2 Datei- und Druckdienste
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- Stefan Geiger
- vor 8 Jahren
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1 Datei- und Druckdienste 2 Datei- und Druckdienste Lernziele: Verteiltes Dateisystem (DFS) Dateiserver Ressourcen Manager (FSRM) Verschlüsseln Erweiterte Überwachung Prüfungsanforderungen von Microsoft: Configure File and Print Services (15%) o Configure Distributed File System (DFS). o Configure File Server Resource Manager (FSRM). o Configure file and disk encryption. o Configure advanced audit policies. Quelle: Microsoft 2.1 Einführung Windows Server 2012 bietet in seiner Rolle Dateiserver einige Rollendienste, die Ihnen die Administration vereinfacht. 2.2 Verteiltes Dateisystem (DFS) DFS, Distributed File System, ist eine Möglichkeit, den Clients mehrere Freigaben, die sich auf verschiedenen Servern befinden, unter einem gemeinsamen Namensraum zur Verfügung zu stellen Das Prinzip von DFS Oft ist es in größeren Firmen ein komplexes Szenario, viele Freigaben auf vielen Servern müssen auf den Clients zur Verfügung gestellt werden. Das kann sehr unübersichtlich werden, denn jede Freigabe erhält einen eigenen Laufwerksbuchstaben. 75
2 Verteiltes Dateisystem (DFS) Abbildung 2.1: Freigaben sind gemappt Hier kommt DFS ins Spiel. Um die verschiedenen Freigaben kompakter zur Verfügung stellen zu können, wird ein Server zum DFS-Server gemacht. Auf diesem wird ein DFS-Stamm erstellt, beispielsweise mit dem Namen Firmendaten. Abbildung 2.2: DFS-Server 76
3 Datei- und Druckdienste An dieser Stelle, nämlich unterhalb des DFS-Stamms, werden nun die verschiedenen Laufwerke gemappt. Das ergibt aus der Sicht des Clients eine einzige Freigabe mit diversen Unterordnern. Damit haben Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Transparenz. Der Clientbenutzer hat nur noch eine Freigabe, es ist für ihn einfacher Zentralisierung. Sie müssen die verschiedenen Freigaben nur noch an einer einzigen Stelle verwalten, nämlich auf dem DFS- Server Vereinfachung. Sie müssen nicht mehr viele Freigaben auf allen Clients pflegen, sondern nur noch an einer Stelle Alle Windows Clients seit Windows 2000 unterstützen DFS, das sollte also kein Problem sein. DFS gibt es sowohl auf alleinstehenden Servern als auch in der Domäne. Auf einem alleinstehenden Server hat DFS die oben genannte Funktionalität, und ist bereits eine große Vereinfachung DFS in einer Domäne In der Domäne hat DFS allerdings noch weitere Vorteile, die es in Zusammenarbeit mit dem Active Directory ausspielen kann. Redundante Speicherorte Obwohl das Grundprinzip von DFS bereits sehr innovativ ist, besteht immer noch die Gefahr, dass einzelne Server ausfallen könnten, und damit die dort gespeicherten Daten nicht verfügbar sind. Wenn Sie DFS in einer Domäne verwenden, ist das kein Problem, denn Sie können replizierende Server definieren. Betrachten wir wieder unser Beispiel. Die Freigabe \\Briefe ist nun doppelt vorhanden, das bedeutet, sie ist sowohl auf Server 3 als auch auf Server 4 verfügbar. 77
4 Verteiltes Dateisystem (DFS) Abbildung 2.3: Redundanz Sollte nun einer der beiden Server ausfallen, ist das kein Problem, denn die Daten sind ja noch auf dem anderen Server vorhanden. Wie das funktionieren kann? Nun, DFS benutzt den File Replication Service, der in jeder Domäne vorhanden ist, um die Daten zu synchronisieren. Das erklärt auch, warum diese Funktion nur in einer Domäne vorhanden ist. Übrigens: Auch die DFS-Roots lassen sich über FRS duplizieren! Standortübergreifendes DFS Die Königsdisziplin in DFS ist es, die Clients in einer Active Directory Domäne bei aktivierter Redundanz der Daten an den richtigen Fileserver zu verweisen. Der richtige Fileserver ist natürlich der nächstliegende. Nehmen wir einmal an, wir haben eine Active Directory Domäne mit zwei Standorten, München und Wien. Wir haben in der Domäne DFS aktiviert, und auch mehrere Speicherorte für Daten und DFS-Stämme festgelegt, um Redundanz zu haben. 78
5 Datei- und Druckdienste Abbildung 2.4: DFS standortübergreifend Der Client am Standort Wien nimmt Kontakt mit seinem Domänencontroller auf, der ihn an den nächstliegenden DFS-Stamm verweist. Dieser wiederum führt den Client dann an die Freigabe, die sich an seinem Standort befindet. Das klingt sehr kompliziert, ist es aber nicht. Erinnern wir uns: Die Standortdefinition basiert auf IP-Ranges, die bestimmten Active Directory-Standorten zugewiesen sind. Anhand der IP-Adresse des Clients ist es einfach, ihn an den richtigen DFS-Stamm und dann natürlich auch an den richtigen Ressourcenserver zu verweisen Installation von DFS DFS ist Teil der Rolle Dateidienste, deswegen muss diese Rolle bearbeitet werden. 79
6 Verteiltes Dateisystem (DFS) Abbildung 2.5: Dateidienste Nun wird die Installation vorgenommen, und danach steht Ihnen in der Verwaltung ein zusätzliches Snap-In zur Verfügung, die DFS- Verwaltung. Hier nehmen Sie die Konfiguration von DFS vor. Abbildung 2.6: DFS-Verwaltung Als ersten Schritt müssen wir nun einen Namespace konfigurieren, das ist der Name der virtuellen Freigabe, mit der sich später die Clients verbinden. 80
7 Datei- und Druckdienste Sie klicken mit der rechten Maustaste auf Namespaces und wählen Neuer Namespace. Abbildung 2.7: Neuer Namespace Sie wählen den Server, auf dem der Namespace gehostet werden soll. Nun geben Sie dem Namespace einen Namen und legen die Zugriffsberechtigungen fest. Abbildung 2.8: Name und Zugriffsberechtigungen 81
8 Verteiltes Dateisystem (DFS) Im nächsten Schritt legen Sie auch hier den Typ des Namespace fest, domänenbasiert oder eigenständig. Abbildung 2.9: Domänenbasierter oder eigenständiger Namespace Der domänenbasierte Namespace hat einige Vorteile gegenüber dem eigenständigen Namespace. Auch macht die Domänen- und Gesamtstrukturfunktionsebene einen Unterschied in der Skalierbarkeit. Eigenschaften Zugriffspfad auf den Namespace Speicherort des Namespace Größe Domänenbasierter Namespace \\NameDerDomäne\ Namespace Active Directory und Cache - Im Modus Windows 2000: Bis zu Ordner mit Zielen - Im Modus Windows Server 2008: Bis zu Ordner mit Zielen Eigenständiger Namespace \\NameDesServers\ Namespace Registry des Servers und Cache Bis zu Ordner mit Zielen 82
9 Datei- und Druckdienste Minimaler Domänenfunktionsmodus Minimaler Gesamtstrukturfunktions-modus Hochverfügbarkeit Zugriffsbasierte Auflistung Windows 2000 Server Modus: Windows 2000 mixed Windows Server 2008 Modus: Windows Server 2008 Windows 2000 Server Modus: Windows 2000 mixed Windows Server 2008 Modus: Windows Server 2003 Namespace kann auf mehreren Servern gehostet werden Windows 2000 Server Modus: nein Windows Server 2008 Modus: Ja Entfällt Entfällt Failovercluster DFS Replikation Unterstützt unterstützt Ja, mit einem Namespaceserver mit mindestens Windows Server 2008 Hinzufügen von Freigaben (Verweisen) Nach der Installation können Sie natürlich die verschiedenen Freigaben als Ordner im Namespace hinzufügen. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Namespace, den Sie bearbeiten wollen, und wählen Neuer Ordner. 83
10 Verteiltes Dateisystem (DFS) Abbildung 2.10: Neuer Ordner Zunächst legen Sie den Namen des Ordnerziels fest, und dann die reale Freigabe, auf die verwiesen werden soll. Abbildung 2.11: Neuer Ordner 84
11 Datei- und Druckdienste ACHTUNG! Bitte unterscheiden Sie hier den Begriff Ordner und Ordnerziel. Ordner ist die Link, den Sie im Namespace erstellen, das Ordnerziel dagegen ist die reale Freigabe, in der sich die Daten befinden! Damit ist der Ordner erstellt und verweist nun auf ein Ordnerziel. Abbildung 2.12: Ordner ist erstellt Replizierende Freigaben Die Replikate für die Ordner sind ebenfalls sehr einfach zu erstellen. Sie wählen den Ordner aus, der repliziert werden soll, und wählen Ordnerziel hinzufügen. Zunächst sagt der Assistent Ihnen, dass Sie mindestens zwei Ordnerziele benötigen, um eine Replikation einzurichten. 85
12 Verteiltes Dateisystem (DFS) Abbildung 2.13: Replikation Dann sollten Sie ein zweites Ordnerziel anlegen, dass sich idealerweise auf einem anderen Server befindet. Abbildung 2.14: Neues Ordnerziel Das reine Anlegen eines zweiten Ordnerzieles reicht nicht aus, es muss nun die Replikation konfiguriert werden. Dazu wird eine Replikationsgruppe erstellt. 86
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