25) Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe (Trennung von Maar- und Vulkaneifel und der Mürmes )

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1 25) Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe (Trennung von Maar- und Vulkaneifel und der Mürmes ) Viele Fragen ergeben sich, wenn man in seiner Lieblingslandschaft weilt. Die Eifel strahlt einen großen Reiz und eine herbe Schönheit aus. Ich fahre von meinem Wohnort an der Ahr in 45 Minuten über die Autobahn Koblenz- Trier bis zur Abfahrt Daun/ Mehren. Diese kleine Stadt kann man als Zentrum der Maareifel sehen, da um sie herum die meisten dieser Einschlagkrater von Kometensplittern eines solchen kosmischen Impaktiten zu finden sind. Man muss von dem Begriff Vulkaneifel Abschied nehmen, denn hier in der Westeifel findet man kaum noch Kegelberge, welche die Landschaft gestalten. Der Hauptvulkanismus des Erdzeitalters Devon liegt etwa zwischen Bonn und Koblenz in der Osteifel. Rechtsrheinische findet man ein große Anzahl von Kegeln im Siebengebirge, welche die Zahl Sieben deutlich übersteigt. Dieser rechtsrheinische Bereich setzt sich strukturell in der Nordost- südwest- Richtung auf der linken Rheinseite fort. Dort liegen die alten Vulkanberge südlich der Ahr bis etwa zur Stadt Mayen. Die Gesteinsgrundlagen haben also im inneren Verlauf eine Richtung von Nordost nach Südwest. Das gilt für den Westerwald, das Siebengebirge und auch die gesamte Eifel. Die in dieser Region der östlichen Eifel zu sehenden Kegelberge bilden den Hauptvulkanismus dieser Landschaft. Die Maare muss man getrennt betrachten, da sie eine andere Entstehungsgeschichte haben, die mit Vulkanismus nichts zu tun hat. Lediglich an zwei Stellen haben die kosmischen Splitter Adern der devonischen Ausbruchsschlote getroffen, am Laacher See und am Windsborn nahe Manderscheid. Die Spuren sind in Lavaform direkt sichtbar. Am Laacher See kommen dazu noch aus der Tiefe aufsteigende Gase. Der schwere Treffer im Laacher Seebereich hat die ganzen umliegenden Bims- und Tuffvorkommen geschaffen. Auch die Schmelzen, die man in den Steinbrüchen bei Mendig und Ettringen findet, sind bei der hohen Einschlagsgeschwindigkeit und der Reibungshitze entstanden. So findet man den Hauynit in Niedermendig und Ettringen in einer sehr schönen hellblauen Farbe. Die nach einem französischen Forscher und Finder benannten Steine sind in anderen Vorkommen nicht von dieser einzigartigen Farbgebung. 1

2 Wenn man die Eifel vom Namen her richtig benennen will, dann gibt es neben der Hocheifel, der Schneifel (Schnee-), der Vulkaneifel auch die Maareifel. Ein Blick auf das eindrucksvolle Totenmaar Bei Daun/ Mehren verlasse ich die Autobahn und bin nach wenigen Kilometern zwischen den drei Hauptmaaren um Daun angekommen (Schalkenmehren, Weinfeld und Gemünden). Wie immer sind dies die Reizpunkte für Eifelbesucher, und es stehen auf den Parkplätzen Busse und Privatwagen, die eine große Menge von Besucher dort ausstreuen. Nach einem kurzen Blick auf diese dunklen Augen der Eifel fahre ich zu meinem heutigen Ziel, dem Trockenmaar Mürmes, das zwischen den Orten Saxler und Ellscheid liegt. Etwa Jahre ist dieser Kometeneinschlag, den ich schon vielfach in den früheren Aufsätzen beschrieben habe, her, und es verwundert mich immer wieder, dass auch die trockenen Stellen in der Landschaft, also die Trockenmaare, noch so deutlich zu erkennen sind. Eine ganze Reihe dieser Plätze kennt man schon seit einigen tausend Jahren, aber einige konnten erst entdeckt und beschrieben werden, als man die Möglichkeit hatte, 2

3 Luftaufnahmen zu machen. Vor vielen Jahren las ich schon in einer Beschreibung der Eifel, dass die Maare wie Krater aussehen, also nur Ähnlichkeiten haben wie Einschläge von Bomben und nicht wie Vulkane. Hier um Daun herum liegt also auch eine Fülle von Trockenmaaren, die ich hier nur andeuten möchte. Das Dürre Maar, das Hitsche- Maar, das Strohner Maarchen und der Mürmes. Die wassergefüllten Maare sind fast allen bekannt, weil sie als Seen mehr Anziehungskraft ausstrahlen. Vor der Trockenfläche des Mürmes In der Ortschaft Saxler finde ich einen Mann, der mir den Feldweg erklärt, über den ich das Biotop und Flachmoor Mürmes erreichen kann. Über einen asphaltierten landwirtschaftlichen Weg gelange ich oberhalb eines weiträumigen Tales zu dem Blickpunkt auf diesen schönen Bereich der Eifellandschaft. Wie an all den aufgesuchten Trockenmaaren in den letzten Jahren findet man auch hier keinen Besucher. Daher gibt es auch keine befestigten Wege dorthin. Als Behinderter versuche ich über einen Feldweg in die Nähe des Biotops mit dem Auto zu gelangen, doch nach wenigen Metern habe ich schon Zweifel, dass ich aus dieser Region wieder herauskomme. Wenn ich 3

4 hier in den tiefen Spuren von Traktoren hängen bleibe, dann werde ich womöglich nicht gefunden werden, denn ich sehe in den nächsten 90 Minuten niemand, der mich finden oder abschleppen könnte. Das Biotop Mürmes in der weiten Fläche des Tales Die umliegenden Felder, bis dicht an dieses Flachmoor, sind abgeerntet und werden noch nicht wieder beackert. Das Biotop ist in Nordwest- südost- Richtung geschätzte Meter lang und in der Mitte etwa hundert Meter breit. An einer Waldregion in der Nähe finde ich zu einer Bank und zu einem alten Hinweisschild, das weitgehend verschmutzt und kaum zu lesen ist. Aber der Blick auf dieses Trockenmoor ist herrlich. An den Rändern und teilweise auch in der Innenfläche sieht man große Strauchgruppen. Ich lese in meinem Nachschlagheft, dass in der Mitte auch ein Feuchtbiotop sein soll, dass ich aber auf diese Entfernung hin nicht erkenne. Im Herbst sind die sattgrünen Waldgebiete rundum ein Farbmeer. Dazu kommt, dass bei leichtem Regen die freien Flächen des Trockenmaares eine leicht violette Farbe tragen. Ich weiß nicht, warum, aber auch heute, bei dem regentrüben Wetter kann ich eine Andeutung dieser Farbe 4

5 erkennen. Mit den bunten Wäldern des Herbstes muss das hier eine ungewöhnlich farbige Landschaft sein. Ich frage mich immer wieder bei solchen Plätzen, wie man den Mut haben kann, die flachen, grauen und braunen ovalen Flächen zu Vulkanausbrüchen zu machen. Die Erklärungen, die ich lese sind hilflos und gesucht. Eine zarte Violettfärbung in der Fläche des Maares Bisher hat keiner den Mut gehabt, einmal weiter zu forschen und zu einer anderen Ursache der Entstehung zu finden. Aber auch hier auf dem Schild am Waldrand wird der Zeitpunkt der Entstehung richtig auf vor Jahren angegeben. Nur weit und breit ist nichts von Vulkanismus zu entdecken. In etwa 2 Kilometern Entfernung sehe ich die Häuser von Ellscheid, für das ein mir noch unbekanntes Trockenmaar angegeben wird. Auch in einem anderen nahen Ort, namens Winkel, nennt man ein Trockenmaar. Ich habe noch reichlich zu suchen, wenn ich alle bekannten Maare der Umgebung von Daum finden will. Im August 2008 Dr. Wilhelm Pilgram (Alle Photographien stammen von mir) 5