Anforderungen der demografischen Forschung an Daten zur Mortalität

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1 Anforderungen der demografischen Forschung an Daten zur Mortalität ROLAND RAU 1,2 1 Universität Rostock, 2 Max-Planck-Institut für demografische Forschung 15. Februar 2017 c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 1 / 13

2 Idealtypischer Forschungsverlauf (in quantitativen Disziplinen) Suche nach relevanten Daten Analyse der Daten Forschungsfrage Forschungsinteresse Operationalisierung der Forschungsfrage Beantwortung der Forschungsfrage zentraler Aspekt meines heutigen Vortrags c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 2 / 13

3 Gegenstand demographischer Forschung c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 3 / 13

4 Gegenstand demographischer Forschung meine Expertise: Mortalität Experten zu Fertilität und Migration aber anwesend. c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 4 / 13

5 Grundsätzliche Datenarten Aggregatdaten: typischerweise Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum Seltener: Daten nach Geburtsjahr (Kohorte). Individualdaten: typischerweise Umfragedaten (Querschnitt, mehrere Querschnitte, Paneldaten) aber auch Registerdaten. c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 5 / 13

6 Welche Daten habe ich in den letzten beiden Jahren verwendet? (Auszug) I Human Mortality Database Sterblichkeit, Modellierung Sterblichkeit (one parameter, MIRA,... ) Daten der amtlichen deutschen Statistik (Genesis, koordinierte Anfrage über Statistik MV) schwedische und dänische Registerdaten 100+ jährigen, Geschlechterunterschiede in der Sterblichkeit nach Einlieferung in Krankenhaus US Cause of Death Data US Linked Birth and Infant Death Data US National Health Interview Survey Mortalitätsangaben US National Health and Nutrition Examination Surveys US SEER (Krebsregisterdaten, longitudinale Individualdaten) c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 6 / 13

7 Wo kann also angesetzt werden? Aggregatdaten: Situation relativ gut, insbesondere durch und Nicht ganz so praktisch: Koordinierte Anfrage über ein Stat. Landesamt (Dauer, Einheitlichkeit in Bezug auf Inhalt und Format) Individualdaten: Registerdaten wie z.b. in Dänemark oder Schweden vermutlich nicht machbar in Deutschland c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 7 / 13

8 Vital Statistics NCHS Multiple Cause of Death Data, Ausschnitt Codebook 2015 General Resident status Place of death and decedent s status Day of week of death Date of data receipt Data year Th Decedent Month of Death Sex Race Age Marital status Hispanic origin Education Underlying Cause ICD-10 code 358 cause recode 113 cause recode 130 cause recode 39 cause recode Noch detailreicher: SEER Data + Population Estimates c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 8 / 13

9 NCHS Surveys Linked to NDI Mortality Data: 1 National Health Interview Survey (NHIS) National Health and Nutrition Examination Surveys (NHANES) Third National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III) Second National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES II) NHANES I Epidemiologic Follow-up Study (NHEFS) National Nursing Home Surveys (NNHS) National Home and Hospice Care Survey (NHHCS) 2007 Supplement on Aging (SOA) The Second Longitudinal Study of Aging (LSOA II) Quelle: 1 NDI: National Death Index c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 9 / 13

10 Wo kann also angesetzt werden? Aggregatdaten: Situation relativ gut, insbesondere durch und Nicht ganz so praktisch: Koordinierte Anfrage über ein Stat. Landesamt (Dauer, Einheitlichkeit in Bezug auf Inhalt und Format) Individualdaten: Registerdaten wie z.b. in Dänemark oder Schweden vermutlich nicht machbar in Deutschland Wünschenswert und notwendig (es gibt bereits jeweils erste Schritte): Verlinkung von Surveys mit Mortalitätsdaten. Nationales Mortalitätsregister Zugang zu Daten der Krebsregister. c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 10 / 13

11 Zusammenfassung Die quantitative Forschung 2 benötigt Daten zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen. Aggregatdaten in Mortalitätsforschung: bestehende Daten sehr gut verwendbar. Ausnahmen: hohe Altersstufen und kleinräumliche Daten (Länder, Kreise,... ). Bei Individualdaten (insbesondere im Längsschnitt) sieht es nicht so gut aus. In der Grundlagenforschung sind die Forschungsfragen selten länderspezifisch. Daher greife/n ich/wir häufig auf Daten aus anderen Ländern zurück. Soll sich dies in der Zukunft ändern, so ist ein Ausbau der Forschungsinfrastruktur unabdingbar. Erste Schritte in diese Richtung werden schönerweise bereits unternommen. 2 Demographie Mortalitätsforschung c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 11 / 13

12 Lizenz This open-access work is published under the terms of the Creative Commons Attribution NonCommercial License 2.0 Germany, which permits use, reproduction & distribution in any medium for non-commercial purposes, provided the original author(s) and source are given credit. Für ausführlichere Informationen: (Deutsch) (English) c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 12 / 13

13 Contact Kontakt: Büro (1): Büro (2): Universität Rostock Max-Planck-Institute für Institut für Soziologie und Demographie demografische Forschung Prof. Dr. Roland Rau Prof. Dr. Roland Rau Ulmenstr. 69 Konrad-Zuse-Str. 1 D Rostock D Rostock Tel: roland.rau@uni-rostock.de rau@demogr.mpg.de c Roland Rau, Uni Rostock & MPIDR Mortalitätsdaten, Anforderungen 13 / 13