Unterrichtsmaterialien zu Buchkultur Heft 171/2017

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1 Unterrichtsmaterialien zu Buchkultur Heft 171/2017 Inhalt 1. Geniale Bösewichte in der Literatur... 2 Wer kommt auf die Liste der genialsten Bösewichte der Literatur?... 2 Weiterschurken: Eine Kolumne... 2 Emil und der Schurke... 4 Das Buch der Schurken: Leseprobe Die Textsorte Kolumne... 6 Merkmale und Aufbau... 6 Stilübungen... 7 Definition und Aufgabenstellungen... 8

2 1. Bösewichte in der Literatur Wer kommt auf die Liste der genialsten Bösewichte der Literatur? Martin Thomas Pesl schreibt für die Buchkultur nun wöchentlich eine Kolumne. Vorher hat der umtriebige Autor, Blogger, Lektor und Übersetzer das Buch der Schurken verfasst, ein Lexikon, in dem er die "100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur" vorstellt. Wer sollte es deiner Meinung nach auf diese Liste schaffen? Anregung 1.1. Präsentation: Mein genialster Bösewicht a) Überlege dir, welcher Schurke dich am meisten abgeschreckt oder beeindruckt hat. Diesen genialen Bösewicht sollst du in der Klasse kurz vorstellen. Recherchiere zu diesem Bösewicht und bring in die Deutschstunde deine Notizen und Material zu diesem Bösewicht mit. Es eignen sich z.b. die Romane oder Dramen, eine Textstelle, Illustrationen, und Bilder aus verschiedenen Verfilmungen. Überlege dir, wie du deine literarische Figur der Klasse am besten präsentieren kannst! b) Gestaltet nach der Präsentationsrunde an der Tafel eine Mindmap zum Thema Bösewichte. Verschriftlicht Begriffe, die mehrmals gefallen sind. Überlegt euch anhand der Mindmap gemeinsam: - Welche Eigenschaften zeichnen viele Bösewichte in der Literatur aus? - Welche Taten verüben diese Schurken? - Welche Motive haben sie für ihre Handlungen? - Verweisen die Bösewichte manchmal auf die Zeit, in der sie erfunden wurden? `Weiterschurken`: Eine Kolumne Anregung 1.2. a) Einen Text scannen Scanne die Kolumne "Grundeis" auf Seite 3, du hast dafür zwei Minuten Zeit. Lege dann den Text weg und stelle fest, ob die Sätze richtig oder falsch sind. 1. In seinem Buch hat Martin Thomas Pesl 100 Kolumnen über Schurken gesammelt. 2. Der Jugendroman "Emil und die Detektive" erschien in den 20er Jahren. 3. Pesl bezeichnet den berühmten Autor Erich Kästner als alten Moralisten. 4. Der Bösewicht in dem Jugendroman trifft zum ersten Mal in der Bahn auf den jungen Helden Emil. 5. Der Bösewicht im Roman heißt Grundeis. 6. Emil trägt eine rote Mütze. 7. Emils Widersacher in der Geschichte ist ein Betrüger. 8. Er stiehlt dem Bub 120 Mark. 9. Emil und seine Freunde beschließen deshalb, den Mann zu beschatten. 10. Im Roman erfährt man wenig über den Mann. Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 2

3 b) Überprüfe nun deine Antworten und finde im Text die richtigen Belege. c) Besprich mit einem Partner: - Wie könnte der hier beschriebene Bösewicht eurer Meinung nach aussehen? - Welche Charaktereigenschaften würdet ihr ihm zuordnen? - Welchen Schauspieler würdet ihr für eine Verfilmung engagieren? Begründet eure Wahl! Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 3

4 Emil und der Schurke Analyse einer Filmszene Martin Thomas Pesl erwähnt in seiner Kolumne die vielen Verfilmungen des Klassikers Emil und die Detektive. Eine der ersten Verfilmungen ist die von Gerhard Lamprecht aus dem Jahr Erich Kästner und Billy Wilder schreiben damals gemeinsam das Drehbuch. Heute gilt diese Verfilmung als echter Klassiker. Anregung 1.3. Vorübungen Filmanalyse a) Schaut euch das erste Zusammentreffen von Held Emil und Bösewicht Grundeis/ Müller/ Kießling an. 1. Wodurch weiß man als Zuseher/in sofort, dass hier Bösewicht und Held aufeinandertreffen? 2. Wie wird der Bösewicht in dieser Verfilmung aus dem Jahr 1931 inszeniert? Mache Notizen: a) Beschreibe Mimik und Gestik des Jungen b) Beschreibe Mimik und Gestik des Bösewichts c) Beschreibe die Spannungskurve in der Szene d) Beschreibe die Filmmusik in dieser Szene e) Beschreibe Kameraführung Wie spielt man einen Bösewicht? Anregung 1.4. Szenische Darstellung: Improvisation a) Spielt die Szene zu zweit nach. Versucht, mindestens zwei Minuten lang in die Rollen des 12-Jährigen und des Bankräubers zu schlüpfen. Achtung: In der Szene gibt es kaum Text! Körpereinsatz, Mimik und Gestik erzeugen die Angst des Buben und die Spannung. Tauscht danach die Rollen und probiert die jeweils andere Rolle oder sucht euch in der Klasse weitere Böswichte/junge Helden. b) Modernisiert die Szene. Stellt euch vor, diese Szene würde nicht 1929 im Zug passieren, sondern Was wäre anders? Was würden Grundeis und Emil tun, sagen? Spielt diese Szene. Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 4

5 "Das Buch der Schurken": Leseprobe Informationen zum Autor Anregung 1.5. Die Schurken in der Literatur im Laufe der Zeit a) Bildet Gruppen mit jeweils vier Mitgliedern. Schaut euch die Einteilung der Bösewichte des Autors auf Seite 10 der Leseprobe an. Kreist die literarischen Figuren ein, die ihr kennt. b) Wählt in der Gruppe einen Bösewicht, den ihr noch nicht kennt und der in dieser Einteilung genannt wird und recherchiert: - Wie heißen Autor und literarisches Werk? - Was tut dieser Bösewicht? - Was sind seine "schurkischen" Eigenschaften? Wählt c) oder d) c) Schreibt in der Gruppe einen weiteren Lexikoneintrag, in welchem ihr den Bösewicht aus Übung b) vorstellt. Lest als Vorlage dafür einen der Beiträge aus der Leseprobe. d) Verfasst in der Gruppe eine kurze Szene für ein Theaterstück oder einen Film, in dem der von euch gewählte Bösewicht aus Übung b) vorkommt. Überlegt euch dafür: - weitere Figuren für die Szene - Schauplatz - wichtige Regieanweisungen - Dialogform Wählt in der Klasse den besten Lexikoneintrag und/oder die beste Szene! Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 5

6 2. Kolumne Anregung 2.1. Merkmale der Textsorte Kolumne erkennen Lies noch einmal den Text von Martin Thomas Pesl auf Seite 3. Welche der folgenden Begriffe treffen auf den Text, eine Kolumne, zu? o Anregung 2.2. Aufbau der Textsorte Kolumne erkennen Sortiere den Aufbau. Stärken und Schwächen des Bösewichts, wie er gestellt werden kann Autor Schluss (abrupt) Erfolg der Geschichte und Verfilmungen Beschreibung des Bösewichts: Aussehen und Beschreibung der bösen Tat Titel der Kolumne Einstieg direkt: Informationen zum Thema und zum Autor Titel dieser Ausgabe Information über das Thema der Kolumne o tatsachenbetont o Sprache ist nüchtern o kurz o namentlich gekennzeichnet o W-Fragen werden beantwortet o journalistische Kleinform o aktuell o meinungsbetont o Fakten und Informationen im Vordergrund o wertfrei o witzig o erscheint regelmäßig o ironisch o Ansichten, Gefühle und Eindrücke o passt in eine Zeitungsspalte o oft ein Titel o sachlicher Stil o eingängige Überschrift o leicht verständlich o subjektiv o Foto des Verfassers/der Verfasserin o Appell Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 6

7 Anregung 2.3. Stil der Textsorte Kolumne a) Der Stil der Kolumne kann sachlich, witzig, aber auch provokant oder ironisch sein. Finde die Ausdrücke, die Pesl im Text verwendet: Welche Ausdrücke verwendet Pesl für a) Autor _ b) Bösewicht _ c) Emils Freunde _ b) Meinungsbildende Textsorten wirken durch den Einsatz rhetorischer Stilmittel lebendiger. Stil kannst du trainieren. Bestimme, welche rhetorischen Stilmittel in der Kolumne angewendet wurden: 1. Kinder mit coolen street names 2. die genialsten Bösewichte 3. die schurkische Schuld 4. Er spielt Gut und Böse gegeneinander aus 5. Einige blieben auf der Strecke. Schändlicherweise. 6. Keep schurking! c) Welche weiteren rhetorischen Stilfiguren machen eine Kolumne lebendig? Füge mindestens drei weitere Beispiele in die Kolumne ein! d) Gib weitere Beispiele aus dem Text: 1. Auffälliges (Wortschatz): 2. Auffälliges (Satzbau): 3. Markiere in der Kolumne: Welche Fakten und Tatsachen werden genannt? Welche Teile im Text sind meinungsbetont? Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 7

8 Anregung 2.4. Vervollständige die Definition:?! Infobox Kolumne Als Kolumne wird eine journalistische Textsorte bezeichnet. Verfasser/in der Kolumne ist häufig ein/e. Die Texte sind, sie veranschaulichen somit die des Autors/der Autorin zu einem Sachverhalt. Eine Kolumne kann satirisch, und/oder sein, möchte originell sein und Spaß machen. Der Aufbau der Kolumne ist häufig dreiteilig: Einstieg, die Darstellung des, Schlusspointe. Die Kolumne erscheint an der gleichen in einer Zeitung. Kolumnen sind somit auch grafisch, häufig durch einen Rahmen, und einen bestimmten hervorgehoben. Die Kolumne ist mit und oft des Verfassers/der Verfasserin versehen. Beispiele für Kolumnen in Zeitungen: Anregung 2.5. Kolumne: Die 100 grandiosesten Helden der Weltliteratur Stell dir vor, du bist Autorin/Autor und schreibst eine wöchentliche Kolumne. Wähle einen Helden, der dir besonders gut in Erinnerung geblieben ist. Mach dir zuerst eine Liste und notiere Aussehen, Charaktereigenschaften etc. Verfasse nach deiner Recherche eine Kolumne (ca Wörter). Anregung 2.6. Kolumnen und Kolumnist/innen in Zeitungen Du hast nun einen Kolumnisten kennengelernt. Suche weitere Kolumnen in qualitativen Tageszeitungen und Magazinen und wähle eine gelungene Kolumne aus. Überprüfe, ob die Textsortenmerkmale erfüllt sind, verschiedene Stilmittel verwendet wurden und finde auch Informationen zu Kolumnistin/Kolumnisten des von dir gewählten Beitrages. Brigitte Steinhauser/Buchkultur 2017 Seite 8