Mobile Anwendungen und ihr Einfluss auf Bibliotheken
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- Heini Salzmann
- vor 8 Jahren
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1 Mobile Anwendungen und ihr Einfluss auf Bibliotheken Prof. Dr. Rudolf Mumenthaler 18. Mai 2012 FHO Fachhochschule Ostschweiz Seite 1
2 Mobile Nutzung als Megatrend Horizon Reports 2011 und 2012: Beachtenswerte Technologien (Horizont ein Jahr): 2011: Mobile Geräte E-Books 2012: Mobile Apps Tablet Computing
3 BITKOM: Markttreiber und Trends im mobilen Internet Tablet Computer treiben die mobile Internetnutzung weiter an Aktuell rund 1 Millionen Apps fu r die unterschiedlichen Plattformen weltweit App-O konomie erfasst klassische Ma rkte, z.b. Verlage, Gesundheitswesen, Verkehrswirtschaft Versta rkte mobile Nutzung Sozialer Online-Netzwerke Smartphones vera ndern zunehmend das Konsumverhalten der Nutzer Seite 3
4 Aktuelle Trends E-Books und ereader mit neuen Funktionalitäten (Annotationen, soziale Interaktion) Mobiltelefone als erste Wahl für Internetzugang Apps für Nutzung von Internetangeboten Neue mobile Geräte wie Tablets -> aktuelle Megatrends betreffen direkt das Umfeld und die Tätigkeitsfelder von Bibliotheken! Seite 4
5 Anteil Smartphones weltweit % Smartphones 45% Smartphones 68% sonstige Handys 55% sonstige Handys N=1.6 Mrd N=1.9 Mrd
6 Verkauf von E-Book-Readern und Tablets (Schätzung) Verkauf Kindle Verkauf E-Book-Reader Verkauf ipad Verkauf Tablets
7 Besitz von Gadgets (USA ) 100% 90% 80% 87% 85% 85% 83% 82% 83% 84% 73% 75% 70% 65% 64% 68% 60% 50% 40% 37% 30% 34% 30% 62% 58% 59% 55% 49% 47% 45% 41% 39% 52% 47% 42% 57% 57%55% 56% 44% Cell phone Desktop computer Laptop computer mp3 player Game console e-book reader 20% 20% 19% Tablet computer 10% 2% 0% 4% 5% 8% 3% 4% 12% 10% 9% Apr 06 Jun 06 Aug 06 Okt 06 Dez 06 Feb 07 Apr 07 Jun 07 Aug 07 Okt 07 Dez 07 Feb 08 Apr 08 Jun 08 Aug 08 Okt 08 Dez 08 Feb 09 Apr 09 Jun 09 Aug 09 Okt 09 Dez 09 Feb 10 Apr 10 Jun 10 Aug 10 Okt 10 Dez 10 Feb 11 Apr 11 Jun 11 Aug 11 Okt 11 Dez 11
8 Internetnutzung mit Smartphones Die Internetnutzung hat sich durch die Apps auf Smartphones massiv verändert: Browser ist nur noch ein Zugang zum Internet unter vielen Apps nutzen Online-Inhalte direkt Wetter, Börse, Karten, Videos Soziale Netzwerke, Twitter News, TV, Reisen, Suche ortsbasierte Information Cloud-Dienste Kommunikation
9 WebApps statt native Apps «klassische» App wird im Store geladen (itunes Store, Android Store etc.) Kostenlos oder kostenpflichtig, Store verdient mit Wichtig für Marketing Für jede Plattform braucht es eigene Version, die gewartet werden muss. User muss regelmässig updaten. Grosser Aufwand für Produktion und Betrieb WebApps sind mobilfreundliche Websites, die eine ähnliche Funktionalität wie Apps aufweisen Plattformunabhängig, update über Website Technologie: HTML5 und jquery mobile Kostenloser, freier Zugang übers (mobile) Web
10 Nutzerverhalten ändert sich Mobil wird das Internet anders genutzt: Kürzere Einheiten Sehr gezielter Zugriff (kein Stöbern/Browsing) Zur Überbrückung (kurzer) Pausen an der Bushaltestelle Unterwegs -> geobasierte Information wird wichtiger Und: die mit Mobiltelefonen ausgerüsteten Kids planen weniger im Voraus, sondern informieren sich erst unterwegs (Erkenntnis eines Vaters von Teenagern )
11 The cloud
12 Daten in der Wolke Grundlage für mobiles Arbeiten und mobile Nutzung von Informationsressourcen Daten werden auf virtuellem Server gespeichert und mit allen Devices synchronisiert Beispiele: Google Drive, Dropbox, icloud (Apple), SkyDrive (Microsoft) Erlauben häufig (auf Wunsch) auch den Austausch von Daten mit Dritten oder Gruppen Kalender, Mail, Textdokumente, Präsentationen, Filme, Referenzen und Publikationen (z.b. Mendeley)
13 Public folder
14
15 QR-Code Der QR-Code (engl. Quick Response) ist ein zweidimensionaler Strichcode Der QR-Code besteht aus einer quadratischen Matrix aus schwarzen und weissen Punkten, die die kodierten Daten binär darstellen. Es können Texte hinterlegt werden, aber auch URLs, Beispiel: Mit Hilfe eines QR-Codes können reale und virtuelle Welt verbunden werden.
16 Entschlüsseln von QR-Code Zum Entschlüsseln des QR-Code benötigt man ein Smartphone mit Kamera und der entsprechenden Software: i-nigma, QR-Code Reader, Zxing, Barcode und mobiles Internet, um eine URL im Browser aufzulösen
17 Einsatz von QR-Code Auf Plakaten mit Link zur URL Schulungsplakate mit Link zur Webseite und Anmeldung für den Kurs Mit Link zu Kalendereintrag, etc. Ideal: mobile-friendly Webseiten An Bücherregalen mit Link zu Neuerwerbungslisten An Objekten in Ausstellungen mit zusätzlicher Information Als elektronischer Bibliotheksausweis Als mobil nutzbare Information in Bibliothekskatalogen (Signatur, Standort) Schnitzeljagd (Stadtbibliothek Mannheim)
18 Ortsbasierte Information
19 Das Smartphone als GPS Das Smartphone weiss, wo Du bist Das Smartphone weiss, was sich in Deiner Nähe befindet Das Smartphone zeigt Dir den Weg und ebenso das ipad
20 Google Places, integriert in mobile WebApp
21 Foursquare Einchecken (und Mayor werden) als Spiel Informationen und Tipps zum Ort hinterlegen Geänderte Öffnungszeiten Aktuellmeldungen Ort bestimmen (was ist in der Nähe?) Lokale Tweets lesen Freunde finden, soziales Netzwerk Specials für treue Kunden
22 Foursquare (on iphone)
23 Localmind Einchecken über Foursquare, Facebook, Gowalla oder Twitter Der anwesende Localmind wird auf Karte sichtbar User kann Frage an den Localmind stellen ( hat es noch Platz an der Bar? Localmind kriegt Mitteilung, beantwortet Frage (wenn er kann) User bedankt sich, Localmind kriegt Bonuspunkte und steigt auf zum Expert oder zur Localmind Legend Ideale Plattform für Bibliotheksauskunft! Oder?
24 Ortsbasierter Auskunftsdienst: Localmind
25 Soziale Netzwerke
26 Mobile soziale Netzwerke Megatrend: mobile Nutzung von sozialen Netzwerken Facebook mobil Facebook Places Twitter mobil diverse Clients und Apps Mehrwert mobiler Nutzung Fotos, Kommentare unterwegs und zwischendurch Live-Berichte Retweeten, Chatten von unterwegs Einchecken, Freunde in der Nähe (vgl. geobasierte Dienste)
27 Twitter mobil
28 M-Library Mobile Angebote von Bibliotheken
29 Verlagsangebote: Apps oder WebApps Herausforderung: Integration der mobilen Verlagsangebote in die mobile Website der Bibliothek Mobile Websites (WebApps) können von der (mobilen) Bibliotheksseite verlinkt werden Theoretisch müsste ein mobiler Nutzer direkt auf die mobilen Angebote geführt werden Angebot umfasst eher Artikel, weshalb Integration in Katalog schwierig ist Ist bei PDF-Dokumenten nicht wirklich mobilfreundlich Apps müssen zuerst im Store gekauft/bezogen werden keine Integration möglich Seite 29
30 Mobile Websites von Verlagen
31 IEEE von der Suche zum Volltext
32 Native Apps von Verlagen
33 Elemente für mobile Website von Bibliotheken Mobiler Katalog Verschlankte Informationen (News, Über uns) Spezifische mobile Funktionen Direktlink zu Mail, Chat Click-to-Call verlinkte Telefonnummer Geobasierte Information (Lagepläne, Routenplaner) Verbindung mit mobiler Version von sozialen Netzwerken Link auf mobilfreundliche E- Ressourcen/Verlagsangebote
34 NCSU Libraries
35 BSB mit mobilem OPAC
36 Konzept WebApp ETH-Bibliothek Keine native App, sondern WebApp (HTML5, jquery mobile) Zentrale Anforderung: vollständige Integration des OPAC Zugriff auf Benutzerkonto, Ausleihen, Reservationen Einfache Suchfunktionen, Neustrukturierung der Anzeige neue Web-Service-Schnittstelle greift direkt auf Aleph zu Statische Inhalte wurden massiv reduziert Frage: was interessiert Benutzer unterwegs? Öffnungszeiten, Kontakt, Lagepläne Weitere mobilfreundliche Ressourcen, Soziale Medien als Goodie
37 WebApp der ETH-Bibliothek: Recherche
38 Zugriff auf Benutzerkonto Seite 38
39 Mehrwerte: virtuelle Rundgänge Virtuelle Stadtrundgänge Campus-Tours Multimediale Inhalte In Planung: Virtueller Stadtrundgang Zürich, auf den Spuren von Max Frisch Seite 39
40 E-Books mobil nutzen
41 E-Books Formate Nicht jedes Format ist für die mobile Nutzung geeignet EPUB Ideal auch für kleine Bildschirme Geeignet für Tablets, Smartphones weniger für PC/Laptop Kommerzielle Angebote mit DRM (Belletristik) Eigenproduktion ohne DRM mit InDesign, Pages, Calibre Mobipocket/AZW Grundsätzlich wie EPUB Eigenes DRM, wird nur von Amazon/Kindle genutzt Seite 41
42 EPUB auf Smartphone oder ipad Seite 42
43 Standard im Wissenschaftsbereich: PDF PDF plattformunabhängig fixes Layout (Seitenumbruch, Formeln, Tabellen, Grafiken) mit oder ohne DRM Eigenproduktion einfach möglich Schlecht lesbar auf kleinen Bildschirmen (ereader, Smartphones) Bearbeitungsfunktionen für PC und Tablets (GoodReader auf ipad) Seite 43
44 Zugriff und Nutzungsmöglichkeiten Öffentliche Bibliotheken: Elektronische Ausleihe (z.b. Zeitlich limitierter Zugriff mit DRM von Adobe (PDF oder EPUB) Verschiedene Lizenzmodelle Wissenschaftliche Bibliotheken: Zugriff mit Campuslizenz nur aus Hochschulnetzwerk Meist als PDF ohne DRM Download ganzer E-Books erschwert (pro Kapitel ein PDF, keine Metadaten im File) Nutzung durch externe Benutzer nur vor Ort möglich Seite 44
45 PDF E-Books mit GoodReader auf ipad ipad nutzt Authentifizierung via VPN: direkter Zugriff auf lizenzierte E-Books und E-Journals 7/5/10 33
46 Neuere Trends Enhanced E-Books E-Books als eigenständiges Medium mit neuen Funktionen (Multimedial) Interaktive Elemente (Kommentare) E-Books-Plattformen Wissenschaftliche Angebote lösen sich vom einzelnen Medium hin zu interaktiven, verlinkten Plattformen Eigenproduktion von E-Books Neue Tools ermöglichen Eigenproduktion auch von anspruchsvollen E-Books (Lehrbücher) Kostenlose e-lehrbücher für Studierende in Kalifornien: 20 Million Minds ( Seite 46
47 Herausforderungen für Bibliotheken Inhalte mobilfreundlich anbieten Website, Katalog, Datenbanken Abhängigkeit von Verlagsangeboten Zugriff für alle Nutzer sicherstellen Abhängigkeit von Verlagen und Lizenzmodellen Informationskompetenz für mobile Nutzung und mobiles Arbeiten aufbauen und anbieten Unterstützung bei E-Publishing, Produktion von E- Books Konkurrenz durch neue Geschäftsmodelle Amazon Prime mit Flatrate und Ausleihe Seite 47
48 Fazit Die rasante Ausbreitung der mobilen Internetnutzung stellt Bibliotheken vor weitere Herausforderungen Informationen werden zusehends auch über das mobile Internet beschafft und genutzt Bibliotheken können und müssen ihre Inhalte mobilfreundlich anbieten Die Integration aller Informationsangebote ist schwierig, da von den Verlagsangeboten abhängig Dienstleistungen im Umfeld des E-Publishing können neue Aufgaben für Hochschulbibliotheken werden Seite 48
49 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Mai 2012 FHO Fachhochschule Ostschweiz Seite 49
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