Nationaler Krebsplan bundespolitische Entwicklungen im Bereich Krebsfrüherkennung
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- Christa Vogel
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1 Nationaler Krebsplan bundespolitische Entwicklungen im Bereich Krebsfrüherkennung 2. Brandenburger Krebskongress Onkologie im Land Brandenburg Herausforderungen eines Flächenlandes Potsdam, 25. Februar 2011 Dr. med. Antonius Helou, MPH Leiter des Referats 315 Nichtübertragbare Krankheiten Bundesministerium für Gesundheit
2 1. Historie Überblick 2. Nationaler Krebsplan und Handlungsfeld 1 Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung 3. Anforderungen an Bund, Länder und Selbstverwaltung Dr. A. Helou, BMG, Ref
3 1. Historie Überblick 2. Nationaler Krebsplan und Handlungsfeld 1 Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung 3. Anforderungen an Bund, Länder und Selbstverwaltung Dr. A. Helou, BMG, Ref
4 Krebsfrüherkennung in D. seit 1971: Krebsfrüherkennungsprogramm der GKV für Frauen und Männer 25 Abs. 2 SGB V: Versicherte haben höchstens einmal jährlich Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen, Frauen frühestens vom Beginn des 20. Lebensjahres an, Männer frühestens vom Beginn des 45. Lebensjahres an. Dr. A. Helou, BMG, Ref
5 Krebsfrüherkennung in D. Inhaltliche Anforderungen in 25 Abs. 3 SGB V: 1. wirksame Behandlungsmöglichkeit für die Krankheit 2. Vor- und Frühstadium der Krankheiten diagnostisch erfassbar 3. Krankheitszeichen medizinisch-technisch genügend eindeutig zu erfassen 4. genügend Ärzte und Einrichtung zur eingehenden diagnostischen Abklärung und Behandlung der Verdachtsfälle Dr. A. Helou, BMG, Ref
6 Krebsfrüherkennung in D. Inhaltliche Ausgestaltung der Krebsfrüherkennungsmaßnahmen erfolgt durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) Krebsfrüherkennungs-Richtlinie Ausgestaltungstyp: opportunistische Screeningprogramme Dr. A. Helou, BMG, Ref
7 Mammographie- Screening erstes organisiertes Krebsfrüherkennungsprogramm gezielte Identifikation der anspruchsberechtigten Frauen persönliche Einladung umfassendes und durchgängiges System der Qualitätssicherung und Prozessevaluation Umsetzung der Europäischen (EU) Leitlinien zur Qualitätssicherung des Mammographie- Screenings Dr. A. Helou, BMG, Ref
8 Besonderheiten: Mammographie- Screening Einführung auf Grundlage eines Bundestagsbeschlusses ( ) Röntgenmethode (BMU) Einladung auf der Basis von Meldedaten Anpassung landesrechtlicher Vorschriften Schaffung neuer Strukturen: Zentrale Stellen, Referenzzentren, Screening- Einheiten Sonderweg?? Dr. A. Helou, BMG, Ref
9 Herausforderungen Problem der Information und Teilnahme der Versicherten eingeschränkte Übertragbarkeit des Vorgehens für das Mammographie-Screening auf künftige organisierte Screeningprogramme für andere Krebserkrankungen (Zervix, Darm) Erfassung und Beurteilung der Intervallkarzinome Mortalitätsevaluation Dr. A. Helou, BMG, Ref
10 1. Historie Überblick 2. Nationaler Krebsplan und Handlungsfeld 1 Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung 3. Anforderungen an Bund, Länder und Selbstverwaltung Dr. A. Helou, BMG, Ref
11 Was ist der Nationale Krebsplan? Initiierung im Juni 2008 durch BMG, Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft und Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren Der Titel Nationaler Krebsplan orientiert sich an der inzwischen international üblichen Terminologie ( National Cancer Plan ) Koordinierungs- und Kooperationsprogramm langjährige Perspektive Dr. A. Helou, BMG, Ref
12 Vier Handlungsfelder des Nationalen Krebsplans (NKP) 1. Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung 2. Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen und der Qualitätssicherung 3. Sicherstellung einer effizienten onkologischen Behandlung (zunächst Schwerpunkt auf onkologische Arzneimittelversorgung) 4. Stärkung der Patientenorientierung Dr. A. Helou, BMG, Ref
13 Was ist der Nationale Krebsplan? Einrichtung einer Steuerungsgruppe und drei Arbeitsgruppen im Herbst 2008 Formulierung von 13 Zielen und ca. 40 Teilzielen zu den vier Handlungsfeldern Schrittweise Erarbeitung und Abstimmung von Maßnahmen und Umsetzungsempfehlungen zu den einzelnen Zielen des Krebsplans Dr. A. Helou, BMG, Ref
14 Organisationsstruktur BMG (Federführung) 315 Allgemeine Koordinierung Steuerungsgruppe (gesundheitspolitische Akteure und große Organisationen) Projektträger DLR (wissenschaftliche, fachliche, administrative Unterstützung) AG 1 AG 2 Handlungsfeld 3 AG 4 Krebsfrüherkennung (Ziele 1-3) (UAG 1, 2, 2a, 2b, 3 und risikoadaptierte KFÜ) Qualität/ Versorgungsstrukturen (Ziele 4-9) Wissenschaftliches Fachgutachten Onkologische Arzneimittelversorgung Patientenorientierung (Ziele 11-13) (UAG 11, 12a/12b/13)
15 Handlungsfeld 1: Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung Ziel 1: Inanspruchnahme Krebsfrüherkennung Ziel 2a: Organisiertes Zervixkarzinom-Screening Ziel 2b: Organisiertes Darmkrebs-Screening Ziel 3: Evaluation Krebsfrüherkennung Querschnittsthema: Risikoadaptierte Krebsfrüherkennung Dr. A. Helou, BMG, Ref
16 Ziel 2: Organisiertes Screening Die Krebsfrüherkennungsprogramme, die nachweislich in der Lage sind, die Mortalität an der Zielerkrankung zu senken, berücksichtigen die europäischen Empfehlungen an systematische populationsbasierte Screeningprogramme: a) Zügige Anpassung der Gebärmutterhalskrebs- Früherkennung an die Qualitätsvorgaben der aktuellen Auflage der "Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Zervix-Karzinom-Screenings b) Zügige Anpassung der Darmkrebs- Früherkennung, sobald die europäischen Leitlinien vorliegen (liegen mittlerweile vor) Dr. A. Helou, BMG, Ref
17 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 2a: Zervixkarzinom- Screening 1. Gesetzliche Grundlagen zur Nutzung von Einwohnermeldedaten/ Versichertendaten zum Zweck der Organisation einer Früherkennungsuntersuchung (geregeltes Einladungsverfahren, Follow-up, Qualitätssicherung, Monitoring, Evaluation); kostenlose Bereitstellung der Daten für organisierte Früherkennungsprogramme 2. Implementierung eines bevölkerungsbezogenes, qualitätsgesichertes und organisiertes Zervixkarzinom- Screening 3. Pilotstudien/Modellprojekte Dr. A. Helou, BMG, Ref
18 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 2a: Zervixkarzinom- Screening 4. Entwicklung eines detailliertes Evaluationskonzept (auf Basis der EU-LL) 5. Einbettung des Screening in ein umfassendes System der Qualitätssicherung und kontrolle 6. flächendeckende Versorgung mit einer qualitätsgesicherten Kolposkopie und ggf. Biopsie (G-BA soll Voraussetzungen prüfen) 7. Abstimmung mit vorhandenen Maßnahmen der Qualitätssicherung (z. B. sektorenübergreifende Qualitätssicherung für die Konisation) 8. Nutzenbewertung des HPV-Tests im Primärscreening durch IQWiG Dr. A. Helou, BMG, Ref
19 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 2a: Zervixkarzinom- Screening 9. Kommunikationskonzept/Informationskonzept zur Verbesserung der informierten Entscheidung, Compliance und Akzeptanz 10. datenhaltende und auswertende Stelle i. S. eines Screeningregisters (Prüfauftrag an Bund) 11. S-3-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie von Frauen mit auffälligen Befunden 12. Anpassung der unteren und oberen Altersgrenzen (Prüfauftrag G-BA) Dr. A. Helou, BMG, Ref
20 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 2b: Darmkrebs- Screening 1. Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für ein organisiertes Screening, einschl. der personenbezogenen Dok. u. Zusammenführung von Daten 2. Modellprojekte (u.a. mit Recall-System, Erprobung des i-fobts) 3. Nutzenbewertung des i-fobts (G-BA) 4. 4-Wochen-Komplikationsrate 5. risiko-adaptierte Früherkennung 6. eindeutige Finanzierungsregelung 7. konzertierte Öffentlichkeitsarbeit Dr. A. Helou, BMG, Ref
21 Ziel 3: Evaluation Die Krebsfrüherkennungsprogramme werden hinsichtlich ihres Nutzens (v. a. Mortalitätssenkung) unter Einbindung der epidemiologischen Landeskrebsregister evaluiert: Schaffung der gesetzlichen Grundlagen (auf Landesebene, ggf. auch im SGB V) für eine einheitliche Evaluation der gesetzlichen Früherkennungsprogramme Finanzielle und organisatorische Sicherung einer fortlaufenden umfassenden vergleichenden Mortalitätsevaluation der Krebsfrüherkennungsprogramme Zeitnahe Publikation der Evaluationsergebnisse Weiterentwicklung der Programme auf Grundlage der Evaluationsergebnisse Dr. A. Helou, BMG, Ref
22 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 3: Evaluation 1. Schaffung der Datengrundlagen 2. Sicherstellung der Ergebnisevaluation 3. Sicherstellung der notwendigen Datenflüsse und des Datenumfangs für die Ergebnisevaluation 4. verbindliche und belastbare Strukturen zur Nutzung der epidemiologischen Landeskrebsregister 5. Sicherstellung einer angemessenen Finanzierung 6. Nutzung von Surrogatparametern für die Ergebnisevaluation 7. vorausschauende Planung der Ergebnisevaluation für KFE-Maßnahmen Dr. A. Helou, BMG, Ref
23 Umsetzungsempfehlungen zu Ziel 3: Evaluation 8. Regionalisierbare Transparenz der Ergebnisevaluation 9. zeitnahe Publikation der Evaluationsergebnisse 10. daten- und ergebnisgestützte Weiterentwicklung der KFE- Programme Dr. A. Helou, BMG, Ref
24 1. Historie Überblick 2. Nationaler Krebsplan und Handlungsfeld 1 Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung 3. Anforderungen an Bund, Länder und Selbstverwaltung Dr. A. Helou, BMG, Ref
25 Adressaten der Empfehlungen Bund Selbstverwaltung Länder Dr. A. Helou, BMG, Ref
26 Empfehlungen an den Bund Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen für ein organisiertes Screening, einschl. der personenbezogenen Dokumentation u. Zusammenführung von Daten für persönliches Einladungs-/Aufforderungsverfahren Follow-up auffälliger Befunde Qualitätssicherung Evaluation Dr. A. Helou, BMG, Ref
27 Selbstverwaltung Inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung der organisierten Screeningprogramme Dr. A. Helou, BMG, Ref
28 Länder Unmittelbarer Handlungsbedarf besteht derzeit für das Mammographie-Screening bzgl. der Anpassung der landesrechtlichen Vorgaben zur Ermöglichung der Erfassung von Intervallkarzinomen Mortalitätsevaluation des Mammographie- Screeningprogramms Dr. A. Helou, BMG, Ref
29 Umsetzung / Ausblick Umsetzungsprozess für die Ziele im Handlungsfeld 1 des Nationalen Krebsplans hat bereits begonnen Ziel 1: Prüfung eines Verbundes zur Verbesserung der informierten Inanspruchnahme der Krebsfrüherkennung Ziele 2b (Darmkrebs-Screening): Planung von Modellprojekten im Saarland und Bayern Ziel 3:Mortalitätsevaluation des Mammographie- Screenings ist eingeleitet (BMU, BMG, Selbstverwaltung). AOLG ist eingebunden Geplante Einrichtung eines Förderschwerpunkts zur Umsetzung der im NKP vorgeschlagenen ziele-bezogenen Forschungsvorhaben und Projekte Dr. A. Helou, BMG, Ref
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