Cross-Sections (Vertikalbewegung)
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- Gretel Rothbauer
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1 Cross-Sections (Vertikalbewegung) Es gibt mittlerweile zwei verschiedene Cross-Sections (Vertikalschnitte) in der Produktpalette des DWD: 1. Unter der Rubrik Wetterkarten Allgemeine Luftfahrt finden Sie Cross-Sections basierend auf dem Modell COSMO-EU. Diese dienen der Flugplanung für IFR/VFR Flüge. 2. Zusätzlich gibt es jetzt bei den Produkten Wetterkarten für Segelflieger auch Vertikalschnitte basierend auf COSMO-DE, welche die vorhergesagte Vertikalbewegung darstellen und die Planung von Wellenflügen unterstützen. Zu diesen Cross-Sections gelangt man über eine Auswahlkarte, siehe Abbildung 1 Abbildung 1: Auswahlkarte für Cross-Sections Abbildung 2: Vertikalbewegung in m Neben 5 Alpenschnitten sind seit dem Wellentag 2014 in Göttingen weitere 20 Schnitte im Mittelgebirgsraum verfügbar. Rechts neben der Auswahlkarte finden Sie die vorhergesagte Vertikalbewegung in m (Abbildung 2). Diese Karte soll einen ersten Überblick verschaffen welche Schnitte sich eventuell lohnen auszuwählen. Cross-Sections (Vertikalbewegung) 1/7
2 Das Produkt wird 8-mal täglich zu den Modell-Läufen 00, 03, 06..und 21 UTC produziert. Mit ca. 90 Minuten Verzögerung zum jeweiligen Modell-Lauf sind die Karten dann verfügbar. Alle Karten haben eine max. Vorhersageleistung von 21Stunden. Das Produkt gliedert sich in 2 Teilbereiche: 1. Schnitt (oben) 2. Karte (unten) Sowohl der Schnitt als auch die Karte verfügt über einen eigenen Legendenbereich mit den Farbbzw. Symbollegenden der dargestellten meteorologischen Elemente (Abbildung 3). Abbildung 3: Huttwil -Torino, gültig für Di, 14 UTC am 22.Okt.2013 Cross-Sections (Vertikalbewegung) 2/7
3 Schnitt Abbildung 4: Schnitt Huttwil -Torino, gültig für Di, 14 UTC am 22.Okt.2013 Der Schnitt (Abbildung 4) zeigt neben der Vertikalbewegung (rote und blaue Bereiche) auch die Temperatur (Linien), Wind (Fieder) und Schichtbewölkung entlang der Route bis zur Höhe FL 240. Die Windrichtung wird unabhängig von der Lage der Strecke gemäß 360-Grad-Richtungsskala dargestellt. In Abbildung 4 bedeutet das, dass auf der Alpennordseite bis ca ft ein Südwind herrscht, darüber Südwest mit Maximum in ca ft. Auf der Alpensüdseite ist in den Schichten unterhalb ft ein Ostwind vorhergesagt, in Höhe des Alpenhauptkammes herrscht Südwind, darüber Südwest. Somit handelt es sich um eine ausgesprochene Süd Föhn-Situation mit geschlossener massiver Bewölkung auf der Alpensüdseite und Ausbildung von Lentikularisbewölkung auf der Nordseite. Auffallend ist der massive Aufwind im Bereich des Thuner Sees, der vermutlich im Lee der Walliser Alpen hervorgerufen wird. In diesem Bereich werden Aufwinde > 4 m/s vorhergesagt. Da dieser Bereich offenbar frei von Wolken ist, sollte man diese Steigwerte segelflugtechnisch auch nutzen können. Die Isothermen der Temperatur sind im Abstand von 10 K dargestellt, die 0 C-Isotherme ist rot hervorgehoben. Negative Temperaturen werden blau, positive grün eingefärbt. Die Windinformationen werden so berechnet, dass entlang der Route 18 Symbole gezeichnet werden. Die Zahl 18 ist unabhängig von der Länge der Route. Cross-Sections (Vertikalbewegung) 3/7
4 Windgeschwindigkeiten werden als Fieder und Fähnchen am Ende des Schafts symbolisiert. Eine Fieder entspricht dabei 10 kt, eine halbe Fieder 5 kt und ein Fähnchen 50 kt. Die Schichtbewölkung zeigt den Maximalwert innerhalb eines 30 km breiten Korridors entlang der Route, d.h., an jedem Routenpunkt wird das Maximum auf einer senkrecht zur Route stehenden Linie, die nach rechts und links jeweils 15 km führt, dargestellt. Die Farbkodierung der Bewölkung erfolgt nach der aus dem METAR bekannten Einteilung nach CLR (clear: wolkenlos), FEW (few:1-2 Achtel), SCT (scattered: 2-4 Achtel), BKN (broken: 5-7 Achtel) und OVC (overcast: 8 Achtel). Bereiche mit Vertikalbewegung, die mit starker Bewölkung umgeben sind, lassen sich in der Regel nicht nutzen. Auch Fronten rufen Vertikalbewegungen hervor und sind meist mit kompakter Bewölkung verbunden. Die Grundlinie der Ordinate liegt bei 1040 hpa, um den Einfluss von Hochdruckgebieten angemessen darstellen zu können und zu verhindern, dass der Erdboden bei geringen Höhen unter die Grundlinie gerät. Karte Abbildung 5: Karte Huttwil -Torino, gültig für Di, 14 UTC am 22.Okt.2013 Die Karte (Abbildung 5) zeigt die Verteilung der Vertikalbewegung und die gewählte Route. Sie dient zur Einordnung des oben dargestellten Schnittes in das Gesamtfeld der Vertikalbewegung. Cross-Sections (Vertikalbewegung) 4/7
5 Tipps zur Interpretation: Sind die Wellen bei Animation ortsfest, so handelt es sich um stehende Wellen. Diese sind in der Regel nutzbar für den Wellenflug. Verlagern sich die Bereiche mit Vertikalbewegung mit dem Wind, so kann dies durch Schauer oder Fronten hervorgerufen werden. Diese sind dann meist nicht nutzbar. Deshalb sind diese Produkte nie alleine zu verwenden, sondern immer im Kontext zu anderen Produkten zu interpretieren. Wir empfehlen: Bodenvorhersagekarte Satellitenbild RADAR-Bild Cross-Sections (Vertikalbewegung) 5/7
6 Beispiel für nicht nutzbare Vertikalbewegung Abbildung 6: Inzell -Udine, gültig für Do, 07 UTC am 24.Okt.2013 Abbildung 6 zeigt zwar auch zwischen Udine und dem Drautal einen Bereich mit starker Vertikalbewegung an. Diese ist allerdings von Bewölkung eingeschlossen. Man erkennt auch, dass im Bereich der stärksten Vertikalbewegung eine Windkonvergenz herrscht ein deutliches Anzeichen Cross-Sections (Vertikalbewegung) 6/7
7 einer Front mit südlichen auf der Vorderseite und westlichen Winden auf der Rückseite. Es handelt sich in diesem Fall also um frontale Bewölkung mit ihren Hebungsvorgängen. Es sollte klar sein, dass man sich als Segelflieger über solche Updrafts nicht freuen muss. Abbildung 7:Bodenanalyse, gültig für Do, 00 UTC am 24.Okt.2013 Abbildung 7 zeigt die Front in der Bodenanalyse. Es handelt sich um eine quasi stationäre Höhenfront. Den Charakter der Höhenfront kann man im Vertikalprofil daran erkennen, dass die Temperaturunterschiede in den bodennahen Schichten gering sind. Erst oberhalb von FL 100 erkennt man auf der Rückseite eine 2-3 Grad Abkühlung. Deutscher Wetterdienst, Abteilung Flugmeteorologie, Frankfurter Str. 135, Offenbach Stand: April 2014 Anregungen und Fragen bitte an: Per luftfahrt@dwd.de Wir helfen Ihnen per auf schnellstem Weg weiter. Per Telefon: +49 (0) Sie erreichen diese Telefonnummer während der normalen Bürodienstzeiten. Per Telefax: +49 (0) oder +49 (0) Cross-Sections (Vertikalbewegung) 7/7
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