Zitieren II: Quellen nachweisen
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- Fritzi Pfeiffer
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1 Zitieren II: Quellen nachweisen
2 Quellennachweis allgemein: Die Quelle jedes direkten und indirekten Zitats muss am Ort des Zitats nachgewiesen werden. AbgekürzteQuellennachweise in Zusammenspiel mit dem Literatur- verzeichnis ( Belegsystem). Zwei Arten von Belegsystemen: Quellennachweis in Fußnoten(bzw. Endnoten) Quellennachweis direkt im Fließtext 2
3 Quellennachweis in Fußnoten Angabe der wichtigsten bibliographischen Informationen (beim ersten Zitieren) + Seitenangabe. Bei selbständigen Publikationen: Vorname Nachname, Titel, Ort Jahr, Seite(n). 1 Otfried Höffe, Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Grundlegung der modernen Philosophie, München , 11. Unterschiede zur Angabe im Literaturverz.: Vorname vor Nachname; Beistrich statt Doppelpunkt; kein Verlag; Seitenangabe. 3
4 Quellennachweis in Fußnoten II Bei unselbständigen Publikationen: Vorname Nachname, Titel, in: Zeitschriftentitel Jg. (Heft), Jahr, Seite(n). 2 Vgl. Jürgen Habermas, Freiheit und Determinismus, in: DZPhil 52 (6), 2004, Vorname Nachname, Titel, in: Sammelband, hrsg. v. Vorname Nachname, Ort Jahr, Seite(n). 3 Jacques Derrida, Die weiße Mythologie. Die Metapher im philosophischen Text, in: Randgänge der Philosophie, Wien 1988, 221f. Seitenangaben: (S.) oder874ff.; 221f. oder
5 Quellennachweis in Fußnoten III Gekürzte Angaben bei wiederholtem Zitieren: Nachname, signifikanter Kurztitel, Seite(n). 4 Vgl. Höffe, Kants Kritik der reinen Vernunft, 14ff. 5 Habermas, Freiheit und Determinismus, Derrida, Die weiße Mythologie, 224. Wenn Sie einen Text in aufeinanderfolgendenfußnoten zitieren, können Sie bei der Wiederholung auch die Abkürzung ebd. (ebenda) verwenden: 7 Ebd. 8 Vgl. ebd. 5
6 Einige veraltete (lateinische) Abkürzungen a.a.o. = am angegebenen Ort ibid. = ibidem (entspricht ebd.) loc. cit. = loco citato (am angegebenen Ort) op. cit. = opere citato (im angeführten Werk) Diese Abkürzungen besser vermeiden: Sie werden zumeist in unübersichtlichenso genannten Vollbelegsystemen verwendet. Vollbelegsysteme = vollständige Belege in den Fußnoten, Arbeit ohne Literaturverzeichnis. 6
7 Quellennachweis in Fußnoten IV Vorteil: Information für die Leser Problem: Viele Anmerkungen demonstrieren in der Regel nicht Wissenschaftlichkeit, sondern die Unfähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. (Franck , 20) Weitere Funktionen von Fußnoten: Hinweise auf weiterführende Literatur ( Siehe..., Vgl. hierzu auch... ), Übersetzungen von Textstellen u.a. Nachteil: Viele Fußnoten machen einen Text unübersichtlich und stören den Textfluss. 7
8 Kurzbelege im Text I: Siglen Für in einer Arbeit besonders häufig zitierte Texte (v.a. Primärlit.) können Siglen(Sg. Sigel) verwendet werden: Sigle + Seite direkt im Text (in Klammern). Bsp.: Heidegger spricht vom In-der-Welt- sein (SuZ 52). Siglen müssen vor bzw. bei der ersten Verwendung eingeführt werden: In einer Fußnote: 1 Martin Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen , 52, im Folgenden zitiert als SuZ. Bei größeren Arbeiten: Siglenverzeichnisam Anfang der Arbeit: SuZ = Martin Heidegger, Sein und Zeit, usw. 8
9 Kurzbelege im Text II Amerikanisch: Harvard-Notation Nachweis im Text (in Klammern): Autor Jahr, Seite Bsp.: Textzitat (Höffe 2004, 11). Kurzbeleg verweist auf amerikanisches Literaturverzeichnis: Höffe, Otfried (2004): Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Grundlegung der modernen Philosophie. 3. Aufl., München: Beck. Bei mehreren Werken eines Autors im selben Jahr: Kleinbuchstabe nach Jahreszahl Bsp.: Textzitat (McDowell 2001a, 27). Indirektes Zitat (vgl. McDowell 2001b, 476). 9
10 Kurzbelege im Text III Amerikanisch: Harvard-Notation Vorteil: Kürze, Textfluss. Nachteil: Hin- und Herblättern. Problem: Unsinnige Angaben bei älteren Autoren: z.b. Kant 2000 (?). Lösung: Kant 1781/1787 und im Literaturverz.: Kant, Immanuel (1781/1787): Kritik der reinen Vernunft. Teil 1, hrsg. v. Wilhelm Weischedel, 14. Aufl., Frankfurt/Main: Suhrkamp Harvard-Notation eignet sich bes. für Auseinandersetzung mit aktueller Forschungsliteratur. 10
11 Empfehlung Zitation von häufig verwendeter Primärliteratur mit Siglen im Text. Sekundärliteratur entwedertraditionell in Fußnoten oderin Harvard-Notation im Text. Anpassungen nicht vergessen: Siglenverzeichnis und bei Harvard- Notation: amerikanisches Literaturverz. 11
12 Besonderheiten bei klassischen Werken Klassische geisteswissenschaftl. Autoren sollten meist nach bestimmten wissenschaftl. Ausgaben zitiert werden: Historisch-kritische Ausgaben, Gesamtausgaben bzw. Studienausgaben. Oft sind damit auch besondere Zitierkonventionen verbunden: innere Zitierweise. 12
13 Besonderheiten bei klassischen Werken II: Beispiel Kant Kant sollte nach der Akademie-Ausgabe (AA) zitiert werden: AA + Band + Seite, z.b.: AA VII 216 AA = Gesammelte Schriften. Hrsg. v. der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 29 Bde., Berlin 1902ff. siehe FB Phil (und Bei den drei Kritiken(KrV, KpV, KdU)kann auch nach den Originalausgaben zitiert werden, z.b. KrV, B XVI ( B = 2. Aufl. von 1787, A = 1. Aufl. von 1781). 13
14 Besonderheiten bei klassischen Werken III Die Fragmente der Vorsokratiker werden nach der gleichnamigen Ausgabe von Diels/Kranz (3 Bde., Berlin 1903) zitiert: z.b. Parmenides B 1 (= Fragmentnr.). Platon wird nach der Zählung der Stephanus-Ausgabe (Genf 1578) zitiert: z.b. Platon, Politeia 541a. Aristoteles wird nach der Zählung der Bekker-Ausgabe (Berlin ) zitiert: z.b. Aristoteles, Met. E 1, 1026a15. Das Hauptwerk des Thomas v. Aquin wird nach scholastischen Unterteilungen zitiert: z.b. S. th. I a -II ae, q.22, a.1. 14
15 Besonderheiten bei klassischen Werken IV Das Werk Nietzsches wird am besten nach der Kritischen Studienausgabe (KSA)zitiert: Friedrich Nietzsche, Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hrsg. v. Giorgio Colli und Mazzino Montinari. 2. Aufl., Berlin/München: DTV/de Gruyter Freuds Werk wird üblicherweise nach der so genannten Imago-Ausgabe (GW)zitiert: Sigmund Freud: Gesammelte Werke. 17 Bde. + Register und Nachtragsband. London: Imago [Nachdruck bei Fischer; es gibt jedoch bereits philologisch bessere Ausgaben: die englischsprachige Standard Edition (24 Bde., 1953ff.) und die Studienausgabe (11 Bde., 1969ff.)]. 15
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