I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landesrat Rudi Anschober DI Dr. Gerhard Dell, Landesenergiebeauftragter OÖ 27. August 2015 zum Thema "Für Oberösterreichs Kinder geht die Sonne auf Bilanz über zwei Förderpakete für Sonnenschulen & Start der Offensive für die Sonnen-Kindergärten Als erste Region Europas bringt OÖ die Zukunftsenergie praktisch und theoretisch in die Bildungseinrichtungen"

2 LR Rudi Anschober Seite 1 "Für Oberösterreichs Kinder geht die Sonne auf Bilanz über zwei Förderpakete für Sonnenschulen & Start der Offensive für die Sonnen-Kindergärten Als erste Region Europas bringt OÖ die Zukunftsenergie praktisch und theoretisch in die Bildungseinrichtungen" Bereits 366 Schulen sind in Oberösterreich Sonnenschulen, nun folgen 200 Kindergärten! Die in den letzten Jahren europaweit einzigartige Aktion der Sonnenschulen in Oberösterreich hat ein großartiges Ergebnis gebracht. Sind wir zunächst von bis zu 30 teilnehmenden Schulen ausgegangen, so sind nun ein Gutteil der Landesschulen mit dabei. Nachhaltigkeit und Energiewende Wirklichkeit werden zu lassen, liegt auch in den Händen unserer Kinder. Und verwirklichen wir für die nächsten Generationen. Was passiert in Sonnenschulen: 1. Die Sonnenschule erhält eine 75%-Förderung für die Errichtung eines eigenen Sonnenstromkraftwerkes bis zu 3 kwp am Schuldach, damit die Kinder ihren Strom teilweise selbst erzeugen können. 2. Ein Pädagoge oder eine Pädagogin der Schule lässt sich zur Expert/in für Sonnenenergie ausbilden. 3. Im Unterricht erhält die Sonnenenergie Raum, Technologiebildung erfolgt durch Experimente und einen eigenen zur Verfügung gestellten Solarkoffer. 4. Eine eigene Energiesparaktion wird durchgeführt. An dem Boom bei Sonnenstrom in Oberösterreich hat die Aktion "PV macht Schule" einen wesentlichen Anteil. Bereits 337 Schulen sind mit einer Sonnenstromanlage ausgestattet (gemeinsam rund kwp PV-Anlagen) und in den nächsten Tagen bis Schulbeginn kommen noch 29 Anlagen dazu. Über zwei Förderaktionen des oö. Umweltressorts sind somit 366 Schulen für die Errichtung ihrer PV-Anlagen samt Unterrichtsschwerpunkt Sonnenenergie

3 LR Rudi Anschober Seite 2 mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert worden gemeinsam sparen sie jetzt 410 Tonnen CO 2 jährlich ein. Für das Ziel von LR Anschober von 10 Prozent Sonnenstrom bis 2020 muss es aber noch weitergehen! Aufgrund des ebenfalls großen Interesses von Kindergärten und Gemeinden, Sonnenstrom schon bei den Kleinsten zum Thema zu machen, startet das oö. Umweltressort von LR Anschober nun ein Programm für 200 Kindergärten auf ihrem Weg zu Sonnen-Kindergärten. LR Anschober: Unser Kids lernen die Kraft der Sonne somit ganz selbstverständlich kennen, diese als Energieträger zu nutzen und werden so mit einer Zukunftstechnologie für ihre eigene zukünftige Lebensqualität vertraut. Ich freue mich darüber, dass dieses Projekt auf meinen Antrag von der Landesregierung einstimmig angenommen wurde. Erneuerbare Energieträger in OÖ Die Energiewende in Oberösterreich schreitet unbeirrt voran und mit sind wir auf dem besten Weg zu 100 Prozent: Bereits 40 % des Gesamtenergieverbrauchs (inkl. Verkehr) stammen in OÖ aus erneuerbaren Quellen 60 % des oö. Raumwärmeverbrauchs sind erneuerbar mehr als 80 % unseres Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen; genauso gehen wir unseren Weg weiter, hin zu 100 % Strom und Raumwärme aus erneuerbaren Quellen. Der Sonnenstrom wird hierbei ein ganz zentrale Rolle einnehmen, denn wir haben noch ein Dachflächenpotential, um alleine den Sonnenstrom zu verzehnfachen und unser Ziel 10 Prozent Sonnenstromanteil zu erreichen gemeinsam mit und für die oö. Bürger/innen und

4 LR Rudi Anschober Seite 3 Unternehmen. Aktuell sind in OÖ Anlagen mit 170 MWp installiert, auf einer Fläche von 1,25 Mio. m² (rund 170 Fußballfelder). Zwei aktuelle Förderungen bringen seit ein paar Wochen schon Rückenwind: 1. eine weitere Förderaktion für Solarspeicher und 2. eine Sonnenstromförderung für Gewerbeanlagen - nun folgt eine 3. Förderung: Nämlich ein Programm für Sonnen-Kindergärten. Erfolgsgeschichte PV-Schulen Bei der in den letzten Jahren durchgeführten Aktion PV macht Schule wurden netzgekoppelte Photovoltaikanlagen von 0,5 bis 3 kwp Leistung gefördert, die auf oö. Schulgebäuden neu errichtet wurden. Die Schulen setzen den Unterrichtsschwerpunkt "Sonnenenergie", bilden eine/n Pädagogin/en zur/zum Solarspezialistin/en aus, arbeiten im Unterricht mit dem Solarkoffer und machen Energiesparen im Unterricht zum Thema. Die Installation erneuerbarer Energieträger und Strom sparen in der Schule entlasten die Umwelt und helfen, das Bewusstsein für Umweltschutz bei den Schüler/innen zu stärken. Dadurch können die Betriebskosten der Schule gesenkt, Umweltschutz praktisch umgesetzt und das Verständnis für Ökoenergie und Strom-Effizienz geweckt werden. Das Förderprogramm "PV macht Schule" ermöglichte die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf oö. Schulen und unterstützt die Themen Ökostrom sowie Strom sparen in der Schule. Der OÖ Energiesparverband hilft den oö. Schulen und Gemeinden mit einer Reihe von Aktivitäten. Eine Internet-Plattform gibt alle Informationen rund um das Thema "PV macht Schule". Auf der Homepage sind die

5 LR Rudi Anschober Seite 4 Solarschulen und deren Photovoltaik-Anlagen mit Fotos und einigen Daten dazu vorgestellt. Monatlich wird der Zählerstand jeder Schul-PV-Anlage auf der Plattform eingetragen. Derzeit sind bereits 337 Schulen online, weitere 29 folgen noch in den nächsten Tagen bis Schulbeginn. Diese 337 Schulen haben zusammen ca kwp Photovoltaik-Anlagen installiert und in Betrieb genommen. Fotos: OÖ Energiesparverband Zudem bietet die Website einen Strom-Schul-Check: Mit diesem einfachen Online-Tool kann festgestellt werden, wie hoch der Stromverbrauch in der Schule ist. Solar-Koffer für den Unterricht Für den Unterricht in den Schulen gibt es zwei unterschiedliche Solar- Koffer, die beim OÖ Energiesparverband ausgeliehen werden können bzw. den Volksschulen zur Verfügung gestellt werden. Für den Unterricht in den Schulen stehen PV-Experimentierkoffer für Schüler/innen ab 10 Jahren zur Verfügung, die beim OÖ Energiesparverband ausgeliehen werden können. Mit dem Solartrainer

6 LR Rudi Anschober Seite 5 können zahlreiche Versuche, Messungen und Experimente zum Thema Sonnenenergie und Photovoltaik durchgeführt werden. Für die Volksschulen wurde vom Energiesparverband gemeinsam mit der Education Group ein neuer Experimentierkoffer "Sonnenenergie & Energiesparen (mit didaktischem Leitfaden und Experimentierkarten) erarbeitet und produziert. Dieser verfolgt das Ziel, Kinder auf die Spur von Energie zu bringen, ihnen zu zeigen, wozu sie Energie benötigen, wie sie Energie sparen können und wie diese Energie aus der Sonne gewonnen werden kann. Fotos (c) OÖ Energiesparverband Trainingsseminare Bisher wurden vom OÖ Energiesparverband 17 Trainingsseminare zum Thema "PV Schule" durchgeführt, an denen 347 Lehrer/innen teilnahmen (nächste Seminartermine gibt es im Herbst). Das Trainingsseminar bietet einen Überblick über die technischen und rechtlichen Grundlagen der Photovoltaik sowie über wichtige energietechnische Begriffe. Im Mittelpunkt stehen Methoden, die Themen Strom sparen, Photovoltaik und Solarenergie in den Unterricht zu integrieren.

7 LR Rudi Anschober Seite 6 Neues Programm: PV für Kindergärten Aufgrund des sehr großen Interesses von Kindergärten, dieses Thema auch bereits in dieser frühen Phase der Pädagogik den Kindern spielerisch und experimentell näherzubringen, habe ich mich vor wenigen Monaten entschlossen, ein Pilotprojekt dazu im Waldkindergarten in St. Georgen an der Gusen zu ermöglichen. Die Beschäftigung der Kinder mit diesem Thema, wie die Pädagog/innen vor Ort es schildern, hat mich mehr als positiv überrascht, erzählt Landesrat Anschober den Anstoß für die neue Förderinitiative für Sonnenkindergärten. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen in St. Georgen an der Gusen und dem regen Interesse der oö. Gemeinden, auch im frühpädagogischen Bereich hierzu bereits Akzente zu setzen, wurde nun das neue Programm aufgelegt. LR Anschober: Unsere Kinder haben uns das Mülltrennen gelehrt sie machen uns auch Klimaschutz und Energiewende begreiflich und zu einer Selbstverständlichkeit. Und das ist gut und richtig so, denn schließlich geht es um die Zukunft und Lebensqualität der Kinder, für welche wir die Verantwortung tragen. Die ersten Anträge von Kindergärten für das Sonnenstrom-Programm sind schon eingetrudelt, nämlich aus den Gemeinden Schwertberg, Bad Wimsbach-Neydharting und Fischlham. Worum geht es bei dem Förderprogramm PV für Kindergärten? Im Rahmen des Förderprogramms können 200 oö. Kindergärten zu Sonnen-Kindergärten werden! Die Förderaktion richtet sich an oö. Kindergärten (Kindergarten ist eine Gruppe einer Kinderbetreuungseinrichtung, deren Angebot sich überwiegend an Kinder

8 LR Rudi Anschober Seite 7 von drei Jahren bis zur Einschulung richtet ); Bundeseinrichtungen und Betriebskindergärten können nicht gefördert werden. Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen von 0,5 bis 3 kwpeak Leistung, die auf oö. Kindergärten neu errichtet werden, werden mit maximal Euro/kWpeak gefördert. Befindet sich der Kindergarten in einer Gemeinde, die aktiv am Programm Energiespargemeinde oder dem Programm Klimarettungsgemeinde des Landes Oberösterreich teilnimmt, erhöht sich die Förderhöhe um 500 Euro/kWp. Die maximale Förderungsintensität ist mit 75 % der anrechenbaren Investitionskosten begrenzt. Der erzeugte Strom muss überwiegend selbst verbraucht werden. Welche fachlichen Kriterien sind zu erfüllen? Der Stromertrag der Photovoltaikanlage ist mittels Anzeige (mindestens 50 cm x 30 cm) an einer gut sichtbaren Stelle im Kindergarten anzuzeigen, damit alle die eigene Ökostromerzeugung sehen können. Ein/e Kindergartenpädagoge/in des teilnehmenden Kindergartens nimmt am Trainingsseminar des OÖ Energiesparverbandes "Photovoltaik für Kindergartenpädagoginnen" teil (ohne Teilnahmekosten). Der monatliche Ertrag der Photovoltaikanlage ist zumindest die nächsten drei Jahre in der Internetdatenbank einzutragen. Die Anlage muss spätestens zwei Jahre nach schriftlicher Zusage des Investitionszuschusses bzw. spätestens bis zum 31. Dezember 2017 in Betrieb genommen werden. Details und Förderantrag

9 LR Rudi Anschober Seite 8 Information OÖ Energiesparverband Landstraße 45, 4020 Linz, Telefon: office@esv.or.at, Amt der Oö. Landesregierung Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Umweltschutz, Kärntnerstraße 10 12, 4021 Linz, Telefon: ( ) us.post@ooe.gv.at