UMSETZUNG des RUTESHEIMER JUGENDKONZEPTES
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- Ute Straub
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1 UMSETZUNG des RUTESHEIMER JUGENDKONZEPTES Die drei GRUNDPFEILER SPIELFÄHIGKEIT TRAININGSPRINZIPIEN Inhaltlichen SCHWERPUNKTE Zur SPIELFÄHIGKEIT Die Spielfähigkeit beruht auf den drei Bereichen Taktik, Technik & Kondition. Dabei wird die Taktik als das Kernstück der Spielfähigkeit bezeichnet. Denn : "Taktik ist die Fähigkeit, konditionelle und technische Elemente in Form individualtaktischer, gruppentaktischer und mannschaftstaktischer Maßnahmen im Spiel situationsgemäß anzuwenden. Es wird unterschieden in Taktische Kenntnisse und Taktische Fähigkeiten & taktische Fertigkeiten Für das Taktiktraining wird die Grundformel angeboten: Komplizierte Handlungen unter variablen Bedingungen (Druckbedingungen, wie z.b. Zeit- oder Raumdruck ausführen) Ähnliche Formeln werden formuliert für das Techniktraining: Komplizierte Handlungen unter vereinfachten Bedingungen ausführen Für das Konditionstraining: Einfache Bewegungen mit gezielter Belastungsdosierung ausführen Für das Koordinationstraining: Einfache Bewegungen unter erschwerten Bedingungen ausführen Zur handballspezifischen Willensschulung: Komplizierte Handlungen unter erschwerten Bedingungen ausführen
2 Zu den Trainingsprinzipien Hier müssen grundsätzlich zwei Prinzipien unterschieden werden, zum Einen das pädagogische, zum Anderen das trainingsmethodische. Als pädagogisch bedeutend für das Nachwuchstraining werden angesehen: Prinzip des Vorrangs der umfassenden Persönlichkeitsentwicklung vor der sportlichen Leistungsentwicklung Sportliche Entscheidungen sollen im Einklang mit den Zielen der Gesamtpersönlichkeitsentwicklung stehen Prinzip der Orientierung des Trainingshandelns an den Bedürfnissen und Interessen der Spieler. Darauf muss besonders geachtet werden, wenn wir Ziele unseres Konzeptes an das Umfeld angleichen, wir müssen darauf achten, was durchsetzbar ist Prinzip der zunehmenden Selbstverantwortlichkeit von Spielern. An das jeweilige Alter angepasst soll zunehmend ein umfassender Dialog zwischen Betreuern & Spielern die Basis dafür sein, welche Entscheidungen & Maßnahmen getroffen werden Prinzip der Gesundheitserhaltung und sicherung. Das ist eine Selbstverständlichkeit, sollte aber besonders in Wettkampfsituationen stärker beachtet werden. Trainingsmethodisch orientiert sich das Nachwuchstraining an folgenden Prinzipien: Prinzip der aufeinander abgestimmten allgemeinen/speziellen Leistungsentwicklung. Den jeweiligen Zielen entsprechend, soll ein wohl abgestimmtes Verhältnis von allgemeinen & sportartspezifischen Trainingsformen bestehen. Erhaltung & Weiterentwicklung allgemeiner & spezifischer Leistungsfähigkeit sollen gesichert sein Prinzip der rechtzeitigen und zunehmenden Spezialisierung. Auf der Basis einer allgemeinen, sportlichen Grundausbildung ist rechtzeitig eine zunehmende Spezialisierung bei Trainingsinhalten &-methoden notwendig. Prinzip der ansteigenden Belastung in Verbindung mit dem Prinzip der ganzjährigen Belastung Um die fortlaufende Verbesserung eines sportlichen Leistungszustandes zu erreichen, soll eine systematische Steigerung der Trainingsbelastung stattfinden. Wird das jeder Betreuer innerhalb des Trainingsverlaufes mit seiner Mannschaft sowieso anwenden, so kann dies bei Vorlage eines Konzeptes mit wachsender Wahrscheinlichkeit auch alterstufenübergreifend sichergestellt werden Prinzip der Entwicklungsgemäßheit des Handelns Unsere Handlungsentscheidungen sollen sich am Entwicklungsstand der Trainierenden orientieren. Bei Heranwachsenden sollen die in einzelnen Entwicklungsabschnitten sehr günstigen Entwicklungsbedingungen genutzt werden. Zum Beispiel sind bis zum Einsetzen der Pubertät koordinative & technische Fertigkeiten besonders lohnend trainierbar. Möglichkeiten & Gefahren von Krafttraining sind ebenfalls vom Entwicklungsstand abhängig.
3 Inhaltliche Schwerpunkte für alle Mannschaften Minis und E-Jugend: - breite motorische Grundausbildung - keine taktischen Zwänge - Grundprinzip: das freie Spiel - elementare Schnelligkeitsfähigkeiten immer mit koordinativen Elementen - Koordination ohne/mit Ball - spielerisches "Konditionstraining - vielseitige motorische Grundausbildung - Erwerb von Grundfertigkeiten (Laufen, Springen, Werfen, Klettern, Rollen usw.) - Erwerb von handballspezifischen Grundtechniken - Grundregeln im Spiel (1 : 1) Minis: - kreatives, freies Spielen hat absoluten Vorrang - allgemeine Ordnungsprinzipien E-Jgd.: - Raumaufteilung - ständiger Wechsel in die Tiefe und Breite - freigewordene Räume besetzen - Prellgegenstoß - Schlag- und Fallwurftechniken Minis: - Manndeckung spätestens ab Mitte des Spielfeldes E-Jgd.: - Manndeckung sowohl ab Spielfeldmitte als auch in Tornähe (vor 9 m)
4 D - Jugend: Grundfertigkeiten erlernen - günstige Voraussetzungen (vorpuberale Phase) zum Bewegungslernen nutzen - vielseitiges Techniklernen - Förderung der Kreativität Spielfähigkeit - elementare Schnelligkeitsfähigkeiten - allgemeines/spezifisches Koordinationstraining - vielseitige motorische Grundausbildung - spielerisches aerobes Ausdauertraining - weiterer Erwerb von Grundfertigkeiten - weiterer Erwerb von handballspezifischen Grundtechniken - Spiel 1 : 1 auf allen Positionen - Parallelstoß den eigenen Gegenspieler und den Nebenabwehrspieler binden - Sperren beidseitig / mit einfachen Folgehandlungen - das Spiel 2 : 2 in der Breite und der Tiefe mit entsprechender Raumaufteilung auf allen Positionen - schnelles Umschalten Abwehr / Angriff - Freilaufen, Positionswechsel - Gegenstoß 1. Welle aus dem schnellen Umschalten aus der Abwehr / Angriff Prell- und Passgegenstoß - Manndeckung in Tornähe (bis ca m) - 1 : 5 - Abwehr - Vermittlung von Spaß und Freude - Herausbildung eines Körperbewusstseins - Entwicklung der individuellen Leistungsfähigkeiten
5 C - Jugend: POSITIONSVARIABILITÄT - keine Positionsspezialisierung - vielseitiges Techniklernen auf mehreren Positionen - Grundlagen der Spielfähigkeit mehr Spielen als Üben - Ganzkörperstabilisierung - Lauf- / Sprung ABC - spezifisches aerobes Ausdauertraining - allgemeines und spielerisches aerobes Ausdauertraining - Technikvariationen = Wie Entscheidungen - Feinformung des Stoßens im auf Lücke (Wahrnehmung) stoßen - 1 : 1 mit vorangehenden Täuschungen (Pass- oder Lauftäuschungen) - Torwurftechniken - Spiel 1 : 1 unter Belastung auf allen Positionen - Parallelstoß 2 : 2 / 3 : 3 den eigenen Gegenspieler und den Nebenabwehrspieler binden - Sperren beidseitig / mit kreativen Folgehandlungen - das Spiel 2 : 2 / 3 : 3 in der Breite und der Tiefe mit entsprechender Raumaufteilung auf allen Positionen - Einführung Kreuzen mit Folgehandlung Parallelstoßen - Einführung des 3 : 3 - Positionsspieles - schnelles Umschalten Abwehr / Angriff - Gegenstoß 1. und 2. Welle aus dem schnellem Umschalten Abwehr / Angriff - 1 : 5 / 3 : 3 - Abwehr - Grundformung der 3 : 2 : 1 - Abwehr - situative Formen der Manndeckung - Motivation = Leistungsmotivation & Handlungsorientierung - positives, realistisches Selbstbild entwickeln - Mannschaftsbildung und Integration in die Mannschaft
6 B - Jugend: POSITIONSSPEZIALISIERUNG - Positionsspezialisierung, aber keine einseitige Orientierung (zwei Positionen) - Individualtaktik unter positionsspezifischen Gesichtspunkten - Weiterentwicklung der Spielfähigkeit - allgemeines Muskelaufbautraining - spezielles Schnelligkeitstraining durch Sprung- und Wurfkraftübungen - aerob-anaerobes Grundlagenausdauertraining - Technikanpassung = Was Entscheidungen - positionsspezifische Individualtaktik, z.b. Wurf- oder Abspielübungen in Kleingruppen - Torwurftechniken - Spiel 1 : 1 Feinformung einer Technik mit Folgehandlung - variable kooperative Handlungen / Spiel mit taktischen Auslösehandlungen Parallelstoß 2 : 2 / 3 : 3 Sperren beidseitig / mit kreativen Folgehandlungen Kreuzen mit Folgehandlung in Breite und Tiefe / ggf. nach Sperren - Gegenstoß 1. und 2. Welle aus dem schnellem Umschalten Abwehr / Angriff - 3 : 2 : 1 Abwehr offensiv und ballbezogen, bei Übergängen 4 : 2 offensiv - gezieltes 4 : 2 System, bei Ballbesitz der Außenangreifer - spezielle, situative Formen der Manndeckung - Kognition: Vermittlung von Konzentration & Aufmerksamkeit - Fähigkeit zur Selbstorganisation / Selbständigkeit - Teamgeist entwickeln
7 A - Jugend: Taktische VARIABILITÄT - Training auf taktisch anderen Positionen - Spielfähigkeit gegen unterschiedliche Deckungsformen- und spielweisen - größere Präzision und höheres Spieltempo - wettkampfspezifische, azyklische Spielschnelligkeit - reaktives Schnelligkeitstraining - wettkampfspezifische Spielausdauer - Technikanpassung unter konditionellen & taktischen Zusatzbelastungen - Torwurftechniken - Spiel 1 : 1 Feinformung ggf. einer zweiten Technik mit Folgehandlung - gezieltes Weiterspielen nach verschiedenen taktischen Auslösehandlungen - Verkürzung der Aufbauphasen / das Spieltempo variieren - Weiterentwicklung von (erhöhtes Spieltempo kleinere Räume wählen) Parallelstoß 2 : 2 / 3 : 3 Sperren beidseitig / mit kreativen Folgehandlungen Kreuzen mit Folgehandlung in Breite und Tiefe / ggf. nach Sperren - Gegenstoß 1. und 2. Welle aus dem schnellem Umschalten Abwehr / Angriff - gezieltes Weiterspielen aus der 2. Welle (Integration einer Auslöhandlung) - 3 : 2 : 1 Abwehr offensiv und ballbezogen, bei Übergängen 6 : 0 offensiv - 6 : 0 System mit situationsgerechten Variationen defensiv, offensiv, antizipativ - spezielle, situative Formen der Manndeckung - Selbstregulierung (z.b. mentale Stärke) - Willensqualität (z.b. Zweikampfstärke) - der mündige Spieler = Ich-Stärke & Einordnung in die Mannschaft
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