Politische Ökonomie. Prüfungstutorat David Schönholzer
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- Timo Kasimir Fuhrmann
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1 Politische Ökonomie Prüfungstutorat David Schönholzer
2 Übersicht 09:00-10:00 Spieltheorie 10:15-11:15 Mikroökonomie 11:30-12:30 Theorien der Politischen Ökonomie Politische Ökonomie Übersicht 2
3 Spieltheorie - Strategien Strategie Entscheidungsregel an jedem Punkt des Spiels Beste Antwort Höchster Payoff für bestimmte Strategie des Gegners Dominante Strategie Höchster Payoff für alle Strategien des Gegners Dominierte Strategie Schlechter als eine andere Strategie Strikt dominiert: Tieferer Payoff für alle Strategien des Gegners Schwach dominiert: Tieferer oder gleich hoher Payoff für alle Strategien des Gegners Strategieprofil Kombinationen von bestimmten Strategien beider Spieler Politische Ökonomie Spieltheorie 3
4 Spieltheorie - Gleichgewichte Gleichgewicht in dominanten Strategien Strategieprofil aus dominanten Strategien Gleichgewicht aus iterativer Eliminierung Strategieprofil aus nicht-dominierten Strategien Nash-Gleichgewicht Strategieprofil aus besten Antworten Teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht Strategieprofil aus besten Antworten in jedem Teilspiel Politische Ökonomie Spieltheorie 4
5 Spiel 1: A gegen B 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 3. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 4. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? 5. Wie heisst dieses Spiel? Politische Ökonomie Spieltheorie 5
6 Spiel 2: Seeschlacht 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Sind sie stark oder schwach dominiert? 3. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 4. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 5. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? Politische Ökonomie Spieltheorie 6
7 Spiel 3: Kampf der Geschlechter 1. Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert? 2. Wo befindet sich das Gleichgewicht? 3. Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich? 4. Ist das Gleichgewicht pareto-effizient? Politische Ökonomie Spieltheorie 7
8 Spiel 4: Das Granatenspiel 1. Wie findet man ein Gleichgewicht in sequentiellen Spielen? 2. Wo befindet sich das teilspielperfekte Gleichgewicht? 3. Gibt es ein nicht-teilspielperfektes Gleichgewicht? Wenn ja, wo? 4. Ist das teilspielperfekte Gleichgewicht plausibel? Politische Ökonomie Spieltheorie 8
9 Spiel 4: Das Granatenspiel (2) Politische Ökonomie Spieltheorie 9
10 Mikroökonomie - Grundannahmen Homo Oeconomicus Modell des strikt rationalen Agenten Rational Choice Modelle rationaler Agenten mit unterschiedlichen Einschränkungen Methodischer Individualismus Anfangspunkt der Analyse beim Individuum, danach Aggregation Politische Ökonomie Mikroökonomie 10
11 Konsumtheorie - Budget Güterbündel Kombination von Mengen verschiedener Güter Budgetrestriktion Einschränkung der Wahl des Güterbündels: Budgetgerade Budgetrestriktion im Güterbündeldiagramm: Politische Ökonomie Mikroökonomie 11
12 Konsumtheorie - Nutzen Nutzenfunktion Formale Repräsentation des Nutzens Grenznutzen Nutzen einer zusätzlichen Einheit eines Gutes Indifferenzkurve Kombination der Güterbündel mit konstantem Nutzen Marginale Grenzrate der Substitution (MRS) Steigung der Indifferenzkurve; Verhältnis der Grenznutzen Politische Ökonomie Mikroökonomie 12
13 Konsumtheorie - Nutzen (2) Politische Ökonomie Mikroökonomie 13
14 Nutzenmaximierung Optimalitätsbedingung MRS = Preisverhältnis Politische Ökonomie Mikroökonomie 14
15 Beispiel Konsumtheorie 1. Berechne die Grenzrate der Substitution (MRS). 2. Stelle die Optimalitätsbedingung auf. 3. Was sind die optimalen Mengen? 4. Stelle die individuelle Nachfragefunktion des Gutes 1 auf. 5. Wie verändert sich die Nachfrage, wenn der Preis von Gut 1 steigt? Politische Ökonomie Mikroökonomie 15
16 Produktionstheorie Kosten der Produktion Analog zur Budgetrestriktion Isokostenlinie Analog zur Budgetgerade Produktionsfunktion Analog zur Nutzenfunktion Grenzprodukt Analog zum Grenznutzen Isoquante Analog zur Indifferenzkurve Marginale Grenzrate der technischen Substitution (MRTS) Analog zur MRS Politische Ökonomie Mikroökonomie 16
17 Kostenminimierung Optimalitätsbedingung MRTS = Inputpreisverhältnis Politische Ökonomie Mikroökonomie 17
18 Kostenfunktion Kostenfunktion Kosten der Produktion bei minimierten Kosten der Inputs Politische Ökonomie Mikroökonomie 18
19 Profitmaximierung Profit = Erlös minus Kosten Optimalitätsbedingung: Grenzerlös = Grenkosten Politische Ökonomie Mikroökonomie 19
20 Beispiel Profitmaximierung 1. Stelle die Optimalitätsbedingung auf. 2. Berechne die optimal produzierte Menge 3. Stelle die individuelle Angebotsfunktion auf. 4. Wie verändert sich das Angebot, wenn der Preis steigt? Politische Ökonomie Mikroökonomie 20
21 Marktgleichgewicht Aggregierung individueller Nachfrage- und Angebotsfunktionen Aufsummierung der individuellen Funktionen (privates Gut) Marktgleichgewicht Lösung des Gleichungssystems nach dem Gleichgewichtspreis und der Gleichgewichtsmenge Politische Ökonomie Mikroökonomie 21
22 Beispiel Marktgleichgewicht 1. Berechne die aggregierte Nachfragefunktion. 2. Stelle die aggregierte Angebotsfunktion auf. 3. Berechne die Gleichgewichtsmenge und den Gleichgewichtspreis. Politische Ökonomie Mikroökonomie 22
23 Theorien der Politischen Ökonomie 1. Demokratietheorie 2. Bürokratietheorie 3. Theorie der Interessensgruppen Politische Ökonomie Übersicht Theorien der Politischen Ökonomie 23
24 Demokr. Entscheidungsverfahren Demokratietheorie Aggregierung individueller Präferenzen Mehrheitsregel Gängige Abstimmungsregel mit Mängel: Logrolling: Stimmentausch Condorcet Paradox: Transitive individuelle Präferenzen können zu intransitiven gesellschaftlichen Präferenzen führen Arrows Unmöglichkeitstheorem: Kein Abstimmungsverfahren führt zu transitiven Präferenzen, ohne gewisse Bedingungen zu verletzen Rangsummen/Punktwahlverfahren Abstimmung mit Präferenzintensitäten; kein Logrolling, dafür neuer Mangel: Strategisches Abstimmungsverhalten: Reduzierung des Verfahrens auf die Mehrheitsregel Politische Ökonomie Demokratietheorie 24
25 Beispiel Mehrheitsregel 1. Welche Policies werden angenommen? 2. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung? Wie hoch ist ihr gemeinsamer Nutzen? 3. Wie sieht ein politisches Tauschgeschäft (Logrolling) aus, von dem beide Seiten profitieren? Transfers sind nicht erlaubt. 4. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung, wenn das Tauschgeschäft zustande kommt? 5. Wie hoch ist ihr gemeinsamer Nutzen nach dem Logrolling? Ist Logrolling pareto-effizient? Ist es politisch effizient? 6. Warum würde die Einführung einer Punktwahlregel keinen Einfluss auf die Abstimmung haben? Politische Ökonomie Demokratietheorie 25
26 Wählerverhalten Parteiendifferential Modellierung der Wahlentscheidung erwartete Nutzendifferenz zwischen Regierungs- und Oppositionspartei Rationale Unwissenheit Beachtet Informationskosten Modellierung des Nutzens der Information Unwissenheit kann rational sein Politische Ökonomie Demokratietheorie 26
27 Medianwählertheorem Modell für Verhalten von Parteien in Zweiparteien-Systemen Medianwähler als einzig relevanter Wähler Partei gewinnt, die näher beim Medianwähler ist Parteien tendieren zum Medianwähler Parteien halten sich an moderate Programme Politische Ökonomie Demokratietheorie 27
28 Bürokratietheorie - Übersicht Bürokratietheorie Problem der Ineffizienz von Bürokratien Parkinsons Gesetz Bürokratien wachsen unabhängig vom Bedarf Asymmetrische Information Private Information zum Nutzen eines Akteurs Principal-Agent Problem Ineffiziente Ausführung eines Auftrags Asymmetrische Information und ungleiche Interessen als Ursache Moral Hazard und Adverse Selection Politische Ökonomie Bürokratietheorie 28
29 Niskanen-Modell Asymmetrische Information zwischen Regierung und Bürokratie als Ursache der Ineffizienz Annahmen Bürokratie als Monopolist Private Information über Kosten der Dienstleistung Bürokratie maximiert Budget Optimalitätsbedingung Inverse Nachfragefunktion = Deklarierte Grenzkosten Diskretionäres Budget Verwendung des Budgetüberschusses für nicht-produktive Zwecke Politische Ökonomie Bürokratietheorie 29
30 Moral Hazard & Adverse Selection Moral Hazard Verhalten des Agents ist private Information Höhere Kosten für Principal aufgrund des Verhaltens des Agents Keine Anreize für Agents, Kosten tief zu halten Adverse Selection Eigenschaft des Agents ist private Information Höhere Kosten für Principal aufgrund der Eigenschaft des Agents Anreize für kostspielige Agents in den Dienst des Principals zu stehen Politische Ökonomie Bürokratietheorie 30
31 Beispiel Principal-Agent Probleme 1. Wie können Moral Hazard und Adverse Selection gemildert werden? 2. Wer ist in den folgenden Beispielen der Principal, wer ist der Agent? Handelt es sich um Moral Hazard oder Adverse Selection? Seit Polen in der NATO ist, macht es in politischen Verhandlungen mit Russland keine Konzessionen mehr. Die Schweizer lieben Demokratie. Es beteiligen sich aber nur die Hälfte der Bürger an Wahlen. Diktatoren sind oft von inkompetenten Ja-Sagern umgeben und treffen deshalb falsche Entscheidungen. Seit Portugal in der EU ist, hat es ständig hohe Budgetdefizite. Viele Politiker sind mehr an der Macht als am Wohl der Bürger interessiert. Politische Ökonomie Bürokratietheorie 31
32 Theorie der Interessengruppen Politische Unterstützungsfunktion Policies zur Maximierung der Unterstützung durch Interessensgruppen (IGs) Policies zum Nutzen starker und zum Schaden schwacher IGs IGs als passive Vertreter ihrer Interessen Rentseeking Aktiver Einfluss von IGs zur Rentenabschöpfung Rente: Unproduktives Einkommen aufgrund einer Policy Mikroökonomisch: Monopolrente Politische Ökonomie Theorie der Interessensgruppen 32
33 Collective Action Theory of Collective Action Untersucht die Ursachen der Stärke von Interessensgruppen Collective Action Erfolgreiche Zusammenarbeit von Akteuren zur Durchsetzung eines Kollektivguts Kriterien Anzahl der Akteure: Je mehr, desto schwieriger ist Collective Action Nutzen des grössten Mitglieds: Je kleiner, desto schwieriger ist Collective Action Privates Gut als Komplement: Je eher möglich, desto einfacher ist Collective Action Politische Ökonomie Theorie der Interessensgruppen 33
34 Soziale Wohlfahrtsfunktion (SWF) Gesamtgesellschaftlichen Nutzen einer Policy Gewichtete Summe einzelner Akteure Maximierung führt zu optimaler Policy (Benchmark) Realität weicht von optimaler Policy ab, weil: Nutzenfunktion des Medianwählers nicht gleich SWF Von Interessensgruppen herbeigeführte Policy nicht gleich optimaler Policy Politische Ökonomie Theorie der Interessensgruppen 34
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