Der Kauderwelsch-Band Jemenitisch-Arabisch

Transkript

1 Umschrift und Aussprache Umschrift und Aussprache Achten Sie, um nicht missverstanden zu werden, von Anfang an auf eine korrekte Aussprache auch der Selbstlaute! 16 sitta*aschar Der Kauderwelsch-Band Jemenitisch-Arabisch verwendet, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nicht die arabische Schrift, sondern statt dessen eine Umschrift, die Sie in die Lage versetzten soll, schnell und ohne größere Schwierigkeiten mit Jemeniten zu sprechen. Selbstlaute (Vokale) Das Jemenitisch-Arabische kennt die Selbstlaute a, e, i, o, u. Sie werden wie auch im Deutschen kurz oder lang geprochen. Lange Selbstlaute sind in der Umschrift durch das Zeichen (Querstrich) über dem entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet, also ā, ē, ³, ō, ū. Die Dehnung eines Selbstlautes führt mitunter zu einer unterschiedlichen Wortbedeutung. So heißt matar Regen, hingegen matār Flughafen. Mitlaute (Konsonanten) Im Hochrabischen und auch im jemenitischen Dialekt gibt es einige Mitlaute, die eine Besonderheit dieser Sprache darstellen. Deren Aussprache sollten Sie deshalb gut üben, wenn möglich, mit Hilfe eines Arabers. Viele Mitlaute aber werden ähnlich oder genauso wie im Deutschen gesprochen.

2 Umschrift und Aussprache Laut Name Aussprache hamza bezeichnet einen Stimmabsatz, der auch im Deutschen vor jeder vokalisch anlautenden Silbe gesprochen wird, so in beanstanden (be-anstanden) z. B. ach³ (mein Bruder) b bā wie in Bild, z. B. bāb (Tür, Tor) t tā wie in Tante, z. B. tamām (gut) th thā wie im englischen stimmlosen three, z. B. thaman (Preis) dj / g dj³m / g³m im nördlichen Jemen (z. B. Sanaa): wie das italienische giorno oder das englische journey, z. B. djebel (Berg); im südlichen Jemen (z. B. Taiz, Aden): g wie in gern, z. B. gebel (Berg) h hā kräftig gehauchter stimmloser Laut, der weit hinten in der Kehle gesprochen wird, z. B. ahmad (Ahmed) ch chā wie in Bach, z. B. chudār (Gemüse) d dāl wie in die, z. B. d³n (Religion) th thāl wie das englische stimmhafte th in that, z. B. thahab (Gold) r rā rollendes Zungen-r, z. B. radjul (Mann) z zāy stimmhaftes s (kein deutsches z!) wie in Sand, z. B. zab³b (Rosinen) s s³n stimmloses s wie in Hass, deshalb oftmals mit ß oder ss wiedergegeben, z. B. safar (Reise) sch sch³n wie das deutsche sch in Schild, z. B. schams (Sonne) saba*ta*aschar 17

3 Umschrift und Aussprache Laut Name Aussprache s sād dumpfes, stimmloses s, z. B. sabr (Geduld) Anmerkung: Wie das s gehören auch die folgenden drei Buchstaben d,t,zzu den so genannten gepresst gesprochenen Lauten, die eine Besonderheit im Arabischen sind. Bei ihrer Aussprache wird der Sprechapparat leicht angespannt und der hintere Teil der Zunge zum Gaumen hin angehoben. Der nachfolgende Selbstlaut wird dunkel artikuliert. d dād 1. dumpfes, gepresstes d (im südlichen Jemen) 2. dumpfes, gepresstes z, fast wie z gesprochen! (im nördlichen Jemen), z. B. daif (Gast): dunkle Aussprache des a! t tā dumpfes, gepresstes t, etwa wie im Wort Torte, z. B. tab³b (Arzt) z zā dumpfes, gepresstes z, z. B. zarf (Briefkuvert) * *ain stimmhafter Kehllaut, der durch starkes Zusammenpressen des Kehlkopfes entsteht, z.b. *ala (=Verhältniswort auf ) gh ghain ein Reibelaut, der dem deutschen Zäpfchen-r entspricht, z. B. lugha (Sprache) f fā wie f in fein q / g qāf / gāf ein im Kehlkopf gesprochenes k, das den nachfolgenden Selbstlaut dunkel färbt, z.b. qad³m (alt), oft nur als g gesprochen (so u. a. in Sanaa und Hadramaut: gad³m) 18 thamanta*aschar

4 Betonung Umschrift und Aussprache k kāf wie k in Kaffee, z. B. kalb (Hund) l lām wie l in Lamm, z. B. lāzim (notwendig) m m³m wie m in mein, z. B. mumkin (möglich) n nūn wie n in nett, z. B. nūr (Licht) h hā wie h in Hals, wird im Arabischen auch in der Mitte und am Ende des Wortes als Mitlaut gesprochen (also kein Dehnungs-h wie in Mehl!, z. B. hāna (hier) w wāu wie das englische w in well, aber kein deutsches w!, z. B. walad (Junge) y yā wie j in Jagd, z. B. yāsm³n (Jasmin) Die Betonung liegt immer auf der langen Silbe eines Wortes, d. h. auf dem langgesprochenen Selbstlaut (ā, ē, ³, ō, ū) oder dem Doppellaut (ai, au). Hat ein Wort mehrere lange Silben, z.b. fātūra (Rechnung, Quittung), so wird die zweite betont. Ist kein langer Selbstlaut vorhanden, dann trägt die erste Silbe den Ton, z. B. zíbda (Butter). tis*ata*aschar 19

5 Wörter, die weiterhelfen Wörter, die weiterhelfen Die nachfolgenden Wendungen werden Sie häufig hören und deshalb selbst immer wieder gebrauchen. Denken Sie daran, dass Gestik und Mimik wichtiger Bestandteil einer jeden Kommunikation im Jemen sind. Achten Sie daher besonders auf die Hand- und Kopfbewegungen (Vgl. dazu das Kapitel Kurz- Knigge ). Bitte & Danke Dies sind sicherlich die beiden wichtigsten Ausdrücke. min fadlak! (m) / Bitte! (auffordernd) min fadlisch! (w) ismahl³! (m) / Entschuldigen Sie! ismah³l³! (w) (z.b. wenn Sie eine Frage stellen) schukran! Danke! *afwan Bitte! (als Antwort) Für die erste Orientierung: f³h...? Gibt es...? f³h taksi? er-gibt Taxi Gibt es ein Taxi? f³h schāhi? er-gibt Tee Gibt es Tee? 20 *ischr³n

6 Die Antwort könnte dann lauten: Wörter, die weiterhelfen aiwa, f³h! ja, er-gibt Ja, es gibt (eins)! lā, mā f³hsch! nein, nicht er-gibt-nicht Nein, es gibt keins! Wenn Sie nach etwas suchen: ain...? Wo ist...? / Wo gibt es...? ain fundug Hadda? wo Hotel Hadda Wo ist das Hotel Hadda? daktōr bank sifāra al-matār mustaschfā asch-schurta bar³d talafōn Arzt Bank Botschaft (der) Flughafen Krankenhaus (die) Polizei Post Telefon Sehen oder hören Sie etwas, das Ihnen unklar ist, fragen Sie: ēsch hātha? was dieser Was ist das? Wenn Sie etwas brauchen oder haben möchten, sagen Sie: wāhid wa-*ischr³n 21

7 Wörter, die weiterhelfen ascht³...? Ich möchte / will... ascht³ ghurfa. ich-möchte Zimmer Ich möchte ein Zimmer. chubz flūs tamr gahwa taksi schāhi māi habhab Brot Geld Datteln Kaffee Taxi Tee Wasser Wassermelonen Grammatik-Bezeichnungen Auch wenn in den Bänden der Kauderwelsch- Reihe weitgehend auf lateinische Grammatik- Bezeichnungen verzichtet wird, ist es dennoch möglich, dass man gelegentlich auf einen mehr oder weniger unverständlichen Ausdruck stößt. Für alle, die in der Schule nur die deutschen Bezeichnungen gelernt haben, hier eine kleine Orientierungshilfe. Singular Plural Substantiv Einzahl Mehrzahl Hauptwort (Apfel, Katze) 22 ithnēn wa-*ischr³n

8 Wörter, die weiterhelfen Adjektiv Adverb Verb Präsens Futur Imperfekt Perfekt Plusquamperfekt Personalpronomen Demonstrativpronomen Possessivpronomen Reflexivpronomen Präposition Konjunktion Präfix Suffix Eigenschaftswort (schön, alt) Umstandsbestimmung (gern, immer) Tätigkeitswort (arbeiten, waschen) Gegenwart (ich wasche) Zukunft (ich werde waschen) einfache Vergangenheit (ich wusch) zusammengesetzte Vergangenheit (ich habe gewaschen) Vorvergangenheit (ich hatte gewaschen) persönliches Fürwort (ich, du) hinweisendes Fürwort (dieser, jener) besitzanzeigendes Fürwort (mein, dein) rückbezügliches Fürwort (ich wasche mich) Verhältniswort (in, auf) Bindewort (und, aber) Vorsilbe (abbrechen, aufbrechen) Nachsilbe (Heftchen, Tischlein) thalātha wa-*ischr³n 23

9 Hauptwörter (Substantive) Hauptwörter (Substantive) Im Unterschied zum Deutschen kennt das Arabische nur zwei grammatikalische Geschlechter: männlich (m) und weiblich (w). Geschlecht Alle Wörter, die auf einen Mitlaut enden, sind gewöhnlich männlich: bāb walad chubz mu*allim Tür,Tor Junge Brot Lehrer Wörter mit der Endung -a sind weiblich: ghurfa djidda b³ra warda Zimmer, Raum Großmutter Bier Rose, Blume Durch Anfügen der Endung -a an eine Reihe männlicher Wörter lassen sich diese in weibliche Wörter umformen. Dies ist vor allem bei Berufsbezeichnungen möglich: tab³b tab³ba fellāh fellāha Arzt Ärztin Bauer Bäuerin 24 arba*a wa-*ischr³n