a) Aquädukte, Tiberhafen, Lagerhäuser 32 b) Das Forum Romanum 36 c) Tempel als Siegesmonumente 40
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- Arnim Schmitt
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2 Inhalt Vorwort 7 Einleitung 9 I. Rom und die römischen Städte 11 Zur Zeit der Republik 1. Von den etruskischen Königen bis zum Bau der Servianischen Mauer im 4. Jahrhundert v. Chr Die coloniae entstehen mit der Eroberung Italiens Rom wird zum Zentrum der Mittelmeerwelt 31 a) Aquädukte, Tiberhafen, Lagerhäuser 32 b) Das Forum Romanum 36 c) Tempel als Siegesmonumente Bauen als Machtanspruch: Pompeius und Caesar Im Wohnen spiegelt sich die Gesellschaft Nachruhm durch Grabmonumente in Rom und Italien Städtekonkurrenz in der späten Republik 57 II. Rom in der Kaiserzeit Das Forum Romanum wird zu einem Kaiserplatz Die Kaiserfora Bauten für das Volk Bauten zur Unterhaltung der plebs: Theater, Circus und Amphitheater Die Kaiserthermen 87
3 6. Die Präsenz der Kaiser im Stadtbild Verbesserte Wohnungen Veränderungen in der Grabkultur 96 III. Der Ausbau der Städte im Kaiserreich Das Zentrum der Städte: capitolium und forum mit Basilika Die Theater als ideologielastige Stätten der unterhaltung Amphitheater die bei Weitem beliebtesten Vergnügungsbauten Circusbauten eine Seltenheit Die Thermen der beliebteste öffentliche Bautyp Gräber in der kaiserzeitlichen Stadt 117 IV. Die vielfältigen Stadtbilder der Hohen Kaiserzeit Ostia Tarraco/Tarragona Thamugadi/Timgad Thugga/Dougga Leptis Magna Trier 143 Literatur 147 Bildnachweis 152 ortsregister 155
4 I. Rom und die römischen Städte zur Zeit der Republik 1. Von den etruskischen Königen bis zum Bau der Servianischen Mauer im 4. Jahrhundert v. Chr. Als der römische Senat im Laufe des 4. Jahrhunderts v. Chr. mit der systematischen Unterwerfung und Eingliederung Italiens in seinen Machtbereich begann, war Rom bereits eine alte Stadt (Abb. 1). Für ihre Entstehung an der Tiberschleife in einem Gelände, das wegen der steil abfallenden Hügel und der sumpfigen Niederungen nicht besonders vorteilhalft war, spielten verschiedene Faktoren eine Rolle: der günstige Tiberübergang an der Insel, die Lage an der Grenze zwischen den Siedlungsgebieten der latinisch-sabinischen und der etruskischen Stämme sowie der Zugang zum Meer durch den Tiber. All das begünstigte Austausch und Handel. Der eigentliche Urbanisierungsprozess begann jedoch erst im Laufe des 7. Jahrhunderts v. Chr., als sich die Hüttensiedlungen auf den Hügeln zusammenschlossen. Damals wurde die sumpfige Niederung zwischen Palatin und Kapitol, in der man kleinere Nekropolen früherer Zeit gefunden hat, trockengelegt und aufgefüllt, so dass sich die Fläche nach und nach zum Zentrum für das politisch-religiöse Leben der Gemeinschaft entwickeln konnte. Über die tatsächlichen Anfänge der Stadt herrscht derzeit Uneinigkeit unter den Forschern. Der Grund dafür liegt in der unterschiedlichen Bewertung der in den berühmten Gründungslegenden um Romulus erzählten Geschichten und den bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. hinein sehr spärlichen und nicht immer eindeutigen archäologischen Überresten. Entscheidend für das 1. Von den etruskischen Königen bis zum Bau der Servianischen Mauer 11
5 Zusammenwachsen der Hüttendörfer auf den Hügeln war wohl die Herrschaft der etruskischen Könige, die mit der Vertreibung des letzten Königs Tarquinius Superbus 509 v. Chr. endete. Für die Struktur des künftigen Stadtzentrums wurde der Verlauf der Sacra Via bestimmend, die vom Palatin über das sich nach und nach herausbildende Forum Romanum zum Kapitolshügel führte. Auf der rechten Seite des Forums bzw. der Sacra Via zweigten Wege zu den Wohnsiedlungen in der Subura, am Esquilin und auf dem Quirinal ab, auf der linken Seite unterhalb des Kapitols führte der Vicus Iugarius zum Tiberhafen und zum Forum Boarium. Das weit in die Zeit der Hügelsiedlungen zurückreichende archaische Wegenetz bestimmte zum Teil bis in die Spätantike hinein den Verkehr im Zentrum der Stadt und behinderte das Entstehen von großen Straßenachsen, die den Stadtkern mit den wichtigsten Ausfallstraßen hätten verbinden können. Als Zentren des öffentlichen Raums gewannen zunächst das Forum, das Kapitol und das Gebiet um Hafen und Flussübergang ihren unterschiedlichen Funktionen entsprechend Gestalt. Dabei werden bereits Eigenarten der römischen Gesellschaft sichtbar, die auch künftige Römerstädte prägen sollten. Der kleinste und bis heute steilste der römischen Hügel, das Capitolium, eignete sich vorzüglich als eine Art Akropolis. Er war, wie man noch heute sehen kann, dreigeteilt: Zur Linken lag der Tempel der capitolinischen Trias des Staatsgottes Jupiter Optimus Maximus, der Juno Regina und der Minerva, zur Rechten die Arx mit dem Sitz der Auguren, dazwischen das angeblich schon von Romulus gegründete Asylum, das als Zufluchtsort eine wichtige Rolle in der auf schnellen Zuwachs an Wehrtüchtigen angewiesenen Stadt gespielt haben muss. Am Forum lagen die politischen und die sakralen Räume zunächst direkt nebeneinander (Abb. 2). Sie waren nicht in eigenen Bezirken abgetrennt wie in den griechischen Städten, sondern unmittelbar mit dem täglichen Betrieb von Handel und Gewerbe, von Verwaltung und Justiz verbunden. Die Regia, das Amtsgebäude der Könige, und das Heiligtum der Vesta mit dem heiligen Feu- 12 I. Rom und die römischen Städte zur Zeit der Republik
6 er befanden sich an der westlichen Seite 1 Rom in republikanischer Zeit des Forums, das Comitium, der Versammlungsort des Volkes, und die Curia, der Ver- mit der Servianischen Mauer sammlungsort des Senats, an der östlichen Seite. In der voneinander abgerückten Lage spiegelte sich schon in der frühen Zeit, dass der Römerstaat auf zwei Polen der Macht bzw. des politischen 1. Von den etruskischen Königen bis zum Bau der Servianischen Mauer 13
7 2 Das Forum Romanum Agierens ruhte, die man deutlich auseinanderhalten wollte. Entlang der Sacra Via waren ural- in republikanischer Zeit te kleinere Heiligtümer aufgereiht, die dem Platz von Anfang an auch eine religiöse Prägung gaben. Die Bedeutung dieser «Heiligen Straße» ging weit über die einer Verkehrsachse hinaus, denn die Straße war selbst ein Monument und gab später als Kulisse bei großen Staatsritualen (wie z. B. Triumphen), bei Prozessionen an Götterfesten und bei Leichenfeiern der Selbstdarstellung des Römerstaates ein einzigartiges Gepräge. Am Forum Boarium, dem dritten Zentrum der archaischen Stadt, entwickelte sich dagegen nach und nach zwischen Hafen und Pons Sublicius auf der einen und dem Circus Maximus auf der anderen Seite ein großflächiger Raum für Handel und Verkehr. Der Name Forum Boarium (Rindermarkt) verweist auf die frühe Funktion der Stadt als überregionaler Markt für die Siedlungen der Latiner im südlichen Latium. Daneben ermöglichte der Flusshafen den Fernhandel. Auch dieser lange unstrukturierte Raum mit weiten, später bebauten Lagerflächen war schon früh mit Kultorten wie der Ara Maxima für Hercules durchsetzt, die sich im Laufe der Jahrhunderte ständig vermehrten. Die frühesten gin- 14 I. Rom und die römischen Städte zur Zeit der Republik
8 gen offenbar weit zurück, was vor allem für 3 Tempel des Jupiter Optimus den Kult des Hercules und das Heiligtum Maximus auf dem Kapitol. Reste der Mauern des Fundaments und Rekonstruktion des für Fortuna und Mater Matuta gilt. Unter der Herrschaft der Könige aus der Tempels Dynastie der Tarquinier erlebte die junge Stadt im 6. Jahrhundert einen großen Aufschwung und Bevölkerungszuwachs. Die Kultur der latinischen Römer wurde durch die der Etrusker nachhaltig geprägt, vor allem in der Religion mit ihren komplizierten archaischen Ritualen. Die Könige kümmerten sich anscheinend besonders um die dank Handel und Landwirtschaft aufstrebenden mittleren Schichten der Bevölkerung. Unter den letzten beiden Königen entstanden bereits wichtige öffentliche Bauten. Sie gaben der Stadt, die noch im späteren 7. Jahrhundert überwiegend aus ephemeren Hüttenbauten bestanden haben muss, ein neues Gesicht. Die drei bekanntesten Bauten wurden vielleicht schon damals mit dem Adjektiv maximus bezeichnet: die Cloaca Maxima, die vom Quirinal ausgehend das Forumsareal und die umliegenden Gebiete entwässerte und sich in den Tiber entleerte; sodann der für ein zahlreiches Volk angelegte Circus Maximus, der zunächst allerdings noch keine archi- 1. Von den etruskischen Königen bis zum Bau der Servianischen Mauer 15
Inhalt. I Marktplätze 41
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