Die Auswirkungen von Fukushima auf Österreich aus Sicht des Strahlenschutzes
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- Mina Lehmann
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1 Die Auswirkungen von Fukushima auf Österreich aus Sicht des Strahlenschutzes Peter Hofer, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abt. V/7 - Strahlenschutz
2 Maßnahmen Aktivierung der Notfallzentrale (BMLFUW) Ab 11. März 2011 Vor-Ort Schichtbetrieb (fast ein Monat lang) Regelmäßige Lageinformationen über die Situation in Japan und Maßnahmen österreichischer Behörden basierend auf den Meldungen der IAEA, der EU, anderer Behörden und in den Medien Reisen nach Japan / Auslandsösterreicher in Japan (BMeiA Außenministerium) Partielle Reisewarnung für den Nordosten von Japan (der Insel Honshu) Empfehlung für Österreicher den Nordosten von Japan zu verlassen Den Anweisungen der lokalen Behörden ist Folge zu leisten 2
3 Maßnahmen Österreichische Botschaft in Japan (BMeiA Außenministerium) KI-Tabletten sind in den österreichischen Botschaften vorverteilt Temporäre Verlegung der österreichischen Botschaft nach Osaka Schweiz und Deutschland in ähnlicher Situation Fukushima 1 Osaka Tokyo 3
4 Maßnahmen Unterstützung der Österreichischen Botschaft in Japan - GO-Team Einsatz (BMI) Zwei Polizisten (Spezialist für Katastrophenopferidentifikation) und ein Strahlenschutzexperte des BMI 12. März bis 3. April Unterstützung der österreichischen Vertretungsbehörde sowie Hilfestellung von eventuell betroffenen Österreicher/innen in Japan Mission in Tokyo (zur radiologische Überprüfung der Botschaft) Persönliches Aufsuchen von Auslandsösterreichern/innen Unterstützung bei Rückverlegung der Botschaft von Osaka nach Tokyo Mitwirkung im Expertenteam der DE und CH-Vertretungen. Strahlenmessdaten an EU-Krisennetzwerk übermittelt 4
5 Empfehlungen für Botschaft Bewertung der Situation für österreichische Botschaft (aktuelle Situation und Worst Case Auswirkungen) (BMLFUW, BMG) Austausch der Ergebnisse mit DE und CH Grundlagen für Bewertung: Berechnungen (RODOS) Vorliegende Informationen IAEA, NISA, etc. Japanisches Strahlenfrühwarnsystem und andere Messungen Rückkehr nach Tokyo Ende März 5
6 Zentrale Maßnahme Information der Öffentlichkeit in Österreich Einrichtung eines Call Centers am (BM.I - Innenministerium), fachlicher Input durch fachlich zuständige Ministerien (BMLFUW, BMG, ) Lageinformationen zu Lage in Fukushima, Kontrolle der Lebensmittelimporte aus Japan Umweltmessungen (ODL, Luft, Niederschlag) Dosisabschätzungen im Internet: 6
7 BMLFUW-Webseite zur Information der Öffentlichkeit 7
8 Information der Behörden via Lagedarstellungssystem Zusätzlich zu den Informationsübermittlungen via BMI/EKC: Erster Echteinsatz der Radiologischen Lagedarstellung in einem Anlassfall - hat technisch sehr gut funktioniert - lt. Zugriffsstatistik gut genutzt - Positives Feedback anderer Behörden 8
9 Überwachung von Lebens- und Futtermitteln Seit 15. März Seit 26. März basierend auf EU Verordnung und nachfolgenden Änderungen/Verlängerungen (EU-VO: 961/2011). Messungen: Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGES) Zuständigkeit: BMG, Lückenlose Überwachung der Direktimporte Insgesamt 29 Lebensmittelimporte aus Japan (Stand: 8. März 2012) Tee insbesondere Grüner Tee Lebensmittelzusatzstoffe und Getränke Ergebnisse ( in 28 Fällen I-131, Cs-137 und Cs-134 nicht nachgewiesen 1 Fall geringe Mengen von Cs-137 u. Cs-134 (~3 Bq/kg, EU-Höchstwert: 500 Bq/kg) Stichprobenartige Überwachung der Pazifikfische (EU-Empfehlung) (BMG) Futtermittelüberwachung (BMLFUW) bis jetzt keine Importe 9
10 Strahlenfrühwarnsystem Messungen in Österreich 336 Ortsdosisleistungs-Messstellen, 10 Luftmonitorsysteme Laborgestütztes Überwachungsnetz Intensivierung der Umweltmessungen (BMLFUW) Luftmessungen (Aerosol- und Gasfilter) und Deposition (Niederschlag) 10
11 Luft-Messungen in Österreich zu Fukushima Messungen der AGES (Wien, Linz, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, Alt-Prerau, Retz), Messungen: Seibersdorf Laboratories, Atominstitut Zeitraum in dem Radionuklide aus Fukushima nachweisbar bis Hauptbeitrag zur Gesamtaktivität: I-131, Cs-134 und 137 (Verhältnis des Aerosolanteils etwa 10:1:1, I-131 wegen Halbwertszeit abnehmend) I-132 und Te-132 nur am Beginn (kurze HWZ) Höchste Messwerte: Ende März Quelle: 11
12 Luftkonzentration I-131 gesamt in Wien Wien 2500 µbq/m Aerosol Gasförmig Summe 1000 Wert für gasförmiges I-131 fehlt Großvolumssammler 795 Nm³/h und Iod-Sammler 4,5 Nm³/h Sammelzeitraum 12
13 Symposium 1 Jahr nach Fukushima, 8. März 2012 Luftkonzentration Cs-134 und Cs-137 in Wien Cs-134 Cs Sammelzeitraum Wien Großvolumssammler 795 Nm³/h und Iod-Sammler 4,5 Nm³/h µbq/m3
14 Dosisabschätzungen für Österreich OECOSYS, RODOS Abschätzungen für Deposition Dosisleistung Aktivität in Gras, (frischem) Blattgemüse, Milch, Fleisch Gesamtdosis für die Bevölkerung Deposition: ~ 5 Bq/m² I-131, 0.7 Bq/m² Cs-137 Maximale zusätzliche Dosis für die Bevölkerung durch Fukushima: ~ 100 nsv (max.) Quelle: 14
15 Fukushima-Dosis im Vergleich: ~ 100 nsv Auswirkungen auf die Gesundheit sind daher in Österreich auszuschließen 15
16 Österreich Lessons Learned Öffentlichkeitsinformation: Auch weit entfernte KKW-Unfälle führen zu großer medialer und öffentlicher Aufmerksamkeit und u.u. Verunsicherung Umfassenderes Medienkonzept auf Bundesebene Notfallsysteme sind primär auf Ereignisse in Europa vermehrte Kooperation auf nationaler und internationaler Ebene International (EU, IAEA) Eine bessere Abstimmung der EU-Mitgliedsstaaten bezüglich der Maßnahmen bei weit entfernten KKW-Unfällen erforderlich Durchführung von systematischen Sicherheitsüberprüfungen bei Kernkraftwerken und erforderlichenfalls nachfolgende Sicherheitsnachrüstungen Stärkung der internationalen Kommunikation insbesondere der frühzeitigen Informationsweitergabe bei nuklearen Unfällen 16
17 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 17
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