Famulaturbericht. Princess Margaret Hospital, Nassau, Bahamas Februar von Grübler, Angelika

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1 Famulaturbericht Princess Margaret Hospital, Nassau, Bahamas Februar 2016 von Grübler, Angelika

2 1. Organisatorisches: Schon seit Beginn meines Studiums der Humanmedizin hat es mich für Famulaturen meistens ins Ausland gezogen und eine Famulatur in einem Land mit völlig anderem Gesundheitssystem und Lebensstandard stand auch schon immer auf meiner Wunschliste. Im Sommer 2015 entstand dann eher zufällig bei einem Gespräch mit meinen Studienkolleginnen die Idee doch den Februar für eine solche Famulatur gemeinsam zu nutzen. So begann ein sehr langer Prozess aus verschiedensten Bewerbungen nach Thailand, Bali und die Seychellen. Nachdem wir leider keine Antworten bekamen waren wir einige Monate später schon sehr verzweifelt. Unser letzter Versuch galt aus einem Famulaturbericht ( heraus den Bahamas, genauer gesagt der Hauptstadt Nassau auf New Providence Island. Bereits einige Tage später erhielten wir die lang ersehnte Antwort, welche Fachgebiete wir bevorzugen würden. Da wir sehr spät dran waren, waren nur noch Plätze auf der Radiologie und der Anästhesie zu haben. Wieder verging leider einige Zeit ohne eine Antwort, sodass wir kurz vor dem Aufgeben standen und als letzten Versuch via Skype das Krankenhaus angerufen haben, und siehe da, wir bekamen noch in der selben Woche, nach Zusenden einer Application form (ausgefüllt von der MUG) die schriftliche Zusage und Einladung der Universität (University of the West Indies). Also wie Ihr seht, hier gilt es wirklich hartnäckig zu bleiben und immer wieder s zu schreiben oder sogar anzurufen damit man seinen Platz bekommt. Eine wichtige Information ist noch, dass man auf den Bahamas für die Famulatur eine Gebühr zu entrichten hat, welche 150 $ pro Woche umfasst. Obwohl wir relativ spät dran waren, waren die Preise für Flüge nach Nassau nicht überdimensional teuer. Die meisten Flüge von Wien aus gehend via London, Miami und dann nach Nassau. Ich hatte einen Flug von Wien nach Toronto, wo ich eine Nacht geblieben bin, mit Austrian Airlines und am nächsten Tag mit Air Canada nach Nassau. Eine sehr angenehme Variante wenn man nicht 20 Stunden am Stück unterwegs sein möchte. Wir haben für unsere Flüge zwischen 700 und 800 Euro bezahlt, ist man flexibel und früher dran, gibt es durchaus auch welche um 600 Euro hin und retour. Spezielle Impfungen als auch ein Visum benötigt man für die Bahamas nicht. 2. Unterkunft: Um die Unterkunft kümmerte sich liebenswerter Weise meine Mitreisende. Sie hat die Unterkunft relativ schnell im Internet gefunden. Wir haben in einem kleinen Apartment bei einem wirklich netten lässigen Typen namens Van Diah gewohnt, unweit des Zentrums von Nassau und der Klinik. Das Apartment bestand aus Bett, kleinem Bad mit Dusche und WC und einer kleinen Küche. Alles sehr spartanisch und mit unseren Standards nicht vergleichbar, aber für 3 Wochen durchaus in Ordnung. Preislich allerdings, wie alles auf den Bahamas, wirklich teuer. Für 3 Wochen haben wir zu zweit ca $ bezahlt. Van vermietet einige Apartments in seinem Haus, in 90 % der Fälle an Medizinstudenten, meistens deutsche PJ'ler, sodass wir eine große Gruppe an Studenten waren, was sehr lustig war. Van ist sehr nett und kümmert sich vor allem die ersten Tage gut um seine neuen Bewohner, er fährt einen zum Supermarkt und so weiter, ist also sehr zu empfehlen. Das Zentrum erreicht man zu Fuß in 15 Minuten, wir nahmen meist den Bus, welcher alle paar

3 Minuten fährt und immer am Straßenrand stehen bleiben wo jemand ein- bzw. aussteigen möchte (Handzeichen geben!). Eine Fahrt kostet 1,25 $ bis 2 $, je nachdem wie weit man fährt. WLAN gabs zum Glück auch, welches auch die meiste Zeit recht gut funktionierte. 3. Famulatur: Das Princess Margaret Hospital ist das größte Krankenhaus der Bahamas und ein Lehrkrankenhaus der University of the West Indies. An unserem ersten Tag fanden wir, dank der deutschen PJler die bei uns gewohnt haben, relativ schnell das Sekretariat. Pünktlich um 8 Uhr wurden wir dort empfangen und uns wurden Schlüssel für den Studierendenaufenthaltsraum und jeweils ein weißer Mantel überreicht. Am ersten Tag mussten wir das Krankenhaus leider relativ schnell wieder verlassen, da die für uns zuständige Oberärztin an diesem Tag nicht im Haus war. Man merkt relativ schnell, dass es die Einheimischen nicht so mit Pünktlichkeit und Ordnung haben. Die Mentalität ist völlig anders. Sie sind immer entspannt, so etwas wie Stress gibt es nicht. Visiten und OP's finden sehr unregelmäßig statt. Vom Standard her ist es wohl eher nicht mit einem modernen Krankenhaus in Europa zu vergleichen, Transplantationen beispielsweise gibt es hier nicht. An die Mentalität, Arbeitsweise und an das gesamte Gesundheitssystem muss man sich erstmal gewöhnen. Es sind aber alle durchwegs immer sehr freundlich. Wir verbrachten die gesamten drei Wochen in der Radiologie. Wir haben uns hauptsächlich mit Thoraxröntgen und Sonographien beschäftigt. Es gab allerdings immer die Möglichkeit zum CT zu gehen und hier mit den Ärzten Befunde zu besprechen. Die Ärzte und die Medizinstudenten von der Universität vor Ort waren sehr nett und bemüht. Mit der Anwesenheit hielt es sich entspannt, man sollte 8 Stunden pro Tag anwesend sein. Strenger war es, soweit wir mitbekamen, auf der Inneren Medizin. Hier wurden auch Referate und ähnliches von den Studierenden erwartet. 4. Freizeit: Die Bahamas sind schlichtweg ein Traum. Die Strände, allen voran Cable Beach und der öffentliche Strand von Paradise Island, sind wunderschön. Das Wetter im Februar ist ideal, da die Hurrikanesaison noch nicht begonnen hat, es aber durchaus sehr heiß werden kann. Es ist sehr zu empfehlen sich die Insel anzusehen, Nassau Stadt ist sehr touristisch und ganz nett (Starbucks z.b.), die Insel hat aber so viele schöne Plätze zu bieten. Die Wochenenden haben wir oft für Ausflüge auf ein paar der anderen Inseln der Bahamas genutzt. Zu empfehlen sind hier Inlandsflüge (meistens wirklich günstig, z.b. mit der Pineapple Air) nach Eleuthera (hier gibt es den einzigen pinkfarbene Strand der Welt), Exuma (hier gibt es die berühmten schwimmenden Schweine) und Grand Bahama. An einem Wochenende sind wir auch relativ günstig mit American Airlines nach Miami geflogen, ebenfalls eine wirklich tolle Stadt. Highlights: Paradise Island, eine eigene kleine Insel, nur über eine Brücke zu Fuß oder mit dem Taxi zu erreichen, mit dem schönsten Strand der Insel, sehr weitläufig, viele Palmen, weißer feiner Sand und türkisblaues Meer. Auf Paradise Island steht das berühmte Atlantis

4 Hotel, ein Riesenkomplex mit Wasserpark und Casino (beides sehr zu empfehlen). Die Rum Destillery in Nassau ist nett anzusehen und kostenfrei. Hier kann man den einheimischen Rum verkosten. Unbedingt sollte man zum Fish Fry (viele kleine bunte Restaurants auf einem Platz), hier lässt es sich gut essen, unbedingt sollte man die berühmten Conch probieren, das sind Muscheln die auf der Insel gefangen und im Salat oder frittiert serviert werden. Dazu am besten den Cocktail des Landes, den Bahama-Mama. Ansonsten gibt es auch Tagesausflüge z.b. eine Schnorcheltour mit dem Segelboot zu den schönsten Riffen der Insel oder eine Tagesbootstour zu einer kleinen Privatinsel. Wer möchte und bereit ist etwas mehr auszugeben kann auf den Bahamas auch Tauchkurse, Tauchgänge oder Schwimmen mit Delfinen buchen. Die Möglichkeiten sind schier endlos, das würde den Rahmen hier leider sprengen. Alles in allem war es eine wundervolle Zeit mit vielen Eindrücken und Erfahrungen fürs Leben. Ich kann es wirklich jedem nur empfehlen hier ein Praktikum zu machen. Bei Fragen schreibt mir jederzeit an meine Mailadresse

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