Gesundheitsgespräch. Wie bitte? Hilfen für gutes Hören. Sendedatum:

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1 Gesundheitsgespräch Wie bitte? Hilfen für gutes Hören Sendedatum: Experte: Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des Funktionsbereiches Otologie und Cochlea Implantate, Leitung des CI-Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians Universität München Autorin: Beate Beheim-Schwarzbach Schwerhörigkeit ist eine Einschränkung, die man auf den ersten Blick nicht sieht, ganz anders als z.b. bei einem Brillenträger, dessen Defizit auf Anhieb erkennbar ist. Das Ohr funktioniert immer, 24 Stunden am Tag. Auch wenn wir schlafen ist es aktiv und bereit, zum Beispiel warnende Geräusche wahrzunehmen und bewusst zu machen. Doch Schwerhörigkeit ist weiter verbreitet, als allgemein angenommen wird. Laut WHO zählen Hörstörungen in den Industriestaaten mittlerweile zu den großen Volkskrankheiten, deren Behandlung hohe volkswirtschaftliche Bedeutung hat. Gründe dafür können die demografische Entwicklung mit Zunahme der Schwerhörigkeit im Alter sein, aber auch die vermehrte Betroffenheit Jugendlicher durch ein verändertes Freizeitverhalten mit zum Teil exzessiver Lärmbelastung. Der Text beruht auf einem Interview von Beate Beheim-Schwarzbach mit Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des Funktionsbereiches Otologie und Cochlea Implantate, Leitung des CI-Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians Universität München. Seite 1

2 Schwerhörigkeit Was sind Hörstörungen? Schlechtes Hören unterscheidet sich von schlechtem Zuhören. Beides führt zu schlechtem Verstehen und dazu, dass man Informationen nicht wahrnehmen kann. Unter Schwerhörigkeit versteht man eine Verminderung der Hörfähigkeit im weitesten Sinne, beginnend bei subjektiv kaum empfundenen Hörstörungen bis hin zur Gehörlosigkeit. Nach epidemiologischen Studien (Deutsches Ärzteblatt) liegt die Prävalenz behandlungsbedürftiger Hörstörungen in Deutschland bei etwa 19 Prozent. D.h. fast jeder fünfte der Untersuchten hatte eine angehende oder bereits fortgeschrittene Hörstörung. Nur noch eingeschränkt hören können Schlecht zu hören kann in einer Zeit wachsender Informationsflut eine große Hürde sein. Egal, ob die Einschränkung schwerer ausgeprägt ist oder ob nur eine leichte Schwerhörigkeit besteht, in jedem Fall resultiert daraus eine Beeinträchtigung, die von der Umwelt nicht sofort wahrgenommen wird. Wer schlecht hört, hat das Gefühl, sein Gegenüber nuschelt oder wendet sich vermeintlich beim Reden in die andere Richtung. Oder er hat Schwierigkeiten, Sprache in lauter Umgebung zu verstehen. Ebenso spielt die Psyche eine Rolle, denn das, was wir hören, löst Gefühle aus ( Aufgehen in der Musik ) und aktiviert über zahlreiche zentrale Vernetzungen unsere körperlichen und seelischen Vorgänge. Einschränkung der Lebensqualität So können selbst geringe Hörstörungen in einer Welt des immer schneller werdenden Informationsaustausches zum Nachteil werden. Denn wer dem hörsprachlichen Austausch nicht mehr schnell genug folgen kann, läuft Gefahr, sowohl beruflich als auch familiär isoliert zu werden. Wer dauerhaft schlecht hört, wird mit zunehmender Schwerhörigkeit isoliert und vereinsamt sogar oft, denn die sozialen Kontakte bröckeln. Außerdem verlernt das Gehirn, mit den akustischen Reizen umzugehen. Wer zehn Jahre und länger mit dem Gang zum HNO-Arzt wartet, bis er sich für eine Versorgung mit einer Hörhilfe entscheidet, der muss erst langsam wieder lernen, die ungewohnten, in Vergessenheit geratenen Höreindrücke und die damit verbundenen Informationen zu verarbeiten. Anatomie des Ohres Das Ohr besteht aus Außen-, Mittel- und Innenohr. Trifft eine Schallwelle über die Ohrmuschel und den Gehörgang (Außenohr) auf das Trommelfell, dann beginnt dieses zu schwingen. Diese Schwingungen werden im Mittelohr über die drei Knöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel zum Innenohr weitergeleitet. service@bayern2.de; Seite 2

3 Der Steigbügel selbst koppelt die Schallschwingungen am runden Fenster wie ein Stempel, der in die Flüssigkeit der Cochlea (Hörschnecke) drückt, in das Innenohr ein. Dort wird die mechanische Schallschwingung in eine elektrische Erregung des Hörnervs umgewandelt, und anschließend über den Hörnerv ins Gehirn geleitet, wo die Hörempfindung als Geräusch, Sprache, oder Musik bewusst wird. Prof. Joachim Müller. Bild: picture-alliance/dpa Das Ohr ein präzises Organ Im Mittelohr wird die Schallenergie vom Trommelfell aufgenommen und über den Hammergriff und die Ossikel (kleine Knochenstücke) zum ovalen Fenster weitergeleitet. Dabei überträgt das Mittelohr akustische Informationen über einen breiten Dynamikbereich mit hoher Genauigkeit. An der Hörschwelle liegen die akustisch bedingten Auslenkungen der Ossikel nur wenig oberhalb der Größenordnung der Braun schen Molekularbewegung. Prof. Joachim Müller. Generell erfasst das gesunde Ohr einen weiten Lautstärkebereich, von sehr leisen Geräuschen wie Blätterrauschen (5-10 db) bis zu extrem lauten z.b. eines Düsenflugzeugs ( db). Dabei kann das gesunde Ohr sinnvolle Geräusche bei Hintergrundlärm, auch bei hohen Lautstärken herausfiltern, so dass man beispielsweise trotz Hintergrundmusik noch in der Lage ist, sich zu unterhalten. Hörschäden Je nach Ort der Störung können Hörschäden eingeteilt werden in: Schallleitungsschwerhörigkeiten Schallempfindungsschwerhörigkeiten Schallverarbeitungsschwerhörigkeit Kombinierte Schwerhörigkeiten Bei der ersten Gruppe wird der Schall nicht oder nur eingeschränkt weiter geleitet, die Schallempfindungsschwerhörigkeit dagegen hat ihre Ursache im Seite 3

4 Innenohr oder im Hörnerv. Bei einer Schallverarbeitungsschwerhörigkeit ist die Weiterverarbeitung in der Hörbahn oder die Wahrnehmung gestört. Für den Betroffenen ist aus dem Symptom der erlebten Hörstörung meist nicht ableitbar, wo die Ursache der Hörstörung lokalisiert ist und ob sie relativ banal ( Ohrschmalzpfropf ) oder ernsthafter Natur ist, wie zum Beispiel bei einem Hörsturz. Tonschwellenaudiogramm Um herauszufinden, welche Art von Einbußen jemand hat, stehen verschiedene Tests zur Verfügung, die z.b. das Ton-Hörvermögen von den tiefen bis zu den hohen Frequenzen und im sog. Sprachaudiogramm die Verständlichkeit von dargebotenen Worten überprüfen. Ergänzend werden Methoden der so genannten objektiven audiologischen Diagnostik angewandt, bei denen, unabhängig von der Mitarbeit des Patienten, z.b. Reflexe der Mittelohrmuskeln oder elektrophysiologisch die Leitfähigkeit des Hörnervs gemessen werden. Einteilung der Schwerhörigkeit Der Grad der Schwerhörigkeit wird fünf Gruppen eingeteilt: Gruppe 0 - normalhörig Gruppe 1 - geringgradige Schwerhörigkeit Gruppe 2 - mittelgradige Schwerhörigkeit Gruppe 3 - hochgradige Schwerhörigkeit Gruppe 4 - Hörreste oder Taubheit Der klinische Befund reicht von keinen oder nur leichten Problemen bei der Kommunikation (Gruppe 0) bis zu keinerlei Sprachverständnis bei maximaler Lautstärke (Gruppe 4). Neugeborenen-Hörscreening Derzeit nehmen alle Neugeborenen in Deutschland an den ersten Lebenstagen am Hörscreening teil, jedenfalls dann, wenn sie in einer Geburtsklinik zur Welt kommen. Dabei wird dem Neugeborenen auf dem zu untersuchenden Ohr ein Schallsignal angeboten und anschließend entweder die so genannten otoakustischen Emissionen gemessen, das sind Töne, die das Ohr auf den Schallreiz hin abgibt. Oder es werden durch den Schall induzierte Hirnstammantworten gemessen (Screening BERA) vergleichbar wie bei einem EEG. Hören und Sprechen Eine möglichst frühe Untersuchung des Hörvermögens Neugeborener ist wichtig, da vielen Eltern nicht klar ist, dass Kinder nur sprechen lernen, wenn sie auch gut hören können. Mit einer Hörstörung können nicht nur service@bayern2.de; Seite 4

5 Schwierigkeiten mit dem Spracherwerb einhergehen, sondern auch vielfältige Aspekte der generellen Entwicklung beeinflusst werden. Wichtige Kommunikationswege in unserer Gesellschaft beruhen nun mal auf Sprache. Erkennt man die Hörstörung frühzeitig, dann können spezialisierte Pädaudiologen die Kinder schon in den ersten Lebensmonaten mit Hörhilfen (Hörgeräten oder Cochlea Implantaten, wenn diese auf Grund einer stärkeren Hörstörung notwendig würden) versorgen, so dass einer drohenden, Beeinträchtigung der Hör-Sprachentwicklung frühzeitig in den wichtigen biologischen Phasen der Entwicklung entgegengewirkt werden kann. Leider sind die biologischen Zeitfenster begrenzt, so dass ein gewisser Zeitdruck, insbesondere bei hochgradigen Hörstörungen besteht. Insofern ist das Neugebornenhörscreening äußerst wichtig. Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des CI-Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians Universität München. Warum höre ich schlecht? - Ursachen der Schwerhörigkeit Deutschlandweit geht man davon aus, dass ca. 13 bis 14 Millionen schwerhörige Menschen behandlungsbedürftig sind. Die Altersspanne reicht von Neugeborenen bis zu Älteren und Senioren. Genauso vielfältig sind die Ursachen: Schalleitungs- oder Schallempfindungsschwerhörigkeit; vorübergehend oder andauernd, eher leichter ausgeprägt oder doch deutlich einschränkend, plötzlich oder schleichend auftretend. Bei Kindern können häufig vorübergehend auftretende Hörstörungen z.b. durch Paukenergüsse (Flüssigkeit im Mittelohr) im Rahmen von Infekten der oberen Luftwege auftreten. Sie werden dann konservativ behandelt, manchmal müssen sinnvollerweise auch operative Therapieoptionen erwogen werden. Im Alter lässt das Hörvermögen, wie viele andere Körperfunktionen auch, generell nach. Dann kann ein Hörgerät sinnvoll sein. Beispiele für häufige Ursachen einer Schwerhörigkeit Eine relative häufige, plötzlich auftretende Hörstörung ist der Hörsturz. Die meisten Patienten, die einen Hörsturz haben, hören plötzlich auf einem Ohr nichts mehr. Das Ausmaß so eines Hörsturzes reicht von einer vorübergehenden, minimalen Einschränkung bis zum kompletten Hörverlust. In der Regel wird ein Hörsturz medikamentös behandelt, bei vollständiger Ertaubung oder hochgradiger Hörstörung können (kleinere) operative Eingriffe indiziert sein. Paukenerguss Hören Kinder schwer, dann ist die Ursache oft ein sogenannter Paukenerguss. Dahinter kann eine vergrößerte Rachenmandel stecken, im service@bayern2.de; Seite 5

6 Volksmund Polypen genannt. Die Rachenmandel behindert die Belüftung des Ohres über die eustachische Röhre. Sinnvollerweise sollte die Rachenmandel dann entfernt und das Sekret abgesaugt werden, gegebenenfalls wird vorübergehend auch ein Belüftungsröhrchen eingelegt. Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des Funktionsbereiches Otologie und Cochlea Implantate, Leitung des CI- Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig- Maximilians Universität München. Auslöser eines Paukenergusses können neben Infekten auch Allergien sein. Verstopfung des Gehörgangs Ist der Schalltransport zum Ohr unterbrochen oder eingeschränkt, dann spricht man von einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Ein Beispiel dafür ist ein Ohrschmalz-Pfropf, der den Gehörgang blockiert, so dass der Betroffene plötzlich nichts mehr hört. Diesen entfernt der HNO-Arzt aus dem Gehörgang und löst so das Problem. Vorbeugen kann man so einer Verstopfung des Gehörgangs, indem man gar nicht erst versucht, das Ohr regelmäßig mit Wattestäbchen zu reinigen. Auch Mütter sollten bei ihren Kindern darauf verzichten, denn dabei reizt man die Haut des Gehörgangs, was zu einer übermäßigen Produktion von Ohrschmalz führen kann. Außerdem stopft man das Ohrschmalz erst recht in die Tiefe und komprimiert es. Hörsturz Ein Hörsturz ist eine plötzlich auftretende Hörminderung von relevantem Ausmaß, die prinzipiell durch eine ganze Reihe von Ursachen im Innenohr oder Hörnerv ausgelöst sein kann: Wenn man DEN Auslöser an sich nicht kennt, spricht man vom klassischen Hörsturz. Ein Hörsturz kommt in der Regel aus heiterem Himmel. Immer wieder ist die Rede davon, dass Stress beteiligt sein soll, ein wissenschaftlicher Nachweis ist naturgemäß schwierig, auch wenn die Patienten häufig von begleitenden Belastungssituationen berichten. Allgemein empfohlen wird allerdings, typische Risikofaktoren zu meiden, die hohen Blutdruck, Stoffwechselerkrankungen und die Entwicklung von Gefäßleiden unterstützen können. Sind Hörstörungen durch Erkrankungen des Ohres oder durch virale oder bakterielle Infekte bedingt, und man hat eine eindeutig Ursache herausgefunden, dann spricht man eigentlich nicht mehr von einem Hörsturz. Prof. Joachim Müller. Der Therapieansatz bei einem Hörsturz ist multi-modal. Ob eine Behandlung mit Kortison wirksam ist, darüber sind sich Fachleute uneins. Die Leitlinie zur Seite 6

7 Behandlung des Hörsturzes empfiehlt sie derzeit, allerdings wird sie gerade überarbeitet. Auslöser: Knalltrauma Auch laute Schallereignisse können eine Hörschädigung auslösen, dabei handelt es sich in der Regel um eine Innenohr-Schwerhörigkeit. Diese lärmschädigenden Ereignisse können z.b. ein plötzlicher Knall oder eine Explosionen sein. Genauso potentiell gefährlich sind Lärmereignisse, die man erlebt, wenn man sich in einem Konzert direkt neben die Lautsprecherbox stellt. Lärmschutz Ist Lärm zu laut oder wirkt zu lange auf die Ohren ein, dann kann daraus eine Innenohrschwerhörigkeit resultieren, die mit der Zeit zunimmt und zur Verschlechterung des Gehörs führt. Wer beruflich oft Lärm ausgesetzt ist, sollte deswegen den berufsgenossenschaftlichen Arbeitsplatzvorschriften folgend Lärm- und Gehörschutz tragen, um Hörstörungen möglichst zu vermeiden. Hörstörung im Alter Die Ursachen für eine Hörminderung im Alter sind noch nicht eindeutig geklärt. Durchblutungsstörungen, Ablagerungen im Ohrbereich, sich verändernde Bindegewebsstrukturen können eine Rolle spielen, ebenso Alterungsprozesse im Gehirn. Familiäre Veranlagungen sind offenbar von Bedeutung, ebenso schädigende Einflüsse, die im Laufe des Lebens auf das Gehör einwirken. Dazu gehören vor allem Lärm, Dauerstress, Umweltgifte, Medikamentenmissbrauch, ungesunde Ernährung mit viel Alkohol und Nikotin, sowie Bewegungsmangel. Nachteilige Folgen haben möglicherweise auch häufige oder chronische Entzündungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich. Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) gehört zu den typischen Innenohrschwerhörigkeiten. Betroffen sind vor allem die Sinneszellen des Hörorgans auf beiden Seiten. Zu der fortschreitenden Schallempfindungsstörung kann noch eine Schallleitungsschwerhörigkeit kommen. Prof. Joachim Müller Je nach individueller Veranlagung nimmt im Laufe des Lebens die Hörfähigkeit ab, das Gehör lässt allmählich nach. Aber nicht jeder wird im Alter schwerhörig. Viele Menschen hören auch mit siebzig noch gut, während mancher 40-jährige schon eine Hörhilfe braucht. Natürlich altert auch das Gehör, wie viele biologische Funktionen. Die damit zusammenhängenden Vorgänge wirken sich jedoch unterschiedlich auf das Sprachverstehen aus. Wenn man eine Hörminderung bemerkt, können Folgeschäden besser vermieden werden. Seite 7

8 Es gibt neuere Untersuchungen zur Frage, wie sich die kognitive Leistungsfähigkeit Älterer entwickelt, die schlechter hören im Vergleich zu anderen, die besser hören. Dr. Isabelle Mosnier, CI-Expertin aus Paris, konnte zum Beispiel eindrucksvoll nachweisen, dass ältere Menschen, die ihre Hörstörung frühzeitig mit einem Hörgerät oder Cochleaimplantat kompensieren, bei kognitiven Tests deutlich besser abschneiden. Prof. Joachim Müller. Erkrankungen des Ohres Es gibt eine ganze Reihe von entzündlichen Ohrerkrankungen oder Knochen-Umbau-Erkrankungen (Otosklerose), die das Trommelfell oder die Gehörknöchelchen betreffen sie beeinträchtigen die Schallübertragung. In vielen Fällen können spezialisierte Ohrchirurgen durch einen mikrochirurgischen Eingriff im Mittelohr eine Hörverbesserung erzielen. Zudem können kranke Gehörknöchelchen durch künstliche ersetzt werden. Mögliche Ursachen von Schwerhörigkeit Außenohr Ohrschmalzpfropf im Gehörgang Fremdkörper, Exostosen (Knochenwucherungen) Gehörgangsentzündungen, Ekzeme (auch durch Diabetes) angeborene Fehlbildungen Verletzungen Tumoren Mittelohr Trommelfelldefekte akute und chronische Mittelohrentzündungen, Knocheneiterung (Cholesteatom) des Mittelohres und des Ohrknochens (Mastoid) Otosklerose (typischer Weise Versteifung des Steigbügels) Verletzung, Schädelverletzungen Innenohr Hörsturz Lärmschwerhörigkeit Akute Lärmschäden (Knall- und Explosionstrauma) Altersschwerhörigkeit erbliche Fehlbildungen Infektionen wie Masern, Mumps, Gehirnhautentzündungen Übergreifen chronischer Mittelohrentzündungen Seite 8

9 Innenohrentzündung (Labyrinthitis) Menière-Krankheit Medikamente, Giftstoffe, Alkohol Kreislauf, Herz, Stoffwechsel, Halswirbelsäule Durchblutungsstörungen im Innenohr (Vertebralis-Basilaris-Insuffizienz, basiliäre Migräne) Weitere Durchblutungsprobleme (Arteriosklerose, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Blutarmut) Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, erhöhte Blutfettwerte, Mineralstoffmangel) Autoimmunerkrankungen Schäden an der Halswirbelsäule Hörnerv und Nervenbahnen im Gehirn Wucherungen oder ein Tumor am Hörnerv (sog. Akustikusneurinom) Herpes zoster oticus (Gürtelrose des Ohres) Hirnhautentzündung (Meningitis) Entzündungen am Hörnerv, etwa im Rahmen einer Nervenerkrankung wie der multiplen Sklerose Was leistet ein Hörgerät? Auch neueste Hörgeräte machen aus einem alten kein junges Ohr "Nicht sehen trennt von den Dingen, nicht hören trennt von den Menschen." (I.Kant). Nur wer hört, kann Sprache und Intellekt interaktiv entwickeln. Bei chronischen Hörproblemen gleichen individuell angepasste Hörgeräte die Beeinträchtigung oft gut aus, manchmal können Implantate die Hörfunktion teilweise ersetzen. Wichtig ist es, nicht nur das Ohr zu sehen, denn der Hörsinn erhält Input vom linken und rechten Ohr, also von zwei Seiten. Beim Hörgesunden interagieren rechtes und linkes Ohr miteinander, so dass man, dadurch dass der Schall auf beiden Ohren etwas unterschiedlich laut und etwas zeitlich versetzt ankommt, z.b. Störlärm unterdrücken kann und so in lauter Umgebung besser versteht. Auch ist die Richtungsbestimmung, aus der ein Schall kommt und das Entfernungshören nur mit zwei Ohren möglich. Prinzipiell sind wir zum guten Hören nicht nur auf das Hören mit einem Ohr angewiesen, sondern auf beide. Sind allerdings bei einer Schallempfindungsschwerhörigkeit die Haarzellen in der Schnecke eines Ohres teilweise untergegangen, muss der Hörverlust meist durch ein Hörgerät ausgeglichen werden, das den Schall verstärkt und - dem Hörverlust angepasst - die biologischen Defizite ausgleicht. Im Prinzip wird der Schall dem Trommelfell verstärkt angeboten. service@bayern2.de; Seite 9

10 Ausprobieren Es gibt eine Vielzahl technisch unterschiedliche Hörgeräte, die entweder hinter dem Ohr sitzen oder im Ohr getragen werden - sie können oft auch einen starken Hörverlust der verschiedenen Frequenzen ausgleichen. Welches Hörgerät im Einzelnen in Frage kommt, sollte man beim Hörgeräteakustiker seiner Wahl ausprobieren und sich dafür genügend Zeit nehmen und verschiedene Geräte ausreichend lange testen. Ein Hörgerät müssen Sie in der Regel mehrfach einstellen lassen, die verschiedenen Hörgeräte mit den verschiedenen Techniken klingen unterschiedlich. Außerdem unterscheiden sie sich in der Verstärkerleistung und den technischen Parametern sowie durch Zusatzfunktionen, die in schwierigen Hörsituationen Vorteile bewirken können. Prof. Joachim Müller. Hörtraining Wer geraume Zeit bestimmte Frequenzen nicht gehört oder Sprache nur bruchstückhaft verstanden hat, dessen Gehirn ist es nicht mehr gewohnt, manche akustische Reize zu interpretieren, die Hörerinnerung oder das Hörgedächtnis hat nachgelassen. Deswegen bieten manche Hörgeräteakustiker begleitend zur Hörgeräteanpassung ein strukturiertes Trainingsprogramm an, das das Ohr stufenweise wieder an die tatsächlichen Lautstärken heranführt. Denn auch das beste Hörgerät ist auf die Verarbeitung und das Training des Gehirns angewiesen, nur so kann der Betroffene die Einschränkungen (teilweise) wettmachen. In-Ohr-Geräte Für viele ist auch heute noch ein Hörgerät mit einer sichtbaren Beeinträchtigung verbunden und wird deswegen als kleines kosmetisches Stigma empfunden. Alternativ gibt es deswegen mittlerweile Im-Ohr-Geräte, die für manche Hörstörungen gut geeignet und deutlich weniger sichtbar sind. Früher galten Hinter-dem-Ohr-Geräte als robuster und hatten mehr technische Möglichkeiten, doch das ist überholt. Neue Entwicklungen Mittlerweile gibt es auch sehr kleine Hörgeräte, die mit einem dünnen Schläuchlein hinter dem Ohr sitzen, so dass man sie kaum noch sieht. Es gibt auch solche, die mit dem schallabgeben Teil des Hörgeräts im Gehörgang sitzen und damit näher am Trommelfell sind. service@bayern2.de; Seite 10

11 Implantierbare Hörgeräte Wer z.b. aus kosmetischen Gründen Wert darauf legt, dass das Hörgerät überhaupt nicht zu sehen ist, für den gibt es implantierbare Hörgeräte oder Hörimplantate, die in einer Operation eingebracht werden. Man muss aber bedenken, dass diese Geräte natürlich auch ihre Energiequelle, den Akku mit implantiert haben. Seine Lebensdauer ist endlich, ähnlich wie beim Akku eines Handys, er muss nach einer gewissen Zeit operativ ausgetauscht werden. Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des CI-Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians Universität München. Mittelohr-Implantate Hat z.b. eine Entzündung zu großen Zerstörungen im Mittelohr geführt, und ein Patient hört daraufhin nur noch eingeschränkt, dann lohnt es sich eventuell, über ein aktives Mittelohr-Implantat nachzudenken. Dabei handelt es sich um einen kleinen, elektro-magnetischen Schwinger, der bei einer Operation auf die Fenster der Gehörschnecke oder die verbleibenden Gehörknöchelchen angekoppelt wird und die Schallschwingung als mechanische Vibration direkt in die Schnecke leitet. In der Regel reicht das übertragene Frequenzspektrum weiter in den Hochtonbereich als bei konventionellen Hörgeräten. Nach Anpassung an den individuellen Hörverlust kann der Patient wieder hören. Cochleaimplantat Hörprothese für Gehörlose Ein Cochleaimplantat (CI), ein elektronisches Ohr, ist dann sinnvoll, wenn der Hörnerv funktionsfähig ist und die Schädigung in Innenohr liegt. Das CI gibt in der Hörschnecke kleine bioelektrische Impulse ab, die den Hörnerv reizen und Hören vermitteln. Wer sein Gehör verloren hat, oder taub auf die Welt kommt, kann damit wieder hören, wenn auch im Vergleich zum Normalgehör nur begrenzt, denn die Innenohrprothese generiert nur kleine bio-elektrische Impulse. Doch immerhin ca. zwei Drittel bis drei Viertel der Versorgten können - je nach Ursache und Dauer der Schwerhörigkeit - mit dem elektronischen Ohr sogar telefonieren. Das CI besteht aus zwei Teilen, einem Implantat, das eingesetzt wird und einem Sprachprozessor außen, der die Sprachcodierung übernimmt und Signale mit Hilfe eines kleinen Senders drahtlos durch die Haut leitet. Der innere Teil des CI ist mit dessen äußerem Teil über Magneten verbunden. Außen hat das Gerät Batterien, die den Sprachprozessor betreiben. Die service@bayern2.de; Seite 11

12 Energie für das innere Implantat für die Decodierung wird über die Sendespule induktiv übertragen. Eignet sich ein CI für Patienten jeden Alters? Taub geborene Kinder können ab dem 4. Lebensmonat versorgt werden, wenn die Diagnostik die Schwerhörigkeit bestätigt. Ein biologisch sinnvoller Zeitpunkt, denn dann kann ein Kleinkind i.d.r. den Kopf selbst halten, und die Spule fällt nicht ständig herunter. Je früher ein taub geborenes Kind versorgt wird, desto günstiger ist die Prognose für die Hörrehabilitation und die allgemeine Entwicklung. Bei älteren Menschen gibt es keine Altersgrenze. CI und Hörgerät in einem Moderne Entwicklungen kombinieren in einem Gerät die Vorteile von akustischem und elektrischem Hören. Solche Geräte eignen sich vor allem für Patienten, die Einbußen beim Störschall haben. Vom Aussehen her ähnelt das Gerät einem CI mit den beiden Komponenten, darüber hinaus gibt es wie bei einem Hörgerät einen Zugang zum Gehörgang, wo der Schall abgegeben wird. Trends Generell werden CI-Geräte immer kleiner und von der Sprachverarbeitung her immer differenzierter, denn sie können aus dem Sprachsignal immer mehr Informationen codieren, so dass der Patient mehr versteht. Daneben gibt es den Trend in Richtung voll implantierbarem CI, so dass man von außen gar nichts mehr sieht. Und es gibt den Trend, drahtlose Zusatzgeräte wie z.b. Smartphones anzukoppeln. Prof. Joachim Müller, Oberarzt und Leiter des CI-Zentrums der Klinik für Hals-,Nasen-, Ohrenheilkunde der Ludwig-Maximilians Universität München. Seite 12

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