Polizeiliche Kriminalstatistik. Polizeidirektion Landau
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- Arthur Lange
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1 Polizeiliche Kriminalstatistik Polizeidirektion Landau Jahr 2016
2 Jahrespressebericht Die Kriminalitätsentwicklung in der Südpfalz 2016 Aufklärungsquote auf hohem Niveau Vermögens- und Fälschungsdelikte auf tiefstem Stand seit 5 Jahren Anzahl der Tatverdächtigen unter 21Jahren weiter fallend Straßenkriminalität sinkt Eigentumsdelikte nehmen ab Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 2
3 Kurzübersicht Im Jahr 2016 hat die Polizei Landau insgesamt Straftaten statistisch erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr mit Fällen bedeutet dies einen Rückgang um 46 Erfassungen, dies entspricht -0,3 %. Aufgeklärt wurden Straftaten. Die Aufklärungsquote beträgt 62,1 %. Im Jahr 2016 ermittelte die Polizei in der Südpfalz 7476 Tatverdächtige Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 3
4 1. Strukturdaten 1.1 Polizeistruktur Zur Polizeidirektion Landau gehören folgende Dienststellen: Kriminalinspektion Landau Polizeiinspektion Landau mit Polizeiwache Annweiler Polizeiinspektion Bad Bergzabern Polizeiinspektion Edenkoben Polizeiinspektion Germersheim Polizeiinspektion Wörth 1.2 Gebietsstruktur und Einwohner Der Dienstbezirk der Polizeidirektion Landau umfasst die Stadt Landau und die beiden Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim. Zwei verbandsfreie und eine kreisfreie Stadt sowie 13 Verbandsgemeinden verteilen sich auf einer Fläche von ca Quadratkilometern. Im Zuständigkeitsgebiet der PD Landau befinden sich eine Bundesautobahn A 65 sowie zwei zum Teil autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen, B 9 und B 10, die von den Dienststellen der PI Edenkoben, PI Wörth und der PI Germersheim mit betreut werden. Die Beamtinnen und Beamten betreuten ca Einwohner (Stand ). Die Gesamtzahl nahm im Berichtszeitraum um ca. 0,91 % (+2725 Personen) zu. Im Vorjahr betrug die Zunahme 0,78% (+2181 Personen). 2. Kriminalitätsentwicklung und bekämpfung in der Gesamtschau 2.1 Vorbemerkung Die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2016 ist im Bereich der Polizeidirektion Landau weiterhin von hohen Fallzahlen im Bereich der Eigentumsdelikte geprägt, wobei 2016 der tiefste Wert in der 5-Jahresbetrachtung erhoben werden konnte. Hierbei hat auch die Zahl der Wohnungseinbrüche leicht abgenommen. Bei der Straßenkriminalität ist ein geringer Rückgang zu registrieren. Die Vermögensund Fälschungsdelikte befinden sich auf tiefstem Stand seit 5 Jahren. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 4
5 2.2 Aktuelle Bilanz In der Südpfalz lagen die Fallzahlen der angezeigten Straftaten im Jahr 2016 bereits zum elften Mal deutlich unter Delikte und liegen nunmehr bei Fällen (-46 Taten/ -0,3%). Die Aufklärungsquote stieg um 1,1%, und liegt mit einem Wert von 62,1% in einem hohen Bereich. Die Aufklärungsquote im Polizeipräsidium Rheinpfalz und in Rheinland - Pfalz liegen im Jahr 2016 bei 60,3% bzw. 64,9% 2.3 Gebietskörperschaften der Südpfalz Das Straftatenaufkommen in den verschiedenen Gebietskörperschaften der Südpfalz war sowohl in der Anzahl als auch in den Deliktsfeldern wieder unterschiedlich ausgeprägt. In der Stadt Landau sanken die registrierten Straftaten um 120 Fälle (-2,68%). Im Landkreis Germersheim stiegen die Fallzahlen um 317 Fälle, was eine Zunahme um 4,47% darstellt. Dies stellt den zweitniedrigsten Wert der letzten 5 Jahre dar, 334 Fälle unter dem 5-Jahres-Schnitt Der Landkreis Südliche Weinstraße zeigte eine Abnahme der Fallzahlen um 243 Fälle, d.h. 4,73% an. 2.4 Herausragende Deliktsfelder Vermögens- und Fälschungsdelikte Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sanken die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 141 Fälle auf 2671 Fälle. Das bedeutet eine Abnahme um 5 % im Vergleich zum Vorjahreswert. Damit wurde der niedrigste Wert der letzten 5 Jahre erreicht. Bei der Nutzung moderner Kommunikationsmedien registrierte die Polizei in der Südpfalz eine Steigerung auf insgesamt 566 Straftaten (+51 Fälle) bei denen das Tatmittel Internet eingesetzt wurde. Der überwiegende Teil (65,37%) dieser Straftaten ereignete sich wiederum in dem Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Davon sind 248 (-1) Waren- und Warenkreditbetrügereien, 43,82%, als Internettaten registriert Rohheitsdelikte 2016 war eine Steigerung der Fallzahlen um 317 Fälle (11,6%) zu verzeichnen, was dem Niveau von 2012 entspricht. Die Zahl der Raubdelikte sank 2016 um 5 Fälle auf 89 registrierte Taten. 41 dieser Raubüberfälle fanden jeweils auf offener Straße statt. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 5
6 2.4.3 Eigentumsdelikte Der Anteil der Eigentumsdelikte an der Gesamtkriminalität fiel auf 31,22%. Zum Vergleich die Vorjahre: 2015 = 33,61% 2014 = 30,24% 2013 = 33,97% 2012 = 31,03% 2011 = 31,15% 2010 = 28,50% Bei der PD Landau sanken die Diebstähle ohne erschwerende Umstände um 390 Fälle (2908, -11,8%). Ladendiebstähle fielen im Vergleich zu 2015 um 23,8% auf 548. Fahrraddiebstähle sanken ebenso auf 231 Fälle (-34). Die Zahlen bei den einfachen Diebstählen aus Kraftfahrzeugen wurden um 59 Fälle auf 423 reduziert, eine Verringerung um 12,2 %. Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen sanken im Jahr 2016 um 23 Fälle (2286/-1,0%) Der deutliche Anstieg der Wohnungseinbrüche und Tageswohnungseinbrüche 2015 (+34,30%) konnte im Jahr 2016 gestoppt werden. Die Zahlen liegen 2016 bei 452 Taten, was eine Verringerung um 2,2% bedeutet. Auch wenn die Reduzierung um 10 Fälle minimal erscheint, ist ein deutlicher Rückgang der Zahlen im letzten Quartal 2016 im Vergleich zu 2015 zu erkennen. Das PP Rheinpfalz gründete eine Arbeitsgruppe (AG Bande), die überörtlich und in Zusammenarbeit mit den Polizeidirektionen Ludwigshafen, Neustadt und Landau dieses Phänomen gezielt und mit großem Personaleinsatz bekämpft. Die Polizeidirektion Landau setzt für diese Aufgabe ganzjährig mindestens 3 Beamtinnen bzw. Beamte ein. Durch Festnahmen verschiedener Täter / Tätergruppen zeigten sich hier weiter Erfolge. Daneben wurden auch Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen intensiviert, um die oftmals reisenden Tätergruppen zu lokalisieren und bekämpfen zu können. Dazu sind eine enge Zusammenarbeit und ein ständiger Austausch mit den angrenzenden Bundesländern und Frankreich obligatorisch Jugenddelinquenz Im Berichtzeitraum 2016 zählte die Polizeidirektion Landau 1481 Delinquenten unter 21 Jahren. Dies bedeutet einen Rückgang um 5,78% im Vergleich zum Vorjahr kam es zu einem leichten Anstieg der Anzahl der Kinder, die eine Straftat verübten, aber nicht strafmündig sind (222 Fälle). Dies bedeutet gegenüber 2015 ein Anstieg um 8,8%. Der Anstieg der Fallzahlen 2014 bei den Jugendlichen konnte im Jahr 2015 wieder verringert werden und fiel 2016 weiter. Mit 652 Personen (-68, -9,4%) liegt man auf dem niedrigsten Wert seit Gemessen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen machen die Jugendlichen einen Anteil von 8,7% aus. Die Zahl der tatverdächtigen Heranwachsenden sank im Jahr 2016 um 61 Personen auf ein tiefes Niveau von 607 (-6,63%) Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 6
7 2.4.5 Drogen im Straßenverkehr Dieses Handlungsfeld nimmt weiterhin einen hohen Stellenwert der täglichen polizeilichen Arbeit ein. Neben speziellen Drogenkontrollen auf den überregional bedeutsamen Straßen, auch in Zusammenarbeit mit Dienststellen aus Baden- Württemberg und dem benachbarten Elsass, steigen Kontrollmaßnahmen wegen Drogenmissbrauchs im täglichen Dienst kontinuierlich. Insgesamt legte die Polizei 217 Strafanzeigen wegen Fahren unter Drogeneinfluss und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz an die Staatsanwaltschaft Landau vor. Im 10- Jahresvergleich ist dies der tiefste Wert, 60,5 Fälle unter dem Durchschnittswert. Jahr Fahrten unter Drogeneinfluß Gewalt gegen Polizeibeamte Zu Gewalt gg. Polizeibeamte zählen nicht nur der Widerstand gegen die Staatsgewalt, sondern auch Beleidigungen, Körperverletzungen und Bedrohungen. Die in der PD Landau insgesamt registrierten Gewalttaten gegen Polizeibeamte im Jahr 2016 stiegen von 89 auf 123 Delikte (+38,2%) an. Hierbei kam es zu 72 Widerstandsdelikten und somit um 7 Delikte mehr als im Vorjahr. 58 Polizeibeamte/innen wurden 2016 verletzt, davon bedurften 35 keiner medizinische Behandlung (Vorjahr: 65 Widerstandsdelikte, 57 verletzt, 41 keine med. Behandlung). Im Jahr 2016 wurden 91 Polizeibeamte/innen beleidigt, das waren 38 Fälle mehr als Von 128 Tätern standen 73 Täter unter Drogen- oder Alkoholeinfluss (Vorjahr: 93 Täter, 68 unter Rauschmitteleinfluss). Von den 128 (93) Tätern waren 106 (85) männlich. 3. Entwicklung der registrierten Kriminalität 3.1 Statistische Gesamtbetrachtung Erfasste Fälle (Tabelle 01 PKS Land Rheinland Pfalz) Bereich Fälle Zu-/Abn. Aufklärung Zu-/Abn. PD Landau ,30% 62,0% 60,6% 63,1% 61,0% 62,10% +1,10% Stadt Landau ,68% 62,7% 57,6% 58,6% 58,5% 59,90% +1,40% LK SÜW ,73% 60,2% 58,6% 62,9% 58,7% 61,70% +3,00% LK GER ,47% 62,8% 63,5% 65,6% 64,3% 63,50% -0,80% Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 7
8 Stadt Landau LK SÜW LK GER Fälle Aufgeklärt Geklärte Fälle Bereich Fälle Zu-/Abn. Aufklärungsquote Zu- /Abn. PD Landau ,40% 62,0% 60,6% 63,1% 61,0% 62,10% +1,10% Stadt Landau ,30% 62,7% 57,6% 58,6% 58,5% 59,90% +1,40% LK SÜW ,16% 60,2% 58,6% 62,9% 58,7% 61,70% +3,00% LK GER ,20% 62,8% 63,5% 65,6% 64,3% 63,50% -0,80% Die Aufklärungsquote beträgt 62,1%; gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 1,1%. Die Polizeidirektion Landau liegt zwischen dem Landes- (64,9%) und Präsidiumsdurchschnitt (60,3%) Häufigkeitszahl Die Häufigkeitszahl benennt die Belastung der Bevölkerung mit Straftaten, indem die bekannt gewordenen Fälle auf Einwohner hochgerechnet werden. Bereich HZ Zu-/Abn Anzahl %-Wert Polizeidirektion Landau ,22% Stadt Landau ,60% Landkreis Germersheim ,61% Landkreis Südliche Weinstraße ,43% Polizeipräsidium Rheinpfalz ,50% Im Vergleich zu anderen Städten im Bereich des PP Rheinpfalz belegt Landau einen mittleren Platz. Nachfolgend weitere Häufigkeitszahlen: Neustadt 7259, Ludwigshafen 10009, Frankenthal 8920 und Speyer 9305, Germersheim Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 8
9 3.1.4 Versuchte Straftaten Von den erfassten Straftaten im Bereich der Polizeidirektion Landau blieben 1292 Fälle im Versuchsstadium. Der Anteil der Versuchstaten lag 2015 bei 8,1 % beläuft sich dieser Wert auf 7,8%. Hier ist ein hoher Anteil der Versuche bei Wohnungseinbrüchen festzustellen, der 51,8% beträgt. 3.2 Obergruppen Tötungsdelikte (000000) Zu- Bereich Fälle Zu-/Abn. Aufklärungsquote /Abn. % Anzahl %-Wert Wert PD Landau ,70% 92,30% 100% 100% 100% 100% k.v. Stadt Landau % 100% 100% 100% 100% 100% k.v. LK SÜW % 100% 100% 100% 100% 100% k.v. LK GER ,00% 83,30% 100% 100% 100% 100% k.v. Das Deliktsfeld umfasst alle Tötungen wie z.b. Mord, Tötung auf Verlangen, fahrlässige Tötungen ohne Verkehrsunfälle (z.b. Betriebsunfälle usw.). Der Raubmord in Landau-Mörlheim war ein herausragendes Ereignis. Das Urteil vom lautete lebenslängliche Haft für die Täter. Eine weitere als Mord im GesB-Bereich qualifizierte Tat endete im Versuchsstadium. 11 Delikte wurden im Bereich des Totschlags erfasst, wobei 8 beim Versuch blieben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (100000) +7,90% PD Landau ,00 % 83,50% 82,70% 74,0% 76,60% 84,50% Stadt Landau ,12% 72,00% 76,50% 75,0% 71,90% 77,40% +5,50% LK SÜW ,00% 91,70% 90,20% 72,0% 77,50% 91,30% +5,50% LK GER ,00% 78,20% 75,0% 78,80% 82,70% +3,80% Die Fallzahlen in dieser Gruppe waren 2015 gefallen und sind jetzt mit einem leichten Anstieg 2016 um 5 Fälle auf 129 Fälle angestiegen. Hiervon sind 67 Fälle Delikte des sex. Missbrauchs, davon 41 Fälle bei Kindern, 23 Fälle des Exhibitionismus und 24 Taten der Verbreitung von pornografischen Schriften (6 Kinderpornografie) festzustellen. Dabei handelt es sich um das Verbreiten von solchen Dateien bzw. Bildern. Ein direkter Missbrauch von Kindern durch das Herstellen dieser Schriften wurde nicht festgestellt. Die Aufklärungsquote konnte wieder gesteigert werden und liegt nun über der Aufklärungsquote aus den Jahren 2012/2013. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 9
10 3.2.3 Raub, Körperverletzung und andere Rohheitsdelikte (200000) PD Landau ,6% 91,00% 91,50% 90,6% 90,7% 90,7% k.v. Stadt Landau ,39% 88,40% 88,40% 88,6% 86,90% 87,7% +0,80% LK SÜW ,50% 92,80% 92,40% 93,0% 92,90% 91,6% -1,30% LK GER ,50% 91,20% 92,50% 90,0% 91,00% 91,4% +1,00% Die Summe der Rohheitsdelikte bilden Straftaten wie Raub, Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung. In der Straftatengruppe der Rohheitsdelikte war 2016 eine Steigerung der Fallzahlen um 317 Fälle (11,6%) zu verzeichnen, was den Fallzahlen von 2012 entspricht. Innerhalb dieses Summenschlüssels stellen die Körperverletzungen mit 1994 Fällen die wesentliche Deliktsgruppe dar. Eine AQ von 91,5 % bei diesen Delikten belegt indes, dass die Täter meist ermittelt werden können Eigentumsdelikte (****00) PD Landau ,4% 28,00% 30,10% 30,10% 32,00% 29,90% -2,10% Stadt Landau ,38% 34,90% 31,20% 35,90% 34,90% 35,60% +0,70% LK SÜW ,81% 25,50% 23,90% 26,30% 27,50% 27,70% +0,20% LK GER ,17% 26,10% 33,50% 28,30% 32,90% 27,20% -5,70% Der Anteil der Eigentumsdelikte an der Gesamtkriminalität sank wieder auf 31,22% und liegt dabei etwa auf dem Niveau der Jahre 2011 und Der Anteil der Diebstähle unter erschwerenden Bedingungen beträgt 13,74% (Vorjahr 13,84%) und der einfachen Diebstähle 17,48% (Vorjahr 19,77 %). 747 Fälle von den Diebstählen blieben im Versuchsstadium Schwere Diebstähle (4***00) PD Landau % 18,00% 17,40% 19,30% 22,7% 19,6% -3,1% Stadt Landau ,23% 23,90% 18,20% 25,00% 26,9% 27,5% +1,60% LK SÜW ,04% 21,50% 15,30% 19,00% 22,70% 21,6% -1,10% LK GER ,37% 13,20% 18,10% 16,30% 19,50% 13,6% -5,90% Die Diebstähle unter erschwerten Umständen machten 44,01% (Vorjahr 41,18% %) der Eigentumsdelikte aus. Die Aufklärungsquote reduzierte sich um 3,1%, was aber immer noch den zweithöchsten Wert im 5-Jahres-Vergleich bedeutet. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 10
11 3.2.6 Schwere Diebstähle aus Kraftfahrzeugen (450*00) PD Landau ,3% 14,30% 22,50% 12,70% 18,90% 14,3% -4,6% Stadt Landau ,86% 28,20% 24,20% 18,00% 29,40% 2,30% -27,1% LK SÜW ,19% 6,30% 15,40% 4,70% 11,70% 26,0% +14,3% LK GER ,79% 14,90% 23,20% 15,00% 15,30% 12,3% -3,0% Bei den schweren Diebstählen aus Kraftfahrzeugen ist nunmehr eine Entspannung zu verzeichnen (-13,3%). Die Aufklärungsquote des Vorjahres konnte leider nicht mehr erreicht werden und liegt 2016 bei 14,3%, was ein Minus von 4,6% bedeutet. Die Ergebnisse in diesem Deliktsbereich sind oftmals von Serienstraftaten geprägt. Im Gegensatz zu den Jahren vor 2014 sind bei den entwendeten Gegenstände weiterhin Navigationsgeräte, fest eingebaut als Kombieinheit mit Monitor, Multifunktionslenkräder und Airbags von Premiummodellen zielgerichtetes Tatobjekt. Derartige Straftaten werden oftmals durch Serientäter verübt. Aber Taten werden in vielen Fällen erleichtert, in dem die Geschädigten ihre Wertgegenstände offen im sichtbaren Bereich des Fahrzeugs liegen lassen. Dabei wird schon durch z.b. eine hochwertige Sonnenbrille ein Reiz gesetzt Wohnungseinbruchsdiebstähle (435*00) PD Landau ,2% 13,70% 16,60% 13,70% 20,80% 14,8% -6,0% Stadt Landau ,23% 17,40% 17,50% 12,50% 12,90% 28,4% +15,5% LK SÜW ,5% 16,50% 18,70% 24,80% 26,00% 7,4% -18,6% LK GER ,51% 11,10% 14,50% 7,50% 18,60% 12,5% -6,1% Nach einem starken Anstieg der Wohnungseinbruchsdiebstähle (WED) im Jahr 2015 (+34,3%) gegenüber 2014 konnte im Jahr 2016 ein zumindest leichter Rückgang der Fallzahlen (-10 Fälle/-2,2%) registriert werden. Dabei war auffällig, dass die Betrachtung der jeweils letzten Quartale 2015 und 2016 eine deutliche Verringerung der Fallzahlen in 2016 zeigte. Die Aufklärungsquote konnte leider nicht auf dem hohen Niveau gehalten werden und sank mit 14,8% auf das Niveau der Jahre Hier ist ein hoher Anteil der Versuche bei Wohnungseinbrüchen festzustellen, der 51,8% beträgt. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin von hoher Bedeutung, dass die Bürger ihre Häuser und Wohnungen mit einbruchshemmenden Fenster und Türen ausrüsten oder Alarmanlagen einbauen. Aber auch durch eine erhöhte Aufmerksamkeit und frühzeitiges Alarmieren der Polizei können Einbrüche verhindert werden. Durch die Arbeit der seit August 2015 bestehenden AG Bande des PP Rheinpfalz und der damit einhergehenden Präventions- und Informationsveranstaltungen, insbesondere der veranstalteten Bürgerforen, wurde sicherlich eine weitere Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema erreicht. Im Bereich WED/TWE ist von einer erheblichen Zahl reisender Täter auszugehen. Die konzentrierten Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen sowie die Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 11
12 Festnahme verschiedener Täter waren u.a. Fundament der diesjährigen Ergebnisse Tageswohnungseinbrüche (TWE 436*00) PD Landau ,9%% 12,70% 16,40% 13,10% 23,60% 14,2% -9,4% Stadt Landau ,23% 18,20% 16,70% 5,90% 26,90% 18,20% -8,7% LK SÜW ,35% 19,40% 27,70% 27,60% 21,00% 8,00% -13,0% LK GER ,79% 7,40% 8,00% 9,20% 24,40% 16,0% -8,4% Im Bereich der Tageswohnungseinbrüche (d.h. Einbrüche in der Zeit zwischen 06:00 Uhr und 21:00 Uhr) ist nach dem deutlichen Anstieg 2015 um 42,62 % 2016 festzustellen, dass hier eine Reduzierung um 5 Fälle (-2,9%) deutlich macht, dass die Bemühungen der Polizei zur Verhinderung dieser Taten in die richtige Richtung gehen. Dass die Aufklärungsquote wieder in den Bereich der Jahre gesunken ist (14,2%), hängt mit der Aufklärung einer Serie im Jahr 2015 zusammen, was in diesem Ausmaß 2016 nicht zu verzeichnen war Vermögens- und Fälschungsdelikte (500000) Anzahl %-Wert %-Wert PD Landau ,0% 86,90% 84,90% 82,10% 80,90% 78,70% -2,20% Stadt Landau ,39% 82,50% 83,00% 74,30% 78,80% 77,70% -1,10% LK SÜW ,37% 88,80% 84,90% 80,50% 78,20% 76,80% -1,40% LK GER ,90% 87,20% 85,70% 85,70% 84,10% 80,6% -3,50% Der Anstieg in Germersheim 2014 resultierte daraus, dass Täter im US-Depot Germersheim Ausrüstungsgegenstände im großen Stil entwendeten und diese Sachen betrügerisch weiter verkauften. Nunmehr ist die niedrigste Fallzahl der letzten 5 Jahre festzustellen, wobei die Internetkriminalität anstieg Rauschgiftkriminalität (730000) PD Landau ,1% 94,30% 93,10% 94,10% 95,90% 94,90% -1,00% Stadt Landau ,02% 93,40% 93,50% 90,50% 95,60% 93,00% -2,60% LK SÜW ,63% 93,20% 94,40% 94,80% 92,80% 95,70% +2,90% LK GER ,66% 95,60% 92,30% 95,40% 98,20% 95,9% -2,30% Im Jahr 2015 stellte die Polizei einen Rückgang der Rauschgiftkriminalität fest, der sich 2016 wieder leicht um 37 Fälle erhöhte. Die Reduzierung seit 2014 erklärt sich aus den fallenden Strafanzeigen gegen Abnehmer im Cannabisbereich und Amfetaminbereich. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 12
13 Gewalt in engen sozialen Beziehungen (GesB) Deliktsart Fälle % Anteil Deliktsbereich insges Gesamt ,40% 4,80% 4,00% 4,40% 5,00% Körperverletzung ,00% 21,60% 18,70% 23,50% 22,90% Bedrohung ,10% 18,60% 18,50% 15,20% 16,80% Beleidigung ,50% 9,40% 5,70% 5,90% 6,00% Vermögensdelikte ,10% 1,30% 0,40% 0,60% 0,50% Sachbeschädigung ,00% 1,80% 1,30% 1,50% 2,00% Gewalt in engen sozialen Beziehungen umfasst strafbare Handlungen innerhalb einer partnerschaftlichen Beziehung, wobei es nicht erforderlich ist, dass die Partner zusammen leben. Die Fallzahlen bewegten sich seit 2011 auf gleichbleibendem Niveau, fielen 2014 jedoch um 108 Fälle und sind nach einem Anstieg 2015 um 30 Fälle nunmehr 2016 wieder annähernd auf den Stand von angekommen. Die 838 Fälle (+110) bedeuten einen Gesamtanteil an allen erfassten Straftaten von 5 %. In diesem Deliktsfeld wurden auch 31 Fälle von Stalking erfasst (Nachstellung gem. 238 StGB, Vorjahr 38 Fälle). Der Schwerpunkt liegt immer noch im Bereich der Körperverletzung (456 Fälle, +27). Beleidigungen ergeben 64 Fälle (+9). In den Deliktsbereichen Gewalt in engen sozialen Beziehungen stieg die Anzahl der Tatverdächtigen 2016 im Vergleich zu 2015 um 31 Personen auf 611 Personen (+5%; 451 männl., 160 weibl., 162 Nichtdeutsche, 26,5%). Das Polizeipräsidium Rheinpfalz untersuchte die GesB-Fälle seit Oktober 2014 mit einer Konzeption Hochrisikomanagement bei Fällen von Gewalt in engen sozialen Beziehungen anhand des aus Kanada stammenden Analysemodells ODARA und seit Mitte 2016 parallel mit dem Screening-Instrument Danger Assessment von J. Campbell Gewaltkriminalität (892000) PD Landau ,2% 84,70% 84,10% 81,20% 82,00% 82,00% k.v. Stadt Landau ,78% 83,80% 79,20% 74,50% 76,00% 85,20% +9,20% LK SÜW ,75% 87,60% 82,50% 90,00% 87,60% 83,50% -4,10% LK GER ,33% 83,70% 88,90% 79,70% 81,90% 79,30% -2,60% Unter Gewaltkriminalität sind alle Straftaten (Summenschlüssel) erfasst, deren Tatausführung mit Gewaltanwendung durchgesetzt wurde (z.b. gefährliche und schwere Körperverletzung, Tötungsdelikte, Vergewaltigung). Die Gesamtanzahl der Straftaten in diesem Bereich ist zu vernachlässigen, da sich bereits 360 Fälle im Bereich der gefährlichen und schweren Körperverletzung ereigneten. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 13
14 Umweltdelikte (898000) PD Landau ,2% 69,10% 71,50% 67,30% 68,00% +71,1% +3,10% Stadt Landau ,33% 70,00% 70,00% 72,70% 76,20% 85,70% +9,50% LK SÜW ,56% 71,70% 73,40% 65,90% 66,70% 65,80% -0,90% LK GER ,05% 66,00% 69,70% 67,40% 67,30% 74,2% +6,90% Die Zahl der Umweltdelikte sank deutlich um 26,2% bei einer gleichzeitigen Steigerung der AQ um 3,10% Straßenkriminalität (899000) PD Landau ,60% 21,60% 22,70% 20,60% 20,10% 25,3% +5,20% Stadt Landau ,58% 23,70% 22,80% 21,30% 23,70% 27,20% +3,50% LK SÜW ,95% 21,10% 22,70% 21,60% 15,00% 23,70% +8,70% LK GER ,89% 20,70% 22,70% 19,30% 21,00% 24,90% +3,90% Bei dem Begriff Straßenkriminalität handelt es sich um eine Summe aller Straftaten, die auf der Straße oder von der Straße aus begangen werden (z.b. räuberischer Angriff auf Taxifahrer, Sachbeschädigungen, Diebstähle um das Fahrzeug, usw.). Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird maßgeblich von den Straftaten beeinflusst, die im öffentlichen Raum, auf den Straßen begangen werden. Die Fallzahlen sanken seit 2011 und erreichten 2014 ihren Tiefststand seit Im Jahr 2015 war ein leichter Anstieg um 117 Fälle zu verzeichnen, welcher im Jahr 2016 wieder gesenkt werden konnte und nunmehr den tiefsten Stand der letzten 5 Jahre darstellt. Beinhaltet sind auch 775 Fälle von Sachbeschädigungen an Kfz. und 423 Fälle der einfachen Diebstähle an Kfz. 3.3 Tatverdächtige(TV) statistisch Tatverdächtige insgesamt Bereich Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr Zu-Abn. Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl %-Wert PD Landau ,50% Stadt Landau ,93% LK SÜW ,50% LK GER ,72% Die Fallzahlen im Bereich der Polizeidirektion Landau fielen ebenso leicht um 0,3% wie die Anzahl der ermittelnden Tatverdächtigen (7476), bei denen ein Rückgang um 38 Personen (-0,5%) verzeichnet wurde. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 14
15 3.3.2 Tatverdächtige Nichtdeutsche TV Nichtdeutsche Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2016 Zu-/Abn. Anzahl %Anteil Anzahl %Anteil Anzahl %Anteil Anzahl %Anteil Anzahl %Anteil Anzahl %-Wert PD Landau ,90% ,20% ,60% ,40% ,5% ,20% Stadt Landau ,60% ,70% ,90% ,90% ,2% -14-2,90% LK SÜW ,20% ,60% ,30% ,60% ,5% ,25% LK GER ,80% ,00% ,90% ,00% ,9% ,80% Bei den Tatverdächtigen Nichtdeutschen waren keine besonderen Deliktsbereiche festzustellen, in denen sie straffällig wurden. Diebstähle bzw. Vermögensdelikte und Körperverletzungen machten einen Großteil der Delikte aus. Die Zunahme liegt 4,2 % über dem Vorjahreswert und ca. 13,6 % über dem 5-Jahresdurchschnitt Straftaten, begangen durch Zuwanderer Seit Beginn 2015 stiegen die Zahlen von Zuwanderern stark an. Diese Personengruppe wurde seit Mitte 2015 in die PKS aufgenommen und ist somit erst für den Beobachtungszeitraum bis zum vollständig auswertbar. Ein Vergleich zwischen den Jahren 2015 und 2016 ist aufgrund der nicht umfassenden Datenbasis nicht möglich, weshalb darauf verzichtet wurde. Eine umfassende und belastbare Entwicklungsanalyse eröffnet sich erst nach Abschluss des Jahres Im Jahr 2016 wurde erstmals die Anzahl der tatverdächtigen Zuwanderer bei den aufgeklärten Fällen nichtdeutscher Tatverdächtiger ausgewiesen. Es wurden insgesamt Fälle aufgeklärt, bei denen 2676 Fälle von nichtdeutschen Tatverdächtigen begangen wurden. Bei etwa jedem drittem Fall davon (950) wurden Zuwanderer als Tatverdächtige geführt. Die häufigsten Delikte, die Zuwanderer begehen, sind Diebstahls- und Körperverletzungsdelikte. Bei einem Großteil der von Zuwanderern begangenen Straftaten handelt es sich um einfach gelagerte Delikte. Häufig begehen Zuwanderer Straftaten untereinander Besonderheiten Tatverdächtige Bereich Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2016 Zu-Abn. Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl %-Wert Konsumenten harter Drogen ,06% Alkoholisierte Tatverdächtige ,00% Unter Einsatz von Waffen k.v. Alleinhandelnde Tatverdächtige ,13% Bereits kriminalpol. in Erscheinung getreten ,72% Tatverdächtige nach Geschlecht 1818 Tatverdächtige waren weiblich (2015 = 1831) und 5658 Tatverdächtige männlich (2015 = 5683). Damit blieb das Verhältnis wiederum nahezu gleich. Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 15
16 3.3.5 Tatverdächtige nach Alter TV Altersstruktur Jahr 2012 Jahr 2013 Jahr 2014 Jahr 2015 Jahr 2016 Zu-/Abn. Anzahl %Anzahl Anzahl %Anzahl Anzahl %Anteil Anzahl %Anzahl Anzahl %Anteil Anzahl %-Wert Kinder 323 4,00% 273 3,60% 228 2,9% 204 2,7% 222 3,0% ,8% Jugendliche ,40% 728 9,50% ,4% 720 9,60% 652 8,7% -68-9,4% Heranwachsende 713 8,90% 711 9,30% 709 9,2% 648 8,60% 607 8,1% -41-6,63% Erwachsene ,60% ,60% ,4% ,1% ,2% +53-0,89% Nach einem kontinuierlichen Rückgang der Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren in den Jahren von 2011 bis 2013, unterbrochen durch eine leichte Steigerung 2014 (+32), sind hier weitere Rückgänge zu erwarten. Nach der Abnahme 2015 um 172 auf 1572 Personen liegt die Zahl 2016 nunmehr bei 1481 Personen, was der niedrigste Wert der letzten 6 Jahre darstellt. Prozentual bedeutet dies einen Rückgang um 5,78%. Bei den Kindern setzte sich der positive Trend des Vorjahres leider nicht fort. Ein leichter Anstieg der Tatverdächtigen um 18 Personen auf nun 222 zeigt einen immer noch guten Wert auf. An der Anzahl der Gesamtverdächtigen macht der Anteil der Kinder 3,0% aus. Der Anstieg 2014 bei den Jugendlichen konnte im Jahr 2015 wieder relativiert werden und fiel 2016 weiter. Mit 652 Personen (-68, -9,4%) liegt man auf dem niedrigsten Wert seit Gemessen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen machen die Jugendlichen einen Anteil von 8,7% aus. Bei den tatverdächtigen Heranwachsenden ging die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen Personen 2016 erneut um 41 Personen zurück, was einen prozentualen Rückgang um 6,63% bedeutet. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen beträgt 8,10%. Die bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden auffälligen Deliktsfelder veränderten sich gegenüber den Vorjahren kaum. Erneut fielen im Jahr 2016 delinquente Kinder bei Diebstählen auf, insbesondere Ladendiebstähle, aber auch bei Körperverletzungsdelikten und Sachbeschädigungen. Jugendliche begingen Rohheitsdelikte, vor allem Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, aber auch Eigentumsdelikte und Beförderungserschleichung, Beleidigungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz Körperverletzungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Diebstähle standen neben Beförderungserschleichung (Schwarzfahren) und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bei den Heranwachsenden im Vordergrund. Gez. Uwe Kühn Kriminalhauptkommissar Jahrespressebericht Kriminalität 2016 Seite 16
Gewalt in engen sozialen Beziehungen - Fallzahlen und Entwicklung nach der Polizeilichen Kriminalstatistik in Rheinland-Pfalz für das Jahr 2013
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