Klaviere Auswahl und Pflege

Transkript

1 Klaviere Auswahl und Pflege Akustisches oder elektrisches Klavier? Das ist eine häufig gestellte Frage, die sich durch den Preisunterschied für viele oft selbst beantwortet. Elektrische Klaviere sind nicht nur wesentlich günstiger als akustische, sondern sie können auch in der Lautstärke reguliert oder über Kopfhörer gespielt werden. Außerdem sind Sie pflegeleichter, platzsparender und leichter zu transportieren. Doch gerade Anfänger sollten sich darüber im Klaren sein, dass auch bei noch so guter Technik die Spielweise und der Klang eines echten Klaviers nicht zu 100% nachempfunden werden kann. Deshalb sollte man sich zumindest in den ersten 3 4 Jahren der Grundausbildung überlegen, ob man sich nicht doch ein echtes Klavier besorgt. Ein Keyboard als Alternative ist völlig ungeeignet, da hier weder der Tonumfang noch die Spielweise mit dem eines Klaviers zu vergleichen ist. Ein Instrumentenkauf ist aber gar nicht zwingend nötig. Viele Pianohäuser bieten Instrumente zur Miete an. Die Kosten belaufen sich je nach Instrument auf Euro monatlich. So geht man keine langfristige, große Investition ein. Wenn man das Klavier nicht mehr will, wird es einfach wieder abgeholt. Sprechen Sie uns gerne an. Durch unsere Kooperationspartner erhalten Sie attraktive Vergünstigungen beim Kauf und beim Mieten sogar die erste Rate geschenkt. Was ist der ideale Standort für ein Klavier? Probieren Sie verschiedene Räume aus, die in Frage kommen. Wählen Sie den aus, in dem das Instrument am besten klingt. Das Wohnzimmer ist jedoch meist nicht die beste Wahl, da es z.b. die Mitbewohner der Wohnung stören kann. Raumecken sollten ebenso vermieden werden, da sich hier die Bässe konzentrieren. Dann wird der Klang wummernd und unangenehm. Rücken Sie das Klavier etwas von der Wand ab. So kann sich der Klang vom Resonanzboden besser im Raum entfalten, die Akustik ist angenehmer und die Luft kann besser zirkulieren. Das Instrument sollte nicht einer ständigen Sonnenbestrahlung, Heizkörperwärme oder zu geringer Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sein. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt bei 45 60%. Gegen zu trockene Luft helfen Luftbefeuchter an der Heizung oder Sie stellen ein Gefäß mit Wasser vorsichtig hinten in das Klavier. Dies hilft aber nur in geringem Maße. Besser eignen sich Raumbefeuchter, wie man Sie in fast jedem Baumarkt oder Elektrofachhandel erhält. Lassen Sie sich jedoch gut beraten, da solche Geräte auch schnell zu Verteilern von Krankheitskeimen werden können 1

2 Wie häufig muss ein Klavier gestimmt werden? Das Stimmen eines Instrumentes ist auch Bestandteil einer sorgfältigen Instrumentenpflege. Je nachdem wie häufig Sie auf dem Instrument spielen, ist ein Stimmrhythmus von 1 2 Mal pro Jahr empfehlenswert. Versuchen Sie die Stimmtermine jeweils vor und nach der Heizperiode zu legen, da auch Rahmenbedingungen wie die Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur Einfluss auf die Verstimmung haben. Im professionellen Bereich oder in Musikschulen, wo täglichen mehrere Stunden von mehreren hundert Schülern auf dem Klavier gespielt werden, können vier oder mehr Stimmungen pro Jahr nötig sein. Klaviere, die mehrere Jahre nicht gestimmt wurden, bedürfen einer besonderen Behandlung. Hier muss neben der Grundstimmung mit mehreren Nachstimmungen in kleinen Abständen gerechnet werden bis eine stabile Situation erreicht wird. Die Kosten für Stimmungen liegen in der Regel zwischen 100 und 150 Euro. Über unseren hervorragenden Kooperationspartner Guido Kophal ( erhalten Sie Stimmungen für unter 100 Euro. Sprechen Sie ihn oder und uns gerne an. Visitenkarten liegen überall bei uns in der Schule aus. Wie muss ein Klavier gepflegt werden? Ein Klavier verfügt über eine feine Mechanik mit vielen Bausteinen. Diese sollten Sie je nach Beanspruchung etwa alle zwei bis fünf Jahre von einem Fachmann prüfen und ggf. überarbeiten lassen. Besonders anfällig sind die Hammerköpfe mit ihren Filzüberzügen. Diese schlagen beim Spielen ständig gegen die Stahlsaiten und erzeugen so die Töne. Dadurch nutzen sich diese natürlich nach und nach ab. Dadurch verändert sich der Klang des Instrumentes. Typisch ist eine blecherne, harte Klangfarbe. Hier helfen nur das Abziehen und die Erneuerung des Filzes. Es ist auch möglich, den Filz durch Nadelstiche aufzulockern. Häufig ist dann auch eine Überprüfung und Erneuerung der Achslager unumgänglich. Die Kosten für derartige Reparaturen können mehrere hundert Euro betragen. Sie sollten hier aber auch nicht sparen. Lassen Sie sich von fachkundigen Firmen einen unverbindlichen Kostenvoranschlag machen. 2

3 Der Transport von Klavieren Müssen Sie Ihr Klavier bewegen oder gar in eine andere Umgebung transportieren, können Sie es zunächst auch selbst versuchen. Wichtig ist, dass Sie vorsichtig mit dem Instrument umgehen und möglichst Erschütterungen umgehen. Seien Sie sich aber darüber im Klaren, dass ein Klavier mehrere hundert Kilo wiegt. Es sollten also genügend Leute mit anfassen. Als Selbsthilfe empfehlen wir die Verwendung eines Rollbrettes (sog. Hund ). Diese können die nötige Tragkraft aufbringen. Tun Sie sich selbst einen Gefallen und kommen Sie nicht auf die Idee, das Innenleben des Klaviers auszubauen, weil es dann leichter wird. Zum einen kann diese empfindlich beschädigt werden. Zum anderen können Sie nicht sicher sein, dass Sie die Mechanik auch wieder richtig einbauen können. Für einen Transport muss das Klavier sicher befestigt werden. Benutzen Sie dazu gute Spanngurte. Sie können es auch vorsichtig hinlegen. Dies schadet dem Instrument nicht. Beim Flügel gestaltet es sich schwieriger, denn diesen werden Sie nicht so einfach aus der Wohnung tragen können. In der Regel werden diese Instrumente vorher durch Fachmänner zerlegt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, beauftragt ein professionelles Transportunternehmen. Hier sollten Sie Kosten aber 150 Euro aufwärts einplanen. Die Preise sind in der Regel vom Instrument, der Etage und der Reisestrecke abhängig. Über unseren Partner, das Pianohaus Van Bremen, ist der Transport bei Kauf oder Miete eines Klaviers in der Regel kostenlos. Sprechen Sie uns gerne für Details an. Restaurieren oder neu kaufen? Klaviere sind sehr empfindliche Instrumente. Ab einem gewissen Alter sind die wenigsten tatsächlich noch als hochwertige Instrumente verwendbar auch wenn Sie hervorragende Dekorationsstücke darstellen. Ob sich eine Restauration oder der Kauf eines alten Klaviers lohnt kann und sollte nur ein Fachmann beurteilen. Es wäre schade, wenn Sie viel Geld für ein unbrauchbares Instrument ausgeben würden, der nicht mehr spielbar ist. Doch Vorsicht auch hier gibt es natürlich auch Leute, die Ihnen das Blaue vom Himmel versprechen, weil Sie Ihren finanziellen Vorteil darin sehen. 3

4 Unser Tipp: holen Sie sich verschiedene Meinungen ein und informieren Sie sich selbst zuvor ein wenig über Klaviere. Nur so können Sie relativ sicher entscheiden, wem Sie vertrauen können. Entscheidungshilfen Lassen Sie zuerst das Äußere beiseite. Äußerlich wunderschöne Klaviere müssen nicht gut sein. Sie sollten jedoch darauf achten, dass das Holz nicht mit dickem Lack überzogen ist oder gar nachträglich mit Farbe übergestrichen wurde. Dann kann das Holz nicht mehr frei schwingen, was sich auf den Klang auswirkt. Wichtig ist das Innere des Instrumentes. Ist dies kaputt, lohnt es sich meist, ein neues Klavier zu kaufen, da eine Reparatur teurer werden würde. Achten Sie auf: 1. den Resonanzboden. Das ist die Rückwand eines Klavieres bzw. der Boden eines Flügels. Dieser muss in einwandfreiem Zustand und frei von Rissen sein. Für eine Reparatur des Resonanzbodens muss man das Instrument komplett zerlegen und dann auch die Saiten und Wirbel erneuern. Das kann teuer werden. 2. die Wirbel auf die die Saiten aufgewickelt sind. Diese müssen bombenfest sitzen, sonst verstimmt sich das Klavier immer wieder. 3. die Saiten. Diese verlieren mit den Jahren Ihre Brillianz und Elastizität. Dadurch wird der Klang dumpf. Außerdem wirkt sich dies auf die Stimmbarkeit aus. 4. die Hämmer und Filze. Ist der Filz hart? Hat er Rillen? Sind noch alle Hämmer vorhanden und beweglich? Spielen sie jeden Ton und schauen Sie sich dabei die Hämmer an. 5. die Pedale. Beim Betätigen des linken Pedals sollten sich die Hammer etwas zur Seite verschieben, so dass sich die Lautstärke des Spiels verringert. Ist das Pedal noch funktionsfähig? Beim rechten Pedal sollten die angeschlagenen Töne weiter klingen, auch wenn Sie die Hände von der Tastatur wegnehmen. Das mittlere Pedal hat unterschiedliche Funktionen. Beim Flügel sorgt es dafür das der erste angeschlagene Ton gehalten wird, während alle anderen sofort verstummen. Bei Klavieren kann man dieses Pedal in der Regel feststellen und dadurch eine dauerhafte Lautstärkeminderung erreichen. Vorausgesetzt der Dämmfilz ist noch vorhanden und funktioniert. Treten Sie alle Pedale. Hakt hier etwas? Funktionieren alle Pedale? Ein Quitschen kann ein guter Klavierbauer leicht beheben. 6. die Tastatur. Sind alle Tasten in einer Linie oder liegen einige tiefer oder höher als andere? Spielen Sie jeden Ton. Kommen die Tasten wieder hoch? Hakt etwas oder erklingt vielleicht gar kein Ton? Diese Kriterien gelten sowohl beim Kauf als auch bei der Entscheidung, ob sich eine Restauration lohnt. Letzten Endes müssen Sie dies unter Beratung durch Fachmänner selbst für sich entscheiden. Lassen Sie vorher den Wert schätzen und stellen Sie die zu erwartenden Restaurationskosten gegenüber. Diese sollten den Wert nicht überschreiten. 4

5 Beim Kauf eines Klaviers sollten Sie dieses vorher etwa 15 Minuten spielen. Kaufen Sie das Instrument nur, wenn Sie 100% davon überzeugt sind und das Gefühl haben, dass es zu Ihnen will und Sie sich an ihm gut fühlen. 5