KLEINE FUTTERMITTELKUNDE

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Manfred Meissner
vor 7 Jahren
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1 KLEINE FUTTERMITTELKUNDE Gemüse und Obst Der Verdauungstrakt von Hunden ist im Vergleich mit Pflanzenfressern recht kurz und mit entsprechend wenigen Bakterien besiedelt. Trotzdem bilden Pflanzenfasern einen wichtigen Bestandteil seiner Ernährung. Pflanzenfasern speichern Wasser, binden Giftstoffe und regulieren die Verdauung. In Obst und Gemüse sind viele Vitamine vorhanden, die für Hunde gesund sind. Außerdem essentielle Fettsäuren, Kohlenhydrate, Antioxidantien, Enzyme und Mineralien. Außerdem liefern Obst und Gemüse natürlich die benötigten Ballaststoffe. An Obst eignet sich fast alles, was der Mensch auch verzehrt: Äpfel, Bananen, Birnen, Aprikosen, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Pflaumen, Melonen, Mango, Pfirsiche, Papaya, Pflaumen, Ananas, Kiwi, Feigen, Mandarinen, Clementinen, Apfelsinen, Graipfruit, Kaki Obst wird immer ohne die Kerne / Steine geben, diese können giftig sein. Weintrauben sind für Hunde nicht geeignet, ein Verzehr in hohen Mengen kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Manche Hunde reagieren empfindlich auf die Fruchtsäure und neigen dann zu Sodbrennen. Daher Obst nur in kleinen Mengen füttern. 1

2 An Gemüse ist eine Vielzahl an Sorten geeignet, die auch der Mensch zu sich nimmt: Möhren, Rote Bete, Gurken, Spinat, Mangold, Kürbis, Kohlrabi, Blumenkohl, Fenchel, Zucchini, Pastinaken, Topinambur, Rote Beete, Schwarzwurzeln, Petersilienwurzel, Spargel Und auch viele Salatsorten eignen sich sehr gut für Hunde: Eisbergsalat, Endiviensalat, Kopfsalat, Feldsalat, Ruccola, Mangold, Chicorée oder z.b. auch Löwenzahn. Kohlsorten sollten mit Bedacht und am besten gegart gegeben werden: Blumenkohl, Kohlrabi, Grünkohl, Chinakohl, Broccoli, Wirsing, Spitzkohl Bohnen und Hülsenfrüchte sowieso nicht roh und nur in kleinen Mengen. Auch Tomaten, Auberginen, grüne Paprika, Zwiebeln (auch Lauch) sind nicht optimal für Hunde wegen des giftigen Solanins. Da man genug Auswahl hat, lässt sich darauf aber auch leicht verzichten, zumindest sollten sie nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Obst und Gemüse sollten immer fein püriert und eventuell auch gegart gegeben werden. 2

Kohlenhydrate Hunde können Kohlenhydrate als Energielieferanten gut verwerten. Verträglichkeit vorausgesetzt, kann man Getreide in adäquaten Mengen ruhig füttern.

3 Kohlenhydrate Hunde können Kohlenhydrate als Energielieferanten gut verwerten. Verträglichkeit vorausgesetzt, kann man Getreide in adäquaten Mengen ruhig füttern. Glutenfreie Sorten sind: Buchweizen, Amaranth, Hirse oder auch Quinoa. Bei Verträglichkeit kann man auch füttern: Hafer, Roggen, Gerste Am besten ist es Vollkornflocken zu wählen, die über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Haferflocken müssen gar nicht eingeweicht werden, Hirseflocken ca. 30 Min. vor der Fütterung. Als Quelle für gekochte Kohlenhydrate in der Hundeernährung eignen sich: Reis, Nudeln, natürlich Kartoffeln und Süßkartoffeln. Je aktiver ein Hund ist, desto schneller verstoffwechselt er die Kohlenhydrate. Kohlenhydrate, die einen hohen glykämischen Index haben, z.b. Kohlenhydrate, die aus Auszugmehlen (Weißmehle) gewonnen werden, können leicht zum Dickmacher werden.auch in der Verhaltenstherapie können Kohlenhydrate eine Rolle spielen. Kohlenhydrate stimulieren die Produktion von Insulin, was wiederum einen positiven Effekt auf die Produktion von Serotonin hat, dem sogenannten Glückshormon. 3

4 Fleisch Rohes Fleisch und Knochen beinhalten alle essentiellen Aminosäuren, die Hunde benötigen. Diese sind als tierische Quelle in der für Hunde am besten geeigneten biologischen Wertigkeit vorhanden. Was kann gefüttert werden? Geflügel: ganze Hähnchen, Hälse oder Rücken von Pute, Huhn etc. Rind: Muskelfleisch (günstig: Kopffleisch, Suppenfleisch, Kronfleisch, Stichfleisch), Herz, Pansen, Blättermagen, Innereien, Kehlkopf (Vorsicht Schilddrüsenreste) und Schlund (hoher Knorpelgehalt, gut für Hunde mit Gelenkproblemen), Lunge Lamm: Wie Rind Ziege: Wie Rind Pferd: Wie Rind Wild: Alle Arten von Wild (Wildschwein nur durchgegart!), auch Wildgeflügel. Knochen nur von jungen Tieren. Fisch: Alle (Meeres)fische komplett mit Kopf und Gräten (nur roh!). Einige Fische enthalten das Enzym Thiaminase, welches Vitamin B1 zerstört. Diese sollten roh nicht gefüttert werden. Lachs, Seelachs, Scholle, Makrele, Barsch, Heilbutt sind z.b. unbedenklich. 4

5 Knochen Knochen beinhalten Calcium und Phosphor in der für Hunde am besten geeigneten Ausgewogenheit. Diese Ausgewogenheit ist (Verhältnis Calcium 1,3 zu Phosphor 1) sehr wichtig für das Wachstum der Knochen und noch einige andere wichtige Funktionen. Generell sollten nur rohe Knochen gefüttert werden!! Gegarte Knochen können splittern und den Hund so (schwer!) verletzten. Da Fleisch die Produktion der Magensäure anregt, was für die Verdauung der Knochen wichtig ist, sollten die Knochen außerdem fleischig sein. Anfangen sollte man mit weichen Knochen, wie Geflügelknochen (Hühnchenhälse, Hühnchenflügel) und auch Knochen von jungen Tieren wie Lamm und Kalb. Gar nicht füttern sollte man Beinscheiben (Röhrenknochen), diese können sich im Gebiss verhaken. Sogenannte Karkassen vom Geflügel gibt es auch gewolft, sie eignen sich besonders gut für die Calciumversorgung beim Welpen/Junghund. Knochen sollte man nur füttern, wenn man sich wohl damit fühlt! Ansonsten sollte auf Alternativen zur Calciumversorgung zurückgegriffen werden wie z.b. Eierschalenpulver oder z.b. auch Knochenmehl. 5

6 M i l c h p r o d u k t e u n d E i e r Die Laktoseverträglichkeit ist bei jungen Hunden noch relativ hoch, nimmt jedoch im Laufe der Zeit immer mehr ab. Milch hat einen sehr hohen Laktosegehalt und sollte daher wenig bis gar nicht zum Einsatz kommen. Da es sich um tierische Komponenten handelt und die Nährstoffgehalte denen von Fleisch gleichen, kann man einen Teil der Fleischmenge einfach eins zu eins durch die Milchprodukte ersetzen. Die meisten Hunde mögen Milchprodukte sehr gerne. Besonders beliebt sind: Quark, Hüttenkäse, Joghurt, Buttermilch, Kefir und auch Käse. Die Verträglichkeit dieser Milchprodukte ist meist gut, da die Laktosegehalte darin eher gering sind. Käsestückchen eignen sich auch hervorragend als Leckerchen. Eier enthalten wertvolle Nährstoffe, allen voran Biotin, worauf auch die Empfehlung beruht, Hunden für ein schönes Fell 1-2-mal die Woche ein Ei zu geben. Beachten sollte man dabei, dass rohes Eiweiß das im Eigelb enthaltene Biotin durch den Stoff Avidin zerstört. Aus diesem Grund füttert man das Ei entweder gekocht/gegart, oder im rohen Zustand nur das Eigelb. Natürlich enthalten Eier auch hochwertiges Protein, da sie tierischen Ursprungs sind. Wird die Schale mit gefüttert, erhält der Hund außerdem noch Calcium. 6 w w w. c l e a n - f e e d i n g. d e

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