Fundament 6. Die Taufe im Heiligen Geist

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1 Die Taufe im Heiligen Geist Fundament 6 1. Einleitung 3 2. Eine zweite Erfahrung 4 3. Was ist die Geistestaufe? Bedingungen für das Empfangen des Hl. Geistes Wie wird die Geistestaufe empfangen? Folgen der Geistestaufe 18 Gott sucht Gemeinschaft mit dem Menschen. Er sehnt sich sehr danach. Nachdem Gott uns, die wir von unseren Sünden umgekehrt sind (Bekehrung), zu seinen Kindern gezeugt hat (Wiedergeburt), will er auch ganz tiefe Gemeinschaft mit uns haben. Unser Geist darf sich mit Gottes Geist verbinden (Geistestaufe). Dadurch erfahren wir von innen heraus den großen Reichtum, den der Geist Gottes vermitteln will. Durch diese Verbundenheit haben wir teil an all den Möglichkeiten und Fähigkeiten des Heiligen Geistes. So beginnen wir unsere Entwicklung zu wirklich geistlichen Menschen und reifen zu geistlich erwachsenen und vollkommenen Söhnen Gottes heran. Gottes ewiger Wunsch geht in Erfüllung, den Menschen als einen Partner neben sich zu haben, der gereinigt, wiederhergestellt, geheiligt und als Sohn Gottes reif geworden ist. Neben dem großen Liebeserweis in der gnadenvollen Errettung durch Jesus Christus, schenkt sich Gott selbst nun durch seinen Geist dem Menschen. Diese Kraft und Wahrheit aus der Höhe hilft dem Menschen, sich in der geistlichen Welt zu bewegen und dort seine Stellung einzunehmen. Durch den Geist Gottes wird er als Glied am Leib von Jesus, d. h. in seiner Gemeinde, eingefügt und zu einem Diener im Geist befähigt. by Paul Brenner I MMANUEL eine Gemeinde des vollen Evangeliums e.v. Griesheim April 2009; Version 2.0

2 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 2 von 22 Impressum Bibelstellen sind der Revidierten Elberfelder Übersetzung 1996 R. Brockhaus Verlag entnommen, wenn nicht anders angegeben. Fundament, Basisstudium Teil 5: Die Taufe im Heiligen Geist ein Bibelstudium Ausgabe Version 2.0, April 2009 IMMANUEL eine Gemeinde des vollen Evangeliums e.v., Griesheim Internet: paul.brenner@gemeinde-immanuel.de Redaktion Paul Brenner Willy-Brandt-Allee Griesheim Telefon: / Spenden für diese Schriften bitte auf das Gemeinde-Konto: Vereinigte Volksbank Griesheim-Weiterstadt eg Konto-Nr.: BLZ )

3 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 3 von Einleitung Bekehrung Gott sucht Gemeinschaft Wiedergeburt Pfingsten In den vorangegangenen Studienteilen wurde deutlich, dass Gott sich nach dem Menschen sehnt. Er will nicht nur, dass der Mensch seine Gnade und Vergebung annimmt. Er sehnt sich auch selbst nach Gemeinschaft mit dem Menschen, mit dem er auf geistlichem Niveau wandeln kann. Da Gott Geist ist, sucht er Gemeinschaft mit dem Geist des Menschen. Gottes Geist und der menschliche Geist sollen ein unzertrennliches Paar werden, so wie ein Mann und eine Frau ganz zusammengehören, wenn sie sich lieben. Der Mensch will auf Gottes Liebe und Güte reagieren. Er kehrt daher von seinen Sünden um - er bekehrt sich. Dieser Glaubensschritt wurde ausführlich im Fundament 3 behandelt. Gott zeugt in dem Menschen das ewige Leben, sozusagen das Kind Gottes. Durch diese Wiedergeburt wird der Mensch ein geistlicher Bürger in der Himmelswelt. Er kommt so in den Zustand des Himmlischen im Königreich Gottes. Dieses Thema wurde ausführlich im Fundament 4 behandelt. Gott, der Vater, und Jesus wollen im Menschen wohnen. Diese Wohngemeinschaft beginnt mit der Geistestaufe. Dadurch wird der Mensch mit göttlicher Kraft und Weisheit ausgestattet, so dass er sich in seinem geistlichen und natürlichen Leben entwickeln und verhalten kann, wie Gott es will. Die Geistestaufe - das Ausgießen des Heiligen Geistes in Menschen - ist der größte Liebesakt von Gott selbst an uns Menschen. Er schenkt sich selbst durch den Heiligen Geist an uns. Die Gaben des Geistes (charismata) sind die Gnadengeschenke, wodurch wir die Werkzeuge und das Vermögen erhalten, uns selbst aufzuerbauen und anderen zur Erbauung zu dienen. Sie helfen, das Geistliche (pneumatikos) zu verstehen und zu ergreifen. Darüber berichten wir im nächsten Studienartikel Fundament 7.

4 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 4 von Eine zweite Erfahrung Im AT Im NT Das Alte Testament berichtet von der Anwesenheit des Geistes Gottes. Hier und da gab es Menschen, die durch den Geist angerührt wurden. Dies geschah vor allem im Hinblick auf eine spezielle Aufgabe oder einen bestimmten Auftrag. Das Leben von David ist dafür ein gutes Beispiel. Im Neuen Testament spricht Johannes der Täufer von Jesus als dem Täufer mit dem Heiligen Geist. Johannes der Täufer ist der Letzte des Alten Bundes und spricht über Jesus, der der Erste des Neuen Bundes ist. Dieser erste Mensch im Neuen Bund wird von Johannes als Täufer im Heiligen Geist erkannt. Joh 1,33 Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft. Die Taufe mit dem Heiligen Geist ist damit grundlegend für den Neuen Bund und ein fundamentaler Glaubensschritt. 2.1 Unterschied zwischen Wiedergeburt und Geistestaufe Das Lamm Joh 1,29 Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. Bei der Wiedergeburt nehmen wir Jesus als Lamm Gottes an. Die Folge davon ist, dass wir von Neuem geboren werden. Der Täufer im Geist Joh 1,33 Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft. Bei der Geistestaufe nehmen wir Jesus als Täufer im Heiligen Geist an. Die Folge davon ist, dass wir erfüllt werden mit Heiligem Geist.

5 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 5 von 22 In Samaria Apg 8,12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft,... Die Samariter glaubten das, was Philippus predigte, nämlich die Wiedergeburt, durch die man eine neue Kreatur wird. Sie gingen mit ihrem Herzen darauf ein und wurden von Philippus im Wasser getauft. Bekehrung, Wiedergeburt und Wassertaufe waren deutliche Einzelschritte im Glauben. Danach kamen Petrus und Johannes nach Samaria: Apg 8,15 Als diese (Petrus und Johannes) hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; /16 denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. /17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Die Verse 12, 15 und 16 berichten von zwei ganz verschiedenen, klar voneinander getrennten Glaubenserfahrungen. In Ephesus Apg 19,2 Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Auch aus diesem Text geht hervor, dass Paulus von zwei Schritten spricht: 1. zum Glauben kommen 2. den Heiligen Geist empfangen Apg 19,6 und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Paulus predigt zuerst den Christus. Die Menschen kommen zum Glauben an Jesus Christus, worauf sie sich taufen lassen: Apg 19,5 Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen;

6 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 6 von 22 Die Epheser hatten von Apollos schon das eine und andere gehört. Dann kam Paulus und legte die Botschaft noch deutlicher aus. Die Folge davon war, dass die Menschen sagten: Wir müssen auf den Namen Jesus getauft werden, denn wir sind wiedergeboren. Apollos hatte ihnen die Taufe des Johannes nahegebracht, möglicherweise mit den Worten: Richtet euch auf Gott aus, brecht mit der Ungerechtigkeit. Paulus kam und sagte: Jesus Christus ist der Weg zum Vater, und ihr müßt auch persönlich an ihn selbst glauben. Sie glaubten dem Evangelium von Paulus, nahmen Jesus Christus als Herrn an und folgten dem Aufruf, sich taufen zu lassen. Danach legte Paulus ihnen aus, dass sie auch die Geistestaufe empfangen können. Er legte ihnen die Hände auf, und sie empfingen die Geistestaufe. Manche Menschen bezweifeln, dass Paulus eine Rede hielt über die Taufe mit dem Heiligen Geist. Untersuchen wir aber das Wirken von Paulus anhand anderer biblischer Berichte, so wird deutlich, dass einer Handauflegung auch immer eine gründliche Lehre voranging. Schließlich handelt Gottes Geist mit und durch den menschlichen Geist. Der Mensch soll wissen, was er tut, um darin auch fest gewurzelt stehen und wandeln zu können. Gott will, dass der Mensch ihn kennenlernt. Und der Heilige Geist will ihn in die ganze Wahrheit führen (Joh. 16,13) An dem Beispiel von Ephesus erkennen wir also auch drei unterschiedliche Geschehnisse: 1. zum Glauben kommen 2. sich taufen lassen 3. die Taufe im Heiligen Geist empfangen

7 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 7 von Der Heilige Geist ist BEI euch und wird IN euch sein Geistestaufe bei der Wiedergeburt? Viele Christen glauben, dass sie den Heiligen Geist empfangen haben, als sie zur Bekehrung kamen und wiedergeboren wurden. Es gibt jedoch einen deutlichen Unterschied zwischen der Wiedergeburt und der Geistestaufe. Bei euch Joh 14,17 Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Hier redet Jesus von dem Geist der Wahrheit, den die Jünger bereits kennen gelernt haben. Er war mit ihnen bei all ihren Aufträgen und Wundern. Er verlieh ihnen die Macht, um im Namen von Jesus zu handeln und Wunder zu wirken. Der Heilige Geist begleitete also die Jünger, er war um sie herum. Auch im täglichen Umgang mit Jesus erfuhren die Jünger, welch ein großartiger Beistand der Heilige Geist war. So will auch der Heilige Geist bei allen Menschen sein. Ja, selbst ein Nichtchrist erfährt den Heiligen Geist, wenn er sich über das Evangelium Gedanken macht, auch wenn ihm das nicht immer bewußt ist. Denn der Heilige Geist überzeugt und überführt von Sünde. Er vermittelt die Güte Gottes, die zur Umkehr leitet. Ab dem Zeitpunkt der Bekehrung und Wiedergeburt erfährt das Kind Gottes mehr oder weniger bewußt die Wirkungen des Geistes Gottes. Es wird angesprochen durch das Wort. Die Liebe Gottes wirkt immer mehr im Herzen. Der Heilige Geist ist also bei jedem Kind Gottes. Und hier entsteht oft genau das Mißverständnis. Denn der Mensch sagt: Ich erfahre doch so viele Wirkungen durch den Geist Gottes. Also habe ich ihn doch. Ja, das stimmt, der Mensch erfährt den Geist als Beistand. Aber es gibt darüber hinaus noch eine viel tiefere Beziehung mit dem Heiligen Geist. Und danach sollen wir uns ausstrecken.

8 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 8 von 22 In euch Jesus redet sehr deutlich auch noch von einem anderen Verhältnis zum Heiligen Geist:... und er wird in euch sein. Hier kommt nach einer Phase des Kennenlernens eine tiefe, bewußte innere Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist zustande. Für die Jünger war dies der Hinweis auf den großen, ersten Pfingsttag. Für uns ist dies der Hinweis auf unser persönliches, bewußtes Pfingstfest. Der Zustand der Begleitung ändert sich in den Zustand der Gemeinschaft und Erfüllung! Vergleich: Freundschaft - Ehe Ein Liebespärchen geht miteinander. Sie lernen sich kennen. Sie lieben sich immer mehr. Eines Tages kommt das Verlangen, ganz zusammen zu sein, eine Einheit zu werden, ja, ganz ineinander zu sein. Aus einer Freundschaft wird ein Bündnis. Aus zwei wird eins. Eine Verschmelzung findet statt. Wie Menschen miteinander ein Fleisch werden können, so kann der Mensch mit dem Heiligen Geist ein Geist werden.

9 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 9 von Wassertaufe und Geistestaufe Kraft aus der Höhe Nach der Taufe im Wasser hat der Mensch ein großes Verlangen, nach Gottes Willen zu leben und auch das Leben Gottes auszuleben. Er will nicht mehr aus sich selbst und für sich selbst leben. Daher bittet er bewußt um die Kraft, die er braucht, um ein solches Leben in der unsichtbaren, geistlichen und natürlichen Welt zu gestalten. Er will sich ganz und gar vom Heiligen Geist leiten lassen und trifft in der Regel nach der Entscheidung zur Wassertaufe eine weitere tiefe Entscheidung, den Heiligen Geist zu empfangen. So war es die biblische Abfolge. Luk 24,49 und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibt in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Apg 1,8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; Jesus sieht die Notwendigkeit für die Jünger, daß sie zuerst mit der Kraft aus der Höhe ausgestattet werden müssen, bevor sie in die Welt gehen und im Reich Gottes arbeiten. Die Freude und die Begeisterung, das Miterleben der Auferstehung Jesu und der dreijährige Kontakt mit Jesus reichen nicht aus, um die Arbeit von Jesus stellvertretend fortzusetzen. Es gibt deutlich verschiedene Glaubensschritte: 1. Bekehrung und Wiedergeburt 2. Taufe im Wasser 3. Taufe im Heiligen Geist

10 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 10 von Was ist die Geistestaufe? Eines Geistes werden Jesus wohnt in uns Vater wohnt in uns Der menschliche Geist wird mit dem Heiligen Geist verbunden. Jesus tauft mit seinem Geist. Der Mensch ist eines Geistes mit ihm. 1.Kor 6,17 Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist [mit ihm]. Joh 14,20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Bei der Bekehrung nahmen wir Jesus (Joh 1,12) als Retter auf. Wir nahmen das Wort der Erlösung und Auferstehung auf und glaubten, dass Jesus Sünden vergibt. Jesus wohnt in dem Maße in uns, in dem wir seinem Wort glauben. Jesus wohnt in jedem Gläubigen durch das Wort. Er ist das fleischgewordene Wort und seine Worte sollen in uns auch Fleisch werden, d. h. im praktischen Leben eingebaut werden. Aber hier sagt Jesus noch mehr: Ich selbst lebe durch den Heiligen Geist in euch. Dies gilt ab dem Tag, an dem der Beistand kommt. Joh 14,23 Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Der Vater kommt auch noch in den Gläubigen. Jesus und der Vater werden durch den Heiligen Geist in den Menschen wohnen. In diesem Textabschnitt wird von dem Tröster gesprochen. Manche Menschen sagen: Aber in diesem Text wird doch nur von Jesus und dem Vater gesprochen? Zur Aufklärung ist es daher immer gut, den Kontext zu betrachten. In Joh 14,15-31 geht es um den Heilige Geist als Tröster. Wenn Jesus sagt: Wir werden kommen und Wohnung bei ihm machen, dann spricht er über den Heiligen Geist, durch den er in uns wohnt.

11 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 11 von 22 Wasser des Lebens aus dem Innern Joh 7,37.38 Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. /38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Mit der Taufe im Heiligen Geist ist das Wasser des Lebens in uns gekommen. Wie anders könnte es sonst aus uns herausfließen? In der Geistestaufe werden wir verbunden mit dem Strom des Wassers des Lebens. Der Heilige Geist wird dann selbst zu einer Wasserquelle in unserem Leben. Joh 4,14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. Unterpfand 2.Kor 1,21.22 Der uns aber mit euch befestigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott, /22 der uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat. Der Heiligen Geist wird uns als Unterpfand gegeben, als Anzahlung auf das Erbe, das wir als erwachsene Söhne Gottes empfangen werden. Gott gibt sozusagen einen Vorschuss auf sein Erbe, das wir als Mündige erhalten werden. Gott versichert uns hiermit in der Zeit unseres unmündigen Daseins: Du wirst all meine Herrlichkeit und meinen Reichtum erben, wenn du erwachsen und mündig geworden bist. Also brauchen wir den Heiligen Geist, um geistlich erwachsen zu werden und um zur Reife eines mündigen Christen zu gelangen. Im Empfangen und Ausleben der Geistestaufe liegt die Möglichkeit der Entwicklung zur vollen Mannesreife.

12 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 12 von 22 Salbung Die Salbung bestätigte im Alten Bund das Amt eines Königs oder Priesters. Die Salbung durch den Geist Gottes im Neuen Bund bestätigt und befestigt den Gläubigen in seiner Autorität und Majestät, die von Gott ausgeht. Apg 10,38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm. Die Salbung bewirkt im Geist (Inneren) eine Sicherheit und Festigkeit, um gegen alle Winde und Strömungen falscher und antichristlicher Lehren stehen zu können: 1.Joh 2,27 Und ihr! Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge; und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm.

13 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 13 von Bedingungen für das Empfangen des Hl. Geistes Durst Man muss Durst nach dem Wasser des Lebens haben! Joh 7,37 Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Offb 22,17 Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst! 1. Durst haben 2. Zu Jesus kommen 3. Nehmen und trinken, was er anbietet Durst ist ein Bedürfnis von innen heraus. Man kann Durst nicht organisieren oder auf Kommando haben. Wir müssen ganz ehrlich prüfen, ob wir wirklich ein inneres Bedürfnis nach dem Wasser des Lebens haben. Ist dies noch nicht der Fall, so können wir auch beten, dass der Herr uns selbst oder auch einem Bruder Durst, also ein inneres Verlangen nach dem Heiligen Geist, schenken soll. Bitten im Gebet Jes 55,1 Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und eßt! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Der Herr schenkt das Wasser des Lebens umsonst. Kaufen ohne Geld ist ein Hinweis auf die totale Hingabe an den Herrn und seinen Geist. Luk 11,13... wieviel mehr wird der Vater, der vom Himmel [gibt], den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Der Mensch muss um den Heiligen Geist bitten! Jesus ist der Täufer im Heiligen Geist. Deshalb bitten wir Jesus um diese Taufe. Jesus selbst bittet den Vater, dass er uns seinen Beistand gibt. Der Vater und Jesus sind hierin eins. Joh 14,16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit,

14 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 14 von 22 Matth 7,11... wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten! Hier sehen wir eine andere Umschreibung für den Heiligen Geist, nämlich das Gute. Apg 1,4 Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten Glauben V.14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. Wir sehen, dass diese Menschen im Gebet blieben und so auf den Heiligen Geist warteten. Eine weitere Voraussetzung für das Empfangen des Heiligen Geistes ist Glauben. Zuerst muss man glauben, dass man mit dem Heiligen Geist verbunden wird, dann geschieht dies auch. Zuerst ist der Glauben da, dann geschehen auch die sichtbaren Zeichen. Bei der Wassertaufe verhält es sich ebenso. Jak 1,6-8 Er bitte aber im Glauben, ohne zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. /7 Denn jener Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde, /8 [ist er doch] ein wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen. Hebr 11,6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, [ihm] wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird. Wenn man zu Jesus als dem Täufer im Heiligen Geist kommt, muss man auch glauben, dass er der Täufer im Heiligen Geist ist, und dass er den Heiligen Geist schenken wird.

15 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 15 von 22 Gehorsam Leitung durch Heiligen Geist Gehorsam ist ebenso eine Bedingung, um den Heiligen Geist zu empfangen. Apg 5,32 Und wir sind Zeugen von diesen Dingen, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Gehorsam sein bedeutet: hören wollen, was Gott zu sagen hat. Gehorsam kann für manche von uns einen negativen Beigeschmack haben, wie z. B. das Sprichwort sagt: Wer nicht gehorcht, muss büßen." Gott geht es nicht um blinden Gehorsam. Wir müssen uns also frei machen von diesem Bild. Ein gehorsamer Mensch hört auf das, was ihm gesagt wird, und er handelt auch aus voller Überzeugung danach. Beim Gehorsam geht es um den Kern des Menschseins. Gott durchforscht unser Inneres und er allein weiß, ob wir wirklich gehorsam sind. Menschen können und dürfen sich darin nicht gegenseitig beurteilen. Wenn man mit jemandem um die Taufe im Heiligen Geist betet, dann braucht man die Leitung Gottes und Freimütigkeit. Eigene Überlegungen und Zweifel, ob der andere sein Leben aufräumen kann, dürfen kein Hindernis sein, denn gerade für die Veränderungen braucht der Mensch die Geistestaufe, den Beistand des Heiligen Geistes. Gott geht es um unser Inneres. Vier Bedingung en Die vier Bedingungen für die Taufe im Heiligen Geist sind also: 1. Durst 2. Gebet 3. Glaube 4. Gehorsam

16 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 16 von Wie wird die Geistestaufe empfangen? Direkt Persönlich Es kann geschehen, dass der Geist ausgegossen wird ohne Handauflegung oder ähnliche äußerliche Handlungen. Apg 2,33 Joel 3,1 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. Und danach wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch. Apg 10,44 Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Apg 11,15.16 Während ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang. Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden. Der Heilige Geist fällt nicht einfach so auf eine Gruppe von Menschen, die zusammen ist, sondern auf jeden Einzelnen persönlich, der im Glauben dafür offen ist. Die Apostelgeschichte berichtet, dass sie alle anfingen, in Zungen zu reden, also war das Herabkommen des Geistes eine individuelle Erfahrung jedes Einzelnen. Manche Menschen empfangen den Heiligen Geist, indem ein Bruder mitbetet - unter Handauflegung oder ohne. Andere wiederum bitten allein Jesus um die Taufe im Heiligen Geist. Es gibt also keine Regel hierfür. Es ist gut, dass Menschen erfahren, dass sie die Taufe im Geist Gottes spontan empfangen können. Dies wird auch mehr und mehr geschehen, in dem Maße, wie die Kraft Gottes in der Gemeinde wirken kann und Menschen frei werden, weil böse Geister vertrieben sind.

17 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 17 von 22 Handauflegung Die Bibel berichtet auch von der Taufe im Heiligen Geist unter Handauflegung. Apg 8,16 Apg 19,6... denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. /17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist... und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Die Taufe im Heiligen Geist kann man spontan auf eigenes Gebet hin oder durch die Handauflegung bzw. das Gebet eines anderen geistgetauften Gläubigen empfangen. Praxis: Nur bei Jesus Wichtig ist, dass wir zu Jesus Christus kommen, denn nur er ist der Täufer im Heiligen Geist. Wir dürfen nicht erwarten, dass ein Ältester oder ein großer Mann Gottes den Heiligen Geist gibt. Es strömt kein Heiliger Geist durch die Hände eines anderen! Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass der Glauben eines Ältesten durch seine Handauflegung meinen Glauben unterstützt. Dann betet man gemeinsam zu Jesus und bittet ihn um das Wasser des Lebens. Die Handauflegung ist ein symbolisches Zeichen für das Zusammenstehen im Glauben. Jesus sagt: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir!

18 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 18 von Folgen der Geistestaufe Äußerungen des Geistes Frucht des Geistes Unterricht Es beginnt eine Entwicklung der Äußerungen des Geistes, die im 1. Korintherbrief in Kapitel 12 beschrieben sind. Die Gaben im Einzelnen werden wir gesondert behandeln. Apg 2,4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Apg 10,46 denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben Apg 19,6, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten. Das Wachsen und das Reifen der Frucht des Geistes kann beginnen, siehe Galater 5,22. Wenn die Frucht des Geistes zur Entwicklung kommen soll, dann kann dies nur durch den Heiligen Geist geschehen. Es handelt sich hier also um eine Frucht, die reif wird. Zuvor gab es eine Gemeinschaft, in deren Zeugungsakt" die Frucht zustande gekommen ist. Der menschliche Geist und der Heilige Geist bewirken diese Frucht des Geistes gemeinsam. Der Mensch darf diese Frucht austragen. Der Heilige Geist lehrt und unterrichtet. Er bringt etwas Neues in das menschliche Leben hinein. Joh 16,13-15 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. /14 Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. /15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, daß er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird. Hier sehen wir sehr klar, daß der Heilige Geist Menschen lehren will. Der Geist tut dies auf viele Arten, zum Beispiel im Studium dieser geistlichen Botschaft. Der Geist nutzt die Chance, dass er durch diese Gedanken den Leser in seinem Herzen ansprechen kann.

19 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 19 von 22 Reden Gottes Es besteht auch die Möglichkeit, dass man in dem Gebet eines anderen plötzlich das Reden Gottes für sich persönlich erkennt. Der Heilige Geist gibt ein Wort aus dem Gebet des einen in das Herz des anderen, weil dieser darauf hört und sein Herz darauf ausgerichtet hat. Ein anderes Mal liest man etwas in der Bibel, was einen sehr anspricht. Oder man erkennt geistliche Prinzipien in ganz natürlichen Dingen. Der Heilige Geist redet auch durch Weissagungen in der Gemeinde. Ein anderes Mal gibt der Heilige Geist einen ganz persönlichen Gedanken in das Herz. Das muss nicht immer etwas Neues sein, sondern kann auch zur rechten Zeit eine Erinnerung an bereits gehörte Worte sein, die dann für einen selbst oder für einen Gesprächspartner eine tiefe Bedeutung bekommen. Manchmal beschäftigt uns ein bestimmter Gedanke über einige Zeit. Dann hören wir in der Gemeindeversammlung plötzlich durch einen anderen den gleichen Gedanken wieder. Darin erkennen wir, wie Gottes Geist auf dieselbe Weise in verschiedenen Menschen wirkt und redet. Dies alles sind Beispiele für die Ernährung des geistlichen Menschen durch den Heiligen Geist, so dass er wachsen und reifen kann. Sie machen deutlich, wie wichtig es ist zu beten, dass in den Versammlungen der Heilige Geist wirkt, wenn eine Botschaft gebracht wird oder wenn Weissagungen ausgesprochen werden. 1. Joh 2,27 Und ihr! Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge; und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm. In dem Maß, wie sich der Mensch geistlich entwickelt, kann der Heilige Geist auch immer mehr zu einem Herzen sprechen.

20 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 20 von 22 Wandel Leitung Leben im Geist Eine weitere Folge der Geistestaufe ist der Wandel im Geist, d. h. dass der Gläubige sein Leben nach der Lehre von Jesus Christus ausrichtet und keine anderen Geister oder Lehren darin noch mitwirken. Gal 5,16 Wandelt im Geist, V durch den Geist geleitet werdet. V durch den Geist leben, Amt In Gemeinde Durch den Wandel im Geist können sich auch spezielle Ämter in der Gemeinde entwickeln. Der Heilige Geist entwickelt etwas Spezielles in jedem Menschen, den er in der Gemeinde an die Arbeit schickt. Anfachen! 2. Tim 1,6 Um dieser Ursache willen erinnere ich dich, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir durch das Auflegen meiner Hände ist. Man muss die Gabe Gottes anfachen, so wie wenn man etwas Glimmendes zum Auflodern bringen will. Hieran arbeitet der Mensch persönlich mit. Der Heilige Geist arbeitet in dem Maße in uns, wie wir ihm Raum geben. Der Heilige Geist will mit uns zusammenarbeiten. In dem biblischen Text geht es zum einen um die Berufung von Timotheus, aber gleichzeitig auch um den Heiligen Geist, der dieses Amt zum Vorschein kommen lassen will.

21 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 21 von 22 Gemeinde- Bau 1.Kor 12,13 Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden... und sind alle mit einem Geist getränkt worden. Der Heilige Geist ist der Lebensgeist des Leibes Jesu Christi, d. h. der Gemeinde. Er will in allen Gliedern wirken. Dadurch befähigt er Menschen zu Äußerungen und Aktivitäten. Er ist der Inspirator und die Kraft, wodurch wir als geistliche Glieder am Leib wirklich funktionieren können und somit in Einheit zu Dienern im Geist werden. Hierin verherrlicht sich Jesus Christus. In einem weiteren Studienteil wird das Thema Gemeindebau noch detailliert behandelt. Folgen der Geistestaufe Wir haben nur einige Folgen der Geistestaufe genannt: 1. Zungensprache und weitere Geistesgaben 2. Frucht des Geistes 3. Unterricht und Lehre 4. Wandel, Leitung und Leben durch den Geist 5. Entwicklung eines bestimmten Amtes 6. Gemeindebau auf geistliche Weise

22 Teil 6 Die Taufe im Heiligen Geist Seite 22 von 22 Skizze Nachwort Dieses Studienmaterial entstand durch eine fortlaufende Bibelstudienreihe Das Fundament im Jahr 1999 in der Gemeinde Immanuel eine Gemeinde des vollen Evangeliums e.v., Griesheim. Viele gute, hier verarbeitete Gedanken entnahm ich auch aus einigen Studien von Henk Lijzenga, Leiter der Gemeinde des vollen Evangeliums in Enschede (Niederlande). Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Geschwistern unserer Gemeinde und der Lektorin Angelika Bechtel, die beim Erstellen dieser Broschüre mitgewirkt haben. Paul Brenner