Schwarzwald, Elsass, Vogesen

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Louisa Meissner
vor 7 Jahren
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1 Sommer 2016 Schwarzwald, Elsass, Vogesen Dass die Fahrt am Freitag, den 29. Juli nicht einfach werden würde am ersten Ferientag der Sommerferien, wussten wir. Unser neues Navi mit Stauumfahrungsfunktion lotste uns mitten durch die Münchener Innenstadt, wo wir zwar langsam aber doch vorankamen. Im Radio hörten wir, dass die A99 West schon total verstopft war, also gut so. Auf der A8 ging es dann flott voran bis kurz vor Stuttgart, ab da fuhren wir nur noch Landstraße und kamen spät aber doch entspannt an unserem Treffpunkt Camping Fautsburg im Nordschwarzwald an. Das war diesmal der einzig vorab geplante Fixpunkt unserer Wohnmobilfahrt. Dort trafen wir Helga und Bernd aus Karlsruhe und verlebten das erste Wochenende mit gemeinsamen Wanderungen durch den Schwarzwald, ein gelungener Ferienstart.

2 So stelle ich mir Wohnmobilfahren vor: Einfach von Ort zu Ort gondeln, keinen Reiseplan einhalten müssen, jedes Mal erst dann, wenn man genug gesehen hat, wieder weiterfahren, nur das nächste Ziel im Kopf. So sind wir am Montag auch noch in Fautsburg geblieben, am Lagerfeuer entspannt. Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Süden: Nach Blumberg. Dieser Ort im Südschwarzwald ist gleich mit drei Stellplätzen gesegnet, schon der erste hat uns gefallen, und wir wanderten durch die schöne Landschaft. Zwei Tage Eisenbahnnostalgie, Fahrt mit der Sauschwänzlebahn, die ihren Namen einen Kreiskehrtunnel verdankt, in dem sie einige Meter Höhe schafft aber keinen einzigen Km weitergekommen ist. Mit Dampfbetrieb! Nur 8 km Fahrt neue Bühne in Blumberg Achdorf. Der bessere Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die Wutach Schlucht. Eine tolle Wanderung, nur wie wir wieder zurückkommen, war noch offen, denn den Punkt, an dem wir einfach wieder zurückwandern konnten, hatten wir schon längst überschritten. Glück der planlosen Vagabunden: Ein Wanderbus brachte uns den größten Teil der Strecke wieder zurück.

3 Freiburg, eine sehr schöne Stadt im südlichen Schwarzwald. Im Stadtpark gab es sogar Wasserschildkröten. Neues Land für unser Zebra: Frankreich. In Mulhouse besuchten wir das beeindruckende Eisenbahnmuseum. Für mich ein Muss, aber Cornelius fand es auch ganz toll. Wir blieben nicht in Mulhouse, weil es regnete und die Umgebung vom Eisenbahnmuseum nicht sehr attraktiv erschien, sondern fuhren weiter nach Colmar. Vom Stellplatz am Yachthafen konnten wir alles zu Fuß machen, wir

erfreuten uns an der malerischen Stadt, den

Freuden des Elsass, bei einem Gläschen Riesling

berühmten Gemälden von Matthias Grünewald.

Menschen gewirkt haben, wie heute ein Film im IMAX

Am Schluss besichtigten wir bei der Weiterfahrt

Nein, nicht die in New York, sondern die in

Frédéric-Auguste Bartholdi, der in Colmar seine

Weit kamen wir an diesem Tag nicht, nur etwa 15 km

Aber wir machten einen riesigen Umweg durch die

Grenzkammstraße Richtung Norden zum Col du

Von dort wanderten wir auf den Tête des Faux, auf

4 erfreuten uns an der malerischen Stadt, den Straßenmusikern, genossen die kulinarischen Freuden des Elsass, bei einem Gläschen Riesling und bewunderten den Isenheimer Altar, mit den berühmten Gemälden von Matthias Grünewald. Anfang des 16ten Jahrhunderts müssen sie auf die Menschen gewirkt haben, wie heute ein Film im IMAX Format. Am Schluss besichtigten wir bei der Weiterfahrt die Freiheitsstatue. Nein, nicht die in New York, sondern die in Colmar, eine Kopie des berühmten Originals von Frédéric-Auguste Bartholdi, der in Colmar seine Heimat hatte. Weit kamen wir an diesem Tag nicht, nur etwa 15 km Luftlinie von Colmar entfernt, nach Kaysersberg. Aber wir machten einen riesigen Umweg durch die Vogesen, vorbei am Col del la Schlucht, auf einer Grenzkammstraße Richtung Norden zum Col du Bonhomme. Von dort wanderten wir auf den Tête des Faux, auf dessen Gipfel noch die Ruinen einer Festungsanlage aus dem ersten Weltkrieg zu sehen sind. Sehr gruselig, wenn man bedenkt, dass sich dort Deutsche und Franzosen, die unsere Großväter hätten sein können, gegenseitig die Köpfe einschlugen. Allein in dem als Weihnachtsschlacht bekannt gewordenem Gefecht starben Weihnachten Soldaten auf beiden Seiten!

5 Kaysersberg In diesem malerischen Weinort im Elsass genossen wir nochmal die Spezialitäten der Region: Wir kauften einen Karton Riesling beim Winzer, aßen Flammkuchen und Coq au Riesling und ließen uns von dem Ort verzaubern. Was mir nicht bewusst war, es ist der Geburtsort von Albert Schweitzer. Hätte ich eigentlich wissen müssen, bin ich doch in eine nach ihm benannte Schule gegangen. Jedenfalls haben wir abends, in seinem Angedenken, einen Film über ihn im Wohnmobil angeschaut. Nach einer Fahrt durch die Vogesen, einer der Traumstraßen, die ich mit dem Zebra fuhr, erreichten wir Saint-Luise-Arzviller, mit dem sehr beeindruckenden Schiffshebewerk. Mit einem Hub des 900t schweren Troges in einem Schrägaufzug werden fast 45 m Höhendifferenz im Kanal überwunden. 17 alte Schleusen wurden damit ersetzt. Das Bauwerk wurde 1969 fertiggestellt. Entlang der alten Schleusentreppe führt ein schöner Radweg, vorbei an den teils verfallenen, teils schön restaurierten Schleuserwärterhäuschen, jetzt als Wochenenddomizil genutzt.

6 Straßburg war unsere letzte Station und ein würdiger Abschluss unserer Reise nach Westen, mit seinen Kontrasten zwischen der alten und neuen Architektur und seiner Rolle als Europastadt. Danach ging es über den Bodensee wieder nach Hause. Stephan und Cornelius

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