Rückblick auf das Anlagejahr 2016
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- Markus Lorenz
- vor 7 Jahren
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1 MLB Vermögensmanagement Januar 2017 Rückblick auf das Anlagejahr 2016 Das Jahr 2016 ist zumindest aus deutscher Sicht lange Zeit kein gutes Aktienjahr gewesen. Ganz anders als mehrheitlich von den Marktteilnehmern erwartet, hat der DAX das Jahr gleich mit Kursverlusten begonnen und ist auch im weiteren Jahresverlauf lange im negativen Bereich geblieben. Im Februar erreichte der DAX dabei sein Jahrestief von Punkten ein Minus von 19% seit dem Jahresanfang. Erst seit dem 7. Dezember zeigt sich beim deutschen Aktienindex ein positives Ergebnis, das Jahr konnte sogar mit einem Kursplus von 6,87% abgeschlossen werden. Insbesondere die gute Konjunktur, Gewinnwachstum bei Unternehmen und der robuste Arbeitsmarkt in Deutschland haben hierzu beigetragen. Eine schlechtere Entwicklung hingegen bot der Auswahl-Index für den Euro-Raum. Der Euro-Stoxx-50 Index fiel 2016 um 2,89%. Die großen amerikanischen Aktienindizes wiederum zeigten sich wider Erwarten in Rekordlaune. Hier war die Mehrheit der Analysten im Vorfeld weniger optimistisch. Am Rentenmarkt waren auf Jahressicht 2016 und zumindest bis zum Sommer erneut rückläufige Renditen für Staatsanleihen zu verzeichnen, was zwar allgemein für Unsicherheiten sorgte, aber bestehenden Rentenanlagen je nach Laufzeit und Rating durchaus Kurssteigerungen ermöglichte. Aktien - Indizes am Assets am seit seit MSCI World (Index: USD-Basis) 1.751,22 8,75% * EUR/USD 1,05-3,16% STOXX Europe ,55-2,89% entspricht USD-Kursveränderung 3,16% DAX ,06 6,87% Rohöl 56,71 59,61% * Dow Jones ,60 17,11% * (USD pro Barrel) Nikkei ,37 6,72% * Gold 1.141,20 10,99% * MSCI China Free 58,56 1,78% * (USD pro Feinunze) MSCI India 446,63 0,36% * Rohstoffe 238,59 9,05% MSCI Latin America 2.340,65 32,09% * (CCI-Index) MSCI Eastern Europe 146,73 37,30% * (* Wertentwicklung: inkl. Veränderung zum EUR) Quelle: vwd group Vermögensmanagement Seite 1
2 Entwicklung des DAX Performance Index seit dem : Kapitalmarktumfeld Quelle: vwd group Das vierte Quartal stand an den Kapitalmärkten thematisch ganz im Zeichen der US- Präsidentenwahl. Für die Mehrheit der Marktteilnehmer waren sowohl der Wahlausgang als auch die Börsenreaktionen darauf überraschend: Der Dezember wurde zum besten Aktienmonat seit langem. Die US-Börsen markierten neue Allzeithochs und in Europa gelang den Kursen der Ausbruch aus monatelangen Seitwärtstrends. Am Markt der Zinspapiere hatte zunächst der 14. Juni 2016 das Potenzial, Eingang in die Börsengeschichte zu finden. An diesem Tag fiel die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen erstmals unter die Null-Prozent-Marke. Wer hier deutsche Staatspapiere gekauft hat und bis zur Endfälligkeit hält, erwirtschaftet über den gesamten Anlagezeitraum hinweg eine Negativperformance und das noch vor Berücksichtigung der kaufkraftreduzierenden Inflation. Damit wird klar: Anleihen sind durch die verstärkten Kaufaktivitäten der Notenbank längst nicht mehr das risikoarme Investment von früher. Die Rentenmärkte kamen im Dezember jedoch spürbar unter Druck, d.h. die Zinsen zogen wieder etwas an. Die US-Notenbank FED erhöhte erwartungsgemäß die Leitzinsen um 0,25% auf die Bandbreite 0,5% bis 0,75%. Die Renditen von Staatsanleihen stiegen dabei in den USA stärker als in Europa. Doch auch die Bundesanleihe zahlt bei 10-jähriger Laufzeit (!) wieder etwa 0,19% Zinsen pro Jahr. Vermögensmanagement Seite 2
3 Entwicklung der Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen seit dem : Quelle: vwd group Mit der Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa wird ein größerer Kapitalfluss nach Amerika erwartet. Dies begründet den stärksten Anstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro seit 14 Jahren. Unsere Strategie und das Anlageergebnis in 2016 Im vierten Quartal konnten wir in allen Anlagestrategien deutlich positive Ergebnisse verzeichnen. Wir haben im Zuge der US-Präsidentenwahl die Aktienquote in den MLB-Strategieportfolios und den MLB-Vermögensverwaltungen-Fundamental nochmals mit Investitionen in den deutschen und amerikanischen Markt aufgestockt. In den folgenden Wochen profitierten wir somit von der Kurserholung an den Aktienmärkten. Positiv ausgewirkt hat sich auch eine Branchenübergewichtung mit Industrie-, Bau- und Pharma/Gesundheitswerten. Der US-Dollar-Anteil liegt bei unserem fundamentalen Aktienportfolio bei rund 30%. Der Euro- Anteil beträgt ca. 58% neben ca. 12% anderen europäischen Währungen. Vermögensmanagement Seite 3
4 Das konservativ ausgerichtete Portfolio des MLB-Strategieportfolios I mit weltweit gestreuten Aktien von maximal 30% und 70% konservativen Anleihen konnte in 2016 einen Zuwachs von 2,12% erzielen. Das MLB Strategieportfolio II, mit einer maximal 100%igen Aktienquote, die wie beim MLB- Strategieportfolio I flexibel an die Marktgegebenheiten angepasst wird, hat ein Ergebnis von 5,80% erzielt. Mit einem Wertzuwachs von 5,49% konnte der MLB-Stiftungsfonds das Jahr 2016 abschließen. Das Portfolio, welches zu 20% aus dividendenstarken Aktien und zu 80% aus einem dynamischen Anleihenportfolio besteht, erzielte seine Performance hauptsächlich den Kursteigerungen der Anleihen. Im letzten Quartal wurde zusätzlich von der deutlichen Erholung der Aktienmärkte in Nordamerika und Europa profitiert. Die von uns gemanagten MLB-Vermögensverwaltungen-Dividendenorientiert, welche den Schwerpunkt auf substanzstarke Unternehmen aus Europa und Nordamerika mit entsprechender Dividendenqualität legen, entwickelten sich ebenfalls sehr positiv und haben ein Jahresergebnis von rund 7,90% erzielt. Entwicklung der MLB Strategieportfolios I & II und des MLB Stiftungsfonds relativ zum MSCI- World-Index in EURO ( =100%): Quelle: vwd group Vermögensmanagement Seite 4
5 Ausblick auf das Anlagejahr 2017 Das Jahr 2016 wird an den Finanzmärkten als ein Jahr in Erinnerung bleiben, das vor allem von politischen Einflüssen geprägt worden ist. Und obwohl der weitere Verlauf des Brexit ebenso offen ist wie der Weg, den die US-Politik in den kommenden Wochen bereits einschlagen wird, ist von Unsicherheit an den Finanzmärkten zum Jahreswechsel 2016/2017 zunächst wenig zu spüren. Aber ganz gleich, wie sich z.b. Trumps Wirtschaftspolitik mittelfristig auswirkt, mit Aktienkursund Zinsschwankungen ist auch 2017 wieder verstärkt zu rechnen. Eine neue und politisch unerfahrene Führung in den USA, gewählt vor allem wegen markiger Sprüche und weniger wegen unterstellter Kompetenz oder vernünftiger politischer Ziele, wird große Unsicherheiten und wohl auch Pannen mit sich bringen. Auch mit den möglichen Umwälzungen in Europa im Zuge der Neuverhandlung der Beziehungen zwischen Großbritannien und Europa und den wichtigen und schwierigen Wahlen in den Niederlanden (März), Frankreich (April, Mai) und Deutschland (September) sind zeitweise unruhige Kapitalmärkte zu erwarten. Trotzdem spricht viel dafür, dass aufgrund der niedrigen Kapitalmarktrenditen ein Großteil der überschüssigen Liquidität kontinuierlich in die noch immer attraktiven Aktienmärkte investiert werden wird. Denn obwohl die Kurse weiter angestiegen sind, werden immer noch attraktive Dividenden gezahlt. Zusätzlich bieten Aktien als Sachwertanlagen einen Teilschutz vor Inflation, was gegenüber den sehr schwach rentierenden Anleihen auch auf lange Sicht ein enormer Vorteil ist. Unsere weiteren Erwartungen für 2017: In der Eurozone rückt das Ende von Quantitative Easing (Kauf von Anleihen) näher. Die EZB dürfte bemüht sein, dass die Zinsen trotzdem nur wenig steigen. Dennoch wird dies insbesondere an den Währungs- und Anleihenmärkten Spuren hinterlassen und wegen der Diskussion um die künftige EZB-Politik sind auch größere Schwankungen möglich. Rohstoffbezogene Basiseffekte werden zwar auch künftig die Gesamtinflation antreiben. Aber von größerer Bedeutung wird die moderate Beschleunigung der Kerninflation sein, angefacht durch Engpässe am Arbeitsmarkt, eine in diversen Industrieländern expansive Haushaltspolitik und ein geringerer Deflationsdruck aus China. Steuersenkungen und Deregulierung könnten der US-Wirtschaft kurz- bis mittelfristig leichten Auftrieb geben. In der Eurozone bremsen die diversen Wahlen die Investitionstätigkeit und damit auch das mögliche Wachstum. Solange aufgrund der positiven Zinsdifferenz zum Euroraum Kapital in den US-Dollar fliesst, bleibt die Erwartung eines weiterhin festen US-Dollars erhalten. Vermögensmanagement Seite 5
6 Internationale Spannungen zwischen Europa, USA, China, Türkei, Russland in vielen denkbaren Kombinationen und Ausprägungen und weiterhin kriegerische Auseinandersetzungen im Nahen Osten werden die Börsen und Kapitalströme auch 2017 zumindest kurzfristig prägen. Mittel- und langfristig werden die weltweiten konjunkturellen Perspektiven bestimmend für die Börsen sein. So haben wir für die nächsten Monate positive Erwartungen für die USA, insbesondere bei den vom Binnenkonsum getragenen Unternehmensgewinnen. In Europa erwarten wir hauptsächlich für Deutschland mit ausgeglichenem Staatshaushalt und geringer Arbeitslosigkeit sowie ebenfalls steigenden Unternehmensgewinnen eine gute Ausgangslage für eine positive Börsenentwicklung. DAX (Performance-Index), DAX (Kurs-Index) und Unternehmensgewinne seit 1990 Punkte EUR Quelle: vwd group / Commerzbank Research Nach dem ausserordentlichen Aktienkursanstieg der letzten Wochen können wir uns eine baldige, vielleicht nur kurze Korrekturphase vorstellen. Vorher planen wir Gewinnmitnahmen, um mit geringeren Aktienquoten in diese Phase zu gehen. Damit wird auch 2017 wieder ein aktives Vermögensmanagement wichtig sein. Das bedeutet grundsätzlich den Zukauf von Vermögenswerten in Schwächephasen, aber auch Nutzung kürzerfristiger Tradingmöglichkeiten. Damit ist weiterhin der vermögensverwaltende Ansatz das Vorgehen mit den größten Erfolgschancen. 0 Vermögensmanagement Seite 6
7 MLB-Anlagestrategien Wir als Münsterländische Bank Thie & Co. entwickeln Anlagestrategien, die frei von Konzernentscheidungen und Produktbindungen sind. Unsere konservative Unternehmensphilosophie spiegelt sich auch in unseren Anlagestrategien wieder. Diese Strategien sind langfristig ausgerichtet und wir beziehen immer den Aspekt der Nachhaltigkeit in unsere Anlageentscheidungen mit ein. Insgesamt verfolgt die MLB vier Anlagestrategien. Dazu zählen zwei Anleihen- und zwei Aktienstrategien. Vermögensmanagement Seite 7
8 Unsere Anlagestrategie Aufgrund der prognostizierten geopolitischen Themen, der Geldpolitik und der konjunkturellen Unwägbarkeiten erwarten wir auch in 2017 Aktien-, Renten und Währungsmärkte, die einer erhöhten Volatilität unterliegen werden. Mit einem aktiven Management der Vermögenswerte werden wir versuchen die Schwankungen an den Kapitalmärkten für unsere Kunden zu nutzen. Wir möchten damit auch in 2017 einen Mehrwert generieren. Mittelfristig gehen wir weiterhin davon aus, dass sich die Aktienmärkte moderat positiv entwickeln werden. Angesichts der hartnäckig verfolgten Nullzinspolitik der EZB gibt es auch auf absehbare Zeit kaum eine Alternative für die Anleger, wenn sie ihr Geld vermehren wollen. Somit sind Zinsanlagen bei Banken und Sparkassen noch unrentabler, als sie es heute schon sind. Aktien bleiben auf lange Sicht die attraktivste Anlageform und sind damit ein wichtiger Baustein der Vermögensanlage. Sie ermöglichen reale Vermögensverluste zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen. Für ein persönliches Gespräch sowie für Ihre Fragen zur Vermögensanlage stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und bedanken uns für Ihr Vertrauen. Wir freuen uns auf eine weiterhin angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen Ihre Münsterländische Bank Thie & Co. Vermögensmanagement Seite 8
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