Muffelwild. Muffelwild (Ovis orientalis musimon) -Biologie, Verhalten und Hege
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- Gottlob Fürst
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1 (Ovis orientalis musimon) -Biologie, Verhalten und Hege Fotolia ReferentIn Die Präsentation (Texte, Bilder, Grafiken) ist urheberrechtlich geschützt. Die Weitergabe sowie Vervielfältigung in gedruckter oder digitaler Form ist nicht gestattet. 1
2 Zoologische Einteilung Ordnung Unterordnung Familie Unterfamilie Art Paarhufer (Artiodactyla) Wiederkäuer Geweihträger oder Hirschartige (Cerviden) Hornträger (Boviden) Echte Hirsche Trughirsche Rinderartige Ziegenartige Wildschafe Rotwild Damwild Sikawild Rehwild Elchwild Rentiere Wisent Gamswild Steinwild Nichtwiederkäuer Altweltschweine Wildschweine Schwarzwild Gewicht Kennzeichen Paarungszeit (Brunft) Tragzeit Setzzeit Anzahl Junge Säugezeit Gehörnentwicklung Nahrung (Äsungstyp) Verbreitungsgebiet Steckbrief Widder bis 50 kg, Schafe bis 40 kg braunrotes Sommerhaar Spiegel, Bauchunterseite, Unterseite der Läufe und Äser grauweiß Widder: grauweißer Sattelfleck Oktober/November ca. 22 Wochen April meist 1, selten 2 Junge ca. 5 Monate Schneckenlänge bis ca. 80 cm, stärkstes Wachstum bis ca. 5 Jahre; Geißen i.d.r. hornlos Gräser, Kräuter, Blätter, junge Triebe, Rinde; Raufutterfresser In Tirol nur in wenigen Kolonien 2
3 Weidmännische Ausdrücke Wie bezeichnet man. das männliche das weibliche das Junge des s ein Schaf ab 2. Lebensjahr bis zum Setzen den Widder im 2. Lebensjahr ein nicht führendes oder unfruchtbares Schaf eine größere gruppe eine kleinere gruppe das Kämpfen ein abnormes Schneckenwachstum Richtung Träger ein abnormes Schneckenwachstum Richtung Haupt Widder Schaf Lamm Schmalschaf Jährling Geltschaf Rudel Sprung Rammen Einwachser Scheurer Verbreitung In Tirol: Pitztal, Wattental, Halltal; Einbürgerung in den 70er Jahren tiris Maps
4 Lebensraum Mittelgebirge mit Mischwäldern und eingegliederten Äsungsflächen bevorzugt trockene Standorte konstante Streifgebiete und Aufenthaltsorte ursprünglich in Korsika und Sardinien beheimatet um 1900 und später im deutschsprachigen Raum eingebürgert F.Mayr F.Mayr Aussehen gedrungener Körper kurze, stämmige Läufe Widder: Schnecken und Sattelfleck (kann fehlen) Schafe: kein Sattelfleck, hornlos Fotolia E. Mross 4
5 Haarkleid Sommerhaar: kurz, braun-rot Winterhaar: lang und sehr dicht Spiegel, Bauchunterseite, Unterseite der Läufe und Äser (grau-)weiß E. Mross Fährte Trittsiegel Widder: etwa 5-6 cm lang und ca. 4 cm breit Trittsiegel Geiß: etwas kleiner Schalenspitzen immer gespreizt Schalen selten gleich groß und meist deformiert Geäfter bei der Flucht nicht sichtbar (außer im Tiefschnee) 5
6 Losung eiförmige Zäpfchen im Winter im Sommer zu einem weichen Klumpen zusammengedrückt ähnlich den Hausschafen Form und Farbe der Losung variieren je nach Äsung, Jahreszeit und Zustand des Wildes Gebiss Typisches Wiederkäuergebiss mit ca. 43 bis 45 Monaten komplett = 32 Zähne 6
7 Gehörn Wachstum: beginnt ab ca. 1 Monat im 1. Jahr werden ca. 20 cm geschoben stärkste Hornwachstum im 2. Lebensjahr ab Lebensjahr geht das Längenwachstum stark zurück kein Hornwachstum im Winter Gehörnmissbildungen: Scheurern oder Einwachsern E. Mross Gehörnentwicklung Faustregel Junger Widder: Lamm- und Jährlingsabschnitt ist größer als der Rest der Schnecke Alter Widder: Lamm- und Jährlingsabschnitt ist kleiner als der Rest der Schnecke TJV 7
8 Sinne & Lautäußerungen Seh-, Hör- und Geruchssinn hervorragend ausgebildet, deshalb Bejagung oft schwierig Lautäußerungen blöken zwischen Widdern und Schafen meckern zwischen Schafen und Lämmern pfeifen Warnlaute - verbunden mit deutlich hörbarem Stampfen auf dem Boden muffeln Bewegung der Kiefer mit seltsamem Klang flehmen leises Brummen des brunftigen Widders knirschen reiben der Zähne (Drohgebärde) klagen bei Schmerzen Verhalten tagaktiv standorttreu lebt in Rudeln; Größe und Zusammensetzung variiert je nach Wilddichte und Jahreszeit erfahrenes Altschaf führt in der Regel das Rudel an verwaiste Lämmer werden meist nicht verstoßen Mutterschafe setzen getrennt vom Rudel Ältere Widder: kleinen gleichaltrige Rudel oder einzelgängerisch Rangkämpfe: durch Rammstöße mit den Schnecken bei Bedrohung: Flucht in felsiges Gelände, im Flachland nur kurze Strecken 8
9 Geschlechtsreife Widder mit ca. 18 Monaten Schaf mit ca. 7 Monaten Brunft Oktober/November erbitterte Kämpfe (Rammen) reifer Widder beherrscht Rudel à duldet nur geringere Widder Fortpflanzung Tragzeit 22 Wochen - meist ein Lamm Fotolia Säugezeit Lämmer werden ca. 5 Monate lang gesäugt Geschlechtsunterschiede Widder starke Stirnzapfen auf denen Gehörn sitzt Schnecken mit Schmuckwülsten und Jahresringen Schabracke Schaf ohne Gehörn Altersbestimmung über Zahnabnützung lässt sich am besten nach dem Erscheinungsbild und Verhalten ansprechen. E. Mross 9
10 Nahrung Hofmann & Schnorr 1982 Jungjägerausbildung 2016 Ernährung Rauhfutter- oder Grasfressertyp überwiegend Gräser Blätter von Bäumen und Sträuchern junge Triebe Kräuter, Samen, Früchte F.Mayr Kann Rinde von Bäumen aufschliessen 10
11 Feinde/Krankheiten Natürliche Feinde Steinadler Fuchs Luchs Wolf Krankheiten Räudemilbe Moderhinke Schalenauswachser Lungenwurm Ektoparasiten (Zecken, Haarlinge) R. Gadient F.Mayr Konflikte Forstwirtschaft Schälen verbeißen Maßnahmen Förderung und Erhalt von Verbissgehölze Anlage von Wildäckern Pflege und Strukturierung der Waldbestände, evtl. Pflanzung von masttragenden Baumarten (Buche, Eiche) Verbissschutz (chemisch, Kappen) Ruhe, Besucherlenkung Deckungsmöglichkeiten schaffen 11
12 Fütterung Winterfütterung 46 Tiroler Jagdgesetz 16. November bis 15. Mai Salzstellen sollten ausreichend zugänglich sein F.Mayr Bejagung Jagdzeit 1. August bis 31. Dezember Jagdart Ansitz Pirsch F.Mayr Entnahme von kranken und schwachen Stücken reife Stücke Widder mit asymmetrischem Gehörn (Einwachser, Scheurer) F.Mayr 12
13 Klasseneinteilung Klasse Böcke Geißen Altersklasse III männliche Lämmer weibliche Lämmer 1 2 jährig 1 2 jährig Altersklasse II 3 5 jährig 3 6 jährig Altersklasse I 6 jährig und älter 7 jährig und älter Trophäen Schnecke Decke Präparat Muffelbart (Mähnenhaare) TJV 13
14 Hegemaßnahmen Lebensraumgestaltung Deckungsmöglichkeiten Ruhe im Revier Verbissschutz Wildstandregulierung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fotolia 14
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