Umweltauswirkungen von Lebensmitteln
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- Marie Abel
- vor 7 Jahren
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1 Umweltauswirkungen von Lebensmitteln Karin Flury, Niels Jungbluth ESU-services GmbH, Zürich E S U Kongress «Science-Cuisine» Oktober 2013
2 Umweltbelastung des privaten Konsums Ernährung ist der wichtigste Konsumbereich für die durch Schweizer verursachten Umweltbelastungen Seite 2
3 Nahrungsmittel und ihre Umweltauswirkungen ein komplexes Problem Seite 3
4 Inhalte des Vortrags Methodik der Ökobilanzierung am Beispiel von Nahrungsmitteln Wichtige Erkenntnisse aus Ökobilanzen zu Nahrungsmitteln Empfehlungen für umweltbewusste Ernährung Diskussion: «Ökobilanzen» und «nachhaltige Ernährung» in der Schule Seite 4
5 METHODIK DER ÖKOBILANZIERUNG AM BEISPIEL VON NAHRUNGSMITTELN Seite 5
6 Ökobilanz: Was ist das? Der Lebenszyklus der Milch Bauernhof Transport Meierei Transport Supermarkt Transport Konsument Abfall Seite 6 LCA network food, final document Untersuchung von der Wiege bis zum Grab Beurteilung aller Emissionen in Luft, Boden und Wasser Ermittlung der Ressourcenverbräuche wie Energie, Land und Mineralien Etablierte Methode normiert in ISO 14040ff Weder absolute Beurteilung noch soziale und wirtschaftliche Aspekte
7 1. Ziel und Untersuchungsrahmen Zieldefinition Firmenintern oder öffentlich; dient der Dokumentation oder als Entscheidungsgrundlage Mitarbeit und Kooperationen, Finanzierung Untersuchungsgegenstand, Bezugsgrösse (1 Kuh, 1 Liter Milch ) Zeitliche und geographische Systemgrenze Allokation: Zuteilung der Umweltauswirkungen bei mehreren Produkten (z.b. Milch und Fleisch; Milch, Joghurt, Käse; ) Seite 7
8 2. Daten sammeln: Beispiel Kuhhaltung Milchkuh 700 kg Ergänzungsfutter 830 kg Methan: 169 kg Grundfutter kg TS Ein Kalb 65 kg Seite 8 Fleisch 91 kg Milch Liter
9 3. Sachbilanz Seite 9
10 4. Schadstoffe und Umweltprobleme Rohölförderung Uranabbau Holz Landnutzung Frischwasserverbrauch Kohlendioxid (CO 2 ), Methan FCKW (Fluorkohlenwasserstoff) SO 2 NMVOC I-129 Stickstoff, Phosphor Hormonaktive Substanzen Schwermetalle Pestizide Sonderabfall Radioaktiver Abfall? Verbrauch von Energieressourcen Biodiversitätsverlust Klimawandel Ozonschichtabbau Versauerung (Waldsterben) Krebs und Erbgutveränderung Östrogenpotenzial Biotoxizität Überdüngung Wie zusammenfassen? Seite 10
11 Menschl.Gesund. [DALY] Einzelpunkt Ökosysteme [Species.yr] Ressourcen [Anstieg in $] 4. Beispiel 1: Bewertungsmethode ReCiPe Sachbilanzergebnis Wirkungskategorien Midpoint- Indikatoren Schadensmodellierung Endpoints Ozonabbau Verringerung Ozonp. Schaden LCI Resultat Humantoxitzität Strahlung Risiko Dosis Absorbierte Dosis Schaden Schaden Rohmat. Landverbrauch CO 2 VOS P SO 2 NO X CFC Cd PAH DDT Photochemische Oxidantenbildung Partikelbildung Klimawandel Terrestr. Ökotox. Terrestr. Versauerung Landwirt. Landnutzung Städt. Landnutzung Nat. Landumwandlung Meeresökotoxizität Meereseutrophierung Photochem. Ozonkonzentration PM10 Konzentration Infrarotabsorption Risiko-Konzentration Basesättigung Besetzte Fläche Umgewandel. Fläche Risiko-Konzentration Algenwachstum Schaden Schaden Terrestr. Schaden Meeresschaden Frischwassereutrophierung Frischwasserökotox. Algenwachstum Risiko-Konzentration Frischw. Schaden Fossiler Brennstoffver. Miner. Ressourcenver. Energieinhalt Verringerung Konz. Schaden Seite 11 Wasserkonsum Wasserverbrauch
12 4. Beispiel 2: Methode der ökologischen Knappheit (MoeK, Umweltbelastungspunkte UBP) Zweck: Beurteilung der Emissionen in Luft, Boden und Wasser sowie von Seite 12 Ressourcenverbrauch Aggregation von Schadstoffen gemäss ihrer politisch definierten Knappheit Charakteristika: Vollaggregierend, d.h. Ergebnisse in «Umweltbelastungspunkten» Vielfältige Umweltwirkungen werden berücksichtigt Gewichtung basiert auf schweizerischen Umweltzielen
13 Ergebnis Gewichtung Charakterisierung Sachbilanz Umweltbelastungs -punkte 06 Seite 13 Grundschema der Bewertungsmethode MOEK Schweizer Umweltziele Energieressourcen Biodiversität Klimawandel Ozonschichtabbau Versauerung Krebs und Erbgutveränd. Östrogenpotenzial Wirkungseffizienz Rohöl Uran Holz Landnutzung Frischwasser Kohlendioxid (CO 2 ) HCFC SO 2 NMVOC I-129 N total Hormonaktive Subst. Schwermetalle Pestizide Sonderabfall Radioaktiver Abfall
14 WICHTIGE ERKENNTNISSE AUS ÖKOBILANZEN ZU NAHRUNGSMITTELN Seite 14
15 Umweltbelastung von Produktgruppen Fleisch und tierische Produkte machen 40% der Gesamtbelastung aus Wein, Kaffee und Bier sind wichtig bei den Getränken Seite 15
16 Umweltbelastungen von Fleischeinkäufen Landwirtschaft dominiert die Belastungen Seite 16
17 Umweltbelastungen von Gemüseeinkäufen Alle Merkmale wichtig Flugtransport und Gewächshausanbau besonders umweltschädlich Seite 17
18 Wichtigste Erkenntnisse Landwirtschaft ist Hauptverursacher von Umweltbelastungen Flugtransport und beheizte Gewächshäuser besonders umweltbelastend Tierische Produkte haben hohen Anteil an der Gesamtbilanz Umweltschonende Landwirtschaft ist wichtig in der Ökobilanz Pestizide, Dünger, Wasser, Heizung Effizienz der Transportmittel ist wichtiger als die Entfernung Seite 18
19 EMPFEHLUNGEN FÜR UMWELTBEWUSSTE ERNÄHRUNG Seite 19
20 Vegetarische Ernährung Page Keine 20 Fleisch- und Fischprodukte
21 Einfluss der Kostform 60% weniger UBP Vegetarische Menüs verursachen deutlich geringere Belastungen Seite 21
22 Anteil der Treibhausgase beim Fleisch Methan: Wiederkäuer Lachgas aus Düngerherstellung und Anwendung CO 2 : Maschinen und Traktoren Transporte und Verteilung weniger wichtig Seite 22
23 Transporte: Regionaler Einkauf Schweiz importiert 50%, daher keine Eigenversorgung Verzicht auf Flugtransporte als Option modelliert Page 23
24 Transporte vom Produktionsort Region Schweiz LKW Transport aus EU Schiffstransport Flugtransport Übersee Umweltbelastungspunkte 2006 pro kg Luftemission Wasseremission Grundwasser Bodenemission Energie Naturressource Abfall Flugtransporte sind sehr umweltbelastend Seite 24
25 Umweltbelastungspunkte pro kg Einkauf Varianten beim Gemüseeinkauf GH - Gewächshaus IP - Freiland IP EU - Europa CH - Schweiz TK - tiefgekühlt 9'700 Herkunft Konsum Konservierung Verpackung Anbau GH, Bern, frisch, Plastik IP, Bern, frisch, Papier IP, EU, TK, Papier IP, Welt, frisch, Papier Bio, Bern, frisch Eingeflogenes Produkt hat die höchsten Belastungen Seite 25
26 Saisonaler Einkauf Page Keine 26 Gemüse und Früchte aus dem beheizten Gewächshaus
27 Saisonalität verschiedener Gemüse Umweltbelastungspunkte 2006 pro kg und Monat 16'000 14'000 12'000 10'000 8'000 6'000 4'000 2'000 weisse Spargeln Bohnen Gurken Tomaten Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez - Hoch: Flugtransport, Mittel: Gewächshausproduktion, Tief: Freiland aus der CH Seite 27
28 Bioprodukte Energieeffizentere/weniger beheizte Gewächshäuser Keine Flugtransporte, da gemäss Bio-Suisse nicht erlaubt Geringere Erträge und begrenzte Fläche, dadurch zusätzliche Page Importe 28 und somit Transporte
29 Ist Bio besser? Bioprodukte insgesamt etwa 16% geringere Belastungen (v.a. durch geringeren Pestizideinsatz) Ausnahmen bei einzelnen Produkten, z.b. Wein Seite 29
30 Vermeidung von Lebensmittelabfällen Seite 30
31 Lebensmittelverluste Beobachter: Seite 31
32 Luxuskonsum und Überkonsum Mehr als 37% der Schweizer sind übergewichtig. Es wird mehr und fettiger gegessen als nötig. Etwa 7kg Schokolade, 10kg Kaffee oder 40 Liter Wein pro Person und Jahr haben hohen Anteil an Belastungen Reduktion des Konsums insbesondere von fettigen und energiehaltigen Speisen als auch Genussmitteln ist möglich Positiv für Umwelt und Gesundheit
33 Reduktionspotenziale für Umweltbelastung Grösstes Potenzial durch weniger tierische Produkte Halbierung der Belastungen aus der Ernährung möglich
34 Die goldenen Regeln für KonsumentInnen Empfehlung aus Umwelt- und Gesundheitssicht: je zwei Portionen Fleisch und Eier à 120 Gram in der Woche Alkohol, Schokolade und Kaffee bewusst geniessen Biologisch produzierte Produkte verwenden Reduktion von Verderb und Überkonsum Keine eingeflogenen Waren und Gewächshausprodukte Energiesparende Haushaltsführung (kochen & kühlen), selber bewegen statt Auto fahren Seite 34
35 Diskussion: «Ökobilanzen» und «nachhaltige Ernährung» in der Schule Seite 35
36 Ökobilanz im Schulunterricht Unterrichtsmaterialien des BAFU Eine gute Erklärung zu UBP Seite 36
37 Projekte im Bereich Nahrungsmittel /projects/lcafood/ Ökobilanzen von Nahrungsmittelverpackungen /projects/packaging/ Webtool zum Lebensmitteleinkauf Publikationsliste /publications/food/ Datenbank für mehr als 2000 Datensätze /ourservices/lci/database/ Medienartikel zu unseren Arbeiten /publications/media/#c136 Seite 37
38 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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