Der Poltergeist von Rosenheim

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1 Hartwig Hausdorf Der Poltergeist von Rosenheim Was in der Königstraße 13 geschah Ancient Booklets ebook Ancient Mail Verlag Werner Betz Europaring 57, D Groß-Gerau Tel.: / , Fax: / ancientmail@t-online.de Alle Rechte vorbehalten ISBN

2 Inhaltsverzeichnis Einleitung Eine unorthodoxe Wissenschaft Kein Elefant im Porzellanladen Und der Spuk ging weiter Was ist ein Poltergeist? Königstraße 13: Ein unauffälliges Haus Unerklärliche Ausschläge Professor Bender greift ein Zeitansage 0119 Rückkehr - und alles geht von vorne los Beziehung kaputt und ein schweres Erbe Was bleibt Die Macht des Geistes Anhang Poltergeistfälle aus der Geschichte der Parapsychologie Begriffserklärungen Literaturverzeichnis Bildquellen Über den Autor 2

3 Einleitung In Interviews, auf Vorträgen und Konferenzen werde ich immer wieder gefragt, wie ich denn wohl dazu gekommen sei, mich für all die rätselhaften, die mysteriösen Dinge zwischen Himmel und Erde zu interessieren. Andernfalls hätte ich ja kaum - bis dato - 27 Bücher über das Unerklärliche zu Papier gebracht. Über die Frage nach außerirdischen Eingriffen, aber auch über ein Thema, das uns selbst in unserem Urinnersten betrifft: PSI - die geheimnisvollen Fähigkeiten jenseits unserer fünf Sinne. Ich pflege dann wahrheitsgemäß zu antworten, dass es da im Grunde zwei Initialzündungen gab, die mich schon in jungen Jahren auf die richtige Spur brachten. Zum einen war dies Erich von Dänikens legendäres Erstlingswerk Erinnerungen an die Zukunft. Ich saß da, gerade mal zwölf Jährchen jung, und staunte. Und wünschte mir schon seinerzeit nichts sehnlicher, als irgendwann einmal auch etwas zu der spannenden Thematik beitragen zu können. Nun gut, ich denke mal, dieser Wunsch ist doch hinreichend in Erfüllung gegangen Bereits ein Jahr zuvor geschah etwas anderes, das mich nicht minder prägen sollte. Dass sich dies auch noch gerade einmal 60 Kilometer von meinem Heimatort abspielte, mag Zufall sein. Die Vorgänge, die sich 1967 und 1968 in einer Anwaltskanzlei im oberbayerischen Rosenheim ereigneten, waren nämlich die Initialzündung zu dem zweiten großen Themengebiet, das uns vom normalen Alltagstrott fortführt in eine Welt, die voller ungelöster Mysterien und damit beseelt von einem Nervenkitzel ist, der einen - wenn's ganz dick kommt - sein Leben lang nicht mehr loslässt. Das Themengebiet ist unter dem Namen Parapsychologie bekannt. Und die Rede ist hier vom berühmten Fall des Poltergeistes von Rosenheim. Die damit zusammenhängenden Vorgänge liegen nun beinahe schon 50 Jahre zurück, sind aber in der betreffenden Region noch immer unvergessen. Ich selbst stand in den vergangenen Jahren wiederholt am Original-Schauplatz der Ereignisse vor der Kamera, um darüber auch einer Generation zu berichten, die damals noch lange nicht auf dieser Welt war. Zudem hatte der Fall eine Fortsetzung, die nicht mehr die Aufmerksamkeit der Medien fand - was die Protagonistin im Mittelpunkt der mysteriösen Ereignisse zu einer 3

4 überaus tragischen Figur werden ließ. Denn die Geister, die sie - wenn auch unbewusst - rief, wurde sie leider so schnell nicht wieder los. Bild 1: Der Eingang zum Originalschauplatz des berühmten Poltergeistfalles von Rosenheim von 1967/68. Tauchen wir also ein, nicht nur in die Stadt Rosenheim der mittleren 1960er Jahre, sondern mit einem der am besten dokumentierten Poltergeistfalle der Neuzeit auch in eine noch relativ junge Wissenschaft, die sich noch lange Zeit gegen den ungerechtfertigten Vorwurf zu behaupten hatte, unwissenschaftlich zu sein. Horatio, es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als sich unsere Schulweisheit träumen lässt. William Shakespeare ( ) 4

5 Eine unorthodoxe Wissenschaft Viele Menschen, womöglich sogar wir alle, verfügen jenseits des begrenzten Bereichs ihrer fünf Sinne über Kräfte und Fähigkeiten, die allen bekannten Gesetzen von Raum und Zeit, von Materie und Energie und vor allem der Kausalität (lt. Definition der Zusammenhang von Gegenständen und Ereignissen in der Form von Ursache und Wirkung) widersprechen. Allerdings dürfte sich der überaus größte Teil der Menschheit dieser Tatsache nicht bewusst sein. Diese besagten Kräfte und Fähigkeiten manifestieren sich beispielsweise in Phänomenen wie Gedankenübertragung und Vorherwissen. Ebenso gut aber zeigen sie auch die unglaubliche Macht des Geistes über die Materie auf. Wie etwa in der Fähigkeit, alleine durch reine Geisteskraft Gegenstände zu bewegen, ohne diese mit den Händen o.ä. zu berühren (Telekinese). Eine besondere, unheimliche Spielart dieses Phänomens wird als Poltergeist bezeichnet. Auf einen der am besten untersuchten und dokumentierten Fälle des 20. Jahrhunderts werde ich in dieser Arbeit detailliert eingehen. Lange Zeit wurden derlei Dinge als Unsinn, Aberglaube oder als ausgemachter Schwindel bezeichnet, was bei vielen Séancen und Geisterbeschwörungen im 18. und 19, Jahrhundert durchaus seine Berechtigung hatte. Doch gab es auch von jeher Menschen, die versuchten, sich ernsthaft und unvoreingenommen mit jenen Erscheinungen zu befassen, die auf den ersten Blick nicht in unser wissenschaftliches Weltbild zu passen scheinen. Vom akademischen Mainstream, wie es heute so schön auf Neudeutsch heißt, abgelehnt, wurde eines klar: Eine neue Wissenschaft musste her Jede Entdeckung und Erfindung, jeder neue Gedanke und jeder Wandel im Denken unterliegt im Lauf der Zeit ganz unvermeidlich den nachfolgend umrissenen, drei Beurteilungskategorien: 1. Das ist völlig unmöglich, schlicht und einfach falsch oder widerspricht den gültigen Naturgesetzen. 2. Später, ganz egal ob einen Monat, fünf oder 50 Jahre danach: Es mag schon sein, aber in der Praxis ist es wohl unbrauchbar. 5