Soziale Kompetenzen im Schulalltag
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- Käthe Schneider
- vor 6 Jahren
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1 Soziale Kompetenzen im Schulalltag Im Rahmen schulischer (institutioneller) Präventionsmaßnahmen hat sich besonders - die Schaffung eines positiven gewaltfreien Schulklimas, - das Aufstellen von verbindlichen Verhaltensregeln und deren Einhaltung - sowie die Förderung von Kompetenzen (Scheithauer & Bull, 2008) bewährt. Monika Harms 1
2 Risikomildernde Bedingungen unter anderem: stabile Bindung, Kooperationen der Institutionen soziale Kompetenz, Problemlösekompetenzen, Indem beispielsweise sozial-emotionale Kompetenzen gefördert werden, können Kinder lernen, negativen Einflüssen angemessener zu begegnen und das Risiko für aggressives Verhalten wird reduziert Monika Harms 2
3 Soziale Kompetenzen: Selbstvertrauen und Ichstärke aber nicht aufgeblähte Angeberei (Wirklich starke Kinder/ Jugendliche müssen niemanden erniedrigen oder schlagen, um sich groß zu fühlen.) Sinnvoller Umgang mit Gefühlen und Empathie aber keine übertriebene Nabelschau (Wer gelernt hat, zu den eigenen Gefühlen zu stehen und sich in andere hineinzuversetzen, kommt gar nicht auf die Idee, andere zu quälen.) Respekt für alle Mitmenschen aber nicht Profilierung auf Kosten anderer (Wer die Anerkennung der eigenen Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen im alltäglichen Umgang erfährt, kann dieses Bedürfnis auch allen anderen zugestehen.) Monika Harms 3
4 Soziale Kompetenzen: Verantwortung für sich und andere aber nicht Egozentrik oder die Suche nach Schuldigen Das verlangt eine schrittweise Gewöhnung an Übernahme von Verantwortung und genügend Übungsfelder, in denen angstfrei Fehler gemacht werden dürfen, um daraus zu lernen Konfliktfähigkeit aber nicht Harmoniesucht und Leugnung oder Unterdrückung menschlicher Aggressivität Konflikte müssen im Schulalltag als normal erlebt werden und es muss viele Trainingsmöglichkeiten für einen einen sinnvollen Umgang mit Konflikten geben Monika Harms 4
5 Regeln Orientierungsrahmen für ein positives Schul- und Klassenklima Einigkeit macht stark Entlastung der Lehrkräfte Konsequenzen werden mit der Regel verbunden, nicht mit der Lehrkraft Anonyme Befragungen haben immer wieder ergeben, dass die SuS ein hohes Bedürfnis nach Ruhe und Sicherheit haben Monika Harms 5
6 Soziale Kompetenzen vermitteln ist eine Querschnittsaufgabe: Inhalte müssen auch im Unterrichtsalltag spürbar/ sichtbar wieder zu finden sein: durch den freundlichen Umgangston konsequentes Einschreiten bei unfairen Verhaltensweisen Verstärkung der Eigenverantwortlichkeit der Schüler/innen, auch für den Lernprozess niemand wird gedemütigt oder lächerlich gemacht, weder durch Schüler/innen noch durch Erwachsene Monika Harms 6
7 Strukturelle Bedingungen für erfolgreiches Umsetzen von Sozialtraining Teil des gelebten Schulprogramms Qualifizierung von Lehrkräften für die Durchführung der Trainingsstunden Alle in Schule Beteiligten kennen die Inhalte des Programms für soziales Lernen und übernehmen Verantwortung für deren Umsetzung im gesamten Schulalltag Monika Harms 7
8 Das Training sozialer Kompetenzen muss kontinuierlich und über das gesamte Schuljahr verteilt stattfinden. Es muss Zeit und Raum zur Verfügung stehen, damit die Schülerinnen und Schüler soziales Lernen angstfrei und ohne Zensurendruck kennen lernen, ausprobieren und einüben können. Regelmäßige Überprüfung der Umsetzung im Sinne des Qualitätszyklus Monika Harms 8
9 Wirksamkeit Art der Implementation Sowohl die konkreten Inhalte und Methoden, angewandte Techniken und einzelne Komponenten, als auch die Rahmenbedingungen und die Mittel zur Gewährleistung der Akzeptanz einer Maßnahme müssen bestimmt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kompetenz der Durchführenden. Weiterhin lässt sich feststellen, dass eine nachhaltige Gewaltprävention durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen und Programme über den Entwicklungsverlauf hinweg realisiert werden sollte. Monika Harms 9
10 Analoge Methoden Scheithauer und Hayer (2008) weisen darauf hin, dass z. B. die Förderung kognitiver und sozialer Perspektivenübernahme in Präventionsmaßnahmen ohne Förderung der Empathie dazu führen kann, dass aggressives Verhalten im weiteren Verlauf lediglich in sozial akzeptierter Form, beispielsweise indirekt (relationale Aggression) geäußert wird oder über die verbesserten sozialen Fertigkeiten sogar die Möglichkeiten, Dritte zu schädigen, verbessert wird. Monika Harms 10
11 Einbeziehung der Phasen von Gruppenentwicklungsprozessen Eine Klasse ist eine Zwangsgemeinschaft und muss erst noch eine arbeitsfähige Gruppe werden Das Erleben/ Durchleben der einzelnen Phasen ist wichtig für den Gruppenentwicklungsprozess Beachtung der Besonderheiten jeder Phase erleichtert das Zusammenleben und -arbeiten im Schulalltag (gilt sowohl für den sozialen als auch für den fachlichen Bereich) Die Leistungsfähigkeit in einer Klasse steigt mit der sozialen Kompetenz ihrer Mitglieder und der unterrichtenden Lehrkräfte (Pos. Klassenklima!) Die Gruppe ist ein hochsensibles Gebilde, dass sofort auf Veränderungen jeder Art reagiert Monika Harms 11
12 Verlauf von Gruppenentwicklungsprozessen Wohlbefinden + Zeit _ Herbstferien Sommerferien Monika Harms 12
13 Orientierungsphase Einander kennen lernen Schulische Bedingungen erleben Erste Erfahrungen sammeln Eigene Gestaltungsmöglichkeiten erleben Das Verhalten der Lehrkräfte ist Modell Regeln gemeinsam erarbeiten und umsetzen/ einüben Monika Harms 13
14 Phase der Gärung und Klärung Durchblick, wer wie tickt, was wie läuft, mit wem man was machen kann Kompensation von eigenen Frusterlebnissen Suche nach Anerkennung (egal um welchen Preis!) Versuche von Machtübernahme Kampf um gute Plätze in der Gruppe Wichtig für Lehrkräfte: Klarheit und Konsequenz bei gleichzeitig wertschätzendem Umgang mit den Personen, aber deutlicher Ächtung von unsozialem Verhalten. Monika Harms 14
15 Produktivitätsphase Jede/r hat einen zufriedenstellenden Platz in der Gruppe gefunden Akzeptanz von Regeln Bereitschaft zu Kooperation Selbstwirksamkeit Angemessener Umgang mit Problemen und Konflikten Soziales Engagement für die Gruppe Halbjahreszeugnis = mögliche Probleme Monika Harms 15
16 Alle sind erschöpft Abschiedsphase Einige müssen die Klasse verlassen Abschied thematisieren und würdevoll zelebrieren Positive Rituale einsetzen Positive Erlebnisse ermöglichen Monika Harms 16
17 Fazit Universelle Maßnahmen, die auf die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen zielen, können positive Effekte bei allen Teilnehmern mit sich bringen. (Scheithauer) Monika Harms 17
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