 22 Millionen Menschen aus den EU-15-Ländern leben außerhalb ihres Geburtslandes: 42% in anderen EU-15-Ländern 13% in den Vereinigten Staaten
5 80 Ausländische Bevölkerung pro 1000 Einwohner im Jahr Quelle: Eurostat 2015 Staatsbürgerschaft eins Landes der EU28 Andere Staatsangehörigkeit
6 Zusammensetzung der ankommenden 6 Einwanderer im Jahr 2013 Deutschland Frankreich Ver. Königreich Italien Spanien Polen Rumänien Niederlande Belgien Griechenland 0% 20% 40% 60% 80% 100% Herkunftsland in der EU28 Herkunftsland außerhalb der EU28 Rück-Migration von Inländern Quelle: Eurostat Anmerkung: Einwanderer ist nach Eurostat, wer in dem Land für mindestens ein Jahr seinen Wohnsitz hatte oder man dies erwartet.
7 Auswanderer im Jahr 2013 pro 1000 Einwohner 7 Zielland in der EU28 Zielland außerhalb der EU28 Quelle: Eurostat Anmerkung: Auswanderer ist nach Eurostat, wer in dem Zielland für mindestens ein Jahr seinen Wohnsitz hatte oder man dies erwartet.
8 8 Auswanderung von Hochqualifizierten Bereits im Jahr 2000 lebten: 14 % der nordeuropäischen, 10 % der südeuropäischen, 6 % der westeuropäischen Hochschulabsolventen ab dem Alter von 25 Jahren in einem anderen OECD-Land
9 9 Auswanderung europäischer Forscher Anteil europäischer Hochqualifizierter verschiedener Gruppen, die in den USA leben (%): Geburtsort Hochschulabsolventen Forscher im Bereich Mit Promotion Science & Technology Dänemark 2,3 4,8 9,3 Deutschland 2,4 2,7 18,0 Frankreich 1,0 2,8 7,6 Irland 10,6 16,0 33,0 Italien 3,2 2,6 17,0 Niederlande 2,3 3,1 15,6 Österreich 3,7 4,2 12,6 Vereinigtes Königreich 4,8 6,2 29,0 Quelle: Docquier and Rapoport (2011)
10 (Brutto-) Fortzüge von Deutschen nach Zielland 1975 bis 2013, ausgewählte Länder Personen Schweiz USA 10 5 Polen Spanien Österreich Quelle: Statistisches Bundesamt. Bis 1991 Westdeutschland.
11 15000 Migration von Deutschen in ausgewählte Länder im Jahr Schweiz USA Österreich Vereinigtes Königreich Polen Frankreich Türkei Spanien Quelle: Statistisches Bundesamt 2015 Von D Ausgewanderte Nach D zurück Eingewanderte Saldo
12 12 Auswanderung aus dem Wohlfahrtstaat Analyse am Beispiel Dänemarks; etwa 5 Prozent der in Dänemark geborenen Bevölkerung lebt im Ausland Wohlfahrtsstaat mit generösen Sozialleistungen und hoher Steuerbelastung für Spitzenverdiener Bevölkerung mit hohem Bildungsniveau, guten Sprachkenntnissen und hoher Arbeitsmarktpartizipation von Frauen Forschungsergebnisse aussagekräftig auch für Deutschland unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen
13 13 Auswanderung aus dem Wohlfahrtstaat
14 14 Zeitraum und Daten Zeitraum von 1994 bis 2004; 25- bis 54-jährige Dänen ohne Migrationshintergrund Über Langzeit-Migranten und über 11 Millionen Kombinationen aus Jahr und Person ohne Migration Hauptzielländer der Migranten sind Schweden, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Norwegen und Deutschland
15 Bildungsniveau von Nicht-Migranten und Migranten 15 Männer Frauen Bildungsniveau Migranten Andere Zielländer Migranten Nicht- Nordeuropäische Länder Nicht- Nordeuropäische Länder Andere Zielländer Gesamtschule Master oder äquivalent Promotion oder äquivalent
16 Durchschnittliches Alter und Jahreseinkommen von Nicht-Migranten und Migranten 16 Nicht-Migranten Männer Migranten Männer Nicht-Migranten Frauen Migranten Frauen Beobachtungen (Anzahl) Durchschnittsalter 39,8 33,0 40,2 35,0 Jahreseinkommen 2010 in
17 Emigration und Einstellung gegenüber dem Sozialstaat 17 Die ökonomische Theorie legt nahe, dass diejenigen eher emigrieren, die das Gefühl haben, die Steuern seien im Vergleich zu dem Wert, den sie staatlichen Leistungen und Einkommensumverteilung zumessen, zu hoch Fragebogen für Dänen, die zwischen 1987 und 2002 emigriert sind und bis zum Zeitpunkt der Befragung (2008) nicht reimmigriert waren Stichprobe umfasst 1979 Männer und 2089 Frauen Als Vergleichsgruppe wurden Daten aus dem European Social Survey verwendet (939 Beobachtungen)
18 Emigration und Einstellung gegenüber mehr Umverteilung in Dänemark 18 Männer in Dänemark sind negativer gegenüber Umverteilung eingestellt als Frauen Männer, die aus Dänemark auswandern, sind negativer gegenüber Umverteilung eingestellt als Männer, die nicht auswandern Frauen, die aus Dänemark auswandern, sind positiver gegenüber Umverteilung eingestellt als Frauen, die nicht auswandern
19 19 Zusammenfassung Auswanderer aus Wohlfahrtstaaten sind eher besser gebildet, sowohl Frauen als auch Männer Einstellung zu Umverteilungsmaßnahmen ist negativer bei Männern, die dauerhaft aus Dänemark ausgewandert sind, als von Männern, die im Land bleiben Frauen aus dieser Gruppe sind positiver gegenüber Umverteilung eingestellt
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