Führung durch Finanzierung: Anreizsysteme und deren Perspektiven im Regionalverkehr
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- Matilde Auttenberg
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1 Führung durch Finanzierung: Anreizsysteme und deren Perspektiven im Regionalverkehr Öffentliche Vorlesung SBB Lab an der HSG St.Gallen Andreas Bieniok, Dipl. Ing. ETH, Amtsleiter 7. Mai 2012 Volkswirtschaftsdepartement
2 Inhalt 1. Finanzierung des öffentlichen Verkehrs 2. Bestellwesen im öffentlichen Regionalverkehr 3. Steuerungsmechanismen: - Finanzen - Qualität - Angebot 4. Fazit Seite 2
3 Finanzierung des öffentlichen Verkehrs: Finanzierung generell Abgeltungen öff. Hand Abgeltungen Dritte Extrafahrten öffentlicher Regionalverkehr Trassengebühren Nebengeschäfte Einnahmen Tarifverbund Einzelfahrten direkter Verkehr GA / Tageskarten Halbtax Diverses Seite 3
4 Kunden Transportunternehmen Besteller Finanzierung des öffentlichen Verkehrs: Finanzierungsanteile Bund Kantone Gemeinden ca. 80 % 50 % * 50% * 100 % Fernverkehr Bahn Infrastruktur Bahn Regionalverkehr Bahn/Bus Ortsverkehr Bus Infrastruktur Strasse 100 % ca. 20 % 50 % 50 % Einnahmen Tarifverbund Einzelfahrten direkter Verkehr GA / Tageskarten Halbtax Diverses * durchschnittlicher Kostendeckungsgrad gemäss Info-Broschüre 2011 Kt. SG Seite 4
5 Bestellwesen im öffentlichen Regionalverkehr: Bestellverfahren wird jährlich durchgeführt (ab 2014/15 zweijähriges Verfahren geplant) Federführung der Kantone Offertvorgaben der Besteller (Bund und Kantone) Offerteinreichung bis 30. April des Vorjahres auf Basis der Offerten und Verhandlungen wird eine Angebotsvereinbarung abgeschlossen die Abgeltungen basieren auf den gemäss Planrechnung kalkulierten Defiziten Seite 5
6 Bestellwesen im öffentlichen Regionalverkehr: Abgeltungsmechanismus OFFERTE NACHKALKULATION Plankosten Istkosten Planerlöse Isterlöse keine Nachverrechnung über 25% des Jahresumsatzes oder über 12 Mio. Franken freie Gewinnverwendung Abgeltung Abgeltung Ergebnis Art. 36 PBG Reserve Seite 6
7 Bestellwesen im öffentlichen Regionalverkehr: Starke Regulierung Vorgaben zur Offerte in Art. 17 ARPV: "Die Offerte ist nach Linien zu gliedern." Die Offerte muss u.a. enthalten: Angebotskonzept, Fahrpläne, Planrechnung, Begründungen für Abweichungen, Investitionsrechnung, Mittelfristplan, Fahrzeugübersicht, Tarifsystem und -niveau, usw. Kennzahlensystem BAV aufgrund der Offerten und der Betriebskosten- und Leistungsrechnung detaillierte Vorgaben über das Rechnungswesen der konzessionierten Unternehmen Seite 7
8 Steuerungsmechanismen: Finanzen Frage der Effizienz Benchmark dank detaillierten Vorgaben und standardisierten Kennzahlen viel Transparenz Vergleiche pro Linie und Transportunternehmen Erträge sind je nach Nachfrage und Tarifsystem sehr unterschiedlich und stark von der Einnahmenaufteilung in den Tarifverbünden und DV (Halbtax, GA) abhängig. Komplexe Einflussfaktoren auf die Nachfrage (Bevölkerungsdichte, Leistungsqualität, Parkplätze, usw.) => Kennzahlensystem auf Kosten ausgerichtet Gemeinsames Projekt der Kantone AG, LU und SG Seite 8
9 Steuerungsmechanismen: Finanzen Frage der Effizienz Zielvereinbarungen mit Bahnreform 2.1 (in Kraft seit ) mit Bund zusammen möglich, "Bund und Kantone können in mehrjährigen Zielvereinbarungen mit den Unternehmen Bonus-Malus-Systeme über die Qualität und über finanzielle Kennzahlen festlegen." (Art. 28 Abs. 5 PBG) Zielvereinbarung als ergänzendes Instrument zu den Ausschreibungen 6 Zielvereinbarungen des Kantons mit Busunternehmen für das Fahrplanjahr 2012 (mit/ohne Bund) Leitfaden Zielvereinbarung Bus vom 1. Januar 2012 Seite 9
10 Steuerungsmechanismen: Finanzen Frage der Effizienz Ausschreibungen im RPV Bahnreform 2.2 (wahrscheinlich ab ) auf der Schiene: Besteller können ausschreiben auf der Strasse: Ausschreibungspflicht mit Ausnahmen, wenn eine Konzession neu erteilt wird Koordination mit der Konzession, Vergabevereinbarung (Basis für Bestellverfahren) Rollende Ausschreibungsplanung pro Kanton Information für die Transportunternehmen Seite 10
11 Steuerungsmechanismen: Qualität Instrumente Kundenzufriedenheitsmessung alle 3 Jahre, zuletzt von 100 möglichen Punkten im OSTWIND-Gebiet Handlungsbedarf und Überprüfung der Q-Massnahmen Projekt Qualitätsmessung mit Bund Pünktlichkeit, Sauberkeit und Funktionsfähigkeit (Fahrgastinformation etc.) Ostschweiz als Pilotregion Ost / Praxistests 2012 Umsetzung auf 2014 geplant Seite 11
12 Steuerungsmechanismen: Qualität Organisationsmodell Kt. Besteller Gesellschafter -versammlung Ersteller Tarifverbund OSTWIND Kt. BEA TVR TUA Kt. GS Kt. G de Kommissionen Projekte POL Team Ziel: Ausweitung der Zusammenarbeit über den Tarif hinaus auf weitere Themenfelder (strategische Projekte) Seite 12
13 Steuerungsmechanismen: Angebot Frage der Effektivität Angebotsstandards für den öffentlichen Verkehr hinsichtlich örtliche Abdeckung zeitliche Verfügbarkeit Taktangebot abgestuft auf die unterschiedlichen Raumstrukturen Basis für Weiterentwicklung des öv-angebots anhand einheitlicher Kriterien (Abstimmung auch mit Raumplanung) Controlling Seite 13
14 Steuerungsmechanismen: Angebot langfristige Orientierung Als Standortfaktor muss der öv verlässlich sein. Derzeitig ist das Angebot und die Infrastruktur 2018/2025 in Planung (FABI / STEP). Der Finanzierungsbedarf ist weitgehend durch das bisherige Angebot und die getätigten Investitionen (Bund/Kanton und Unternehmen) gegeben. Der öv kann finanziell kaum kurzfristig gesteuert werden. Rollenklärung in der Bahninfrastrukturplanung zwischen Bund, Kantone und Bahnunternehmen Seite 14
15 Steuerungsmechanismen: Planungsinstrumente langfristige Orientierung - Zuteilung der Mittel über jährliches Budget - je nach Finanzlage Widerspruch zwischen Planungsbeschlüssen und Finanzierung - fehlende zeitliche Abstimmung mit Bundesbeschlüssen und Legislaturplanung SG - geplant ab 2014 Seite 15
16 Fazit aus Bestellersicht EBG Revision 1996: eingespielte Rollen (Besteller/Ersteller) Effizienz und Effektivität wird systematisch geprüft viele gleichberechtigte Partner mit Finanzierungsanteil strategische Projekte OSTWIND auf Konsens angewiesen (mit Nachbarkantonen und TU) Harmonisierung und Vereinfachung der Finanzierungsmechanismen Bund/Kanton und Kanton/Gemeinden als Herausforderung der nächsten Jahre grosses Gestaltungsspielraum bezüglich Angebot im Kanton (S-Bahn SG 2013, Busangebote) Abstimmung Angebot und Infrastruktur ist nur teilweise vom Kanton beeinflussbar Seite 16
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