Dr. André Küster Simic THEORIE UND PRAXIS DER UNTERNEHMENSBEWERTUNG. T e i l C: E r t r a g s w e r t v e r f a h r e n
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- Frieder Pfaff
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1 Dr. André Küster Simic THEORIE UND PRAXIS DER UNTERNEHMENSBEWERTUNG T e i l C: E r t r a g s w e r t v e r f a h r e n
2 I. Grundlagen Berufstand der Wirtschaftsprüfer (WP) in Deutschland 2 wichtige Gremien: Wirtschaftsprüferkammer Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.v. (IDW) IDW gibt über den Hauptfachausschuß und die Fachausschüsse Standards zur Rechnungslegung und anderen für den Berufstand wichtigen Themengebieten (z.b. Unternehmensbewertung) heraus Gesetzliche Vorschriften enthalten wenig genaue Bestimmungen Fachliche Grundsätze sollen das Verhalten des WP steuern und eine einheitliche Qualität der WP-Tätigkeit garantieren kein Rechtsnormcharakter, aber hoher Verbindlichkeitsgrad für den WP, da Abweichung nur im Rahmen der Eigenverantwortlichkeit in begründeten Einzelfällen erlaubt ( Regreßfall!) -2-
3 I. Grundlagen IDW Standard: Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen (IDW S 1): verabschiedet vom HFA am ersetzt Stellungnahme HFA 2/1983: Grundsätze zur Durchführung von Unternehmensbewertungen und Stellungnahme HFA 6/1997: Besonderheiten der Bewertung kleiner und mittlerer Unternehmen wird ergänzt durch Anmerkungen im Wirtschaftsprüfer-Handbuch Dieser IDW Standard legt vor dem Hintergrund der in Theorie, Praxis und Rechtsprechung entwickelten Standpunkte die Grundsätze dar, nach denen Wirtschaftsprüfer Unternehmen bewerten. (IDW, Aus der Facharbeit des IDW, Wpg 2000, S. 826) -3-
4 II. Bewertungsverfahren mit dem neuen Standard werden explizit neben dem Ertragswertverfahren auch die Discounted-Cash-Flow-Verfahren als zulässige Bewertungsmethoden genannt (WP hat Alternative) Ertragswertverfahren: beruht wie Discounted-Cash-Flow-Verfahren auf Barwertmethode und ist mit dem Flow-to-Equity-Ansatz der DCF-Verfahren verwandt (nach beiden Methoden erfolgt Nettokapitalisierung ) führt bei gleichen Bewertungsannahmen und vereinfachungen (insbesondere hinsichtlich der Finanzierung) zum gleichen Ergebnis Unterschiedliche Ergebnisse sind in unterschiedlichen Annahmen hinsichtlich Zielkapitalstruktur, Risikozuschlag u.a. begründet -4-
5 Exkurs: Ertragsüberschußrechnung Ertragsüberschußrechnung eines Jahres... Gesamtleistung abzgl. Materialeinsatz Personalaufwand (davon Altersversorgung) Abschreibungsbedarf/Reinvestitionsrate betriebliche Steuern sonstige betriebliche Aufwendungen Finanzierungsaufwand Ertragsteuern des Unternehmens = Ertragsüberschuß (vor persönlichen Ertragsteuern)... ergänzt durch Finanzbedarfsrechnung 1) Laufender Finanzbedarf + Ersatzinvestitionen + Erweiterungsinvestitionen + Pensionszahlungen + Sonstige nicht aufwandswirksame Ausgaben 2) Laufende Finanzdeckung + Abschreibungen + Erhöhung der Pensionsrückstellungen + Sonstige nicht ausgabenwirksame Aufwendungen 1) - 2) Unter- / Überdeckung p.a. Deckung z.b. über Fremdkapital Vortrag Kredite - Kredittilgung + Kreditaufnahme = Kreditbedarf Kreditzinsen (auf Kreditbedarf zu Jahresbeginn) Modifiziert nach WP-Handbuch, Band II/2, 11. Aufl., Düsseldorf 1998, S. 83, 91-5-
6 II. Bewertungsverfahren Ermittlung der Erfolgsgröße: Die theoretisch richtige, totale Einnahmenüberschußrechnung ist in der Praxis im Normalfall nicht durchführbar. (IDW, Aus der Facharbeit des IDW, Wpg 1983, S. 470) Ableitung aus den künftigen handelsrechtlichen Erfolgen Ertragsüberschußrechnung Bereinigung der Vergangenheitserfolgsrechnung (Eliminierung der Aufwendungen und Erträge des nicht betriebsnotwendigen Vermögens, Bereinigung aufgrund der Ausübung von Bilanzierungswahlrechten, Bereinigung um personenbezogene und andere spezifische Erfolgsfaktoren...) Planung der Aufwendungen und Erträge nach der Phasenmethode (Umsatzerlöse, Material- u. Personalaufwand, Abschreibungen/Reinvestitionsrate, Zuführung zu Pensionsrückstellungen, Steuern...) Finanzplanung und Zinsprognose (Finanzbedarfsrechnung) -6-
7 II. Bewertungsverfahren Ermittlung des Kapitalisierungszinssatzes: Kapitalisierungszinssatz = Basiszinssatz + Risikozuschlag (außerdem ggf. Abschläge für Steuern, Inflation/Wachstum) Basiszinssatz : landesüblicher Zinssatz für eine (quasi-)risikofreie Kapitalmarktanlage in der Praxis grundsätzlich: langfristig erzielbare Rendite öffentlicher Anleihen Risikozuschlag: früher Unterscheidung von allgemeinen und unternehmensspeziellen Risiko; letzteres wurde bei der Ermittlung der Erfolgsgröße, ersteres bei der Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes berücksichtigt und war letztendlich Angelegenheit des pflichtgemäßen gutachterlichen Ermessens Unterscheidung jetzt weggefallen, Ermittlung z.b. nach CAPM -7-
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