Abschlussbericht zum Pilotvorhaben

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1 Abschlussbericht zum Pilotvorhaben Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit auf Ebene der Land- und Stadtkreise im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger

2 Impressum Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Nordbahnhofstraße 135, Stuttgart Telefon Fax Autorin und Autor / Kontaktdaten Myriam Brücker Telefon myriam.bruecker@rps.bwl.de Dr. Torben Sammet Telefon: torben.sammet@rps.bwl.de Co-Autorinnen und Co-Autoren (in alphabetischer Reihenfolge) Christian Albrich Netzwerk Looping, Enzkreis Bettina Brandeis Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis Dr. Monika Grillenberger Landratsamt Karlsruhe Ellen Hipp Landratsamt Lörrach Monika Firsching und Anja Manns Landratsamt Reutlingen Prof. Dr. Bertram Szagun Hochschule Weingarten-Ravensburg Jodok Erb, Vanessa Geyer und Lina Wallus Landeshauptstadt Stuttgart 2

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4 Inhaltsverzeichnis Impressum Hintergrund zum Pilotvorhaben Inhalte des Pilotvorhabens Beteiligte Land- und Stadtkreise Projektmanagement Netzwerktreffen im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Evaluation des Pilotvorhabens Öffentlichkeitsarbeit Zusammenfassung der Abschlussberichte der Land-/ und Stadtkreise Projektbeschreibung und -auftrag Handlungsfelder und Themenschwerpunkte Auftrag der Fachplanung Gesundheit Mittel- bzw. Ressourcenverwendung Ziele der Land- und Stadtkreise im Rahmen der Fachplanung Gesundheit Strukturaufbau im Rahmen der Fachplanung Koordination und Kooperation Zentrale Gremien für die Fachplanung Gesundheit Relevante Akteure der KGK für die Fachplanung Gesundheit Bewertung des Strukturaufbaus durch die Land- und Stadtkreise Nachhaltigkeit der Strukturen Erfolgsfaktoren für den Strukturaufbau Prozessplanung im Rahmen der Fachplanung Gesundheit Übersicht über die Prozessschritte Bewertung der Prozessplanung durch die Land- und Stadtkreise Analysephase und Bezug zum Kreisprofil Darstellung der Land- bzw. Stadtkreisprofile Profile von Pilotstädten, -stadtteilen und -gemeinden Zusammenfassung und Darstellung der relevanten Indikatoren und Bewertung der Analysephase Bewertung der Analysephase durch die Land- und Stadtkreise Bürgerbeteiligung

5 3.5.1 Ziele der Bürgerbeteiligung Zielgruppen und Zusammensetzung der Bürgerbeteiligung Entscheidungsspielraum und Einbindung in die Strategieentwicklung Planung der Bürgerbeteiligung Ergebnisse der Bürgerbeteiligung Bewertung der Bürgerbeteiligung durch die Land- und Stadtkreise Strategieentwicklung auf Kreis- und Stadt, Gemeinde- oder Stadtteilebene Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Landund Stadtkreisebene Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Stadt-, Gemeinde- und Stadtteilebene Bewertung der Strategieentwicklung durch die Land- und Stadtkreise Zentrale Ergebnisse des Pilotvorhabens Konzeptentwicklung Fachplan Gesundheit für Baden-Württemberg Nutzen der Fachplanung Gesundheit aus Sicht der Land- und Stadtkreise Erfolgsfaktoren für eine Fachplanung Gesundheit Unterstützungswünsche an das Ministerium für Soziales und Integration Baden- Württemberg zur Etablierung / Verbreitung der Fachplanung Gesundheit Ausblick zur weiteren Planung der Land- und Stadtkreise Evaluation des Pilotvorhabens Bewertung von Projektmanagement und -ablauf des Pilotvorhabens Bewertung der Netzwerktreffen Bewertung der Begleitung und Organisation des Pilotvorhabens durch das LGA Bewertung der wissenschaftlichen Begleitung Bewertung der externen Moderation Bewertung der Ergebnisse in den Land- und Stadtkreisen Weitere Anmerkungen, Kritik, Lob Bewertung der ämterübergreifenden Kooperationen in den Land- und Stadtkreisen Durchschnittlicher Arbeitsaufwand Nutzen der Zusammenarbeit Inhaltlicher Nutzen der Zusammenarbeit Zukünftige Beteiligung an der Fachplanung Gesundheit Verbesserungsvorschläge Fazit

6 6.1 Fazit der wissenschaftlichen Begleitung Ergebnisse Prozesse Fazit und mögliche Empfehlungen Fazit der Projektleitung Ergebnisse des Pilotvorhabens Ableitung von Handlungsempfehlungen Literatur...96 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Beispielhafte Prozessschritte der Fachplanung Gesundheit...27 Abbildung 2: Darstellung der Prozessschritte Enzkreis...28 Abbildung 3: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Karlsruhe (a)...29 Abbildung 4: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Karlsruhe (b)...30 Abbildung 5: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Lörrach...31 Abbildung 6: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Reutlingen (a)...32 Abbildung 7: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Reutlingen (b)...33 Abbildung 8: Darstellung der Prozessschritte Rhein-Neckar-Kreis...34 Abbildung 9: Darstellung der Prozessschritte Landeshauptstadt Stuttgart...35 Abbildung 10: Analysephase und Strategieentwicklung der Fachplanung Gesundheit...37 Abbildung 11: Hausärzte pro Kopf in der Stadt Pforzheim und im Enzkreis...38 Abbildung 12: Anteil Personen ab 65 Jahren, die nicht in Heimen leben, in den Gemarkungen des Landkreises Karlsruhe...39 Abbildung 13: Darstellung der Ü60-jährigen pro 1000 in den Gemeinden des Landkreises Lörrach Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden im Landkreis Reutlingen von 2004 bis Abbildung 15: Altersarmut im Rhein-Neckar-Kreis (Altersgruppe 65+)...40 Abbildung 16: Lärmbelastung nachts über 55 db(a) (6/2012) in der Landeshauptstadt Stuttgart...41 Abbildung 17: Infrastruktur in der Pilotgemeinde Linkenheim-Hochstetten...45 Abbildung 18: Profil der Pilotgemeinde Hohenstein...46 Abbildung 19: Infrastruktur Weinheim...47 Abbildung 20: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Karlsruhe...62 Abbildung 21: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Lörrach...62 Abbildung 22: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Reutlingen...63 Abbildung 23: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Enzkreis...65 Abbildung 24: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landkreis Karlsruhe...66 Abbildung 25: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landkreis Lörrach

7 Abbildung 26: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landeshauptstadt Stuttgart...67 Abbildung 27: Wichtige Rahmenbedingungen und Fragen für eine erfolgreiche kommunale Gesundheitsplanung des ÖGD...88 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick der Netzwerktreffen...14 Tabelle 2: Handlungsfelder und Themenschwerpunkte der Fachplanungen Gesundheit...17 Tabelle 3: Zustimmung und Entschluss zur Fachplanung Gesundheit...18 Tabelle 4: Mittel und Ressourcen...19 Tabelle 5: Auflistung der Pilotstädte, -stadtteile und -gemeinden...41 Tabelle 6: Übersicht der Bürgerbeteiligungsverfahren...51 Tabelle 7: Themenschwerpunkte, Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen auf Kreisebene...59 Tabelle 8: Finanzierung von Maßnahmen auf Land- bzw. Stadtkreisebene...61 Tabelle 9: Finanzierung der Maßnahmen auf Gemeinde-/ Stadtteilebene...68 Tabelle 10: Bedingungen und Konkretisierungsmöglichkeiten für eine GBE-basierte Gesundheitsförderungsplanung, erweitert aus (Szagun 2015)...86 Abkürzungsverzeichnis AG FG KGK KGST LGA PHAC Arbeitsgruppen Fachplanung Gesundheit Kommunale Gesundheitskonferenz Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Public-Health-Action-Cycle 7

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9 1. Hintergrund zum Pilotvorhaben Das Gesundheitswesen steht auch in Baden-Württemberg vor großen Herausforderungen. Zu nennen sind insbesondere die Alterung der Gesellschaft, die Zunahme chronischer Erkrankungen und die Begrenztheit der finanziellen Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund der Herausforderungen an das Gesundheitssystem sollen strukturierte Dialoge mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Partnern des Gesundheitswesens zu unterschiedlichen gesundheitsrelevanten Themen eingerichtet werden. Dazu hat der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg 2012 einen Zukunftsplan Gesundheit Eckpunkte zum Gesundheitsdialog Baden-Württemberg verabschiedet und das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg 1 mit der Umsetzung des Gesundheitsdialogs beauftragt. Gesundheitsdialoge haben Fragen der medizinischen und pflegerischen Versorgung, der Versorgungsstrukturen sowie der Prävention und Gesundheitsförderung, einschließlich des Themas Arbeit und Gesundheit, zum Inhalt. Die Herausforderungen des Gesundheitswesens sollen aufgenommen werden, indem alle relevanten Akteure, Patientinnen und Patienten sowie Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden. Die Ergebnisse und Vorschläge der Dialoge sollen in die Entscheidungsfindung der jeweils zuständigen Gremien bzw. Entscheidungsträger vor Ort einfließen. Der Gesundheitsdialog kann nicht Entscheidungen der zuständigen Institutionen und Gremien ersetzen. Vielmehr soll erreicht werden, dass alle Beteiligten eingebunden und die Bedürfnisse und Interessen der Bürgerinnen und Bürger bzw. Patientinnen und Patienten bei den jeweiligen Entscheidungen berücksichtigt werden. Im Jahr 2013 wurden im Rahmen des Zukunftsplanes Gesundheit fünf Pilotgesundheitsdialoge durchgeführt. Hierbei wurden vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg (LGA) in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart unterschiedliche Partizipationsverfahren im Bereich Gesundheitsförderung und medizinische Versorgung konzipiert und erprobt. In der Pilotphase waren zwei Landkreise (Calw und Reutlingen), zwei Städte (Stuttgart-Mönchfeld und Weinheim-West) und eine Gemeinde (Sulzfeld) beteiligt. Die Pilotdialoge bauten auf bestehende Strukturen auf insbesondere auf die Kommunalen Gesundheitskonferenzen der Land- und Stadtkreise. Auf Stadt- und Gemeindeebene wurden die Dialoge als zentrales Element einer gesundheitsförderlichen und generationenfreundlichen Stadt- und Gemeindeentwicklung im Rahmen der Landesinitiative Gesund aufwachsen und leben in Baden- Württemberg durchgeführt. Für spezifische Gesundheitsthemen wurden vor Ort Beteiligungsformate, wie z. B. Bürgerforum, Fokusgruppe oder Planungswerkstatt entwickelt, deren Methodik auf die jeweilige Thematik zugeschnitten war. Aus den Ergebnissen der Pilotgesundheitsdialoge wurden Handlungsempfehlungen zur Bürgerbeteiligung bei Gesundheitsthemen erarbeitet und veröffentlicht. Mit dem Zukunftsplan Gesundheit wurde zur Weiterentwicklung der Gesundheitspolitik ein Dialogprozess mit allen Beteiligten begonnen und ein Gesundheitsleitbild für Baden- Württemberg erarbeitet. Das Gesundheitsleitbild dient der Orientierung für den Gesundheitsdialog auf Landesebene, Kreis- und Gemeindeebene. Das Leitbild wurde von der ersten 1 Aufgrund der Regierungsumbildung 2016, erfolgte die Umbenennung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg in Ministerium für Soziales und Integration Baden- Württemberg. Dies wurde in vorliegendem Abschlussbericht berücksichtigt. 9

10 Landesgesundheitskonferenz unter Beteiligung der Akteure des Gesundheitswesens sowie Bürgerinnen und Bürgern entwickelt. Als gemeinsame Ziele definiert sind die stärkere Ausrichtung des Gesundheitswesens an den Bürgerinnen und Bürgern, eine engere Vernetzung der Akteure sowie eine bedeutendere Beteiligung der kommunalen Ebene. Diese Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in den Handlungsfeldern Gesundheitsförderung und Prävention, medizinische Versorgung und stationäre und ambulante Pflege beschreibt das Leitbild als gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten. In Baden-Württemberg wurden bislang 37 Kommunale Gesundheitskonferenzen (KGK) auf Kreisebene eingerichtet. Zwei weitere Kommunale Gesundheitskonferenzen sind aktuell im Aufbau (Ortenaukreis, Landkreis Rastatt) 2. Durch das am 30. Dezember 2015 in Kraft getretene Gesetz zur Stärkung der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit und der Vernetzung aller Beteiligten des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg und zur Änderung anderer Gesetze (Landesgesundheitsgesetz), wurden die Kommunalen Gesundheitskonferenzen gesetzlich verankert. Die Kommunalen Gesundheitskonferenzen sind zum einen Steuerungsgremien, die über bedarfsorientierte, kommunale Analysen und Handlungsempfehlungen zur Gesundheit beraten und über deren Umsetzung entscheiden. Zum anderen beinhalten sie Prozesse, in denen die relevanten Akteure gemeinsam über kommunale Stärken und Schwächen verhandeln, den kommunalen Bedarf feststellen und nach Lösungen suchen (vgl. Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden- Württemberg, 2010). Zur Erprobung einer systematischen und langfristigen bedarfs- und sozialraumorientierten Planung, Steuerung und Kommunikation von Gesundheitsbelangen auf Ebene der Stadtund Landkreise im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenzen erfolgte im Juli 2014 die Ausschreibung zum Pilotvorhaben Fachplan Gesundheit. 1.1 Inhalte des Pilotvorhabens Mit der Ausschreibung Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit auf Ebene der Land- und Stadtkreise im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenz unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sollte erprobt werden, wie in Land- und Stadtkreisen die Erstellung eines Fachplanes Gesundheit unter Bürgerbeteiligung gelingen kann. Die Ausschreibung richtete sich an alle Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg mit Kommunaler Gesundheitskonferenz. Eine Bewerbung war bis zum 17. Oktober 2014 möglich. Gegenstand des Pilotvorhabens war: 1) Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für den eigenen Kreis: Die teilnehmenden Land- und Stadtkreise erprobten und evaluierten die Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für den eigenen Kreis zu mindestens einem der folgenden Handlungsfelder des Gesundheitsleitbildes: Gesundheitsförderung und Prävention zu den Gesundheitszielen Gesund aufwachsen oder Gesund und aktiv älter werden. 2 Stand: Juli

11 Medizinische Versorgung (ambulant und stationär, kurativ und rehabilitativ, sektoren- sowie kreisübergreifend) Stationäre und ambulante Pflege und deren Vernetzung mit örtlichen Betreuungs-, Pflege- und Unterstützungsstrukturen sowie geriatrischer, kurativer und rehabilitativer Versorgung Die Wahl eines Themenschwerpunktes innerhalb des gewählten Handlungsfeldes war möglich. Die Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit beinhaltete im Pilotvorhaben den Aufbau der notwendigen Strukturen innerhalb des Land- oder Stadtkreises, die Erstellung eines Land- oder Stadtkreisprofils, indem Bedarfe, Bestand, Potentiale und Probleme, zu mindestens einem zuvor ausgewählten Handlungsfeld, erhoben, analysiert und in kartografischer Form dargestellt werden und die Festlegung einer Strategie auf Kreis- und ggf. Gemeinde-/Stadtteilebene (vgl. LGA, 2014a). Zudem war die Durchführung von mindestens einem Verfahren zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei der Erstellung des Fachplanes vorgegeben. Besonders vorteilhaft erschien es, dies während der Analysephase oder zur Vorstellung und öffentlichen Diskussion der Ergebnisse der Analysephase durchzuführen. Ziel sollte es sein, partizipative Elemente dauerhaft in die Struktur der KGK zu implementieren. 2) Konzepterstellung für die Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg: Die am Pilotvorhaben teilnehmenden Land- und Stadtkreise sollten gemeinsam ein Konzept für die Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit auf Kreisebene entwickeln. Ziel war es, die Ergebnisse des Pilotvorhabens durch Handlungsempfehlungen zur Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für Land- und Stadtkreise in Baden- Württemberg zu verbreiten. Zur Orientierung der teilnehmenden Land- und Stadtkreise im Pilotvorhaben wurden Eckpunkte zur Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit (LGA, 2014a) erstellt. Sie knüpfen u. a. an den Bericht der Projektgruppe Kommunale Gesundheitskonferenzen im Rahmen der AG Standortfaktor Gesundheit (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, 2010) sowie an Erkenntnisse der Pilotgesundheitsdialoge Baden-Württemberg (LGA, 2014b) an und orientieren sich am Gesundheitsleitbild Baden- Württemberg. Leitende Fragestellungen des Pilotvorhabens waren: 1 a) Was ist unter einem Fachplan Gesundheit für Baden-Württemberg zu verstehen? b) Welche Inhalte und welche Vorgehensweise sind für Baden-Württemberg empfehlenswert? c) Was sind planungsrelevante Daten und Kennzahlen? 2 Unterstützt der Fachplan Gesundheit die Arbeit der KGK beim zielgerichteten und koordinierten Einsatz von Ressourcen im Sinne von rationalen Entscheidungen? 3 Ist der Fachplan Gesundheit geeignet, Bürgerbeteiligung dauerhaft in die KGK zu integrieren? 4 Ist der Fachplan Gesundheit ein geeignetes Instrument für die Politikberatung? 11

12 5 Wie hoch ist der Aufwand für die Erarbeitung des Fachplanes unter Bürgerbeteiligung? Im Laufe des Pilotvorhabens hat sich gezeigt, dass die genannten Leitfragen an die vorhandenen Rahmenbedingungen und die Entwicklungen im partizipativ angelegten Projektverlauf angepasst werden mussten. Kapitel 4.1 thematisiert Frage 1a) und beschreibt die Weiterentwicklung des Konzeptes zu einer Fachplanung Gesundheit, die in Abstimmung mit den teilnehmenden Land- und Stadtkreisen sowie dem Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg stattfand. Im Folgenden wird daher der Begriff Fachplanung Gesundheit (FG) anstatt Fachplan Gesundheit verwendet. Ergebnisse der Fachplanungen Gesundheit aus den teilnehmenden Land- und Stadtkreisen zu Inhalten und Vorgehensweisen (Frage 1b) sind in den Kapiteln 3 und 4 dargestellt. Daraus werden bis zum Handlungsempfehlungen zur Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg abgeleitet. Frage 1c) wird in Kapitel 3.4.3, Frage 2, 3 und 4 werden in Kapitel 4.2 beantwortet. Frage 5 wird durch zwei Erhebungen ermittelt. Der durchschnittliche zeitliche Aufwand für die beteiligten Ämter in den Land- und Stadtkreisen geht aus Kapitel 5.2 hervor. Die eingesetzten Stellenanteile für die Gesamtkoordination der Fachplanung Gesundheit in den Land- und Stadtkreisen wird durch die Verwendungsnachweise an das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg bis zum erhoben. Die Ergebnisse fließen in die Handlungsempfehlungen zur Erarbeitung eines Fachplanes Gesundheit für Land- und Stadtkreise in Baden-Württemberg ein. 1.2 Beteiligte Land- und Stadtkreise Im Zeitraum von Dezember 2014 bis Mai 2016 förderte das Land Baden-Württemberg sechs Land- und Stadtkreise, die exemplarisch eine Fachplanung Gesundheit für den eigenen Kreis zu mindestens einem der drei Handlungsfelder Gesundheitsförderung und Prävention, medizinische Versorgung und stationäre und ambulante Pflege erarbeiteten und den Aufbau der notwendigen Strukturen für eine Fachplanung Gesundheit evaluierten. Beteiligte Land- und Stadtkreise am Pilotvorhaben sind: Enzkreis (PF), Landkreis Karlsruhe (KA), Landkreis Lörrach (LÖ), Landkreis Reutlingen (RT), Rhein-Neckar-Kreis (HD), Landeshauptstadt Stuttgart (S) 3. 3 Zur Vereinfachung werden im Folgenden die jeweiligen KFZ-Zeichen der Land- und Stadtkreise als Bezeichnung genutzt. Enzkreis bekommt folglich die Abkürzung PF und Rhein-Neckar-Kreis HD. 12

13 2. Projektmanagement 2.1 Netzwerktreffen im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Für den regelmäßigen Austausch der sechs beteiligten Land- und Stadtkreise erfolgte in einem Netzwerk die gegenseitige Beratung und die Fachberatung durch Expertinnen und Experten, die gemeinsame Entwicklung des Konzeptes der Fachplanung Gesundheit und die Evaluation des Prozesses. Bis April 2016 fanden acht Netzwerktreffen statt. Ein neuntes Netzwerktreffen ist im September 2016 geplant. Das LGA hat die Projektleitung inne und ist als Ansprechpartner für die fachliche Beratung und Begleitung für die Land-/ Stadtkreise, für die Organisation und Durchführung der Netzwerktreffen sowie für die Dokumentation und Evaluation des Pilotvorhabens zuständig. Alle Netzwerktreffen wurden und werden vom LGA gemeinsam mit Prof. Dr. Bertram Szagun (Hochschule Ravensburg-Weingarten) und mit der Moderatorin Sarah-Kristina Wist (Universität Stuttgart) vor- und nachbereitet. Die Netzwerktreffen erfolgten im Abstand von ca. acht Wochen und beinhalteten unterschiedliche Themenschwerpunkte. Die Themenschwerpunkte ergaben sich jeweils aus den relevanten Inhalten einer Fachplanung Gesundheit entlang des Public-Health-Action-Cycle (PHAC) und aus den vom Netzwerk gewünschten Themen. Im Vorfeld der Netzwerktreffen wurden die Land- und Stadtkreise gebeten, sich zu vorgegebenen Fragen vorzubereiten und diese im Netzwerk vorzutragen. Eine anschließende Diskussion trug zum Austausch, zum Erkennen von Hindernissen und zu Lösungsvorschlägen bei. Am Netzwerk nahmen ein bis zwei Projektverantwortliche aus den beteiligten Land- und Stadtkreisen, Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg und des LGA sowie Herr Prof. Dr. Szagun und die Moderatorin Frau Wist teil. Eine regelmäßige Teilnahme der beteiligten Land- und Stadtkreise wurde vorausgesetzt und durchweg von allen auch erfüllt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Netzwerktreffen und die jeweiligen Themen. Im Anschluss der Netzwerktreffen fand eine Nachbesprechung des Koordinationsteams statt. Dieses bestand aus Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg und des LGA sowie Herrn Prof. Dr. Szagun und der Moderatorin Frau Wist. Gemeinsam wurde das Netzwerktreffen reflektiert und das weitere Vorgehen besprochen. Herr Prof. Dr. Szagun von der Hochschule Ravensburg-Weingarten ist für die fachliche Begleitung und Beratung zu den Themen Gesundheitsplanung und Gesundheitsberichterstattung zuständig und unterstützt die Planung und Durchführung der Evaluation des Pilotvorhabens. Frau Wist von der Universität Stuttgart ist für die Moderation der Netzwerksitzungen und zusätzlich als Expertin der Bürgerbeteiligung für die fachliche Begleitung und Beratung zum Thema Bürgerbeteiligung sowie für eventuelle bedarfsorientierte Schulungen zuständig. 13

14 Tabelle 1: Überblick der Netzwerktreffen Netzwerktreffen Datum Themen des Netzwerktreffens 1. Netzwerktreffen Netzwerktreffen Netzwerktreffen Überblick Pilotvorhaben und Prozessmanagement, Planungen der beteiligten Land- und Stadtkreise Dokumentation und Evaluation, Analysephase, Datenlage, Datengewinnung Prozessplanung Fachplanung Gesundheit Bürgerbeteiligung 4. Netzwerktreffen Planungsstrukturen, Planungsprozesse, Daten 5. Netzwerktreffen Besprechung der Zwischenberichte, Bürgerbeteiligung 6. Netzwerktreffen Netzwerktreffen Netzwerktreffen Netzwerktreffen Definition und Inhalte der Fachplanung, Kurzdarstellung bisheriger Ergebnisse (Indikatoren) Ableitung von Zielen und Maßnahmen, Inhalte des Abschlussberichtes und der Handlungsempfehlungen Austausch und Berichte aus den Land- und Stadtkreisen, Feedback zum Pilotvorhaben Gesundheit Nachbesprechung Abschlussbericht, Besprechung Handlungsempfehlungen, Abstimmungen zur abschließenden Veranstaltung 2.2 Evaluation des Pilotvorhabens Die Evaluation des Pilotvorhabens richtete sich auf den Prozess zur Erarbeitung einer Fachplanung Gesundheit in den beteiligten Land- und Stadtkreisen und auf die Arbeitsschritte des Planungszyklus. Einzelne Inhalte der Evaluation des Pilotvorhabens sind: 1. eine Prozessdokumentation und -evaluation aller Schritte innerhalb der Fachplanung Gesundheit entlang des Public-Health-Action-Cycle in den beteiligten Land- und Stadtkreisen, 2. eine qualitative Bewertung der Wirkungen auf die Strukturen und Kooperationen in den Land- und Stadtkreisen mit dem Schwerpunkt Kommunale Gesundheitskonferenzen, 3. eine Abschätzung von Aufwand und Nutzen der Fachplanung Gesundheit und 4. eine qualitative Bewertung des gemeinsamen Prozesses der Erstellung eines Konzeptes für eine Fachplanung Gesundheit für Land- und Stadtkreise im begleitenden Netzwerk. Um die Prozesse der beteiligten Land- und Stadtkreise zu dokumentieren und evaluieren, entwickelte das LGA in Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Dr. Szagun einen Evaluations- Leitfaden mit Fragen zu den einzelnen Phasen und Inhalten des Projektverlaufes. Dieser Evaluations-Leitfaden wurde gemeinsam im Netzwerk des Pilotvorhabens diskutiert und konnte jederzeit durch Netzwerk-Teilnehmende angepasst und um relevante Fragestellungen ergänzt werden. Der entwickelte Evaluations-Leitfaden und die enthaltenen Fragestellungen dienten als Grundlage für die Vorbereitung der Netzwerktreffen durch die beteiligten Land- und Stadtkreise, Herrn Prof. Dr. Szagun, die Universität Stuttgart und das LGA sowie deren Dokumentation, entsprachen der Vorlage für die Zwischenberichte der beteiligten Land- und Stadtkreisen und 14

15 gingen in die Vorlage für den Abschlussbericht ein. Der Abschlussbericht beinhaltet sowohl die Prozessdokumentation und -evaluation aller relevanten Schritte innerhalb der Fachplanung Gesundheit sowie die qualitative Bewertung der Wirkung auf die Strukturen und Kooperationen in den Land- und Stadtkreisen mit Schwerpunkt auf den Kommunalen Gesundheitskonferenzen. Zusätzlich wurden am Ende des Pilotvorhabens zwei schriftliche Befragungen durchgeführt: 1) Befragung der Koordinierungsstellen Fachplanung Gesundheit der Land- und Stadtkreise hinsichtlich der Prozessbegleitung durch das LGA, der wissenschaftlichen Begleitung und der externen Moderation. 2) Befragung der beteiligten Ämter in den Land- und Stadtkreisen zur Zusammenarbeit im Rahmen des Pilotvorhabens Fachplanung Gesundheit. Die Ergebnisse der Evaluation sind in Kapitel 5 Evaluation des Pilotvorhabens festgehalten. 2.3 Öffentlichkeitsarbeit Im Infodienst Gesundheitsförderung des LGA, in den Dienstbesprechungen der Kommunalen Gesundheitskonferenzen sowie auf der Homepage des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg wurde und wird regelmäßig über das Pilotvorhaben berichtet. Detaillierte Informationen zu den Vorhaben der einzelnen Land- und Stadtkreise sind in sogenannten Steckbriefen auf der Homepage des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg zu finden. Das Pilotvorhaben wurde außerdem bei verschiedenen Veranstaltungen präsentiert und der Fachöffentlichkeit vorgestellt (Landesgesundheitskonferenz Baden-Württemberg 2015, Posterpräsentation; ÖGD-Kongress 2016, Präsentation). Ende 2016 bzw. Anfang 2017 werden die Ergebnisse aus der Pilotphase im Rahmen einer Handlungsempfehlung veröffentlicht. Dabei sollen Umsetzungsschritte dargestellt, relevante Indikatoren für ein Land-/ Stadtkreisprofil und ein Stadt-/ Gemeindeprofil aufgezeigt sowie Handlungsempfehlungen vorgestellt werden. Weiter ist Anfang 2017 eine Veranstaltung zur Veröffentlichung und Diskussion der Ergebnisse des Pilotvorhabens geplant. Es werden alle Gesundheitsämter und KGKen eingeladen. 15

16 3. Zusammenfassung der Abschlussberichte der Land-/ und Stadtkreise Der folgenden Zusammenfassung der Abschlussberichte liegen die Abschlussberichte aus den einzelnen Land- und Stadtkreisen zugrunde. Die Leitfragen der Abschlussberichte wurden durch das LGA erstellt und gemeinsam mit Prof. Dr. Szagun, Frau Wist, dem Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg sowie den Land- und Stadtkreisen abgestimmt. Die Fragen ermöglichten eine detaillierte Prozessdokumentation und -evaluation aller Prozessphasen innerhalb des Pilotvorhabens entlang des PHAC in den beteiligten Land- und Stadtkreisen. Für die folgende Darstellung wurden teilweise Fragestellungen und Antworten zusammengefasst. Die Auswertungsformate unterscheiden sich dabei je nach Fragestellung. Der Fragebogen war sehr umfangreich, daher mussten die Vertreterinnen und Vertreter der Land- und Stadtkreise ihre Antworten auf die relevantesten Aspekte begrenzen. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Kreise auch Antworten anderer Kreise zustimmen bzw. sich diesen anschließen würden. 3.1 Projektbeschreibung und -auftrag Handlungsfelder und Themenschwerpunkte Die am Pilotvorhaben teilnehmenden Land- und Stadtkreise hatten die Möglichkeit, sich für die Erarbeitung einer FG auf mindestens eines der drei Handlungsfelder des Gesundheitsleitbildes Baden-Württemberg festzulegen. Innerhalb des gewählten Handlungsfeldes war zudem die Wahl von Themenschwerpunkten möglich. Eine Übersicht über die Handlungsfelder und Themenschwerpunkte gibt Tabelle 2. 16

17 Tabelle 2: Handlungsfelder und Themenschwerpunkte der Fachplanungen Gesundheit Land- und Stadtkreise Enzkreis Landkreis Karlsruhe Landkreis Lörrach Landkreis Reutlingen Rhein-Neckar- Kreis Landeshauptstadt Stuttgart Handlungsfelder Medizinische Versorgung Stationäre / ambulante Pflege Gesundheitsförderung / Prävention Gesundheitsförderung / Prävention Gesundheitsförderung / Prävention Medizinische Versorgung Gesundheitsförderung / Prävention Gesundheitsförderung / Prävention Stationäre / ambulante Pflege Themenschwerpunkte Medizinische Versorgung (ambulant und stationär, kurativ und rehabilitativ, sektoren- sowie kreisübergreifend) Stationäre und ambulante Pflege und deren Vernetzung mit örtlichen Betreuungs-, Pflege- und Unterstützungsstrukturen sowie geriatrischer, kurativer und rehabilitativer Versorgung. Gesund und aktiv älter werden Menschen bis zu einem hohen Lebensalter, auch mit körperlichen Einschränkungen, möglichst lange ein selbstständiges, selbstbestimmtes Leben erleichtern Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit älterer Menschen im Landkreis Gesund und aktiv älter werden Förderung von zielgruppenspezifischen Bewegungsangeboten für die Altersgruppe 60 / 65+ Erfassung der Bedürfnisse der Zielgruppe, um ein selbstständiges Leben im Alter ermöglichen zu können Gesundheitsförderung und Prävention Fokus auf Ebene der Gemeinden Gesundheitliche Versorgung Themenschwerpunkt 1: Gesundheitliche Dienstleistungen im Landkreis Reutlingen mit Fokus auf den ländlichen Raum Themenschwerpunkt 2: Im Rahmen der Bürgerbeteiligung werden die Kriterien der Erreichbarkeit diskutiert. Themenschwerpunkt 3: Gesundheitszentrum und Lehrpraxis Hohenstein - synergetische Fachplanung Gesund und aktiv älter werden (Generationengerecht und lange selbständig leben in der Stadt Weinheim) Gesund aufwachsen Gesund und aktiv älter werden Gesundheitsförderung, Prävention inkl. Pflege in einem Stadtteil einer Großstadtkommune mit mehr als Einwohner Das Handlungsfeld Gesundheitsförderung / Prävention wurde in fünf Land- und Stadtkreisen aufgegriffen. Davon befassen sich vier Land- und Stadtkreise mit dem Gesundheitsziel Gesund und aktiv älter werden und ein Kreis mit dem Gesundheitsziel Gesund aufwachsen. In allen Handlungsfeldern kooperierten die Land- und Stadtkreise mit Pilotstädten und -gemeinden, um eine detaillierte Analyse und Fachplanung zu ermöglichen. Mit dem Handlungsfeld medizinische Versorgung befassen sich zwei Land- und Stadtkreise, mit dem Handlungsfeld stationäre und ambulante Pflege befassen sich zwei Landkreise. 17

18 3.1.2 Auftrag der Fachplanung Gesundheit In Tabelle 3 ist dargestellt, welche Instanzen im Entscheidungsprozess zur Einführung einer FG im eigenen Land- oder Stadtkreis beteiligt waren. Tabelle 3: Zustimmung und Entschluss zur Fachplanung Gesundheit Land- und Stadtkreise Beteiligte Instanzen im Entscheidungsprozess Enzkreis Landkreis Karlsruhe Landkreis Lörrach Zustimmung durch Landrat und 1. Landesbeamter Zustimmung durch Lenkungsgruppe der KGK Zustimmung durch Fachbeirat der Kommunalen Gesundheitskonferenz Zustimmung und Beschlussfassung durch Sozial- und Kulturausschuss Landrat und 1. Landesbeamter Leiter Gesundheitsamt Dezernenten: Dezernat IV (Recht und Ordnung; Gesundheitsamt), Dezernat III (Mensch und Gesellschaft, Amt für Versorgung und Rehabilitation, Altenhilfeplanung / Altenhilfefachberatung), Dezernat V (Umwelt und Technik, Amt für Vermessung, Geoinformation und Flurneuordnung incl. GIS-Zentrum) Lenkungskreis der KGK Jugendhilfe- und Sozialausschuss Zustimmung durch die Landrätin Zustimmung durch das Plenum der KGK Zustimmung durch den Kreistag Landkreis Reutlingen Beschluss durch das Plenum der KGK Zustimmung durch die 3. KGK (10/14) Rhein-Neckar-Kreis Beschluss durch die KGK-Lenkungsgruppe Beschluss durch Landrat und Oberbürgermeister (Weinheim) Landeshauptstadt Stuttgart Vorschlag durch Gesundheitsamt Kooperationsgespräche mit dem Sozialamt Beratung durch Sozial- und Gesundheitsausschuss & Verwaltungsausschuss Beschlussfassung durch Gemeinderat Stuttgart Mittel- bzw. Ressourcenverwendung Insgesamt zeigt sich, dass die Land- und Stadtkreise nur teilweise über finanzielle Ressourcen für die FG verfügen, die über die Projektmittel des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg und eigene Personalressourcen hinausgehen. Personalressourcen werden meist sowohl vom Gesundheitsamt wie auch von weiteren Dezernaten und Ämtern gestellt. Bei Bedarf stehen für die FG in vier Land- und Stadtkreisen finanzielle Mittel der KGK zur Verfügung. Die folgende Tabelle 4 zeigt, über welche Mittel und Ressourcen die Land- und Stadtkreise zusätzlich zu dem vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg bereitgestellten Budget und den (auch von anderen Ämtern) bereitgestellten Personalressourcen verfügen und wer über die Ressourcenverteilung entscheidet: 18

19 Tabelle 4: Mittel und Ressourcen Land- und Stadtkreise Zur Verfügung stehende finanzielle Ressourcen Enzkreis Für die Fachplanung kann auf zusätzliche finanzielle Ressourcen der KGK zurückgegriffen werden. Landkreis Karlsruhsourcen Es stehen keine weiteren finanziellen Res- zur Verfügung Landkreis Lörrach Für das Pilotvorhaben kann auf zusätzliche finanzielle Ressourcen der KGK zurückgegriffen werden. Durch die Beteiligung des LK an Ausschreibungen, wie beispielsweise die der B52 Verbändekooperationen, konnten weitere Mittel generiert werden (z.b. für die Umsetzung von Maßnahmen) Landkreis Reutlingen Rhein-Neckar- Kreis Landeshauptstadt Stuttgart Bis Ende 2015 gab es keine nachhaltige Finanzierung der KGK. Die Finanzierung der Umsetzung von Maßnahmen erfolgte bislang über die Anschubfinanzierung der KGK, eingeworbene Drittmittel und die Akquise von Sponsoren. Die Personal- und Geschäftskosten für die Fachplanung Gesundheit, die im Rahmen des Pilotvorhabens zusätzlich zu den Projektmitteln des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg anfallen, werden vom Landratsamt / Kreisgesundheitsamt aufgebracht. Der Einsatz von weiteren finanziellen und personellen Ressourcen ist abhängig von Projekt- und Maßnahmenplanungen. Es kann auf zusätzliche finanzielle Ressourcen der KGK zurückgegriffen werden. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, finanzielle Mittel über die Kooperationspartner, Stiftungen oder Landeseinrichtungen zu gewinnen. Bei Bedarf kann auf den Projektmittelfonds der Stuttgarter KGK zurückgegriffen werden. Entscheidung über die Ressourcenverteilung Zustimmung Lenkungsgruppe KGK und Fachbeirat KGK Genehmigung durch Hausspitze Über personelle Ressourcen des Gesundheitsamtes entscheidet Amtsleitung und Dezernent. Über Mittel der KGK entscheidet Landratsamt im Einvernehmen mit dem Lenkungskreis. Plenum der KGK entscheidet über Einsatzbereich (inhaltliche Schwerpunkte) für personelle und finanzielle Ressourcen Über Einsatz der finanziellen Mittel stimmt Lenkungskreis ab Arbeitsgruppen beraten und KGK begleitet den Entscheidungsprozess zur Ressourcenverwendung Über personelle und finanzielle Ressourcen entscheidet Amtsleitung und Dezernent Lenkungsgruppe und Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz des Landratsamtes / Gesundheitsamtes des RNK und HD Über Mittel aus dem Projektmittelfonds entscheidet das Gesundheitsamt nach bestimmten Kriterien Ziele der Land- und Stadtkreise im Rahmen der Fachplanung Gesundheit Im Rahmen der Fachplanung Gesundheit formulierten die Land- und Stadtkreise für ihren Kreis abgestimmte Ziele der Fachplanung Gesundheit. Diese orientieren sich zum Großteil an den gemeinsam abgestimmten Zielformulierungen für eine Fachplanung Gesundheit (vgl. LGA, 2014a), wurden jedoch im Laufe des Prozesses weiterentwickelt. Da sich die Ziele der Land- und Stadtkreise oftmals überschnitten, sind sie nachfolgend zusammengefasst aufgelistet: Inhaltlich Ausbau bedarfsgerechter Angebote und Schaffung gesundheitsförderlicher Lebensbedingungen für die Zielgruppe und / oder die Bevölkerung Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger erhalten, verbessern oder wiederherstellen Eine adäquate medizinische und pflegerische Versorgung sicherstellen 19

20 Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit Die körperliche und geistige Aktivität und Mobilität älterer Menschen stärken Die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen stärken Bewusstsein für gesundheitliche Determinanten im Alter stärken Bewusstsein für das Thema Gesundheit oder für einzelne Themenschwerpunkte in den Gemeinden, Stadtteilen, politischen Gremien, Ämtern sowie bei weiteren Akteuren schaffen und stärken Die Themenfelder medizinische Versorgung und stationäre / ambulante Pflege miteinander verknüpfen Gesundheit als Querschnittsaufgabe im Kreis verankern Strukturell Systematisierte, bedarfsgerechte und sozialraumorientierte Gesundheits- und Sozialplanung (inkl. Strategie- und Maßnahmenentwicklung) auf Basis einer vorhandenen GBE (auch auf Stadtteilebene) Erstellung eines Instruments für die systematische und bedarfsorientierte Ressourcenund Einsatzplanung (Planungsinstrument) als Entscheidungsgrundlage für die KGK Vernetzung von Ämtern, Institutionen und Gremien auf- und ausbauen, um Synergieeffekte zu schaffen, Parallelstrukturen zu vermeiden und die systematische Planung nachhaltig zu festigen Einbindung und Beteiligung der Bevölkerung, um Bedarfe und Bedürfnisse zu erkennen Stärkung des Bewusstseins für das Thema Gesundheit im intersektoralen Dialog und Stärkung verschiedener Themen der Gesundheitsförderung 3.2 Strukturaufbau im Rahmen der Fachplanung Koordination und Kooperation In allen am Pilotvorhaben beteiligten Gesundheitsämtern der Land- und Stadtkreisen wurde eine Koordinierungsstelle/ -gruppe Fachplanung Gesundheit eingerichtet. Im Enzkreis und im Landkreis Lörrach entspricht die Koordinierungsstelle/-gruppe Fachplanung Gesundheit exakt der bereits bestehenden Geschäftsstelle der KGK. In den weiteren vier Land- und Stadtkreisen sind in der jeweiligen Koordinierungsstelle/-gruppe Fachplanung Gesundheit zusätzlich zur Geschäftsstelle der KGK weitere Tätigkeitsbereiche der Verwaltung gebündelt. Die vertretenen Tätigkeitsbereiche sind hierbei primär dem Gesundheitsamt des Land- oder Stadtkreises zugehörig. Im Rhein-Neckar-Kreis ist zusätzlich zum Gesundheitsamt das Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren der Stadt Weinheim in der Koordinierungsstelle/- gruppe vertreten. Die originären Tätigkeitsbereiche der Koordinierungsstelle/-gruppe sind: Geschäftsstelle KGK (KA, HD, PF, RT, LÖ, S) - (6x) Gesundheitsförderung (HD, KA, LÖ, S, PF) - (5x) Gesundheitsberichterstattung (RT, KA, HD, S) - (4x) Bürgerbeteiligung (S, HD) - (2x) Geoinformationssystem-Administrator (RT) Gesundheits- und Sozialplanung (S) Sozialarbeit (Weinheim) Stadtplanung (RT - Externe Honorarkraft) 20

21 Die Koordinierungsstellen/-gruppen Fachplanung Gesundheit werden in ihrer Arbeit durch Kooperationen innerhalb der Verwaltung der Land- oder Stadtkreise und mit weiteren Akteuren (z. B. der KGK) unterstützt. Ämter, Arbeitsbereiche und Institutionen welche die Koordinierungsstelle/-gruppe Fachplanung Gesundheit unterstützen sind: Sozialamt (HD, S, KA), Sozialdezernat (RT), Sozial- und Versorgungsamt (PF), Jugendund Sozialamt (PF), Dezernat für Soziales und Jugend (LÖ), Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren (Weinheim) - (7x) Sozialplanung (RT, PF) Jugendhilfe-Fachplanung (RT) Altenhilfe-Fachplanung (RT, KA,LÖ), Sozialplanung für ältere Menschen (HD), Altersplanung, Kreispflegeplan und Altenberatung (S) - (6x) Amt für Vermessung, Bodenordnung und Geoinformation / Stadtmessungsamt / Geodatenzentrum / GIS (KA, PF, HD, LÖ, S) - (5x) Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung (S), Amt für Stadtplanung (PF), Amt für Stadtentwicklung (Weinheim) Jugendamt (HD, S) (2x) Stadtjugendring (Weinheim) Amt für Bildung und Sport (Weinheim), Amt für Sport und Bewegung (S) Weinheimer Bildungskette (Weinheim) Jobcenter (PF) Behindertenhilfe (PF) Marktforschungsinstitut (Gesundheitsberichterstattung) (PF) Bürgermeisteramt (KA) Hauptamt Hauptamtsleiter und Sozialarbeiter (KA) Nachhaltigkeitsdezernat (RT) Ordnungsdezernat (RT) Geschäftsstelle der Inklusionskonferenz (RT) Zusammenfassung der zentralen Ämter und Tätigkeitsbereiche: Die Ämter und Arbeitsbereiche mit zentraler Bedeutung für die FG ergeben sich aus der Betrachtung aller beteiligten Ämter und Tätigkeitsbereiche in den Koordinierungsstellen/- gruppen und vorhandenen Kooperationen zusammen. Ämter und Tätigkeitsbereiche die sich entweder durch eine Mitarbeit in der Koordinierungsstelle/-gruppe oder durch Kooperation mit dieser an der FG beteiligen, sind: Gesundheitsamt - (6x) Geschäftsstelle KGK - (6x) Gesundheitsberichterstattung - (5x) (im Zeitraum des Pilotvorhabens Fachplanung Gesundheit war GBE in Lörrach nicht besetzt; im Enzkreis: durch ein Marktforschungsinstitut) Sozialamt - (7x in allen Land- und Stadtkreisen vertreten und Weinheim) Altenhilfe-Fachplanung, Altenhilfe, Sozialplanung für ältere Menschen, Altersplanung, Kreispflegeplan, Altenberatung - (6x) Geoinformationssysteme / Geodatenzentrum / Stadtmessungsamt - (6x) Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung (S), Amt für Stadtplanung (PF), Amt für Stadtentwicklung (Weinheim), Stadtplanung (RT - Externe Honorarkraft) - (4x) Jugendamt (HD, S) (2x) 21

22 3.2.2 Zentrale Gremien für die Fachplanung Gesundheit Folgende Gremien sind in mindestens zwei Land- und Stadtkreisen an der FG beteiligt: Kreistag (PF, KA, LÖ) und Gemeinderat (S) - (4x) Gemeinderat der Pilotgemeinde (PF, KA, LÖ, RT), Bezirksbeirat (S) - (5x) Lenkungsgruppe KGK (PF, KA, LÖ, HD, S) - (5x) AG s und AK s der KGK (KA, LÖ, RT, HD, S) - (5x) Geschäftsstelle KGK (KA, LÖ, RT, HD, S) - (5x) Plenum KGK (LÖ, HD, RT) - (3x) Bürgerforum (PF, KA) - (2x) Koordinierungsstelle/-gruppe FG (KA, HD) - (2x) Bürgermeister-Sprengel (HD), Bürgermeisterforum (LÖ) - (2x) Relevante Akteure der KGK für die Fachplanung Gesundheit Bei der Frage nach relevanten Akteuren der KGK für die FG, bestand die Möglichkeit zwischen sehr wichtigen und wichtigen Akteuren zu unterscheiden. Nachfolgend sind die Akteure aufgeführt, die mindestens zweimal genannt wurden: Sehr wichtige Akteure der KGK für die Fachplanung Gesundheit sind: Landrätin: Vorsitzende KGK und Anstoß zur Beteiligung FG (LÖ) Landrat: Vorsitzender KGK (PF) Liga der freien Wohlfahrtsverbände: Mitglied der AG Gesund älter werden (LÖ) Liga der freien Wohlfahrtsverbände: Ggf. Mitarbeit FG in der Kommune (KA) Kreisseniorenrat: Mitglied der AG Gesund älter werden, Vertretung Zielgruppeninteressen (LÖ) Kreisseniorenrat: Mitglied der AG Gesund älter werden der KGK - Mitarbeit der AG an der FG zum Thema Gesund älter werden (KA) Wichtige Akteure der KGK für die Fachplanung Gesundheit sind: AOK: Geschäftsführer AOK Nordschwarzwald, Mitglied KGK (PF) AOK Mittlerer Oberrhein: Ggf. Bereitstellung von Krankheitsdaten (KA) AOK: Informationsweitergabe, ggf. Finanzierung von Präventionsangeboten (S) Bürgermeisterin: Informationsweitergabe, Unterstützung im Gemeinderat (S) Oberbürgermeister/-innen der Städte Rheinfelden, Weil am Rhein und Lörrach, Bürgermeisterin der Gemeinde Aitern (als Vertreterin aller Gemeinden): Übertragung ins Bürgermeisterforum (LÖ) Arge B52, Verbändekooperation: Ggf. Bereitstellung von Krankheitsdaten (KA) B52: Informationsweitergabe, ggf. Finanzierung von Präventionsangeboten (S) Volkshochschule Stuttgart / Bildungsträger: Informationsweitergabe (S) Volkshochschule Lörrach: Mitglied der AG Gesund älter werden, Beratung bei der Umsetzung Bewegungstreffs im Freien (LÖ) Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg: Mitglied der AG Gesund älter werden (LÖ) 22

23 3.2.4 Bewertung des Strukturaufbaus durch die Land- und Stadtkreise Die Land- und Stadtkreise bewerteten den Strukturaufbau unterschiedlich, alle Kreise bestätigen jedoch, dass bereits vorhandene Strukturen und Kooperationen den weiteren Strukturaufbau sowie die Durchführung des gesamten Prozesses erleichtern. Durch die Einbindung und Unterstützung von Schlüsselpersonen können Ressourcen geschont und Synergien geschaffen werden. Mussten Strukturen grundlegend aufgebaut werden, verzögerte sich der weitere Prozess der FG. Dies stellte im Hinblick auf den knappen zeitlichen Rahmen eine große Herausforderung dar. Um den Aufbau von Strukturen zu erleichtern, sind klare Regelungen zur Beteiligung anderer Ämter und Kooperationspartner notwendig. Positiv bewerteten die Land- und Stadtkreise: Bereits vorhandene Strukturen und Kooperationen erleichterten die Informationsweitergabe und sorgten für eine schnelle Verfügbarkeit von Daten durch andere Ämter, Zeitersparnis und allgemeine Unterstützung für die FG. (HD, LÖ, KA, PF, RT, S) - (6x) Durch die Unterstützung von Schlüsselpersonen (auch in den Pilotgemeinden) und der Politik konnten zusätzliche Ressourcen geschaffen werden. (S, PF, LÖ) - (3x) Durch die frühzeitige Einbindung von Kooperationspartnern und Entscheidungsträgern konnte wertvolle Unterstützung sichergestellt werden. (HD, S) - (2x) Durch eine (neue) ämterübergreifende Begleit- und / oder Lenkungsgruppen ist effektiveres Handeln möglich und Synergieeffekte können geschaffen werden. (S, LÖ) - (2x) Bestehende Strukturen und Kooperationen wurden intensiviert. (LÖ, RT) - (2x) Neu geschaffene Strukturen müssen sich noch festigen, konnten für die FG bereits wertvolle Dienste leisten. (LÖ) Die Transparenz zwischen den Ämtern wurde erhöht. (S) Durch die ämterübergreifende Nutzung eines geografischen Informations-Systems GI kann eine einheitliche Basis für die Analyse und Visualisierung raumbezogener Daten geschaffen werden. (RT) Als Erschwernis bewerteten die Land- und Stadtkreise: Die Aufbauprozesse von Strukturen erwiesen sich für das koordinierende Amt der Fachplanung Gesundheit durch unklare Regelungen zur Beteiligung anderer Ämter und Kooperationspartner als sehr aufwendig. Für den regelmäßigen Austausch empfehlen sich regelmäßige Termine. (S, LÖ, HD) - (3x) Der zeitliche Rahmen war teilweise zu knapp für den Aufbau von Strukturen und Kooperationen. (KA, LÖ, RT) - (3x) Ein fehlender offizieller Auftrag (und daher fehlende Ressourcen) erschwerten das Zusammenwirken verschiedener Ressorts. (HD) Reibungsverluste durch zwei Gebietskörperschaften. (PF) Gesundheit als übergreifendes Thema muss in anderen Dezernaten und Ressorts noch verankert werden. (HD) Zusammenarbeit mit externen Institutionen ist aufgrund nicht konstanter Zusammensetzung oder fehlender Motivation für die Umsetzung von Maßnahmen erschwert. Konkrete Anknüpfungspunkte können die Zusammenarbeit unterstützen. (LÖ) Das Thema Asyl erschwerte den Strukturaufbau und den Prozess der FG durch die hohe Dringlichkeit des Themas und somit die Verdrängung der FG sowie durch die Bindung von Personalressourcen. (PF) 23

24 3.2.5 Nachhaltigkeit der Strukturen Generell lässt sich sagen, dass die Land- und Stadtkreise bereits bestehende Strukturen im Rahmen der Fachplanung intensivieren konnten und sowohl diese wie auch durch das Pilotvorhaben neu entstandene Kooperationen sollen zukünftig weiterhin genutzt werden. Im Fokus stehen dabei vor allem ämterübergreifende Kooperationen. Aufgebaute Kooperationen mit externen Institutionen werden bei Bedarf wieder aktiviert. Die Nachhaltigkeit des Strukturaufbaus hängt dabei aber auch von der kreisinternen Bewertung des Pilotvorhabens ab sowie vom zukünftigen Auftrag und der Verankerung der Fachplanung. Im Folgenden wird dargestellt, wie die einzelnen Land- und Stadtkreise die Nachhaltigkeit bewerten. Enzkreis: Für die FG wurden bestehende und bewährte Strukturen genutzt, vertieft und erweitert. Diese Strukturen sollen in Zukunft für die Aufgaben der KGK und mögliche weitere Fachpläne aus dem Gesundheitsbereich in bewährter Weise genutzt und ggf. erweitert werden. Landkreis Karlsruhe: Die Nachhaltigkeit der Strukturen und die Fortführung der FG hängt von der kreisinternen (beteiligte Dezernate und Ämter, Kreistag und zuständiges Gremium) Bewertung des Pilotvorhabens ab. Kooperationen mit anderen Ämtern, die im Rahmen des Pilotvorhabens aufgebaut wurden, können zukünftig vertieft und verfestigt werden. Landkreis Lörrach: Bewährte Strukturen werden beibehalten (Zusammenarbeit und Austausch mit Geoinformationssystem und Sozialdezernat). Extern gebildete Strukturen, z. B. mit der Gemeinde, werden zukünftig nicht intensiv verfolgt, da die Arbeit dort von einer im Rahmen der Fachplanung gebildeten Steuerungsgruppe fortgesetzt wird. Kontakte zur PH Freiburg werden gepflegt und bei Bedarf aktiviert. Der regelmäßige Austausch mit der Stabstelle Planung und Steuerung Altenhilfe soll beibehalten werden. Die etablierten Strukturen der Zusammenarbeit (z. B. Erstellung von Handlungsempfehlungen in den Arbeitsgruppen) sollen beibehalten werden. Rhein-Neckar-Kreis: Im Rahmen der Fachplanung gibt es noch keine fest etablierte Zusammenarbeit. In Zukunft kann leichter an mögliche Akteure für die Zusammenarbeit angeknüpft werden. Landkreis Reutlingen: Eine Kooperation mit einzelnen Mitgliedern der KGK bzw. mit anderen Ämtern im Landratsamt erfolgt zukünftig je nach Fragestellung. Die Intensität der Zusammenarbeit ist abhängig davon, wie stark die jeweiligen Kooperationspartner von der Zusammenarbeit profitieren. Landeshauptstadt Stuttgart: Neu geschaffene Modellstrukturen wie die ämterübergreifende Begleitgruppe fallen nach Projektende weg. 24

25 Themen werden je nach Möglichkeit in bestehende Strukturen übertragen. Verschiedene Arbeitsgruppen und Gremien bilden dafür die Grundlage. Alle beteiligten Akteure am Pilotvorhaben FG arbeiten auch weiterhin an dem Thema. Somit kann in Zukunft auf die Kooperationen zurückgegriffen werden. Vorhandene Arbeitsbeziehungen sollen möglichst auch in Zukunft für weitere Kooperationen genutzt werden. Die gute Anbindung an die KGK bleibt erhalten und Themen der FG können schnell und einfach an viele Stuttgarter Akteure transportiert werden Erfolgsfaktoren für den Strukturaufbau Die Erfolgsfaktoren für den Strukturaufbau einer Fachplanung Gesundheit beziehen sich sowohl auf Land- bzw. Stadtkreisebene wie auch auf Gemeinde- bzw. Stadtteil/- bezirksebene: Personal- und Zeitressourcen und fachliche Kompetenz. (LÖ, S, HD, KA) (4x) Bereits bestehende Strukturen und persönliche Kontakte. (LÖ, PF, RT) (3x) Erteilung eines klaren Auftrages und die klare Entscheidung der Zusammenarbeit und somit das Übernehmen und Verteilen von Arbeitsaufträgen aufgrund eines Mandates (bei zwei Gebietskörperschaften zweier Mandate). (HD, KA, PF) (3x) Verankerung und Einordnung der Fachplanung Gesundheit als kreisweites Planungsinstrument. (HD, PF) (2x) Arbeitsaufwand, der finanzielle Aufwand und Zuständigkeiten müssen vorab geklärt sein. (RT, PF) (2x) Koordinierung der Fachplanung an einer Stelle fest verorten, z.b. Geschäftsstelle KGK. (LÖ) Ämterübergreifende Koordination und Abstimmung der Fachplanungen. (RT) Pilotkommunen mit Strahlkraft als Good-Practice Beispiele vorstellen. (PF) Ein gemeinsames Ziel und das Erkennen des Mehrwertes einer gemeinsamen Arbeit für andere Ressorts wie bspw. einer integrierten Berichterstattung. (PF) Ein Steuerungsgremium, das plant, organisiert, anpasst, verwaltet und koordiniert und offiziell von der Hausspitze diesen Auftrag bekommen hat. (PF) Schlüssiges und langfristig tragfähiges Konzept zur Umsetzung einer Fachplanung Gesundheit im Landkreis und auf Gemeindeebene. (KA) Ein tragfähiges Verständnis und Akzeptanz für eine Fachplanung Gesundheit im Kreistag, den Gemeinden sowie bei den tangierten Ämtern / Dezernaten im Landratsamt. (KA) Aufbau einer (integrierten) Gesundheits- und Sozialberichterstattung, die möglichst alle verfügbaren gesundheitsrelevanten Daten einbezieht. (KA) Entwicklung und Etablierung verbindlicher ämterübergreifender Routine, Verfahren, Kommunikationsstrukturen und Instrumente der Zusammenarbeit für eine FG oder vergleichbar komplexe ämterübergreifende Planungsprozesse. (KA) Die Fachplanung Gesundheit als zeitlich unbefristete Aufgabe verankern. (KA) Eine Fachplanung Gesundheit auf Ebene einzelner Gemeinden, Städte oder Stadtteile bedarf ausgeprägter fachlicher Unterstützung von Seiten der Landkreisverwaltung (Gesundheitsamt und andere Ämter). (KA) 25

26 3.3 Prozessplanung im Rahmen der Fachplanung Gesundheit Übersicht über die Prozessschritte Abbildung 1 stellt die einzelnen Prozessschritte der Fachplanung Gesundheit beispielhaft hinsichtlich Analyse, Planung und Entscheidung in chronologischer Reihenfolge dar. Die Schritte orientieren sich dabei an den Phasen des Public-Health-Action-Cycles. Die Phase der Strategieentwicklung beinhaltete dabei die Ableitung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen. Im Rahmen des Pilotvorhabens waren allerdings die Phasen Umsetzung und Evaluation nicht vorgesehen. In der Abbildung wurde sowohl die Kreis-, wie auch die Gemeinde-/ Stadtteilebene berücksichtigt. Angelehnt an diese Abbildung haben die Land- und Stadtkreise folgend ihre Prozessschritte veranschaulicht (Abbildung 2 10). Farblegende: Blau: Entscheidungsschritte Orange: Arbeitsschritte Grün: Bürgerbeteiligung 26

27 Auftrag/Mandat für Fachplanung Gesundheit z.b. durch Kreistag, KGK, etc. Erstellung eines Landkreisprofils z.b. durch Lenkungsgruppe KGK/FG Empfehlung für Themenschwerpunkte und Vorgehensweise für vertiefende Analyse durch AK/Lenkungsgruppe KGK kleinräumiger Ansatz Empfehlung von möglichen Pilotgemeinden durch einen AK x der KGK Kooperationsgespräche mit Städten/Gemeinden Mandat (durch KGK) Mandat (KGK + Bürgermeister) Analysephase Quantitative Datenanalyse/GBE Bürgerbefragung Erstellung eines Stadt-/Gemeindeprofils Vertiefung des Stadt-/Gemeindeprofils durch eine Bürgerbefragung Bürger- und/oder Expertenforum: Vorstellung der Ergebnisse & Ableitung von Zielen & Maßnahmen Vorstellung der Empfehlungen durch Vertreter der Bürger/-innen im Gemeinderat Verabschiedung von Zielen und Maßnahmen im Gemeinderat Umsetzung auf Stadt-/ Gemeindeebene Vorarbeiten / Strukturaufbau inkl. ersten Analyseschritten Strategieentwicklung Berichterstattung/Information mit Ergebnissen der Analysephase & Empfehlungen für Ziele & Maßnahmen auf Kreisebene (inkl. zur Verbreitung des kleinräumigen Ansatzes auf weitere Städte & Gemeinden), z. B. durch Lenkungskreis KGK/FG oder AK Votum der KGK und weiterer Gremien und Institutionen Evtl. Mandat des Kreistages und Verabschiedung von Handlungsempfehlungen und/oder Maßnahmen? Umsetzung & Evaluation Umsetzung Abbildung 1: Beispielhafte Prozessschritte der Fachplanung Gesundheit 27

28 Vorstellung der Auschreibung in der Lenkungsgruppe KGK Vorarbeiten / Strukturaufbau inkl. ersten Analyseschritten Entscheidung der Bewerbung durch Ersten Landesbeamten Auftrag für Fachplanung Gesundheit durch Sozial- und Kulturausschuss Enzkreis Vorstellung des Vorhabens im Fachbeirat KGK und Kuratorium Netzwerk looping Erstellung eines Land- und Stadtkreisprofiles durch Netzwerk looping Analysephase Durchführung einer Bürgerbefragung an 750 Bürgerinnen und Bürgern Vertiefung des Land- und Stadtkreisprofils durch die Bügerbefragung Empfehlung von möglichen Pilotgebieten durch Lenkungsgruppe KGK Kooperationsgespräche mit Gemeinden und Stadtteilen Mandat durch Bürgermeister Vertiefung des Gemeinde-/Stadtteilprofils Strategieentwicklung Bürgerforum: Vorstellung der Analyseergebnisse und Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Gemeinde oder den Stadtteil Konzepterstellung zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen Vorstellung der Handlungsempfehlung ggf. durch Vertreter der Bürgerinnen und Bürger im Gemeinderat oder Stadtrat ggf. Verabschiedung der Handlungsempfehlungen im Gemeinderat oder Stadtrat Vorstellung des Fachplanes Gesundheit im Sozial- und Kulturausschuss Enzkreis Umsetzung & Evaluation Veröffentlichung des Fachplanes Gesundheit Umsetzung Abbildung 2: Darstellung der Prozessschritte Enzkreis 28

29 Pilotgemeinde Gesundheitsamt / Landratsamt Mandat für Teilnahme am Pilotvorhaben Fachplan Gesundheit durch Landrat, Lenkungskreis Kommunale Gesundheitskonferenz Landkreis Karlsruhe, Kreistag (Jugendhilfe- und Sozialausschuss) Vorarbeiten / Strukturaufbau inkl. ersten Analyseschritten Erarbeitung eines Indikatorensatzes für das Ziel "Gesund und aktiv älter werden" als Grundlage für das Landkreis- und Gemeindeprofil Datenbeschaffung, -strukturierung und -auswertung Erstellung eines Landkreisprofils (inkl. Karten GIS) Auswahl einer Pilotgemeinde Mandat des Bürgermeisters / Gemeinderates zur Teilnahme Erstellung eines Gemeindeprofils basierend auf vorhandenen Daten Bereitstellung von Daten auf Baublockebene durch die KIVBF Analysephase Anforderung von weiteren Daten (Krankenkassen) Georeferenzierung der Baublöcke im GIS Analyse von Daten auf Baublockebene und Darstellung im GIS Erstellung von Karten (GIS) Sitzung AG "Ambulante Hilfen" - Vorstellung Fachplanung, Informationsaustausch, Einbezug in Fachplanung Gesundheit Repräsentative Seniorenbefragung (Auswahl von Themenschwerpunkten durch die Gemeinde) Analyse + Strategieentwicklung+ Maßnahmenplanung Vorstellung der Ergebnisse der Seniorenbefragung im Gemeinderat postalische Erfassung von Angeboten (Gesundheitsförderung / Prävention, Unterstützung) Veranstaltung für Akteure: Vorstellung der Ergebnisse (Seniorenenbefragung / Erfassung Angebote), Diskussion und Vorschläge Bürgerwerkstatt Abbildung 3: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Karlsruhe (a) 29

30 Gesundheitsamt / Landratsamt Pilotgemeinde Nach dem Pilotvorhaben geplante Prozessschritte der FG im Landkreis Karlsruhe: Auswertung, Zusammenführung und Bewertung aller Analyseergebnisse (Gemeindeprofil, Karten, Seniorenbefragung, Erfassung Angebote, Bürgerwerkstatt) Strategieentwicklung + Maßnahmenplanung Erstellung von Handlungsempfehlungen für den Gemeinderat Verabschiedung von Maßnahmen im Gemeinderat Umsetzung & Evaluation Umsetzung und Evaluation von Maßnahmen auf Gemeindeebene Evaluation der Ergebnisse der Fachplanung Gesundheit zusammen mit der Pilotgemeinde und den anderen Ämtern des Landratsamtes Evaluation & Aufbau einer Fachplanung Gesundheit für den Landkreis Karlsruhe Entwicklung von Landkreisweiten Handlungsempfehlungen basierend auf den Ergebnissen des Pilotvorhabens Fachplan Gesundheit Aufbau einer integrierten Gesundheits- und Sozialberichterstattung und einer Fachplanung Gesundheit für den Landkreis Karlsruhe Abbildung 4: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Karlsruhe (b) 30

31 Auftrag/Mandat für Fachplanung Gesundheit z.b. durch KGK Erstellung eines Landkreisprofils durch Geschäftsstelle KGK in Zusammenarbeit mit Stabsstelle Altenhilfe Vorarbeiten / Strukturaufbau inkl. ersten Analyseschritten Empfehlung für Themenschwerpunkte und Vorgehensweise für vertiefende Analyse durch Lenkungskreis KGK kleinräumiger Ansatz Vorstellung der Fachplanung an der Bürgermeisterversammlung am mit Aufruf zur Beteiligung Vorstellung des Vorhabens am im Gemeinderat Mandat (Bürgermeisterin + Gemeinderat) Analysephase Vorstellung der ersten Ergebnisse der Analysephase an der KGK am Erstellung eines Gemeindeprofils / durch eine schriftliche Befragung Vertiefung des Gemeindeprofils durch eine Bürgerbeteiligung am Vorstellung der Ideensammlung & Empfehlungen direkt im Rahmen der Bürgerbeteiligung Verabschiedung von Zielen und Maßnahmen innerhalb der neu gegründeten Arbeitsgruppe Umsetzung auf Gemeindeebene Strategieentwicklung Berichterstattung/Information mit Ergebnissen der Analysephase & Empfehlungen für Ziele & Maßnahmen auf Kreisebene (inkl. zur Verbreitung des kleinräumigen Ansatzes auf weitere Städte & Gemeinden) geplant an der KGK am Votum der KGK mit seinen Akteuren geplant am Mandat des Kreistages und Verabschiedung von Handlungsempfehlungen und/oder Maßnahmen in Ausblick gestellt im Rahmen der Haushaltsplanungen im Herbst 2016 Umsetzung & Evaluation Umsetzung Abbildung 5: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Lörrach 31

32 Anknüpfung der Fachplanung Gesundheit an den Zertifizierungsprozess Gesunde Gemeinde - Gesunde Stadt im Landkreis Reutlingen: Abbildung 6: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Reutlingen (a) 32

33 Planungs- und Entscheidungsprozesse im Handlungsfeld Gesundheitliche Versorgung im Rahmen des Pilotvorhabens Fachplanung Gesundheit: Abbildung 7: Darstellung der Prozessschritte Landkreis Reutlingen (b) 33

34 Auftrag für Fachplanung Gesundheit z.b. durch Kreistag, KGK, etc. Vorarbeiten / Strukturaufbau inkl. ersten Analyseschritten Mandat durch KGK kleinräumiger Ansatz Auswahl der Pilotgemeinde stand mit Antrag fest Empfehlung für Themenschwerpunkte und Vorgehensweise für vertiefende Analyse durch Koordinierungsstelle und AG Mandat (Oberbürgermeister) Erstellung eines Landkreisprofils, Quantitative Datenanalyse/GBE Erstellung eines Stadt-/Gemeindeprofils Analysephase Rücksprache zu Ergebnisse & Ableitung von Zielen & Maßnahmen in der Koordinierungsstelle und AG Bürgerbeteiligungsverfahren zu Gegebenheiten vor Ort sowie zur Zielentwicklung Vorstellung der Empfehlungen in der Verwaltung und im Sozialausschuss Verabschiedung von Zielen und Maßnahmen Umsetzung auf Stadt-/ Gemeindeebene Strategieentwicklung Berichterstattung/Information mit Ergebnissen der Analysephase & Empfehlungen für Ziele & Maßnahmen auf Kreisebene (inkl. zur Verbreitung des kleinräumigen Ansatzes auf weitere Städte & Gemeinden), z. B. durch Koordinierungsstelle und Geschäftsstelle der KGK Zukünftige Entwicklung der Fachplanung und Art der Anbindung an KGK noch ungewiss Umsetzung & Evaluation Umsetzung auf Gemeindeebene in Weinheim Weitere Umsetzungen zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss Abbildung 8: Darstellung der Prozessschritte Rhein-Neckar-Kreis 34

35 Abbildung 9: Darstellung der Prozessschritte Landeshauptstadt Stuttgart 35

36 3.3.2 Bewertung der Prozessplanung durch die Land- und Stadtkreise Alle Land- und Stadtkreise sehen vorhandene wie auch die neu gewonnenen Strukturen und Kooperationen als großen Vorteil für die Prozessplanung im Rahmen der Fachplanung Gesundheit an. Gute Strukturen unterstützen vor allem ein effektives Handeln und Reagieren im Prozess. Durch einen politischen Rückhalt können Prozesse vereinfach und beschleunigt werden. Die Analysephase war vor allem von der Schwierigkeit der Datenbeschaffung geprägt. Da viele der relevanten Daten nicht verfügbar oder nur sehr schwierig zu gewinnen waren, kam es zu Verzögerungen in der Analysephase. Ein größerer Zeitrahmen für das gesamte Pilotvorhaben wäre dabei von Vorteil gewesen. Positiv bewerteten die Land- und Stadtkreise: Bereits vorhandene wie auch neu gewonnene Strukturen und Kooperationen schafften eine gute Basis für Planungsprozesse und unterstützten vor allem die Analysephase. So konnte ein zeitnahes und sinvolles Handeln und Reagieren im Prozess gefördert werden. (HD, KA, RT, PF, LÖ, S) - (6x) Durch politischen Rückhalt (z.b. Landrät/-in, Bürgermeister/-in, Bezirksvorsteher/-in) konnten Prozesse vereinfacht und beschleunigt werden. (LÖ, RT, S) - (3x) Ein Lenkungskreis und / oder eine ämterübergreifende Begleitgruppe erleichterte Entscheidungsprozesse. (LÖ, S) - (2x) Die Geschäftsstelle der KGK initiierte, koordinierte und begleitete die Analysephase. So liefen alle Informationen an einer Stelle zusammen. (LÖ) Analyse- und Abstimmungsprozesse mit der Pilotgemeinde haben gut funktioniert (LÖ) Frühzeitiger Einbezug von Entscheidungsträgern, um Rückhalt und Unterstützung zu sichern sowie alle Interessen wahrnehmen und berücksichtigen zu können. (S) Die Anbindung an die KGK und an bestehende Strukturen ermöglichte eine gute Informationsweitergabe, Unterstützung und kurze Wege. Auch weitere Akteure können bei Bedarf einfacher miteinbezogen werden. (S) Die Intensivierung einzelner fachplanerischen Stränge in einem Gesamtkonzept Fachplanung trägt zur Stärkung der KGK bei. (RT) Genannte Barrieren der Land- und Stadtkreise: Da viele der relevanten Daten nicht auf kleinräumiger Ebene verfügbar sind, sorgten die Datenbeschaffung, -erhebung und -analyse für Schwierigkeiten und Zeitverlust. (HD, KA, LÖ, PF, RT, S) - (6x) Der knappe Zeitraum des Gesamtvorhabens erschwerte die Prozessplanung, die Realisierung fundierter Ergebnisse und die Kommunikation der Ergebnisse. (HD, KA, RT) - (3x) Zeitverzögerung durch fehlende (v.a. personelle) Ressourcen (auch in anderen Ämtern). (HD, KA) - (2x) Durch unterschiedliche Verwaltungs- und Ämterstrukturen sowie unterschiedliche EDV- Systeme erschweren zwei Gebietskörperschaften Abstimmungsprozesse und die Zusammenarbeit. (PF) Fehlendes Know-How zu Abläufen und Strukturen anderer Ämter erschwerten die Prozessabläufe. (PF) Unklare Regelung mit Arbeitsgruppen / Begleitgruppe erschweren Prozessabläufe. (S) Die Unsicherheit über finanzielle Ressourcen für die Umsetzung von Maßnahmen erschwerte die Prozessplanung. (LÖ) Zu wenig Arbeitstreffen erschwerten die Prozessplanung. (LÖ) 36

37 Es war lange unklar, welche Daten erhoben werden müssen bzw. sinnvoll für die Fachplanung Gesundheit sind. (LÖ) 3.4 Analysephase und Bezug zum Kreisprofil Das Ziel der Analysephase war es anhand von gesammelten und ggf. erhobenen Daten ein Land- oder Stadtkreisprofil (Stärken-Schwächen-Analyse) zu erstellen, indem Handlungsbedarfe, Bestand, Potentiale und Probleme, zu mindestens einem zuvor ausgewählten Handlungsfeld, erhoben, analysiert und (insofern möglich, in kartografischer Form) dargestellt werden (vgl. Kapitel 3.4.1). Zusätzlich zu den Land- und Stadtkreisprofilen wurden Profile für einzelne Pilotstädte, Pilotstadtteile und Pilotgemeinden erstellt (vgl. Kapitel 3.4.2). Die Ergebnisse der Analysephase ermöglichten eine kreisweite Strategie mit Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen auf Ebene der Land- und Stadtkreise (Kapitel 4.6.1) und eine Strategie einzelner Städte, Gemeinden, Stadt- und Ortsteile (Kapitel 4.6.2) abzuleiten. Abbildung 10 veranschaulicht beispielhaft den Prozess der Strategieentwicklung auf Landund Stadtkreisebene und zeigt den Zusammenhang zur Ebene der Städte, Gemeinden, Stadt- und Ortsteile. Abbildung 10: Analysephase und Strategieentwicklung der Fachplanung Gesundheit Darstellung der Land- bzw. Stadtkreisprofile Die zusammengetragenen sozialräumlichen Daten zur gesundheitlichen und sozialen Lage einschließlich der medizinischen und pflegerischen Versorgung eines Land- oder Stadtkreises (eine Übersicht befindet sich in Kapitel 4.4.3) wurden genutzt, um den eigenen Land- bzw. Stadtkreis mit strukturell ähnlichen Land- bzw. Stadtkreisen zu vergleichen (externer Vergleich) und 37

38 die Städte und Gemeinden des Landkreises bzw. die Stadtteile des Stadtkreises untereinander zu vergleichen (interner Vergleich). Innerhalb des internen Vergleichs ergänzten alle sechs Land- und Stadtkreise des Pilotvorhabens das Land- bzw. Stadtkreisprofil um zahlreiche raumplanungsbezogene Karten zu den verschiedenen gesundheitsrelevanten Indikatoren und Themen. In den Abbildungen 11 bis 16 ist exemplarisch jeweils eine Karte der sechs Land- und Stadtkreisprofile dargestellt. Abbildung 11: Hausärzte pro Kopf in der Stadt Pforzheim und im Enzkreis 38

39 Abbildung 12: Anteil Personen ab 65 Jahren, die nicht in Heimen leben, in den Gemarkungen des Landkreises Karlsruhe Stand: Abbildung 13: Darstellung der Ü60-jährigen pro 1000 in den Gemeinden des Landkreises Lörrach. 39

40 Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden im Landkreis Reutlingen von 2004 bis 2014 Abbildung 15: Altersarmut im Rhein-Neckar-Kreis (Altersgruppe 65+) 40

41 Abbildung 16: Lärmbelastung nachts über 55 db(a) (6/2012) in der Landeshauptstadt Stuttgart Profile von Pilotstädten, -stadtteilen und -gemeinden Die Analysephase der Fachplanung Gesundheit enthielt neben der Analyse der Kreisebene auch die detaillierte Analyse einzelner Pilotgemeinden und Pilotstadtteile. Tabelle 5 gibt einen Überblick darüber, welche Pilotgemeinden von den jeweiligen Land- und Stadtkreisen ausgewählt wurden und welche Kriterien der Auswahl zugrunde lagen. Tabelle 5: Auflistung der Pilotstädte, -stadtteile und -gemeinden Land- und Stadtkreise Enzkreis Landkreis Karlsruhe Landkreis Lörrach Landkreis Reutlingen Rhein-Neckar-Kreis Landeshauptstadt Stuttgart Pilotstadt/-stadtteil/-gemeinde Kieselbronn Linkenheim-Hochstetten Aitern Eningen, Hohenstein, Hülben Weinheim Untertürkheim Auswahlkriterium Landkreisprofil und Ansprache der Bürgermeister/-innen Landkreisprofil und Ansprache der Bürgermeister/-innen Landkreisprofil und Ansprache der Bürgermeister/-innen Landkreisprofil und Ansprache der Bürgermeister/-innen Fortführung eines vorausgegangenen Planungsprozesses Mehrstufige datengestützte Auswahl Auswahl der Pilotstädte, -stadtteile und -gemeinden Die Entscheidung, eine Pilotgemeinde oder einen Pilotstadtteil in die Fachplanung Gesundheit einzubinden, begründeten die Land- und Stadtkreise unter anderem wie folgt: 41

42 Im Bereich der Gesundheitsförderung / Prävention liegen große regionale Unterschiede vor (z.b. bezüglich den Bedarfen und Angeboten in Gemeinden). Die Stadt- bzw. Gemeindeebene erlaubt eine kleinräumige und detaillierte Analyse. Um Angebote und Bedarfe differenziert ermitteln zu können, müssen diese kleinräumig abgeleitet und zusammengestellt werden. Die Stadt- bzw. Gemeindeebene ist die tragfähigste Ebene, um Bürgerbeteiligung durchzuführen. Bei einer kreisweiten Betrachtung wäre es nicht möglich den Fokus auf die relevanten Akteure und ihre Beteiligung sowie auf die örtliche Infrastruktur zu richten. Die Pilotgemeinden bzw. -stadtteile wurden teilweise auf Grundlage der durchgeführten Analyse des Land- bzw. Stadtkreises ausgewählt, teilweise waren andere Faktoren ausschlaggebend. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen sind nachfolgend beschrieben: Enzkreis: Die Auswahl der Pilotgemeinde basiert auf einer vorausgegangen Analyse des Land- und Stadtkreises. Dazu wurden unterschiedliche quantitative und qualitative Daten heran gezogen. Neben der Erstellung eines Landkreisprofiles wurde für jede Gemeinde und jeden Stadtteil ein Gemeinde- bzw. Stadtteilprofil erstellt. Nach Sichtung und Auswertung der Daten wurden diese in der Lenkungsgruppe der Fachplanung besprochen und Gemeinden / Stadtteile identifiziert, deren medizinische Versorgung (vgl. Abbildung 11) laut Datenlage im unteren Drittel angesiedelt war und Verbesserungspotential aufwies. Zusätzlich wurden weitere Informationen zu den Gemeinden eingeholt, wie z.b. ob Arbeitskreise im Bereich Pflege bestehen, wie die Vereinsstruktur aufgebaut ist, ob es Bewegungsangebote für ältere Menschen gibt u.ä.m. Nach dieser weiteren Recherche wurden drei Gemeinden mit besonders großem Entwicklungsbedarf identifiziert. In persönlichen Gesprächen mit den Bürgermeistern der drei Gemeinden wurde über das Pilotprojekt und die Datenlage informiert, um eine mögliche Kooperation abzuklären. Schließlich konnte Herr Bürgermeister Heiko Faber aus Kieselbronn für die Idee einer Bürgerbeteiligung gewonnen werden. Landkreis Karlsruhe: Die Analyse der Daten und Indikatoren ließ keine eindeutige Identifikation einer oder mehrerer Kommunen zu, für die es Hinweise auf einen höheren Anteil an älteren Menschen mit einem erhöhten Bedarf an Gesundheitsförderung gäbe bzw. für die ein erhöhter Unterstützungsbedarf zur Erreichung des Zieles Gesund älter werden erforderlich wäre. Aus diesem Grund wurde beim Plenum der KGK das Pilotvorhaben vorgestellt, woraufhin vier Kommunen Interesse an einer Teilnahme im Pilotvorhaben signalisierten. Letztlich wurden nur zwei Kommunen unter Heranziehung von verschiedenen Indikatoren des Landkreisprofils verglichen. Beim Vergleich zeigte sich, dass die meisten Indikatoren nur geringfügige nicht für eine Auswahl ausschlaggebende Unterschiede aufwiesen. In den beiden Gemeinden wurden vor Ort Gespräche mit den Amtsleitern, bzw. in Linkenheim-Hochstetten zusätzlich mit dem Bürgermeister geführt, um die Motivation in der Gemeinde, den politischen Rückhalt, bisherige Erfahrungen und vorhandene Strukturen besser einschätzen zu können. Ausschlaggebend für die Auswahl von Linkenheim-Hochstetten als Pilotgemeinde, waren zum einen die hohe Motivation zur Teilnahme am Pilotvorhaben, das Interesse 42

43 am Thema Demografischer Wandel und Gesund älter werden und das Engagement des Amtsleiters und des Bürgermeisters einen solchen Prozess unter Bürgerbeteiligung durchzuführen. Ein weiteres Kriterium war, dass bisher noch keine / wenig Strukturen in der Gemeinde vorhanden waren, die für eine Fachplanung Gesundheit relevant waren, dass keine vergleichbaren Maßnahmen zum Thema gesund älter werden erfolgt sind und die Gemeinde auch bisher keine Unterstützung diesbezüglich erhalten hatten. So konnte zum einen die Vorgehensweise einer FG von Beginn an erprobt werden und weiteren Gemeinden im Landkreis als Anregung dienen. Zum anderen konnte die Wirksamkeit der Prozesse und Maßnahmen - basierend auf einer Fachplanung Gesundheit - evaluiert werden. Landkreis Lörrach: Parallel zur Datenanalyse über die Altersstruktur im Landkreis Lörrach stellte die Geschäftsstelle der Gesundheitskonferenz die Fachplanung im Bürgermeisterforum am vor. Dabei wurden die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ganz direkt angefragt, ob im Rahmen dieser Fachplanung Interesse an der Durchführung einer Bürgerbeteiligung besteht. Im Nachgang der Veranstaltung meldete sich die Bürgermeisterin der Gemeinde Aitern. Da keine weitere Gemeinde zu diesem Zeitpunkt Interesse an einer Beteiligung äußerte, wurde diese Gemeinde als Pilotgemeinde erwählt. Landkreis Reutlingen: Im Landkreis Reutlingen erfolgte die Auswahl der drei Pilotgemeinden für das Handlungsfeld Gesundheitsförderung / Prävention sowie die Auswahl der Gemeinde Hohenstein für das Handlungsfeld Medizinische Versorgung bereits im Vorfeld des Pilotvorhabens. Die drei Pilotgemeinden im Handlungsfeld Gesundheitsförderung waren bereits an der Erarbeitung des Zertifizierungsprozesses Gesunde Gemeinden und Gesunde Städte im Landkreis Reutlingen beteiligt und erklärten sich als Pilotgemeinden bereit. Auf der Grundlage einer vom Kreisgesundheitsamt im Jahr 2010 durchgeführten Umfrage konnte die Entwicklung der hausärztlichen Versorgung bis 2025 auf Stadt- und Gemeindeniveau grafisch dargestellt und Szenarien bis zum Jahr 2025 errechnet werden. Von 2020 an gibt es im ländlichen Raum, aber auch in den Städten wie beispielsweise Reutlingen, bereits zahlreiche Praxen niedergelassener Hausärztinnen und Hausärzte, für die kein Nachfolger zu erwarten ist. Auf Basis der durchgeführten Umfrage, wurde ein Bedarf an Versorgungsleistungen im medizinischen und pflegerischen Bereich um die Gemeinde Hohenstein identifiziert. Dieser ermittelte Bedarf sowie die Kooperationsbereitschaft der Gemeinde Hohenstein und eines Allgemeinmediziners bildeten die Voraussetzung für die Auswahl der Gemeinde Hohenstein als Pilotgemeinde. Rhein-Neckar-Kreis: Die Fachplanung Gesundheit Generationengerecht und lange selbständig leben in der Stadt Weinheim hat sich dem Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention verpflichtet. Beide Gesundheitszielsetzungen Gesund aufwachsen und Gesund und aktiv älter werden finden Berücksichtigung. Die FG baut auf der vorangegangenen Stadtteilanalyse Weinheim-West auf und weitet den Blick auf die gesamte Stadt Weinheim aus. Die Stadtteilanalyse Weinheim-West war mit kartographischen Darstellungen der Altersstruktur im Stadtteil, Netzwerkarbeit vor Ort, Stadtteilbegehungen sowie qualitativen Interviews mit zurückgezogen lebenden älteren Menschen ein sehr umfangreiches und erfolgreiches 43

44 Projekt. Die gewählte Vorgehensweise zeigte sich als sinnvoll: die Weinheimer Stadtverwaltung lernte den Stadtteil besser kennen und konnte von den Gesprächen mit den Bürgern als Experten vor Ort profitieren. Im Stadtteil selbst entstanden neue Dynamiken zu ehrenamtlichen Engagement beispielsweise Sitzbankspenden. Die schon bestehende Sensibilisierung der Multiplikatoren vor Ort und die Tatsache, dass sich die Kommunalpolitik aufgrund der Stadtteilanalyse bereits mit dem demographischen Wandel auseinandersetzt, waren überzeugende Argumente dafür, die Fachplanung exemplarisch in Weinheim durchzuführen. Die im Rahmen der Stadtteilanalyse Weinheim-West gewonnenen Daten können als Planungsgrundlage genutzt werden. Die Betrachtung der Bevölkerungsdaten zeigt, dass Weinheim einen hohen Anteil älterer Bürgerinnen und Bürger aufweist: im Kreisvergleich ist der Altenquotient hoch und der Jugendquotient eher niedrig. Weinheim ist mit ca Einwohnern die größte Stadt im Rhein-Neckar-Kreis und hat neben der Kernstadt zehn weitere Stadtteile. Es handelt sich unter anderem um eingemeindete kleinere Ortschaften, so dass Weinheim als kleines Abbild der Rhein-Neckar-Kreis-Struktur verstanden werden kann: es finden sich sowohl urbane als auch ländliche Gebiete mit jeweils unterschiedlichen planerischen Herausforderungen. Landeshauptstadt Stuttgart: Für die Auswahl eines Pilotstadtteils entwickelte der Stadtkreis Stuttgart einen Kriterienkatalog, um die Auswahl transparent, nachvollziehbar und auf Basis der Sozial- und Gesundheitsberichterstattung zu gestalten. Als Grundlage diente das Sozialmonitoring Stuttgart. Anhand definierter Kriterien und Indikatoren wurde die Auswahl des Stadtteiles vorgenommen: Das erste Kriterium legte fest, dass ein Stadtteil mindestens 1000 Einwohner über 65 Jahren aufweisen muss. Durch das zweite Kriterium wurden die anderen Stadtteile bezüglich verschiedener Sozial- und Gesundheitsindikatoren betrachtet. Es wurden Rangplätze vergeben und besonders benachteiligte Stadtteile herausgefiltert und priorisiert. In einem dritten Kriterium wurden subjektive Einschätzungen der Älteren im Stadtbezirk herangezogen. Dazu wurden einzelne Indikatoren des Stuttgarter Alterssurveys 2012 betrachtet. Weiter wurde festgelegt, dass ein Bezirk mindestens drei von fünf Indikatoren mit einem niedrigen Rangplatz ( 10) aufweisen muss. Um die letzten 10 Stadtteile zu reduzieren, wurden folgende Fragen heran gezogen: In welchem Stadtteil gibt es bereits viele Angebote? Welche anderen Projekte gibt es dort? Ist der Stadtteil bereits ein Soziale-Stadt-Gebiet oder Sanierungsgebiet? Welche Strukturen o.ä. gibt es vor Ort, an die angeknüpft werden können? Nach Ausschluss weiterer Bezirke aufgrund dieser Fragen, wurden die restlichen Stadtteile in der Begleitgruppe diskutiert. Weitere Kriterien in dieser Diskussion waren: Es müssen Kooperationspartner vor Ort vorhanden sein. Die Bezirksvorsteherin / der Bezirksvorsteher befürwortet das Projekt. Es sollte in der kurzen Projektlaufzeit machbar sein. Auf Grundlage all dieser Kriterien erhielt Untertürkheim erste Priorität für die Teilnahme an der Fachplanung Gesundheit als Pilotstadtteil. 44

45 Inhalte der Analyse einzelner Pilotgemeinden und Pilotstadtteile Für die kleinräumige und detaillierte Analyse einzelner Pilotstädte, Pilotstadtteile und Pilotgemeinden erhoben die sechs Land- und Stadtkreise eine Fülle an Indikatoren wie beispielsweise: vorhandene Infrastruktur (z. B. Anbindung an den ÖPNV, Einkaufsmöglichkeiten) Angebote der Gemeinde im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention (Anzahl und Art der Angebote; Anzahl der Anbieter, Unterstützungsleistungen, stationäre und ambulante Pflege, Wohnformen etc.) Häufigkeit eines Sturzereignisses Nutzung von Angeboten der Gesundheitsförderung / Prävention Zufriedenheit und subjektive Bedarfe in Bezug auf die Gemeinde / den Stadtteil Eine Übersicht der erhobenen Indikatoren befindet sich in Kapitel 4.4.3, kartografische Darstellungen der Analyseergebnisse sind exemplarisch in den Abbildungen 17 bis 19 dargestellt. Die gesammelten Daten der kleinräumigen Analyse in den Pilotstädten, Pilotstadtteilen und Pilotgemeinden nutzen die Land- und Stadtteile zur Vorstellung (z. B. Abbildung 18) und öffentlichen Diskussion der vorläufigen Ergebnisse mit den Bürgerinnen und Bürgern (vgl. Kapitel 3.5). Über diesen Weg beteiligten alle sechs Land- und Stadtkreise die Bürgerinnen und Bürger an der Analysephase als Expertinnen und Experten der eigenen Lebenswelt und vertieften die Analyse um weitere Daten und Bedarfe. Abbildung 17: Infrastruktur in der Pilotgemeinde Linkenheim-Hochstetten 45

46 Abbildung 18: Profil der Pilotgemeinde Hohenstein 46

47 Abbildung 19: Infrastruktur Weinheim Zusammenfassung und Darstellung der relevanten Indikatoren und Bewertung der Analysephase Die Land- und Stadtkreise haben im Rahmen der Analysephase eine große Menge an Daten gesammelt und ausgewertet um die Land-/ Stadtkreisprofile sowie die Gemeinde/- Stadtteilprofile zu erstellen. Das Spektrum für die Fachplanung genutzter Indikatoren stellt sich sehr heterogen dar, was sich aus den jeweils vor Ort herrschenden Planungsvorhaben, Rahmenbedingungen und Kooperationen ergibt. So wurden allein demographische Basiskennzahlen mehrfach als besonders planungsrelevant und sinnvoll nutzbar angegeben, ansonsten ist auch das Feld der als besonders nützlich betrachteten Indikatoren heterogen. Teilweise wurde auf klassische Kennzahlen etablierter Indikatorensätze zurückgegriffen (Basisberichterstattung), darauf aufbauend wurden dann aber in allen Kreisen und Städten deutlich detailtiefere Informationen erhoben (Spezialberichterstattung), beispielsweise zu spezifischen Angebotsstrukturen vor Ort. Ergänzt wurden diese Daten um die Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsverfahren. Folgend aufgelistet sind die Indikatoren, die sich als besonders relevant für die einzelnen Land- und Stadtkreise erwiesen haben: 47

48 A) Daten / Indikatoren, die auf Kreisebene vorliegen, keine Unterscheidung einzelner Gemeinden möglich: Lebenserwartung (RT) Diverse Indikatoren, die per Bürgerbefragung im Landkreis erhoben wurden (PF) B) Daten / Indikatoren, die z.b. auf Mittelbereichebene 4 oder Stadtbezirksebene vorliegen, keine Unterscheidung einzelner Gemeinden oder Stadtteile möglich: Gesundheitszustand (Alterssurvey) (S) Chronische Erkrankungen (Alterssurvey) (S) Einschränkungen im Alltag durch chronische Erkrankungen (Alterssurvey) (S) C) Daten / Indikatoren, die gemeindespezifisch vorliegen : Medizinische / stationäre und ambulante pflegerische Versorgung: Hausärzte / Fachärzte / Apotheken (PF) Heilmittelerbringer (Logo / Ergo / Physio) (PF) Pflegeeinrichtungen / Beratungsstellen (PF) Ärztliche Versorgung (Anzahl und Standort der Haus- und Fachärzte) (RT) Pflegeinfrastruktur (Anzahl und Standort Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste, Betreutes Wohnen und Essendienste) (RT) Einrichtungen der Altenhilfe (LÖ) Entfernung zum Hausarzt (PF) Soziodemografische Daten: Altersstruktur und verteilung; zukünftige Entwicklung der Altersstruktur (KA, LÖ, HD, PF, RT, S) (6x) Grundsicherung, ALG II (auch zielgruppenspezifisch) (HD, KA, S) (3x) Haushaltsgröße / Einpersonenhaushalte (auch zielgruppenspezifisch) (PF, S) (2x) Bevölkerungsbilanz (HD) Bevölkerungszahl (RT) Zu- und Fortzüge je 1000 Einwohner mit Altersgliederung (RT) Familienstand (KA) Staatsangehörigkeit / Migrationshintergrund (KA) Anteil der über 65 Jährigen mit Migrationshintergrund (S) Steuerpflichtiges Einkommen (S) Weiteres: Betroffenheit durch Lärm nachts (über 55 db) (S) ESU-Daten (HD) Grad der Behinderung über 50 % (PF) D) Daten / Indikatoren, die nur auf Ebene von einzelnen (Pilot-)Gemeinden vorliegen: Angebote der Gemeinde im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention (Anzahl und Art der Angebote; Anzahl der Anbieter, Unterstützungsleistungen, stationäre und ambulante Pflege, Wohnformen etc) (KA, LÖ, RT) (3x) 4 Mittelbereichebene: räumlicher Planungsbereich, festgelegt durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung 48

49 Infrastrukturdaten (z.b. Einkaufsmöglichkeiten) (HD, KA, LÖ) (3x) Mobilität (KA, LÖ) (2x) Häufigkeit Sturzereignis (postalische Befragung) (LÖ) Nutzung von Angeboten (postalische Befragung) (LÖ) Interesse Bürgerbeteiligung (postalische und mündliche Befragung) (LÖ) Zufriedenheit und subjektive Bedarfe (HD) Wohnen (KA) Alle Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsverfahrens in Stuttgart sowie die Ergebnisse der Befragung von schwer erreichbaren Personen zum Gesundheitszustand und Angeboten in Untertürkheim werden als Indikatoren unter (D) erfasst Bewertung der Analysephase durch die Land- und Stadtkreise Der Fokus in den Bewertungen der Analysephase lag bei allen Land- und Stadtkreisen auf der Datengewinnung und -analyse. Dabei traten vermehrte Schwierigkeiten auf, die auch Einfluss auf die verschiedenen weiteren Prozesse hatten. Hingegen sind sehr positive Erfahrungen in den Bürgerbeteiligungsverfahren gemacht worden. Folgende Aspekte der Datengewinnung und -analyse bewerteten die Land- und Stadtkreise positiv: Gute Zusammenarbeit (Datenaustausch) mit anderen Ämtern der eigenen Verwaltung und anderen Fachplanungen. (PF, KA, HD) (3x) Durch den Kontakt über die FG in der Analysephase (z.b. für Datenaustausch), konnten neue Formen der Zusammenarbeit aktiviert werden. (HD) Durch strukturiertes Vorgehen anhand von Kriterien und Statistiken ist die Gemeindebzw. Stadtteilauswahl transparent und nachvollziehbar. So können alle relevanten Personen und Informationen berücksichtigt werden und die Planungsqualität wird erhöht. (S) Die Analysephase konnte durch das Sozialmonitoring und die GBE beschleunigt und vereinfacht werden, da viele Daten auf kleinräumiger Ebene dargestellt und kartografisch aufbereitet waren. Fehlende Daten konnten teilweise schnell beschafft werden. (S) Die Kombination aus qualitativen und quantitativen Daten ermöglichte eine sorgfältige Auswahl des Pilotstadtteils und ergänzte das Stadtteilprofil. So konnten Bedarfe und Bedürfnisse sichtbar gemacht werden. (S) Zur flexiblen Gestaltung der Planungsbereiche wird eine kleinräumige Datenerhebung auf Gemeindeebene angestrebt. Entsprechend funktionaler Zusammenhänge und interkommunaler Kooperationen werden mehrere Gemeinden zu einer weiteren räumlichen Ebene zusammengefasst. Für eine FG bietet sich die Betrachtung der Mittelbereiche eines Landkreises an. Zusätzlich können entsprechend funktionaler Zusammenhänge und interkommunaler Kooperationen, vor allem im ländlichen Raum, mehrere Gemeinden zu einer räumlichen Ebene zusammengefasst und analysiert werden. (RT) Der Vergleich von Daten auf Gemeinde-, Mittelbereichs-, Kreis-, und Landesebene ist sinnvoll. (RT) 49

50 Folgende Aspekte der Datengewinnung und -analyse bewerteten die Land- und Stadtkreise negativ: Die Datengewinnung allgemein, vor allem auf kleinräumiger Ebene, ist schwierig (teilweise nicht möglich) und sehr zeitaufwändig (LÖ, HD, S, PF, KA) - (5x) Der Zugang zu relevanten Daten der Krankenkassen ist nicht bzw. nur schwierig möglich. (LÖ, PF) (2X) Die Unsicherheit, welche Indikatoren relevant und sinnvoll sind, erschwert und verzögert die Analysephase. (LÖ, KA) (2X) Die Gefahr einer Stigmatisierung einzelner Gemeinden bzw. Stadtteile oder Personengruppen bei kleinräumiger Datenauswertung ist erhöht (evtl. lassen sich daher Profile nicht kartografisch darstellen. (LÖ, S) (2X) Fehlende lokale Ansprechpartner/-innen bzw. Ressourcen in den Gemeinden und Stadtteilen, um an Daten zu gelangen (HD, PF) (2X) Die unterschiedliche Qualität und Aktualität der Daten erschweren die Arbeitsprozesse. (PF, S) (2x) Die Fachplanung Gesundheit ist trotz eines Landkreisprofils von der Motivation und dem Interesse der Gemeinden und Stadtteile abhängig. (LÖ) Für die Gruppe der älteren Menschen gibt es nur wenig spezifische Gesundheits- und Sozialindikatoren. (S) Im Landratsamt fehlt eine zentrale Datenstelle: auf notwendige Daten für eine FG kann bisher nicht ohne Weiteres zugegriffen werden (KA) Aufgrund der unzureichenden Datenlage war die Auswahl einer Pilotgemeinde auf Grundlage des Landkreisprofils nicht möglich (KA) Weitere Daten, die für die Erstellung von Land- und Stadtkreisprofilen relevant sind, jedoch nicht zur Verfügung stehen: Angaben zur Pflegebedürftigkeit und Pflegeverläufen (LÖ) Gemeinde- oder stadtteilbezogene Daten zu Bildungsniveau und durchschnittlichem Verdienst (HD) Daten zur gesundheitlichen Situation der Bevölkerung, über die die Krankenkassen verfügen (KA) Daten zur gesundheitlichen Versorgungsstruktur (Stadtteil- oder Stadtbezirksebene) (S) Morbidität und Mortalität (Stadtteil- oder Stadtbezirksebene) (S) Gesundheitsförderung und Prävention (Stadtteil- oder Stadtbezirksebene) (S) 3.5 Bürgerbeteiligung Ein zentrales Element des Pilotvorhabens war die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in die Prozesse der FG. Die Bürgerbeteiligung konnte beispielsweise während der Analysephase zur Ergänzung der gesammelten und erhobenen Daten eingesetzt werden oder auch anschließend zur Vorstellung und öffentlichen Diskussion der Ergebnisse. Auf diese Weise konnte die Bürgerschaft bereits vor einer Entscheidungsphase informiert und beteiligt werden. Das langfristige Ziel ist es, partizipative Elemente in die Struktur der KGK zu implementieren. Im Rahmen des Pilotvorhabens wurde von den sechs Land- und Stadtkreisen erprobt, inwiefern die Fachplanung Gesundheit sich dazu eignet, Bürgerbeteiligung dauerhaft in die KGK zu integrieren (vgl. Kapitel 4.2). 50

51 Der Bürgerbeteiligung in diesem Pilotvorhaben liegt die Definition des Begriffs Bürgerbeteiligung zugrunde, die in der Handlungsempfehlung zur Bürgerbeteiligung bei Gesundheitsthemen festgehalten ist (LGA, 2014): Unter Bürgerbeteiligung werden kommunikative Prozesse verstanden, in denen Personen, die qua Amt oder Mandat keinen Anspruch auf Mitwirkung an kollektiven Entscheidungen haben, die Möglichkeit erhalten, durch die Eingabe von Wissen, Präferenzen, Bewertungen und Empfehlungen auf die kollektiv wirksame Entscheidungsfindung direkten oder indirekten Einfluss zu nehmen. (Renn, 2011: 32). Die Land- und Stadtkreise bedienten sich unterschiedlicher Methoden der Partizipation, abgestimmt auf Ziel und Zielgruppe des Bürgerbeteiligungsverfahrens. Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Ebene des Beteiligungsverfahrens, die angewandten Methoden sowie Thema und wer das Mandat zur Bürgerbeteiligung erteilt hat. Tabelle 6: Übersicht der Bürgerbeteiligungsverfahren Land- und Stadtkreise Enzkreis Landkreis Karlsruhe Ebene der Bürgerbeteiligung Stadt Pforzheim und Enzkreis Gemeinde: Kieselbronn Gemeinde: Linkenheim- Hochstetten Beteiligungsmethode (teilw. mehrstufig) Quantitative Befragung der Bürgerinnen und Bürger Qualitative Interviews mit Experten aus der Gemeinde Repräsentative schriftliche Seniorenbefragung Bürgerwerkstatt Thema Medizinische Versorgung / Stationäre und ambulante Pflege Gut leben im Alter in Linkenheim- Hochstetten : Angebote Gesundheitsförderung / Prävention Mobilität im Wohnumfeld Wohnen im Alter Mandat für Bürgerbeteiligung Bürgermeister/ Gemeinderat Bürgermeister & Gemeinderat Landkreis Lörrach Landkreis Reutlingen Rhein- Neckar-Kreis Landeshauptstadt Stuttgart Gemeinde: Aitern Gemeinde: Hohenstein Gemeinden: Eningen, Hülben, Hohenstein Gemeinde Weinheim Stadtteil Weinheim-Nordstadt Ortsteil: Rippenweier/ Heiligkreuz Stadtteil: Untertürkheim Schriftliche Befragung Ideenworkshop Planungswerkstatt mit Themeninseln Bürgerbeteiligung in Arbeitskreisen und Netzwerken Fokusgruppe (Akteursbeteiligung) Stadtteilbegehung (Kinder & Jugendliche) mit anschließender Präsentation Ortsteilbegehung von Bürgerinnen und Bürgern Gruppeninterviews mit Schlüsselpersonen Beteiligung der Einwohner/- innen über 65 (Ad-hoc Befragung auf dem Wochenmarkt, Fragebogenbefragung) Stadtteilgesundheitskonferenz Gesund und genussvoll leben im Alter Natürlich gesund Gesundheit gemeinsam planen" Gesunde Kommune Schwer erreichbare ältere Menschen / Woinemer Kaffeekino Kinder und Bewegung welche Bewegungsmöglichkeiten bietet ein Stadtteil? Wohnortgestaltung und Infrastruktur Gesundheit älterer Menschen im Stadtteil Bürgermeisterin & Gemeinderat Bürgermeister Bürgermeister Koordinationsstelle Fachplanung Gesundheit Gemeinderat & Bezirksvorsteherin 51

52 3.5.1 Ziele der Bürgerbeteiligung Die Land- und Stadtkreise verfolgten mit der Durchführung der Bürgerbeteiligungsverfahren unterschiedliche Ziele. Das gemeinsame Ziel aller Land- und Stadtkreise war es, die Ergebnisse der vorangegangen Analysephase vorzustellen und mit den Sichtweisen und den Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Experten abzugleichen, um ein ganzheitliches Bild der gesundheitlichen Situation zu gewinnen. Die weiteren Ziele waren: Wissen der Bürgerinnen und Bürger generieren, um Bedürfnisse und Bedarfe in den Lebenswelten zu ermitteln Gesundheitliche Versorgung in der Gemeinde weiterhin sicherstellen und verbessern Vernetzung in der Pilotgemeinde / im Pilotstadtteil stärken (Weiter-) Entwicklung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zur weiteren gesundheitlichen Gemeinde-/ Kreisentwicklung Experten und Bürger/-innen zum Thema Gesundheit bzw. zu spezifischen Themenschwerpunkten informieren und sensibilisieren Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, sich zu beteiligen und ihre Lebenswelt aktiv mitzugestalten (z.b. bürgerschaftliches Engagement) Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für Themen und Vorhaben der Gesundheitsförderung / Prävention, medizinischen Versorgung und stationären / ambulanten Pflege erhöhen Zielgruppen und Zusammensetzung der Bürgerbeteiligung Die Zielgruppen der Land- und Stadtkreise variierten je nach Themenschwerpunkt und Zielsetzung. Folgend werden die verschiedenen Zielgruppen sowie die Einladungsformate gelistet vorgestellt. Alle interessierten Bürger/-innen (KA, HD, RT, S, PF) (5x) Schlüsselpersonen / Experten / Multiplikatoren (PF, RT, HD, S) - (4x) Personen ab einem Alter von Jahren (KA, LÖ, S) (3x) Kinder (HD) Format der Einladung: Schriftliche Einladung / Anschreiben / (KA, LÖ, HD, S, PF, RT) (6x) Presse (Zeitung, Amtsblatt, etc.) (KA, RT) (2x) Flyer (KA, S) (2x) Mund zu Mund Propaganda (RT, S) (2x) Multiplikatoren (Schlüsselpersonen, Lehrer/-innen, etc.) - (HD) Der Stadtkreis Stuttgart legte einen besonderen Fokus auf sozial benachteiligte ältere Menschen. Dazu gehören unter anderem Personen mit Migrationshintergrund, arme oder von Armut bedrohte Menschen sowie einsam und zurückgezogen Lebende. Um diese Personengruppe zu erreichen, wurden in einem ersten Schritt Schlüsselpersonen, die beruflich oder privat Zugang zur Zielgruppe hatten, mit in das Verfahren integriert. Dabei ging es primär darum, Informationen und Erfahrungen bezüglich der interessierenden Sachverhalte zu gewinnen. In einem nächsten Schritt wurden dann gezielt die Einwohner vor Ort befragt. Dabei sollten nach Möglichkeit auch schwer erreichbare bzw. sozial benachteiligte Personen erfasst werden. 52

53 Im Landkreis Karlsruhe wurde ein Fahrdienst für die Bürgerwerkstatt angeboten, so dass die Zugangsbarrieren für die Teilnahme verringert wurden. In allen anderen Landkreisen wurden bewusst alle interessierten Bürgerinnen und Bürger bzw. alle Senioreninnen und Senioren eingeladen und berücksichtigt und kein besonderer Fokus auf sozial benachteiligte Menschen gelegt. Ein Grund dafür war beispielsweise die Gefahr der Stigmatisierung in kleinen Gemeinden. Durch die verschiedenen Einladungsformate konnte sichergestellt werden, dass eine Vielzahl der Bürgerinnen und Bürger angesprochen wurde. Auf diese Weise konnten teilweise auch sozial benachteiligte Menschen erreicht werden. Zusammensetzung der Teilnehmenden: Die Zusammensetzung der Teilnehmenden bei den Bürgerbeteiligungsverfahren war in den sechs Land- und Stadtkreisen sehr unterschiedlich. Daher wird im Folgenden die Zusammensetzung der Teilnehmenden einzeln nach Land- bzw. Stadtkreis vorgestellt: Enzkreis: Befragung der Bürgerinnen und Bürger: 775 Personen in Pforzheim und im Enzkreis Qualitative Interviews: ausgewählte Experten aus der Gemeinde Landkreis Karlsruhe: An der Befragung haben 562 Personen über 65 Jahre teilgenommen (von 1436 angeschriebenen der insgesamt 2502 Personen über 65 Jahre). Die Stichprobe wurde - um leichte unproportionale Verteilungen auszugleichen - nach Alter, Geschlecht und Familienstand gewichtet. Soziodemografische Merkmale der Teilnehmenden in der Auswertung entsprechen demnach denen der Bevölkerung. An der Bürgerwerkstatt haben ca. 90 Personen teilgenommen. Über deren soziodemografischen Merkmale gibt es keine genauen Angaben. Von den bis zum Anmeldeschluss angemeldeten 77 Personen waren 41 Frauen (53%) und 27 Männer (35%) (von 9 Personen (12%) ist das Geschlecht nicht bekannt, da sie als Begleitperson angemeldet waren). Es waren vorwiegend ältere Personen, da in der Einladung darauf hingewiesen wurde, dass sich die Veranstaltung vor allem an Personen über 55 Jahren richtet. Des Weiteren waren der Bürgermeister, Personen aus der Gemeindeverwaltung, Mitglieder der AG Gesund älter werden und Akteure aus dem Bereich Senioren präsent. Landkreis Lörrach: An der Bürgerbeteiligung haben 23 Seniorinnen und Senioren teilgenommen. Teilweise wurden diese von Familienmitgliedern begleitet. Zusätzlich waren sieben Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen aus Aitern anwesend. So waren Vertreterinnen der Landfrauen, die Fasnachtsclique Elferrat sowie des Sportvereins Aitern beteiligt und drei Mitglieder des Gemeinderats und die Bürgermeisterin. Insgesamt waren ca. 40 Personen beteiligt. Rhein-Neckar-Kreis: Die Zusammensetzung der Teilnehmenden variierte je nach Themenschwerpunkt: Zielgruppe Zurückgezogen lebende ältere Menschen Akteursbeteiligung: An der Veranstaltung nahmen Akteure aus den Kirchengemeinden, dem Stadtseniorenrat, den Wohlfahrtsverbänden, den Stadtteilvereinen, dem Runden Tisch Demenz, dem Runden Tisch Demographie, der Stadtverwaltung, dem Landratsamt (Pflegestützpunkt und Sozialamt) sowie dem Bildungsbüro teil. 53

54 Kinder und Bewegung welche Bewegungsmöglichkeiten bietet ein Stadtteil? : Um die Ansprüche verschiedener Altersgruppen an Bewegungsräume im Stadtteil abbilden zu können, wurden Kinder zweier Altersgruppen berücksichtigt: Kinder im Alter von 8-9 Jahren (dritte Klasse) und Kinder im Alter von Jahren (sechste Klasse). Ortsteilbegehung Rippenweier / Heiligkreuz: Interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie die Ortsvorsteherin aus der Ortschaft nahmen teil. Landkreis Reutlingen: Die Zusammensetzung war heterogen. Auffallend war die generationsübergreifende Mischung von Familien mit Kindern, Schulkindern, Großeltern, Älteren Menschen und einigen Jugendlichen. Alle Altersgruppen waren vertreten und das Geschlechterverhältnis war ausgewogen. Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Bürgerveranstaltung teil. Landeshauptstadt Stuttgart: Die Zusammensetzung der Teilnehmenden variierte je nach Beteiligungsverfahren: Gruppeninterviews mit Schlüsselpersonen: 21 Personen aus unterschiedlichen Institutionen Ad-hoc Befragung: Seniorinnen und Senioren auf dem Wochenmarkt, zufällige Auswahl Fragebogenbefragung von Seniorinnen und Senioren: 17 Personen aus Untertürkheim. 76 % der Befragten waren weiblich und 24 % männlich, mit einem durchschnittlichen Alter von 78 Jahren. Davon haben 24 % (4 Personen) einen Migrationshintergrund. Stadtteilgesundheitskonferenz: 56 Personen: Schlüsselpersonen und Multiplikatoren aus Untertürkheim, Begleitgruppe Fachplanung Gesundheit, Personen aus unterschiedlichen Ämtern, Beirat der Gesundheitskonferenz, interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Untertürkheim Entscheidungsspielraum und Einbindung in die Strategieentwicklung In den verschiedenen Bürgerbeteiligungsverfahren ging es vor allem darum, Bürgerinnen und Bürger sowie relevante Akteure und Experten über die Ergebnisse der Datenanalyse zu informieren, sie darüber hinaus anzuhören und einzubeziehen. Der Beteiligungsgrad unterschied sich dabei in den einzelnen Land- und Stadtkreisen. Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Datenanalyse konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Lebenswelt einschätzen und Bedürfnisse formulieren. Im Rahmen der Verfahren wurde ihnen die Möglichkeit gegeben, Ideen für Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen zu entwickeln, welche dann die Entscheidungsgrundlagen für entsprechende Entscheidungsträger bilden. Bürgerinnen und Bürger sind somit am Prozess der Entscheidungsfindung und -vorbereitung beteiligt, nicht aber an der Entscheidung selbst. Folgend wird aus den einzelnen Kreisen berichtet inwiefern die Bürgerinnen und Bürger bei der Strategieentwicklung eingebunden werden. Enzkreis: Im weiteren Vorgehen sollen anhand der Ergebnisse der Expertenrunde Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Landkreis Karlsruhe: Die vorab festgelegten Themenschwerpunkte und Ziele wurden bei der Bürgerbeteiligung (Befragung und Bürgerwerkstatt) berücksichtigt und die Bedürfnisse und 54

55 Bedarfe der Personen über 65 Jahren diesbezüglich abgefragt. In der Befragung gab es zudem einige offene Fragen, in denen die Befragten Wünsche und Verbesserungsvorschläge an die Gemeinde, z.b. zu Unterstützungsangeboten oder Möglichkeiten der Bewegung oder zu gemeinsamen Aktivitäten für ältere Menschen äußern konnten. In der Bürgerwerkstatt wurden (weitere) Ideen und Vorschläge gesammelt und konkrete Handlungsempfehlungen für die Gemeinde und Maßnahmen erarbeitet. Landkreis Lörrach: Grundsätzlich ging es um die Aktivierung von Wissen und um die Generierung von Ideen und Wünschen zu festgelegten Handlungsfeldern. Diese Vorschläge wurden dann in priorisierter und konkretisierter Form der Gemeindeverwaltung als Grundlage ihrer weiteren Planungen überreicht. Den Bürgerinnen und Bürgern wurde transparent vermittelt, wie sich die Rahmenbedingungen und der Handlungsspielraum gestalten. Rhein-Neckar-Kreis: Akteursbeteiligung: Die am Treffen teilnehmenden Multiplikatoren konnten ihre Ideen, wie zurückgezogen lebende ältere Menschen erreicht werden können, mit in die Diskussion einbringen. Aus den Erfahrungen der Multiplikatoren und auf Basis der Interviewergebnisse wurde die weitere Vorgehensweise entwickelt. Schulprojekt Kinder und Bewegung welche Bewegungsmöglichkeiten bietet ein Stadtteil : Die Kinder konnten ihre Ergebnisse Ende November 2015 Vertretern aus der Kommunalpolitik und Akteuren aus dem Stadtteil vorstellen. Die von den Kindern vorgestellten Ergebnisse und aufgeführten Verbesserungswünsche wurden mit Interesse aufgenommen und sollen in zukünftige Planungen mit einfließen Begehung Rippenweier / Heiligkreuz: Das Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren hat die geäußerten Problemlagen zu Infrastruktur und Beschaffenheit des Wohnumfeldes aufgenommen und versucht, die empfohlenen Lösungsvorschläge zu ermöglichen. Landkreis Reutlingen: Der Arbeitskreis Gesunde Gemeinde wird zusammen mit der Geschäftsstelle der KGK die Ergebnisse analysieren und das weitere Vorgehen planen. Die Ergebnisse werden in die Gestaltung des Gesundheitszentrums aufgenommen. Es soll eine breite niedrigschwellige Einbindung der Bevölkerung in die Entwicklung des Gesundheitszentrums erreicht werden. Die Bürgerinnen und Bürger konnten im Rahmen der Beteiligungsveranstaltung Ideen und Visionen für das Gesundheitszentrum Hohenstein einbringen. Landeshauptstadt Stuttgart: Im Fokus der Bürgerbeteiligung stand das Erkennen von Sichtweisen und Meinungsbildern. Das Projektteam hat durch die Ergebnisse der Befragung Handlungsempfehlungen abgeleitet und mit der Begleitgruppe abgestimmt. Diese wurden den Bürgerinnen und Bürger vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Die Bürgerinnen und Bürger konnten die Handlungsempfehlungen weiter entwickeln und Ideen für Ziele, Maßnahmen und zur Umsetzung generieren und auch nachfolgend haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich in den Arbeitsgruppen themenspezifisch zu engagieren. 55

56 3.5.4 Planung der Bürgerbeteiligung In allen Land- und Stadtkreisen lag die Koordination der Planung und Durchführung der Bürgerbeteiligungsverfahren beim Gesundheitsamt. Im Stadtkreis Stuttgart und im Rhein- Neckar-Kreis wurde diese durch eine Kooperation von weiteren Ämtern unterstützt. Zusätzlich wurde die Bürgerbeteiligung in allen sechs Pilotgemeinden oder -stadtteilen durch die Verwaltung der Gemeinde bzw. des Bezirks unterstützt. In der Vorbereitung der Bürgerbeteiligung wurden vier der sechs Land- und Stadtkreise außerdem von externen Partnern unterstützt: Enzkreis: Andrea Katz (Institut Katz Marktforschung, Beratung, Coaching) Landkreis Lörrach: Sarah-Kristina Wist, Dr. Gisela Wachinger (ZIRIUS) Rhein-Neckar-Kreis: Sven Holland - Agentur für Eventmanagement und Multimedia Landkreis Reutlingen: Sarah-Kristina Wist, Dr. Gisela Wachinger (ZIRIUS), Universität Tübingen, Arbeitskreis Gesunde Gemeinde, Gemeindeverwaltung Hohenstein und Akteure aus dem Gesundheitszentrum Landkreis Karlsruhe: Die Koordinierungsstelle Fachplanung Gesundheit erarbeitete gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut (LQM Marktforschung, Mainz) die Fragebögen für die Seniorenbefragung. Das Marktforschungsinstitut führte die Befragung durch. Vier der sechs Land- und Stadtkreise haben für die Moderation der Bürgerbeteiligungsveranstaltung eine externe Moderation in Anspruch genommen: Enzkreis: Andrea Katz (Institut Katz); Annalena Szigeth, Hochschule Coburg, integrative Gesundheitsförderung Landkreis Karlsruhe: Rainer Steen (Mannheim, bis Februar 2016 Leiter des Referates Gesundheitsförderung des Gesundheitsamts Rhein-Neckar) Landkreis Lörrach: Sarah-Kristina Wist (ZIRIUS) (gemeinsam mit Ellen Hipp, Gesundheitsamt Lörrach) Landkreis Reutlingen: Sarah-Kristina Wist, Dr. Gisela Wachinger (ZIRIUS) Ergebnisse der Bürgerbeteiligung In allen sechs Land- und Stadtkreisen wurden im Rahmen der Bürgerbeteiligung Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen (weiter-)entwickelt. Dabei lag der Fokus vor allem auf der Generierung von Ideen von Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten. Die Maßnahmenentwicklung erstreckte sich über verschiedene Themenbereiche. Folgend werden beispielhafte Ideen genannt: Förderung des gesellschaftlichen Miteinanders Beispiele: Planen eines Nachbarschaftsfestes, um die Gemeinde besser zu vernetzen und die Nachbarschaftshilfe zu stärken; Patenschaften zwischen Jung und Alt; Nachbarschaftshilfe Förderung des Ehrenamtsengagements Wohnformen, Barrierefreiheit, Unterstützungsbedarf Bewegungsförderung Beispiele: Seniorengerechter Wanderweg Vernetzung in den Pilotgemeinden/-stadtteilen stärken Beispiele: Bestehende Programme, Projekte und Vereinsangebote vernetzen 56

57 Ausbau der Infrastruktur im Rahmen von Angeboten Beispiele: Installation eines Hol- und Bringdienstes für ältere Menschen zu bestimmten Angeboten Sicherstellung der medizinischen und pflegerischen Versorgung in der Gemeinde und im ländlichen Raum: Beispiele: Einrichtung einer Clearingstelle, welche die Angebote aus dem Landkreis koordiniert, Strukturen der Langzeitversorgung aufbauen Neben der Entwicklung von Maßnahmen auf Grundlage der Analyseergebnissen, konnten durch das Bürgerbeteiligungsverfahren Defizite und Wünsche aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger erkannt werden. Darüber hinaus wurden die qualitativen Daten um die Sichtweisen der Bürgerinnen und Bürger auf ihre eigene Lebenswelt ergänzt. In den nächsten Schritten gilt es, diese Anregungen in die weitere Entwicklung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen einfließen zu lassen. Weiter ging es auch darum, die Bürgerinnen und Bürger für bestimmte Themen zu sensibilisieren und die Akzeptanz für Vorhaben zu sichern. Die Information der Bürgerinnen und Bürger sowie der beteiligten Akteure über die Ergebnisse der FG findet in den Land- und Stadtkreisen über verschiedene Kommunikationswege statt: Lokale Presse (KA, LÖ, PF, RT) - (4x) Postalisch (PF, S) (2x) Informationen / Dokumentation auf Homepage (KA, LÖ) (2x) Verteiler (HD, S) (2x) Bericht in Druckversion (KA) In vier von sechs Land- und Stadtkreisen (HD, LÖ, S, RT) werden die Bürgerinnen und Bürger sowie beteiligte Akteure über Arbeitsgruppen, Steuergruppen etc. in den weiteren Prozess der Fachplanung Gesundheit involviert. In zwei Landkreisen (KA, RT) wird aktuell geplant, wie die Bürgerinnen und Bürger zukünftig eingebunden werden können. Im Enzkreis ist das Bürgerbeteiligungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Dort sollen die Bürgerinnen und Bürger in die Erarbeitung der Handlungsempfehlungen eingebunden werden Bewertung der Bürgerbeteiligung durch die Land- und Stadtkreise In allen Land- und Stadtkreisen waren die beteiligten Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger sehr zufrieden mit den Beteiligungsverfahren. Die Bürgerinnen und Bürger engagierten sich gerne in den Arbeitsgruppen und arbeiteten konstruktiv an den unterschiedlichen Fragestellungen mit. Auch die Land- und Stadtkreise bewerten die Bürgerbeteiligung als ein sinnvolles Instrument im Rahmen der Fachplanung Gesundheit. Vor allem ergänzt die Bürgerbeteiligung die gesammelten und ausgewerteten Daten um die Einschätzung der Bürgerinnen und Bürger. Auf diese Weise konnte ein ganzheitliches Bild der Situation vor Ort gewonnen werden. Die Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der Analysephase wird als Grundlage für die Strategieentwicklung im Rahmen der Fachplanung Gesundheit bewertet. Die weitere Gesamtplanung konnte so an die Bedürfnisse und Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger angepasst werden. Bürgerbeteiligung hat sich so als ein wesentliches Instrument der Fachplanung Gesundheit bewährt. 57

58 Den Bürgerinnen und Bürger wurde in allen Land- und Stadtkreisen transparent vermittelt, inwiefern ihre Ideen und Anregungen aufgenommen und ausgewertet werden und über welchen Entscheidungsspielraum sie verfügen. Neben diesen Aspekten trägt auch die Umsetzung vorgeschlagener Maßnahmen maßgeblich dazu bei, dass der Gesamtprozess in den Land- und Stadtkreisen an Nachhaltigkeit und Akzeptanz gewinnen konnte. Barrieren im Rahmen der Bürgerbeteiligungsverfahren und Lösungsmöglichkeiten Experten / relevante Akteure identifizieren Um alle relevanten Akteure und Experten zu identifizieren und in das Beteiligungsverfahren einbinden zu können, bietet es sich an, persönliche Kontakte und Schlüsselpersonen zu nutzen. Bürgerbeteiligung erfordert sehr hohe personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen Ältere Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, erreichen und die Teilhabe an der Bürgerbeteiligung ermöglichen Um auch Menschen die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, die Möglichkeit zu bieten, an der Veranstaltung teilzunehmen, bietet sich in erster Linie ein Fahrservice an. Des Weiteren sinkt ggf. die Hemmschwelle für beispielsweise eher zurückgezogenen Menschen teilzunehmen, wenn Angehörige auch eingeladen werden. 3.6 Strategieentwicklung auf Kreis- und Stadt, Gemeinde- oder Stadtteilebene Im Rahmen der FG ist die Entwicklung einer kreisweiten Strategie vorgesehen, die Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen auf Ebene der Land- und Stadtkreise festhält. Wurde eine Pilotgemeinde bzw. ein Pilotstadtteil fokussiert, erfolgte ebenfalls eine Strategieentwicklung auf Gemeinde-/ Stadtteilebene. Abbildung 10 (vgl. Kapitel 3.4) veranschaulicht eine beispielhafte Ableitung und Entwicklung einer kreisweiten Strategie und zeigt den Zusammenhang zur Ebene der Städte, Gemeinden, Stadt- und Ortsteilen. Die Fragen, wie die Ergebnisse und Erfahrungen der FG im Land- bzw. Stadtkreis nachhaltig verbreitet und weiterentwickelt werden, werden in Kapitel 4.5 beantwortet Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Landund Stadtkreisebene Im Rahmen der kreisweiten Strategieentwicklung legten die Land- und Stadtkreise Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen fest (vgl. Tabelle 7) 5. Die übergeordneten Themenschwerpunkte für die Strategieentwicklung legten alle sechs Land- und Stadtkreise bereits vor dem Pilotvorhaben Fachplanung Gesundheit fest. Im Rahmen der Fachplanung wurden jedoch differenzierte Fragestellungen betrachtet oder die Themenschwerpunkte weiterentwickelt. Die Landesgesundheitsziele wurden dabei in allen Land- und Stadtkreisen berücksichtigt. Es wurde jedoch angemerkt, dass die Landesgesundheitsziele sehr allgemein formuliert sind und sie daher auf kommunaler Ebene als Orientierung dienen. Konkrete Ziele müssen von den Land- und Stadtkreisen individuell festgelegt werden. 5 Die Landeshauptstadt Stuttgart hat auf Kreisebene keine Handlungsempfehlungen bzw. eine Strategie entwickelt, da dies bereits im Rahmen der Gesundheitskonferenz 2013 für das Thema Gesund älter werden festgelegt wurde. Daher sind Angaben zur Strategieentwicklung für die Landeshauptstadt Stuttgart nur auf Stadtteilebene (Kapitel 4.5.2) verfügbar. 58

59 Tabelle 7: Themenschwerpunkte, Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen auf Kreisebene Land-/ Stadtkreis Themenschwerpunkt Ziele Handlungsempfehlungen Maßnahmen Enzkreis Karlsruhe 1) Sicherstellung der wohnortnahen ärztlichen und pflegerischen Versorgung als Teil der Daseinsvorsorge, einer Aufgabe der kommunalen Verwaltung 2) Entwicklung und Unterstützung gesundheitsförderlicher Maßnahmen für ältere Menschen in der Kommune Kommunale Gesundheitsförderung und Prävention auf Gemeindeebene zu dem Thema Gesund und aktiv älter werden 1) Kommunale Daseinsvorsorge sichern 2) Gesundheit der Bürgerschaft wahren 3) Ambulante und stationäre Versorgung stärken 4) Vernetzung zwischen ambulanter und stationärer Pflege verbessern 5) Vernetzung zwischen medizinischer und pflegerischen Versorgung stärken 6) Gewinnung von Gemeinden und Stadtteilen für das Projekt Gesund aufwachsen und Leben Die Ziele werden von den Gemeinden und Städten des Landkreises Karlsruhe selbst festgelegt. Beispiele für Ziele könnten sein: 1) Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention und Unterstützung für ältere Menschen sind in allen Gemeinden und Städten des Landkreises in ausreichender Form vorhanden und der Zugang für alle älteren Menschen, auch für sozial Benachteiligte, ist geschaffen. 2) Das Wohnumfeld ist so gestaltet, dass die (Alltags-)mobilität sowie soziale Teilhabe von älteren Menschen möglich ist. Bislang wurden noch keine Handlungsempfehlungen abgeleitet Bisher wurden noch keine Handlungsempfehlungen erarbeitet. 1) Eine Veranstaltung für angehende Ärzte/-innen, Wiedereinsteiger /-innen und Klinikärzte /-innen begleitet von einer Imagekampagne für Pforzheim und dem Enzkreis 2) Informationen und Vorstellung der Fachplanung Gesundheit und des Landesprojektes Gesund aufwachsen und Leben in einer Bürgermeisterversammlung 3) Informationsveranstaltungen für medizinische Fachangestellte zu Pflegeangeboten und Beratungsstellen in Pforzheim und dem Enzkreis, da sie primär Ansprechpartner von Patienten und Angehörigen sind. Die Ergebnisse des Pilotvorhabens sollen über verschiedene Wege verbreitet werden (Internet, Bürgermeisterversammlung, Plenum der Gesundheitskonferenz etc.). Die Gemeinden und Städte im Landkreis sollen durch einen Bericht für den Landkreis Karlsruhe (der insbesondere Empfehlungen beruhend auf der Vorgehensweise und den Ergebnissen der Fachplanung in der Pilotgemeinde enthält) und durch die Empfehlungen aus dem gesamten Pilotvorhaben in die Lage versetzt werden, selbständig eine Fachplanung Gesundheit (ggf. mit Unterstützung durch das Landratsamt) durchzuführen. Basierend auf den im Rahmen des Pilotvorhabens erhobenen und z.t. im GIS dargestellten Daten wird eine integrierte Gesundheits- und Sozialberichterstattung aufgebaut, die zukünftig als Grundlage für Maßnahmen auf Landkreisebene dienen soll. 59

60 Land-/ Stadtkreis Themenschwerpunkt Ziele Handlungsempfehlungen Maßnahmen Lörrach Mobilität im Alter (Differenzierung zwischen häuslicher Mobilität und Mobilität im öffentlichen (Nah-) Verkehr Flächendeckende Bewegungsangebote für Seniorinnen und Senioren (Haupt- und Teilziele werden im Teilhabeplan festgehalten) s. Anhang 4 und 5, Abschlussbericht Lörrach (2016) Die Arbeitsgruppe Gesund älter werden konnte in Kooperation mit der Stadt Lörrach an zwei Standorten Bewegungstreffs umsetzen. Aktuell wird eine Kooperationsvereinbarung mit der Gemeinde Inzlingen ausgearbeitet, welche ebenfalls einen Bewegungstreff umsetzen möchte. Schulungen für Multiplikatoren; Evaluationen bestehender Angebote Die Koordination der Bewegungstreffs wird durch eine Ansprechperson auf Gemeindeebene übernommen und die Umsetzung der Bewegungstreffs durch ausgebildete Übungsleiter/- innen, die jeweils im Tandem arbeiten. Reutlingen Rhein-Neckar-Kreis Gesundheitsförderung und Prävention Fokus auf Ebene der Gemeinden Gesundheitliche Versorgung Themenschwerpunkt 1: Gesundheitliche Dienstleistungen im Landkreis Reutlingen mit Fokus auf den ländlichen Raum Themenschwerpunkt 2: Im Rahmen der Bürgerbeteiligung werden die Kriterien der Erreichbarkeit diskutiert. Themenschwerpunkt 3: Gesundheitszentrum und Lehrpraxis Hohenstein - synergetische Fachplanung Alternsfreundliche Kommune. Wie muss ein Stadtteil gestaltet sein, damit gesundes und selbstständiges Leben im Alter möglich ist? Teilhabe am sozialen Leben für zurückgezogen lebende ältere Menschen Bereits bestehende Ziele der KGK wurden übernommen Schaffung von strukturellen Voraussetzungen für ein gesundes sozialintegriertes und altersgerechtes Aufwachsen / Miteinander unter Beteiligung der Zielgruppen Integrierte sektorenübergreifende Analyse von Versorgung, Gesundheitsförderung / Prävention und Rehabilitation des Gesundheitsraumes Alb. Die erprobten Arbeitsweisen im Rahmen der Fachplanung Gesundheit (Datenanalyse, Netzwerkbildung, ämterübergreifende Zusammenarbeit, Bürgerbeteiligung) werden als Empfehlungen an die Gemeinden im Rhein- Maßnahmen werden aktuell geplant. Beteiligt werden der Bürgermeister und die Bürgerschaft sowie der Arbeitskreis Gesunde Gemeinde Hohenstein. Der Beginn der Umsetzung kann nach der Abstimmung durch die KGK erfolgen. Eine Maßnahme ist der Ausbau des Gesundheitsnetzwerkes. Die Planung des Prozesses mit allen relevanten Akteuren läuft momentan an. Durch die Abschlussveranstaltung am der Fachplanung Gesundheit sollen die Ergebnisse verbreitet werden. Durch diese Maßnahme soll Interesse bei den anderen Kommunen geweckt 60

61 Land-/ Stadtkreis Themenschwerpunkt Ziele Handlungsempfehlungen Maßnahmen Bewegungsräume für Kinder - was für Bewegungsmöglichkeiten bietet ein Stadtteil? Neckar-Kreis weitergegeben. werden. Datenauswertungen als Handlungsgrundlage und die Beteiligung der betroffenen Bürger vor Ort werden empfohlen. Das im Rahmen der Fachplanung erstellte Landkreisprofil kann Entscheidungsgrundlage für das Finden weiterer Pilotgemeinden sein. Die Umsetzung weitere Maßnahmen kann noch nicht geplant werden. Hierzu muss erst die zukünftige Verankerung der Fachplanung und das Vorhandensein von Ressourcen geklärt werden. Tabelle 8 zeigt wie die Umsetzung der Maßnahmen in den Landkreisen (voraussichtlich) finanziert werden soll. Tabelle 8: Finanzierung von Maßnahmen auf Land- bzw. Stadtkreisebene Land-/Stadtkreis (Voraussichtliche) Finanzierung der Maßnahmen Enzkreis Ressourcen durch Kooperationen mit anderen Ämtern Sponsoren Karlsruhe Die Maßnahmen wären von den Kommunen des Landkreises zu tragen Lörrach Reutlingen Rhein-Neckar-Kreis Einen Teil der Kosten kann über finanzielle Mittel der Arbeitsgruppen zur Verfügung gestellt werden Teilnehmerbeiträge Sozialfonds des Landkreises Mittel des Kreistages Die zukünftige Finanzierung der Umsetzung von Maßnahmen auf Kreisebene muss noch geklärt werden (auch abhängig von der KGK-Finanzierung) Bislang wurden Maßnahmen zum Teil aus Landkreismittel, Drittmittel und Sponsoren finanziert Die Stadtteilanalyse Weinheim-West ist zwischenzeitlich abgeschlossen (weitere Finanzierung s. Tabelle 9). Sofern weitere Maßnahmen auch in Kooperation mit der KGK geplant und umgesetzt werden sollten, sind die jeweiligen notwendigen Finanzmittel neu zu generieren. 61

62 Einbindung relevanter Akteure in die Strategieentwicklung auf Landkreisebene Die folgenden Abbildungen zeigen, in welcher Reihenfolge relevante Akteure in die Entwicklung und Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen beteiligt wurden (Rhein-Neckar-Kreis beschreibt das Vorgehen in Textform). Festlegung der Themenschwerpunkte und Koordinierungsstelle Fachplanung Gesundheit, Gesundheitsamt Karlsruhe Lenkungskreis der KGK für den Landkreis Karlsruhe Befürwortung / Genehmigung Jugendhilfe- und Sozialausschuss des Landkreises Karlsruhe (Fachausschuss des Kreistages) Entwicklung von Handlungsempfehlungen Gesundheitsamt, andere Ämter Landratsamt, KGK und Maßnahmen (zukünf- Abbildung 20: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Karlsruhe Abbildung 21: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Lörrach 62

63 Abbildung 22: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung Landkreis Reutlingen Rhein-Neckar-Kreis 6 : Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen wurden vornehmlich von der Koordinationsstelle der Fachplanung Gesundheit festgelegt. Die Arbeitsgruppe Alternsfreundliche Kommune Stadtteilanalyse Weinheim-West war beratend eingebunden. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ämtern und Akteuren sowie mit der Bürgerschaft im Rahmen der Bürgerbeteiligungsverfahren hatte stets Einfluss auf die Entwicklung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen. Es fand somit eine Weiterentwicklung der Ziele und Maßnahmen im Laufe des Fachplanungsprozesses statt. Die Ziele wurden vor allem zu Beginn der Fachplanung festgelegt, die Handlungsempfehlungen ergaben sich aus der Vorgehensweise des Fachplans in Weinheim. Teilweise gab es aber auch während des Prozesses Weiterentwicklungen der Ziele. Maßnahmen werden erst 6 Diese Beschreibung trifft ebenfalls auf die Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen auf Gemeindeebene im Rhein-Neckar-Kreis zu und wird daher an dieser Stelle aufgeführt und nicht wiederholend in Kapitel

64 folgen können, wenn in Zukunft die weiteren Schritte der Fachplanung, ihre Verankerung und die zur Verfügung stehenden Ressourcen geklärt sind Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Stadt-, Gemeinde- und Stadtteilebene Die Land- und Stadtkreise haben auf Ebene der Pilotgemeinden bzw. der -stadtteile sehr differenzierte Themenschwerpunkte, Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen erarbeitet. Nachfolgend sind beispielhaft einige Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen genannt. Eine detaillierte Auflistung befindet sich in den Abschlussberichten der Land- und Stadtkreise. Beispielhafte Ziele, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen: Ziel: Verbesserung der medikamentösen Versorgung (Apotheke) Handlungsempfehlung: Prüfung der Möglichkeit einer Zweigniederlassung durch einen städtischen Apotheker Maßnahme: Gespräch des Apothekers mit der zuständigen Kammer und Einbindung des Bürgermeisters Ziel: Sicherung der hausärztlichen Versorgung und der (ärztlichen) Versorgung des Pflegeheims, da der Hausarzt in absehbarer Zeit in den Ruhestand geht Handlungsempfehlung: Beratung des Hausarztes durch die Kassenärztliche Vereinigung über Möglichkeiten der Nachbesetzung Maßnahme: Kontakt zur KV herstellen Handlungsempfehlung: Durchführung einer Veranstaltung zur Ärztegewinnung Maßnahme: Präsentation der Gemeinde bei dieser Veranstaltung Ziel: Ältere Menschen können genussvoll in der Gemeinde Aitern leben. Dies umfasst die verschiedenen Aspekte wie Geselligkeit, Bewegung und Chancen. Handlungsempfehlung: Einrichtung einer Steuerungsgruppe, welche im Nachgang zur Bürgerbeteiligung die Bedürfnisse der Zielgruppe im Blick behalten soll und die Umsetzung der Empfehlungen koordiniert und begleitet. Maßnahme: Die Steuerungsgruppe setzt in Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin sowie einigen Gemeinderäten, vor-ort tätigen Vereinen und der Seniorengruppe die entwickelten Maßnahmen (z.b. Winterwanderweg) um. Ziel: Bewegungsräume für Kinder in der unmittelbaren Wohnumgebung schaffen. Maßnahme: Instandsetzung eines Bolzplatzes Ziel: Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessern. Handlungsempfehlungen: Verkehrsberuhigte Zonen werden ausgeweitet; Parkierung sollte zugunsten von Bänken und Bepflanzung eingeschränkt werden. Das Sicherheitsgefühl von älteren Menschen wird durch häufigere Kontrollen der Polizei gestärkt. 64

65 Alter Friedhof wird als Aufenthaltsort für Jung und Alt genutzt das könnte evtl. durch Sportangebote für Ältere erreicht werden (Sport im Park) Durch häufigere Straßenreinigungen wird die Sauberkeit im Stadtteil verbessert. Es gibt ausreichend öffentliche Toiletten, die auch sauber gehalten werden. Fußgängerbereiche werden soweit erforderlich barrierefrei gestaltet. Einbindung relevanter Akteure in die Strategieentwicklung auf Stadt-, Gemeinde- und Stadtteilebene Die nachfolgenden Abbildungen veranschaulichen, in welcher Reihenfolge relevante Akteure auf Stadt-, Gemeinde- und Stadtteilebene in die Festlegung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen eingebunden werden (Landkreis Reutlingen beschreibt das Vorgehen in Textform; für Rhein-Neckar-Kreis s. Kapitel 3.6.1). Vorabgespräch mit Bürgermeister Kenntnisnahme Gemeinderat Kieselbronn Mandat durch Bürgermeister Kieselbronn Vertiefung des Gemeindeprofils Identifikation der Teilnehmer des Expertenforums und Einladung Durchführung qualitativer (Prae-) Interviews in Kieselbronn Planung und Durchführung Expertenforum Identifikation Interessenschwerpunkte Durchführung qualitativer (Post-) Interviews in Kieselbronn Bericht an Teilnehmer Expertenforum Kieselbronn und Gemeinderat Bericht Planung Gemeindeblatt des weiteren - Informieren Vorgehens der mit Bürgerinnen/Bürger Bürgermeister Erarbeitung Handlungsempfehlungen Vorstellung und Mandat Gemeinderat Einrichtung Runder Tisch Gesundheit Erstellung der Maßnahmen Umsetzung Abbildung 23: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Enzkreis 65

66 Festlegung der Themenschwerpunkte und Ziele Koordinierungsstelle FG, Gesundheitsamt Karlsruhe + Gemeindeverwaltung Pilotgemeinde (Bürgermeister, Hauptamtsleiter) Entwicklung von Teilzielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen Ideen / Maßnahmenvorschläge aus der Befragung, Akteurstreffen und Bürgerwerkstatt ggf. Gremium in der Gemeinde (noch zu initiieren) Beschluss der umzusetzenden Handlungsempfehlungen und Maßnahmen Gemeinderat Abbildung 24: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landkreis Karlsruhe Abbildung 25: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landkreis Lörrach 66

67 Abbildung 26: Beteiligte Akteure in der Strategieentwicklung auf Gemeinde- bzw. Stadtteilebene Landeshauptstadt Stuttgart 67

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