Burnout. Stress im Alltag wie bleibe ich Feuer und Flamme ohne zu verbrennen?
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- Sara Ziegler
- vor 7 Jahren
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1 Burnout Stress im Alltag wie bleibe ich Feuer und Flamme ohne zu verbrennen? Feuer und Flamme im Job ohne zu verbrennen Vortragsveranstaltung des Gesundheitsnetzwerks Niederrhein e.v. Kleve, Dr. Dagmar Siebecke Diplom Psychologin Diplom Arbeitswissenschaftlerin
2 Beiträge in Foren wie wer-weiss-was Nina Ich bin total verzweifelt, weil ich vor einigen Wochen im Gesicht ganz schlimme Schuppenflechte bekommen habe. Der Ausschlag ist dann zwar durch Cortisoncremes weggegangen, aber immer wenn ich jetzt Stress habe, fängt es an zu jucken. Langsam dreh ich total am Rad. Kai Seit zwei Wochen habe ich nun Tinnitus. Habe auch allerlei Grundlage dafür: jede Menge Stress in verschiedenen Formen, seelische Belastungen, Kreislaufstörungen. Habe diese Belastung aber zum größten Teil schon länger, also warum ausgerechnet jetzt? Jutai Dann wurde alles anders. Ich bekam eine neue Chefin, die ganze Abteilung wurde umstrukturiert. (...) Jetzt geht es nicht mehr. Ich habe Schlaflosigkeit, Panikattacken, Herzschmerzen, Bauchschmerzen, Erschöpfungszustände Zitronengelb Und zwar knackt mein linkes Kiefergelenk (...) Aber seit einigen Wochen tut das Knacken unheimlich weh und ich kann schon kaum mehr auf der linken Seite kauen. (...) Ja, ich habe derzeit auch viel Stress, verbunden mit einer psychischen Belastung dadurch. Piiieep...ich kann abends nicht schlafen, weil ich noch so aufwühlt vom Tag bin und habe besonders in Stresssituationen Kopfschmerzen und fühle mich ausgelaugt... morgens komme ich selbst nach 9 Stunden Schlaf kaum aus dem Bett... Mensch Bei mir waren es Übelkeit, Herzschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Luftnot, im großen und Ganzen Anzeichen für einen Herzinfarkt. Ich kam von der Arbeit direkt mit dem Krankenwagen in die Klinik. Ergebnis der Untersuchungen: nichts und nichts und nichts: Burnout!
3 Begriffsbestimmung Burnout ist ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand normaler Individuen. (Schaufeli & Enzmann, 1998) Erschöpfung, Regenerationsunfähigkeit Negative/ zynische Einstellung gegenüber Personen und Arbeit Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation Burnout in der ICD 10: Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung Z73.0 Ausgebranntsein Burn-out Zustand der totalen Erschöpfung Z-Diagnosen sind keine Erkrankungen, sondern Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen
4 Übergang von Arbeitsbelastung zur Krankheit Konzept der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde:
5 Leistungsfähigkeit Stress was ist das eigentlich? Stress ist eine unspezifische Reaktion des Körpers auf eine Veränderungsanforderung. (Selye, 1936) Positiver Stress Negativer Stress Ermüdung Aufzehrung Optimaler Leistungsbereich Monotonie Unterforderung Zusammenbruch Stressniveau
6 Physiologische Reaktionen bei Stress Auslöser Stressor Verarbeitung im fronto-temporalen Kortex Ärger / Furcht Emotion Hilflosigkeit Kampf-/ Flucht -Anstrengung Limbisches System Verhalten Unterordnung, Passivität Noradrenalin ++ Adrenalin ++ Cortisol +- Testosteron ++ Neuroendokrine Reaktion Noradrenalin + Adrenalin +- Cortisol ++ Testosteron --
7 Cortisol-Effekte Gedächtnis-/Konzentrationsstörungen (durch Schädigung von Hippocampuszellen) Chronifizierung; Schlafstörungen (u.a. durch Abnahme des hippocampalen Feedbacks) Dauerhaft erhöhte Cortisol- Freisetzung Bluthochdruck; Herzinfarkt-, Schlaganfallrisiko (durch Gefäßverengung, Cholesterin-Stimulierung, Salzbindung) Übergewicht (durch Ansammlung von Fett) Lactoseintoleranz (Kohlenhydrat Intoleranz) Diabetes (durch Glukosebildung und Insulinresistenz) Infertilität (durch Hemmung der Sexualhormone) Immunschwäche (durch Hemmung der T-Helferzellen)
8 Cortisolspiegel Cortisol-Spiegel und Burnout Normalniveau Cortisol Chronischer Stress Burnout
9 1. Ebene von Stress: Auslöser Metaplan-Sammlung Ich gerate in Stress, wenn...
10 Stressauslöser Stress im Arbeitskontext Ressourcen und Belastungsfaktoren, die im Zusammenhang mit psychischen Problemen stehen Rangfolge nach Höhe des Zusammenhangs: 1. schlecht zu bewältigende Aufgaben 2. wenig sinnvolle Aufgaben - mein Einsatz lohnt sich nicht 3. mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte und/oder Kunden 4. kaum nachvollziehbar strukturierte Aufgaben 5. Ergebnisdruck 6. fehlende Austauschmöglichkeiten mit Kollegen 7. unangemessene Vergütung 8. keine regelmäßige Pausen Verantwortung für das Wohl und Wehe von Menschen Abgrenzungsprobleme Eingeschränkte Karriere-/ Personalentwicklungsmöglichkeiten Umgang mit beschränkten Ressourcen/ Kostendruck Bürokratische Nebentätigkeiten Schichtdienst, geteilte Dienste, Wochenenddienste
11 2. Ebene von Stress: persönliche Verstärker Metaplan-Sammlung Ich setze mich selbst unter Stress, indem...
12 Persönliche Stressverstärker Stress verstärkende Kognitionen Beispiel eines persönlichen Stressverstärkerprofils Sei perfekt! Sei beliebt! Sei stark! Sei auf der Hut! Ich kann nicht!
13 3. Ebene von Stress: Stressreaktion Metaplan-Sammlung Wenn ich im Stress bin, dann...
14 Das Stress-ABC Was macht mir Stress? Wie mache ich mir Stress? Wie reagiere ich bei Stress?
15 Stressmanagement Stressmanagement Ansatzpunkt für Verhaltens- und Verhältnisprävention Individuum: Problemlösung, Kommunikation, Projektmanagement, Konfliktmanagement, Zeitmanagement, Delegieren, Nein sagen Betrieb: Kohärente Arbeitsbedingungen, Freiheitsgrade, Gratifikationsbedingungen, Reorganisation, PE, Führungskräfte-Qualifizierung Ansatzpunkt für Verhaltens- und Verhältnisprävention Individuum: Einstellungen und Bewertungen ändern, Resilienz stärken, Selbstinstruktionen Betrieb: Anforderungen konkretisieren, Überengagierte Mitarbeiter bremsen, Fehlertoleranz, hinter/vor den Mitarbeitern stehen Ansatzpunkt für Verhaltens- und Verhältnisprävention Individuum: Regeneration, Ausgleich schaffen, Sport Betrieb: Arbeitsorganisation (arbeitsimmanente Erholungsmöglichkeiten, abwechslungsreiche Arbeit), Führungskräfte-Sensibilisierung, betriebliche Angebote der Individualprävention
16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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