Für Experten und alle, die es werden wollen: Online-Recherche von Museumsobjekten Barbara Fichtl, Zuse-Institut Berlin (ZIB)
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- Waldemar Neumann
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1 Für Experten und alle, die es werden wollen: Online-Recherche von Museumsobjekten Barbara Fichtl, Zuse-Institut Berlin (ZIB) Vom Ordnen der Dinge. Verzeichnen Klassifizieren Recherchieren 12./ DHM, Berlin
2 Inhalt Wie können Sie eine Online-Objektdatenbank so gestalten, dass auch die Laiin sich als Expertin fühlen kann? Was sollten Sie aus Sicht der Dokumentation bedenken, wenn Sie Objektdaten im Internet veröffentlichen wollen? Perspektive des Vortrags: Zusammenarbeit zwischen Dokumentation und Webprogrammierung Aufbereitung von Objektdaten für das Internet 2/24
3 Übersicht Verschiedene Wege zur Online-Objektdatenbank Aufbereitung von Objektdaten für die Onlinedatenbank Suchmöglichkeiten Datenlieferung an Portale Fazit/Hinweise 3/24
4 Weg 1: Projekt Begrenzter Sammlungsbestand soll im Rahmen eines finanzierten Projekts erfasst/digitalisiert und veröffentlicht werden Überschaubare Objektmenge Definierter Zeitraum Feste MitarbeiterInnen im Projektzeitraum Klare Finanzierung Konzept idealerweise vorweg (Zielgruppenorientierung, Datenstruktur, Suchkriterien) Erfassung orientiert sich an Vorgaben für die Veröffentlichung Qualitätskontrolle von Anfang an (kontrolliertes Vokabular, Feldbelegung) Redaktionelle Überarbeitung 4/24
5 Weg 1: Beispiel Projekt DFG Projekt: Inhaltliche Erschließung und Digitalisierung des Autographenbestandes des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig Zeitraum 2009 bis 2012 Ca Handschriften aus den Bereichen: Befreiungskriege, Musik, Bildende Kunst, Theater und Stammbücher Schreibanweisungen: Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) Personennormdatei (PND) Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD) Online-Datenbank: Portal: Kalliope, zentraler Sucheinstieg für Nachlässe und Autographen in Deutschland 5/24
6 DFG Projekt SGML 6/24
7 Weg 2: Gesamtbestand Bestand eines Museums soll weitgehend online gestellt werden Erfassung bereits über einen längeren Zeitraum Sehr viele verschiedene BearbeiterInnen (langer Zeitraum, mehrere Sammlungsbereiche) Feldbelegung daher sehr heterogen Redaktionelle Überarbeitung aller Daten aufgrund der großen Objektmenge nicht möglich Konzept für die Online-Datenbank inkl. Suchmaske wird anhand einer bestehenden Datenstruktur und eines bestehenden Datenbestands erstellt Sorge um das wissenschaftliche Renommee, wenn fehlerhafte Daten veröffentlicht werden: positive Rückmeldungen, Nutzerbindung 7/24
8 Weg 2: Beispiel Gesamtbestand Deutsches Historisches Museum, Berlin: mit 2000 Online-Datensätzen erste deutschsprachige Museumsobjektdatenbank Datensätze online, die Hälfte davon mit Bildern Suchmaske mit 6 Suchfeldern: Objektart, Thema, Name, Geographie, Datierung, GOS-Nr. mehrere Datenbankfelder hinter einem Suchfeld Detaildaten ca. 35 Felder (von 400 in der hausinternen Datenbank) GOS-Datenblatt -> Internet-Detailansicht Relaunch geplant 8/24
9 Weg 3: Mischformen Ausgewählte Objekte der hauseigenen Datenbank Problematik wie bei hauseigener Objektdatenbank (langer Zeitraum, viele BearbeiterInnen), aber redaktionelle Bearbeitung aufgrund der geringen Objektmenge möglich Bsp. Bayerisches Nationalmuseum Angekaufte Datenbank zu einem Spezialthema Meist wenige Datensätze, wenige BearbeiterInnen, aber keine / wenig vorherige Absprachen bzgl. Suchmaske und Feldbelegung: redaktionelle Bearbeitung so gut wie immer nötig Bsp. Linzer Datenbank 9/24
10 Aufbereitung der Objektdaten Gilt für alle vorgestellten Wege: Auswahl der Objekte, welche im Internet gezeigt werden sollen (Positiv- oder Negativ-Markierung im Datensatz) Auswahl der Felder/Kategorien, welche in der Online-Datenbank durchsucht und angezeigt werden sollen Beispiele DHM und SGML (unterschiedliche Datenstrukturen!) GOS-Datenblatt -> Anzeige Webdatenbank Automatisierte Aufbereitung, z.b. BNM Künstlernamen Automatisierte Anreicherung möglich, wenn mit kontrolliertem Vokabular/Standards gearbeitet wird, z.b. SGML Gefäßtypologie 10/24
11 Recherchemöglichkeiten Problem: Wie finde ich etwas in einer Datenbank, wenn ich nicht weiß, nach welchen Kriterien die Daten erfasst wurden und welche Terminologie verwendet wird? -> Frustrationspotential! Traditionelle Suche: Suchmaske, um Suchbegriffe einzugeben Bestimmtes Suchziel: die für die Anfrage relevantesten Treffer sollen angezeigt werden Vorwissen zur Feldbelegung nötig Explorative Suche: Kein bestimmtes Suchziel (einen Bestand kennen lernen, mal gucken, was es gibt) Schwerpunkt nicht auf exakten Treffern zu einer Anfrage Inhalte der Objektdatenbank so anschaulich wie möglich machen Zum Stöbern einladen 11/24
12 Explorative Suche: Beispiele BNM Thesaurus SGML Stadtplan: Der Leipziger Mendelssohn - Stadtansichten Sammlungsstruktur mit Links zu den Objekten in der Datenbank Zeitleisten Beispiel: Ideen für den Relaunch der DHM Objektdatenbank (Funktionalität) 12/24
13 DHM Relaunch Objektdatenbank: Suchmaske 13/24
14 DHM Relaunch Objektdatenbank: Bildergalerie Sammlungsauswahl 14/24
15 DHM Relaunch Objektdatenbank: Sammlungsseite Bildergalerie, Link zu allen Objekten der Sammlung, Objektlisten der Spezialsammlungen 15/24
16 DHM Relaunch Objektdatenbank: Stöberwolke 16/24
17 DHM Relaunch Objektdatenbank: Stöberwolke Automatisiert erstellt, Fehler in der Anzeige durch Mindestanzahl gemildert! 17/24
18 DHM Relaunch Objektdatenbank: Trefferliste 18/24
19 DHM Relaunch Objektdatenbank: Detailansicht Verlinkung zu ähnlichen Objekten 19/24
20 Datenlieferung an Portale Portale als zentrale Suchmöglichkeit in Beständen verschiedener Einrichtungen Harvesting Formate wie Lido und der Vorgänger museumdat dienen dazu, die Lieferung von Museumsdaten an Portale zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Das SGML liefert Daten im Lido-Format an die Europeana: SGML und DHM liefern Daten im museumdat-format an das BAM- Portal: Anreicherung von Daten möglich, wenn die Daten mit kontrolliertem Vokabular erfasst werden! 20/24
21 Hinweise: Konzeption der Onlinedatenbank Frühzeitig bedenken und fest legen, wofür die erfassten Daten verwendet werden sollen: Objektauswahl, Feldauswahl Zielgruppen: (welches) Fachwissen vorhanden? Möglichst keine doppelte Datenpflege (Objektdatenbank und CMS), gute Kommunikation zwischen Dokumentation und anderen Bereichen des Hauses, z.b. Öffentlichkeitsarbeit, nötig Explorative Angebote auf der Website Mut zur Veröffentlichung 21/24
22 Hinweise: Datenerfassung Erfassungsbegleitende Qualitätskontrolle (nicht erst den gesamten Bestand erfassen und am Ende stellt sich heraus...) Verwendung von kontrolliertem Vokabular Schriftlich fixierte Schreibanweisungen Kooperation: nicht auf eigener Systematik und Wissen im eigenen Kopf beharren (betrifft v.a. Sammlungsverantwortliche) Soll die Objektdatenbank auch populärwissenschaftliche / PR-Texte in speziellen Feldern enthalten? Soll zusätzlich zur wissenschaftlichen Verschlagwortung auch eine Erfassung von laienhaften Schlagworten erfolgen? Mann, Kind, Kleid, grün, gelb, Haus, Wald, Baum, Wolke, traurig, fröhlich (erleichtert sowohl die Recherche für MitarbeiterInnen der Öffentlichkeitsarbeit im Haus als auch für Laien im Internet) 22/24
23 Unerwähntes und Links Unerwähntes: Copyright Bildqualität Langzeitarchivierung Suchmaschinenoptimierung Hilfreiche Links: Tagungen der Fachgruppe Dokumentation im DMB tion_fg/termine/archiv Tagungen im Rahmen der Datenlieferungen an die Europeana, z.b. to=home MAI-Tagungen 23/24
24 Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! Barbara Fichtl, Zuse-Institut Berlin, Takustr. 7, Berlin 030/ Vom Ordnen der Dinge. Verzeichnen Klassifizieren Recherchieren 12./ DHM, Berlin
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